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Rippen - schon wieder veraltet?

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mr_highfidelity-blues
Inventar
#151 erstellt: 25. Apr 2018, 15:42

Reinhard (Beitrag #136) schrieb:
Und ich merke immer stärker, dass auch Musik eine Halbwertzeit hat (...).

Das Streamen birgt aber die Gefahr, von der Menge der zur Verfügung stehenden Musik "erschlagen" zu werden.


Das sind zwei - für mich persönlich - sehr entscheidende Punkte!
Die Halbwertzeit von Musik tendiert heutzutage gnadenlos Richtung exakte Abspielzeit des Gehörten. Danach ist alles veraltet und die nächsten Titel/Säue werden durchs Dorf getrieben. Gnadenloser Output, gnadenlose Verfügbarkeit ... jedenfalls für alle, die sich Dauerinternet leisten können oder wollen. Heute gehört - morgen vergessen, das ist doch längst das Motto der Stunde.

Somit kommt der Musik-Konsum-Schock ganz von alleine - noch dazu scheint geradezu penetrant immer und überall Musik konsumiert zu werden ... mit den abenteuerlichsten Konstruktionen auf dem Kopf oder im Ohr. Qualitätsanspruch an irgendwelche Klangqualität? Fehlanzeige! Überhaupt ... Klangqualität ist doch nur was für (veraltete) HiFi-Spinner, Hauptsache laut, krachend, donnernd, fett und mächtig voll auf die 12 ... da kann ja keiner merken, dass die meisten neuzeitlichen Produktionen einen irrwitzig schlechten Klang haben, da völlig plattkomprimiert ... ohne Leben, ohne Saft und ohne Kraft ... und das bei den doch vermeintlich so fetten modernen Produktionen? Tja, wer tatsächlich mal richtiges HiFi genossen hat und es auch heute noch will, kann doch ob der heutigen Produktionen nur noch weinen!!
Gerade CDs stellen diesbezüglich heutzutage nur noch widerwärtigen Klangmüll da, der halt komplett auf Boom-Böxchen, Soundbars, Knopf im Ohr oder Bügelmode auf dem Kopf zugeschnitten ist.

Unter diesem Aspekt würde ich die Fragestellung des Themas hier eindeutig mit 'ja' beantworten - vernünftigen Klang gibt es woanders (Vinyl, vereinzelte Streaming- oder Downloadangebote, die sich vom Mastering her signifikant vom CD[Massen-]Schrott unterscheiden).
gapigen
Inventar
#152 erstellt: 25. Apr 2018, 15:47

das rippen hat sich in naher Zukunft (mE ca 10 Jahre) erledigt, da (mE aus umwelttechnischen Gründen) das herstellen von CDs/BRs aus Kunststoff nicht mehr obsolet sein wird.

Streichen wir das „nicht mehr“ und dann passt es halbweg. Also an Umweltschutz wird die CD sicher nicht scheitern. Eher am sich ändernden Käuferinteresse. Erst heute stand auf ifun.de, dass die Verkäufe physischer Datenträger weiter rückläufig ist und vom streaming übeholt wurde. Ich denke, dass setzt sich fort:
Und dann gilt perspektivisch: Weniger CDs verbunden mit vermehrten Streamen bedeutet weniger Rippen.
Nichtsdestotrotz - und das ist auch gut so - kann jeder grundsätzlich seine Freizeit gestalten wie er mag.
JULOR
Inventar
#153 erstellt: 25. Apr 2018, 16:01

mr_highfidelity-blues (Beitrag #151) schrieb:
vernünftigen Klang gibt es woanders (Vinyl, vereinzelte Streaming- oder Downloadangebote, die sich vom Mastering her signifikant vom CD[Massen-]Schrott unterscheiden).

Das hängt aber weniger vom Datenträger ab als von der Aufnahme, der Produktion bzw. dem Mastering. Mit Vinyl, CD oder Streaming hat das nichts zu tun.
mr_highfidelity-blues
Inventar
#154 erstellt: 25. Apr 2018, 16:14

JULOR (Beitrag #153) schrieb:

mr_highfidelity-blues (Beitrag #151) schrieb:
vernünftigen Klang gibt es woanders (Vinyl, vereinzelte Streaming- oder Downloadangebote, die sich vom Mastering her signifikant vom CD[Massen-]Schrott unterscheiden).

