Große Leistung >> kleiner Kühlkörper: Wie geht das ?

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8bitRisc
Inventar
#1 erstellt: 05. Dez 2010, 15:19
Hallo,
was mir seit Jahren immer wieder bei den AV-Receivern auffällt, ist daß diese relativ kleine Kühlkörper in Bezug auf die angegebene Leistung haben.
Wie geht das ?
Soweit mir bekannt, bauen die namenhaften Hersteller (Onkyo, Yamaha, Denon, etc.) noch konventionelle Gegentaktendstufen ein. Da kann man in Sachen Wirkungsgrad nicht zaubern. Da ist dann die Rede von 7x100W oder mehr. Wenn ich dann aber die Kühlkörper so sehe, glaube ich eher, daß hier 2x50W eher der Realität entsprechen (schaut euch mal die Fotos auf Areadvd vom neuen Yamaha AVR-1067 an).
Ich habe gestern mal eine alte Grundig "Mini" Endstufe MA100 auseinandergebaut. Zwei massive Kühlkörper links und rechts optimal platziert; Trafo und Siebelkos in der Mitte. Der Hersteller gibt eine Leistung von 2x50W Dauerleistung an. Die Kühlkörper sind um ein Vielfaches massiver als das was die Hersteller heute so in der Preisklasse durchaus bis 2000€ in AV-Receiver einbauen.

Gruß Johannes


[Beitrag von 8bitRisc am 05. Dez 2010, 15:23 bearbeitet]
zorro67
Stammgast
#2 erstellt: 05. Dez 2010, 18:38
Hallo

Gut beobachtet,desweiteren steigen jahr für jahr die watt angaben.

Die haben sie im leben nicht

Passat
Inventar
#3 erstellt: 05. Dez 2010, 19:00
Das geht ganz einfach:
Die heutzutage verbauten Transistoren halten mehr Wärme aus als die früher verbauten Typen.

Im Übrigen haben einige Geräte heutzutage auch Lüfter eingebaut.

Außerdem:
Die Herstellerangaben bei den Receivern beziehen sich i.d.R. nie auf den gleichzeitigen Betrieb aller Kanäle, auch wenn das meist verschwiegen wird.
Onkyo gibt es aber offen zu, die schreiben, das die Leistung nur für 1 betriebenen Kanal gilt.

Die wahre Leistung erfährt man dann in den HiFi-Zeitschriften.

Beispiele:
Denon AVR-1911:
Herstellerangabe: 7x 125 Watt an 6 Ohm
Leistung lt. Test in der Stereoplay:
2x 111/152 Watt an 8/4 Ohm
5x 75/90 Watt an 8/4 Ohm

Yamaha RX-V 767:
Herstellerangabe: 7x 95 Watt an 8 Ohm
Leistung lt. Test in der Stereoplay:
2x 124/170 Watt an 8/4 Ohm
5x 83/97 Watt an 8/4 Ohm

Das sieht bei allen Herstellern von AV-Receivern ähnlich aus:
Im Stereobetrieb wird die Herstellerangabe z.T. deutlich übertroffen, im Surroundbetrieb dagegen deutlich verfehlt.

Das ist aber in der Praxis nicht sehr relevant, weil selten auf allen Kanälen gleichzeitig viel Leistung gefordert wird.

Grüsse
Roman
Mickey_Mouse
Inventar
#4 erstellt: 05. Dez 2010, 19:03
die Daten wurden schon immer in der Werbeabteilung gemacht!
Und die Leute wollen doch auch verar*** werden. Letztens wieder im Blöd-Markt erlebt, als ein Pärchen vor den Billig AVR stand und ich nur die Wortfetzen "der hier hat aber 120W, der dahinten nur 100W und ist sogar noch teurer" aufgeschnappt habe

In gewissen Grenzen kann man ja auch etwas tricksen. Erstmal werden ja niemals alle Kanäle gleichzeitig und schon gar nicht über einen längeren Zeitraum angesteuert. Also selbst wenn der AVR 7*100W raus pusten kann, brauchen die (bei 50% Wirkungsgrad) nicht wirklich lange über die Kühlkörper abgeführt werden.
Ich habe mal die Leistungsaufnahme gemessen. Bei Lautstärken jenseits von gut und böse gingen da kaum mehr als 200W rein. Bei einem reinen Sinus von 30Hz auf die Stereo-LS ging der Verbrauch augenblicklich auf über 500W hoch.

