Messmikrofon (Einmesssystem) nutzen oder alles auf "Null" lassen

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-Arthur-
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 02. Jun 2011, 20:47
Ich besitze den AVR Onkyo 808 und ein 5.0 Magnat Vintage System. ich habe mal mit dem Messmikrofon einmessen lassen, danach war der Bass und so weiter deutlich stärker, als wenn ich den EQ sonst auf mitte lasse. ich habe dann alles wieder auf null gestellt nur die Lautsprcher abstände manuel auf den richtigen abstand meines 5.0 systems eingestellt, bis jetzt habe ich das so eingestellt.

meine frage ist, oder wie macht ihr das? soll ich mein zimmer doch mit dem messmikrofon einmessen lassen oder den EQ auf null lassen. ich denke meine lautsprecher sollten doch eine linearen frequenzgang haben und wenn ich mich auf das einmesssystem verlasse, dann befürchte ich das erst dann der frequenzgang nicht mehr linear ist?!?

ist es überhuapt richtig, das das einmesssystem versucht den frequenzgang linear auf mitte zu stellen? falls ja, warum hat er den Bass dann so erhöhen? kann es sein das meine Lautsprcher doch keinen Linearen Frequenzgang haben, oder die Akustik im zimmer "bass" schluckt und diese durch die erhöhung vom Bass abgefangen versucht wird?
JTR1969
Inventar
#2 erstellt: 03. Jun 2011, 14:17
Da hast du ein vielschichtiges Problem angerissen.

Zunächst mal gibt es Einmesssysteme, die nur den Abstand die Übergangsfrequenzen und den Lautstärkelevel anpassen.

Daneben noch zusätzlich einen (bestenfalls) parametrischen EQ.

Variante 1 ist generell empfehlenswert, wenn deine Ohren gleich sind. Hörst du etwas ungleich empfiehlt sich sowieso die manuelle Anpassung.

Ein Room EQ zur Optimierung von Raumeinflüssen kann, muss aber nicht gefallen. Ich nehme an dein (Audyssey?) hat hier eine Bassauslöschung versucht auszugleichen - obwohl das höchstens in engen Grenzen funktioniert. Da ist schnell die Verstärkerleistung oder die Membranfläche am Ende.

Aus meiner Sicht ist es immer zu empfehlen linear spielende LS einzusetzen. Ob das die Magnat machen kann ich nicht sagen, glaube aber sie gehörten zu der Fraktion "Oberbassbetonung". Wie aber ein linearer LS oder gesoundeter LS die Raumakustik anregt bzw. wie sicher der Raum (Oberflächen, Form, Material etc.) auf den Klang auswirkt ist eine komplizierte Sache. Viele sind der Meinugn ein Room EQ in einem Mittelklasseverstärker kann das nicht korrigieren, sondern nur dedizierte Raumeinmessgeräte.
Audyssey MultEQ XT in meinem Denon 4810 habe ich immer an, aber für mich hört es sich nicht unbedingt viel besser an.

Mein Rat: lass den Sound mal wirken und entscheide nach einer Weile
Mickey_Mouse
Inventar
#3 erstellt: 03. Jun 2011, 16:46
dem kann ich mich nur anschließen!

kein LS hat in einem normalen Raum einen völlig linearen Frequenzgang. Die Fragen sind jetzt:
erreicht die Einmessautomatik überhaupt eine deutliche Verbesserung oder wird es nur eine "Verschlimmbesserung"?
will man überhaupt einen linearen Frequenzgang?

Aus meiner Erfahrung bekommt man das beste Ergebnis, indem man:
1) die gemessenen Werte mal genauer anguckt und vorsichtig manuell korrigiert
2) falls es der AVR hergibt: an mehreren Stellen einmisst! Wenn nicht und einem kommt das Ergebnis etwas "komisch" vor, dann mal das Messmikrofon etwas anders positionieren (20...30cm machen manchmal schon viel aus)

Aber am Ende zeigt das eigentlich nur, dass es beim Raum Verbesserungspotential gibt! Ansonsten würde das Einmesssystem nämlich gar nix anfassen...
JTR1969
Inventar
#4 erstellt: 03. Jun 2011, 18:28
Da hast du Recht, wenn das Einmesssystem so gravierend eingreift, dass es deutliche Unterschiede im Frequenzgang gibt, dann sieht das Einmesssystem Änderungsbedarf.
Könnte aber auch sein, dass die Güte der Einmessung sehr variiert. Bei Denon ist z.b. die Messgenauigkeit des Mikrophons +- 2db, denke das ist bei anderen Herstellern genauso. Nur die Audyssey Pro Variante ist mit einem Mikrophon und Messungenauigkeit von 0,5db recht genau.

Man stelle sich nur vor, wenn beim einen das Mikro in Richtung + 2db und beim anderen in Richtung - 2db variert, dann sind das schon 4 db! Das ist ein enormer Pegelunterschied.