Das hängt aber weniger vom Datenträger ab als von der Aufnahme, der Produktion bzw. dem Mastering. Mit Vinyl, CD oder Streaming hat das nichts zu tun.

Aber das schrieb ich doch
Es gibt halt vereinzelt Quellen, die sich vom Mastering her von der entsprechenden CD unterscheiden. Und es gibt natürlich unterschiedliche Masterings von aufbereiteten alten Produktionen. Was letzteres betrifft, wird mensch bei den diversen Streaming-Diensten noch lange nicht befriedigend fündig!

Rock on
Olli
Reinhard
Inventar
#155 erstellt: 25. Apr 2018, 16:59

mr_highfidelity-blues (Beitrag #151) schrieb:

Reinhard (Beitrag #136) schrieb:
Und ich merke immer stärker, dass auch Musik eine Halbwertzeit hat (...).

Das Streamen birgt aber die Gefahr, von der Menge der zur Verfügung stehenden Musik "erschlagen" zu werden.


Das sind zwei - für mich persönlich - sehr entscheidende Punkte!
Die Halbwertzeit von Musik tendiert heutzutage gnadenlos Richtung exakte Abspielzeit des Gehörten...


Ich stimme Dir zwar grundsätzlich zu, dass dieses ständige Musik-Zur-Verfügung-Haben meist nicht mit hohem Qualitätsanspruch einhergeht. Mit Halbwertzeit meinte ich aber nicht die Halbwertzeit der heutigen Ex-Und-Hop-Produktionen (hier stimme ich Dir aber auch zu), sondern, dass auch die liebgewordene Musik sich nach Jahren/Jahrzehnten emotional irgendwann "abgenutzt" hat, sie erzeugt mach Jahren/Jahrzehnten meist nicht mehr dieselbe Euphorie wie in den ersten Wochen. Daher finde ich es heute nicht mehr so erstrebenswert, Musik als greifbares Medium zu besitzen. Auch der tollste Lieblingsfilm wird nach 20x Ansehen fader.
kölsche_jung
Moderator
#156 erstellt: 25. Apr 2018, 17:00

gapigen (Beitrag #152) schrieb:
... Erst heute stand auf ifun.de, dass die Verkäufe physischer Datenträger weiter rückläufig ist und vom streaming übeholt wurde. ...

das stand da nicht ...

da stand nichts von "Verkäufen" sondern was von "Einnahmen" und von "Gewinn" ... wobei die Deppen die "Gewinne" (aus der Grafik) mit "Einnahmen" (im Text) gleichsetzen ... "Kosten" scheinen die nicht mehr zu kennen, gut das keiner von denen Steuerberater geworden ist ...

Sollte man in den Teilmärkten unterschiedliche Marge haben, sagt der "Vergleich der Gewinnanteile" nichts über die Verkäufe aus ...

Selbst die Umsatzverteilung sagt darüber wenig aus, ist aber wenigstens margenbereinigt ... aber selbst das sagt nichts über das "Nutzungsverhalten" aus ...

Im Gegensatz zum streaming tauchen meine CDs und LPs, die bei mir im Schrank stehen, in den Folgestatistiken nicht mehr auf ... die kann ich ohne Wissen der Musikindustrie - was ich wann höre - weiter nutzen.
gapigen
Inventar
#157 erstellt: 25. Apr 2018, 17:08
@kölsche_jung, der Artikel wird eingeleitet mit:

Gesunkenen Tonträgerverkäufen und Downloadzahlen...
und hat dann sicher Verluste und Gewinne im Fokus.

Aber letztlich: Danke für das Schärfen.
kölsche_jung
Moderator
#158 erstellt: 25. Apr 2018, 17:18
ja ... und er geht weiter mit:

Der stark wachsende Streaming-Markt macht die Verluste in anderen Bereichen wett.


wobei zB der "Verlust" im Bereich physische Tonträger ein Gewinn iHv 5,2 Mrd Dollar sind ...so einen Jahres-"Verlust" würde ich auch gern mal schreiben .... das sind zwar sinkende Gewinne, aber eben keine Verluste!!!

Insgesamt ein schönes Beipsiel dafür, dass man Journalisten ihre Stifte wegnehmen sollte und ihnen eine "Gehe zurück in die fünfte Klasse und ziehe keine Schultüte ein"-Karte in die Hand drücken müsste.