Und dann haben die meisten AVR (?) zur Not halt einen Lüfter, der sie vor dem Hitzetod schützt.
zorro67
Stammgast
#5 erstellt: 05. Dez 2010, 19:21
Völlig richtig was du da schreibst


8bitRisc
Inventar
#6 erstellt: 05. Dez 2010, 20:16
Wenn man mal einen einen AVR auf ner Party einsetzen würde (z.B.: drei Stereo Paare an sechs Endstufen), dann käme es mit Sicherheit zum Ansprechen der Schutzschaltungen oder die Endstufe wurde zerstört werden. Da bin ich ja froh, daß ich einen solchen Scheiß für teures Geld nicht zu Hause stehen habe.
Mein mittlerweile betagter Yamaha-DSP-AZ1 bzw. meine noch betagtere Kombi Yamaha AX1070/DSP-E1000 würden auch vor einer Party nicht zurückschrecken. In diesen Geräten sind noch richtige Endstufen verbaut (der AZ1 wiegt fast 30KG, der AX1070 als reiner Stereoverstärker 17KG).

Gruß Johannes
Andregee
Inventar
#7 erstellt: 05. Dez 2010, 20:38
was heißt scheiß?
für 4-500 euro bekommt man heute geräte da hätte man vor 10 jahren von träumen können.
man muß das alles relativ sehen.
man kann auch heute noch viel geld ausgeben und bekommt große kühlkörper
lumi1
Hat sich gelöscht
#8 erstellt: 05. Dez 2010, 21:07
Hallo!

Schön das dieses Thema mal wieder im Zusammenhang mit AV-R's angesprochen wird.
Alles was richtig ist, wurde von meinen Vorrednern schon gesagt.
Was ich noch dazu anmerken möchte ist besagte "Party-Tauglichkeit":
Genau drei (!!) von Bekannten haben so schon ihr Leben gelassen, und das sogar nur im jeweiligen Zweikanalbetrieb; ein Kenwood, Denon und Sony.

Ich wollte es auch schon wissen, und verschiedene Pio's von mir zuhause die ich habe und hatte richtig gequält, Partymäßig, mit üblen LS (nicht die Quadrals meiner Ketten, hatte Angst um die).

Ergebnis war, das keiner abgeraucht ist, nur bei nem kleinen 514 oder so ist Protect nach ca. drei Std. angesprungen.
Der hatte übrigens STK's drin, welche auch sehr effizient arbeiten.

Ich weiß schon was ich kaufe, Pio sind nach wie vor meine Fav's bei den Receiverchen, umso mehr freue ich mich auch über deren aktuelle, wiederkehrende Philosophie, nicht den Ausstattungs-Hype mitzumachen, sondern sich mehr auf das wichtigste konzentrieren, nämlich VERSTÄRKEN.
Was braucht man Scaler, Wandler, pipapo, wenn gleiches, und das oft besser, mittlerweile in jedem BluRayPlayer und Display/Projektor eh vorhanden ist?

Auch, und gerade deren neue D-Endstufen in den Topmodellen unterstreichen dies, und das wird bald Einzug bei den kleineren Modellen und auch den anderen Herstellern halten.
Trust me...

Der Gerechtigkeit halber sei gesagt, jeder der sich auskennt weiss wie schwer es ist, bei festem Budget, eng geschnallt, solch vielfach funktionale, komplexe Technik unter einen Hut zu bringen.
Irgendwo muß der Rotstift angesetzt werden, und Trafos, Endstufen, etc. gehören nun mal nach wie vor zu den teuersten Baugruppen in so ner Kiste.

Da proportional zum Preis die Ausstattung immens steigt, nicht aber die Endstufensektion, darf man auch von "highEnd" Receiverchen nicht erwarten, dass sie "leistung" ohne Ende, erst recht an komplexen lasten liefern.
So weit ist das auch so gut, schließlich Nachfrage und Angebot, ne?
Die meisten wollen oder können gar nicht so aufdrehen, und für ab und an ordentlich Filmspass mit ordentlich rumms lanbts auch meistens, zumal der (aktiv)Woofer die Hauptarbeit abnimmt; sonst würden die kistchen noch öfters abrauchen oder "protecten".

Leute, es ist halt Physik, die man nicht ändern kann.
Wer's ordentlich krachen und klingen lassen will, kommt nach wie vor um "massive" Endstufen/verstärker herkömmlicher Bauart nicht rum.

MfG.
ViSa69
Inventar
#9 erstellt: 05. Dez 2010, 21:30
@lumi1

Dann hab ich ja mit meinem Pio LX-82 anscheinend eine ganz gute Wahl getroffen, was ?

Nee, im Ernst ich seh das genau so. Das einzige was bei dem AVR fast immer negativ angekreidet wurde war/ist die Videosektion.
Das war mir aber sowas von egal da mein Hauptaugenmerk beim AVR auf jeden Fall der akustischen Seite zugewandt ist. Und da braucht sich mein Pio sicher nicht verstecken.

Die Videobearbeitung kann mein TV oder der BDP erledigen.

Gruß,
ViSa69
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