Früher hatte ich mich sehr auf RoomEQ's fokussiert, mittlerweile nehme ich es als Feature, das man testen kann und ggf. bei Nichtgefallen einfach verändert oder wegklickt...
Crazy-Horse
Inventar
#5 erstellt: 03. Jun 2011, 22:38
Audyssey misst Laufzeit, Phasenlage usw. das kann man mit einem Maßband gar nicht erreichen.
Daher sollte man gerade die Abstände nachträglich nicht ändern, auch wenn da raus kommt der Sub steht 2m weg obwohl es 4m sind. Das hat seinen guten Grund!

Gerade im Bassbereich ist Audyssey richtig gut:
http://www.avforums....nse.html#post7851508


Ein linearer Fgang hin oder her, im Raum wird der so was von verbogen, das ein LS der zuvor krum gemessen wurde inroom linearer spielt. Da ist alles möglich, das rückt die Einmessung dann auch wieder etwas gerade.

@-Arthur-
Bei dir kann alleine durch die korigierte Phasenlage ein deutlich stärkerer Bass raus kommen. Da muss nicht mal deutlih nach oben korrigiert werden um das zu erreichen.
Mickey_Mouse
Inventar
#6 erstellt: 03. Jun 2011, 23:13
Bass/Sub ist etwas anderes, ansonsten sollte man aber sehr wohl Akustisch die Ergebnisse (auch und gerade die Entfernungen) kontrollieren!

Nur damit Anfänger jetzt nicht jeden Blödsinn der Technik-Jünger glauben:
Alle Entfernungsangaben bei der Einstellung eines AVR sind keine absoluten Angaben, sondern rein relativ zu dem am weitest entfernten Lautsprecher!
Stehen z.B. die Front-LS 5m weit weg und alle anderen 2m, dann wird das Signal ohne Veränderung an die Front-LS geschickt und für anderen um 3m verzögert (bummelig 3ms/m -> 9ms). Technisch gesehen sind 7&3m oder 4&1m exakt dasselbe!

Man kann sich jetzt auch eine Test-DVD/BD nehmen und z.B. ein Rauschen auf vorne links / hinten links geben, alternierend Phase 0/180° und dabei dann mit dem Abstand des LS hinten links etwas spielen (angenommen die Front stehen am weitesten weg und sind Referenzpunkt).
Man hört sofort wenn man das Optimum erreicht hat und das liegt NIE genau da wo der AVR es eingemessen hat! Das liegt schon daran, dass der Mensch nunmal zwei Ohren und einen Kopf dazwischen hat und das Messmikrofon "irgendwo da in der Nähe" platziert werden muss. Allerdings können viele AVR ja gar nicht in den feinen Stufen (Minimum 5cm, besser wäre eigentlich ein cm Bereich) eingestellt werden. Was auf der anderen Seite auch wieder deutlich zeigt, dass man mit dem menschlichen Ohr wesentlich genauer "einmessen" kann (unter den entsprechenden Bedingungen) als es billige Consumer Technik kann.

So, genau DAS meinte ich eben mit: erstmal Grundwerte automatisch einmessen lassen und dann mit "spitzen Ohren" vorsichtig anpassen!
Crazy-Horse
Inventar
#7 erstellt: 04. Jun 2011, 07:43
Ok, ich dachte bisher immer ich reagiere auf Laufzeitunterschied sensibel.
Aber wenn du Unterschiede im 1ms Bereich hörst, Respekt!
Mickey_Mouse
Inventar
#8 erstellt: 06. Jun 2011, 00:08
mit entsprechenden Testsignalen (0/180° Rauschen gezielt auf zwei LS ist das relativ einfach!

Aber auch bei einer wirklich guten Stereo Quelle ist das hörbar. Ich habe im Auto verschiedene LZK Setups für Winter und Sommer (Cabrio nahezu immer offen Fahrer). Alleine der Unterschied der Schallgeschwindigkeit bei Temperaturen im einstelligen oder vierziger Bereich reicht aus, die Bühne merklich zu verschieben. Das liegt auch im 1...2ms Bereich!
Kurvenwolf
Ist häufiger hier
#9 erstellt: 10. Jun 2011, 01:03
Überhaupt kann es sehr hilfreich sein, links und rechts von der Einmessposition zwei lange Gummibänder jeweils an den Wänden anzubringen; mit Krokodilklemmen an deren Ende werden die Ohren fixiert, damit die eingemessene Hörposition eingehalten werden kann.

Ja nee, schon klar....Einmess-systeme und so.....

Im Ernst, ich lasse einmessen und passe die Entfernungen und Pegel danach erst an, das passt schon, zumal bis auf Live-Aufnahmen (und auch da eher selten) eh´ schon der "Tonmeister" vieles versaut hat.....

Bei der heute vorherrschenden Musik mit ausgesprochener Nicht-Dynamik reicht eigentlich statt eines Lautstärkestellers ein 3-Stufiger Laut-Lauter-Am Lautesten-Steller, Einmesssysteme halte ich für weit überschätzt....

Die Teile hätten dann vielleicht eine Berechtigung, wenn vorher eine Audiometrie beim Zuhörer erfolgt, was macht man aber, wenn noch einer zu Besuch kommt.....

gruß wolf
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