Gewinne, Verluste, Umsätze, Kosten ... alles egal, Hauptsache die Zeilenzahl stimmt
Hörbert
Inventar
#159 erstellt: 25. Apr 2018, 20:05
Hallo!

M.W. schreiben die Streaminganbieter nach wie vor rote Zahlen und es könnte durchaus sein dass sie das noch weitere Jahre tun. Die Ausweitung der Geschäfte erfordert schließlich die Ausweitung der Hardware die zur Bereitstellung dient und die Abgaben an die MI steigen dadurch ebenfalls.

Die Akquise von Neukunden läuft zudem vermehrt über "Familienaccounts" u.ä. was einer verdecken Beitragssenkung gleichkommt da hier anstatt der üblichen 9,99 Euro bis zu 6 Personen Spontify für 14,99€ nutzen können.

Ob diese Dienste in der jetzigen Form überhaupt einmal Gewinn abwerfen werden steht m.E. also in den Sternen.

Infolge dessen ist man möglicherweise nicht allzu gut damit beraten kompromisslos auf diese Karte zu setzen und z.B. bestehende Musiksammlungen sowie Abspielgeräte zu entsorgen. Somit sehe ich solche Dienste immer noch als eine Zusatzmöglichkeit an, quasi also als kostenpflichtiges interaktives Netzradio aber nicht als eine stabile dauerhafte Musikquelle auf die ich mein zukünftiges Konsumverhalten aufbauen kann.

MFG Günther
StreamFidelity
Inventar
#160 erstellt: 25. Apr 2018, 20:09

Passat (Beitrag #137) schrieb:
Wobei der Vergleich eigentlich verzerrt ist.
Beim Streaming werden i.d.R. einzelne Titel gehört und keine ganzen Alben.
Vergleichbar mit CD Singles, die allerdings nie eine große Rolle gespielt haben, auch nicht in Zeiten vor dem Streaming.
Bei CDs werden i.d.R. ganze Alben gekauft.


Hallo Roman,

es kommt sicher auf das einzelne Nutzerverhalten an. Bei mir ist es so, dass ich generell immer nur Alben auf Tidal höre. Ich zippe und zappe eben gerade nicht herum. Das war früher beim CD-hören noch anders. Ich habe nicht wirklich eine Erklärung dafür, vielleicht liegts am Alter.

Es kann aber auch sein, dass ich heute einfach bessere Möglichkeiten habe Musik in einer herausragenden Qualität zu genießen. Was zum einen an meiner Hardware liegt, die hochwertiger ist als vor Jahren. Aber auch, weil ich Alben oft oberhalb der CD-Qualität streame. Was mich zum nächsten Thema führt:


dofo (Beitrag #139) schrieb:
TIDAL-Hifi wurde hier mehrmals erwaehnt. Dazu haette ich zwei Fragen:
1. Ist die ueber TIDAL-Hifi gehoerte Musik wirklich eine 1:1 Kopie des original Albums?
2. Kann man irgendwie beweisen das z. B. bei 16/44,1 wiedergegebenem Track keine MP3 in der Flac-Huelle gehoert wird?


Ich nutze Roon, siehe Roon Erfahrungsbericht. Mit diesem genialen Player sehe ich bei Bedarf die Auflösung. Hier ist zum Beispiel eine MQA-Datei, die ich ohne Aussetzer in einer deutlich höheren Auflösung als CD streame:
MQA44.1kHz24bit

Der Klang, die Auflösung, die Räumlichkeit sind einfach genial. Und deshalb ist für mich das Rippen veraltet. Aus Gründen der Nostalgie mache ich es zwar gelegentlich, aber die Zukunft liegt nun mal im streamen.
Mickey_Mouse
Inventar
#161 erstellt: 25. Apr 2018, 20:17

StreamFidelity (Beitrag #160) schrieb:

dofo (Beitrag #139) schrieb:
2. Kann man irgendwie beweisen das z. B. bei 16/44,1 wiedergegebenem Track keine MP3 in der Flac-Huelle gehoert wird?

Mit diesem genialen Player sehe ich bei Bedarf die Auflösung.

du redest am Thema vorbei!
du siehst die Auflösung mit der der Titel bei dir ankommt! Du weißt aber trotzdem nicht, ob das nicht "zwischendurch" mal z.B. MP3 war...
StreamFidelity
Inventar
#162 erstellt: 25. Apr 2018, 20:37
Mickey, immer dieses Misstrauen.

Ich würde mich bestimmt nicht als Holzohr bezeichnen, aber MP3 vs FLAC sollte bei einer Interpolation hörbar sein.

Immer schön locker bleiben.
gapigen
Inventar
#163 erstellt: 25. Apr 2018, 20:59

Infolge dessen ist man möglicherweise nicht allzu gut damit beraten kompromisslos auf diese Karte zu setzen und z.B. bestehende Musiksammlungen sowie Abspielgeräte zu entsorgen. Somit sehe ich solche Dienste immer noch als eine Zusatzmöglichkeit an, quasi also als kostenpflichtiges interaktives Netzradio aber nicht als eine stabile dauerhafte Musikquelle auf die ich mein zukünftiges Konsumverhalten aufbauen kann.

@Günther, da hast Du vollkommen recht. Eine Notwendigkeit zum Rippen leite ich davon jedoch nicht ab. (Ich lege halt eine CD ins Laufwerk, wenn das Internet/Tidal nicht funktioniert und mir die Schallplatte fehlt. Dazu muss ich sie nicht gerippt haben.)
kölsche_jung
Moderator
#164 erstellt: 25. Apr 2018, 21:22

StreamFidelity (Beitrag #162) schrieb:
..., aber MP3 vs FLAC sollte bei einer Interpolation hörbar sein...

Ohne Referenz? Nicht in diesem Leben...
#Yoda#
Stammgast
#165 erstellt: 25. Apr 2018, 22:59

StreamFidelity (Beitrag #160) schrieb:
Ich nutze Roon, siehe Roon Erfahrungsbericht. Mit diesem genialen Player sehe ich bei Bedarf die Auflösung. Hier ist zum Beispiel eine MQA-Datei, die ich ohne Aussetzer in einer deutlich höheren Auflösung als CD streame:
MQA44.1kHz24bit

Der Klang, die Auflösung, die Räumlichkeit sind einfach genial. Und deshalb ist für mich das Rippen veraltet. Aus Gründen der Nostalgie mache ich es zwar gelegentlich, aber die Zukunft liegt nun mal im streamen.


Roon zeigt nur die Daten des FLAC Containers an und nicht die wirkliche Auflösung des verschlüsselten MQA Files. Vielleicht solltest Du dich mal über die realen Qualitäten von MQA kundig machen, z. B. hier, anstatt auf das Marketinggeschwätz von MQA, TIDAL, den großen Labels oder Hardwareanbietern mit MQA-Zertifizierung reinzufallen. Die Zukunft mag vielleicht zum Teil bei Streaming Services als Option liegen, aber hoffentlich nicht mit einem verlustbehafteten, proprietären Format wie MQA. Die Verlierer wären in diesem Fall wir Konsumenten mit Qualitätsanspruch.


[Beitrag von #Yoda# am 26. Apr 2018, 08:50 bearbeitet]
cr
Inventar
#166 erstellt: 25. Apr 2018, 23:21

Ob diese Dienste in der jetzigen Form überhaupt einmal Gewinn abwerfen werden steht m.E. also in den Sternen.


Die Rechteinhaber werden schon dafür sorgen, dass kein nennenswerter Gewinn anfällt, sondern gerade genug, um nicht zu sterben, aber zu wenig, um gut zu leben
Reinhard
Inventar
#167 erstellt: 26. Apr 2018, 11:21
Meine Güte, was für Verschwörungstheorien und Aggressionen. TIDAL-Dateien waren frührer mp3, MQA-„Marketinggeschwätz“ u. s. w.

Vertraut denn hier niemand seinen Ohren und muss alles beweisen und messen? Also ich, habe zig Titel an meiner Hifi-Anlage und mit Kopfhörer direkt verglichen: Meine Original-CD als FLAC von NAS, Spotify Premium und TIDAL Hifi. Mein Ergebnis (und nur das zählt ja für meinen persönlichen Musikgenuss, nicht was jemand mir schlecht zu reden versucht):

TIDAL Hifi klingt für mich wie meine CDs als FLAC-Datei von NAS, Spotify Premium nicht so räumlich, flacher. Die gleichen Alben in MQA-Qualität von TIDAL hinsichtlich Auflösung, Räumlichkeit und Präzision meist nochmal besser als die CD-Version von TIDAL und meine FLAC-Datei (seltene Ausnahmen gibt es). Für mich ein tolles "Bonbon" von TIDAL-Hifi, immerhin gibt es tausende MQA-Alben.

Nach dem Ergebnis hör ich nur noch zufrieden Musik, habe keine Messgeräte an oder lese nicht stundenlang theoretische Abhandlungen, warum MQA eigentlich gar nicht gut klingen kann u. s. w. Man kann es auch kompliziert machen. Ich habe manchmal den Eindruck, manch einem hier geht es bei dem Hobby gar nicht mehr ums Musikhören, sondern um Beschäftigung mit Technik und Schreiben in mehreren Foren
darkphan
Inventar
#168 erstellt: 26. Apr 2018, 11:31
Naja, ich kann die Leute schon verstehen, die einfach darauf vertrauen wollen, beste Qualität geliefert zu bekommen - eben, um bei Unstimmigkeiten im Klang nicht auf Spurensuche gehen zu müssen, sondern es auf Aufnahmepatzer zurückführen zu können. Wir alle geben hier viel Geld aus für HiFi - und dann wollen wir auch bestmögliches HiFi und nichts Komprimiertes ...
bierman
Inventar
#169 erstellt: 26. Apr 2018, 11:42
Wieso Verschwörungstheorie?

Wenn ich 20 EUR im Monat bezahle, erwarte ich auch einen Mehrwert gegenüber den Streaming-Diensten haben die eine transparente Qualität für die Hälfte (oder weniger) anbieten.

Was ich im Zeitalter günstigen Breitbandinternets nicht erwarte ist dass dabei ein weiterer verlustbehafteter Codec zum Einsatz kommt.

Für die breite Masse, Radio-Ersatz, Nebenbei-Hören, unterwegs-hören und andere Anwendungen war 128k CBR mp3 bereits vor 20 Jahren "gut genug", viele Menschen tun sich über Youtube seit mehr als einem weiteren Jahrzehnt eine deutlich schlechtere Qualität an.

Wenn sich ein Dienst wie TIDAL nicht an die breite Masse richtet, sondern an Musik- und HiFi-Enthusiasten, dann erwartet die Zielgruppe doch "lossless".

Ich oute mich mal als Holzohr:
"Transparent" ist für meine Ohren mp3 mit Lame VBR-2 Joint Stereo, aac meist schon ab rund 160kbit/s (ist ja ebenfalls VBR). Lossless ist mehr so fürs "gute Gefühl", dass nichts weggelassen wurde.
Mein zumeist genutztes Abhörequipment ist aber auch nur eine vier-, keine fünfstellige Summe Geld wert und meine Ohren sind auch nicht mehr "neuwertig".

Tidal "klingt" gut, soviel steht für mich fest.

Und um auf die Eingangsfrage noch mal einzugehen:
CDs rippen ist der übliche Weg um eine Musik-CD in die nicht-physikalische Mediensammlung zu importieren. Wenn die CD veraltet ist, wird es Rippen auch irgendwann sein.
Anders als bei Vinyl hat sich bei der CD bisher kein Liebhabermarkt etabliert und es gibt kaum Labels die exklusive Kleinauflagen für Fans herausbringen. Die Haptik und den Prozess des "Auflegens" mag ich nach wie vor bei beiden Medien, einen Aufpreis ist mir das aber nicht wert.

Geld lass ich gern mal bei Konzerten, das klingt sowieso ganz anders. Der ganze Schmutz fehlt auf den Aufnahmen
Dadof3
Moderator
#170 erstellt: 26. Apr 2018, 13:04

bierman (Beitrag #169) schrieb:
Ich oute mich mal als Holzohr:
"Transparent" ist für meine Ohren mp3 mit Lame VBR-2 Joint Stereo, aac meist schon ab rund 160kbit/s (ist ja ebenfalls VBR). Lossless ist mehr so fürs "gute Gefühl", dass nichts weggelassen wurde.


So ist es, und eben weil es bereits genügend völlig transparente Formate gibt, lässt sich da auch kein besseres mehr finden.

Wenn das hier wirklich stimmt und nicht bloß Einbildung ist:

Reinhard (Beitrag #167) schrieb:
Die gleichen Alben in MQA-Qualität von TIDAL hinsichtlich Auflösung, Räumlichkeit und Präzision meist nochmal besser als die CD-Version von TIDAL und meine FLAC-Datei (seltene Ausnahmen gibt es).

... dann gibt es nur zwei Möglichkeiten:

  • Entweder es handelt sich um andere Aufnahmen/Abmischungen - dann könnte man die aber genausogut ohne MQA verbreiten.
  • Oder MQA verändert den Klang irgendwie, und Reinhard empfindet das als besser. Das ist aber dann eine subjektive Sache und eine Abkehr vom HiFi.


Recht hat Reinhard aber natürlich damit - wenn es besser gefällt, kann einem egal sein, was im Hintergrund passiert. Man sollte dann nur nicht behaupten, es sei objektiv besser.
gapigen
Inventar
#171 erstellt: 26. Apr 2018, 15:27

TIDAL Hifi klingt für mich wie meine CDs als FLAC-Datei von NAS, Spotify Premium nicht so räumlich, flacher.

@Reinhard, das deckt sich auch mit meinen Erfahrungen, allerdings über Lautsprecher.
Hörbert
Inventar
#172 erstellt: 26. Apr 2018, 21:12
Hallo!

@bierman


.........Anders als bei Vinyl hat sich bei der CD bisher kein Liebhabermarkt etabliert und es gibt kaum Labels die exklusive Kleinauflagen für Fans herausbringen. .......


Oh doch, den gibt es, zumindest bei Klassik, Neuer Musik und Jazz, hier gehen einzelne nicht nachgefertigte Tonträger für relativ hohe Summen weg.

In diesen Sparten gibt es im übrigen nicht nur unzählige "Kleinlabels" wie z.B. BIS aus Schweden oder NEOS aus DE sondern sogar Anbieter die nicht mehr verlegte Aufnahmen großer Labels in Kleinstserien via Subscription anbieten (d.h. der Tonträger wird erst gefertigt wenn genügend Vorbestellungen vorliegen) und sogar recht winzige Labels die sich darauf verlegt haben bedruckte CDR´s anzubieten mit längst ausgelaufenen Aufnahmen die speziell für Sammler gedacht sind.

Insgesamt gibt es also durchaus eine sehr rührige Szene nur halt nicht bei Mainstream Pop.

@gapigen


..... Eine Notwendigkeit zum Rippen leite ich davon jedoch nicht ab. .........


Eine echte Notwendigkeit zum Rippen gibt es natürlich nicht, -aber die gibt es ja auch nicht beim Streamen oder bei Schallplatten, das ist halt alles Geschmackssache-.

Nur ist es halt ungleich bequemer sobald die Files einmal auf der NAS liegen und du darauf eingerichtet bist sie auch möglichst unkompliziert nutzen zu können. Ob du sie nun auf lokalen FP´s nutzt oder in der Cloud (z.B. mit Amazon Echo und IFTTT) bleibt sich gleich und ist von deinem Nutzerverhalten abhängig das hier Playlists und ähnliche Dinge genau so usus sind wie bei einem Streamingdienst ist wohl klar, im Grunde bist du damit dein eigener Streaminganbieter und das zu 100% mit Musik die du magst und kennst.

MFG Günther
13mart
Inventar
#173 erstellt: 26. Apr 2018, 21:33

Hörbert (Beitrag #172) schrieb:
im Grunde bist du damit dein eigener Streaminganbieter und das zu 100% mit Musik die du magst und kennst.


die Komfortzone der Blase

Gruß Mart
Don_Tomaso
Inventar
#174 erstellt: 26. Apr 2018, 23:07
Ich nutze CDs + Rippen (95+%) und Qobuz-Downloads (Rest), d.h. ich streame (fast) ausschließlich von der NAS auf den Netzwerkplayer. Wenn ich mal wo reinhören möchte, mache ich das auch mal über Streaming.
Der große Vorteil des Rippens im Vergleich zur CD ist vor allem die leichte Auffindbarkeit eines Albums. Im Coverflow lässt sich wunderbar stöbern, oder ich suche, wo ein bestimmter Künstler überall drauf ist. Das setzt gutes Tagging voraus, da würde ich mich nie auf Gracenote verlassen, jedes Album wird beim Rippen von Hand nachgetaggt. Das ist auch meinem Musikgeschmack geschuldet, bei kleineren Jazz-Besetzungen bietet es sich an, jeden Musiker aufzuführen und nicht einfach "The ... Quartet" anzugeben - außer bei stehenden Begriffen, wie etwa The Modern Jazz Quartet oder The Dave Brubeck Quartet. Bei den 1 - 2 Alben, die maximal pro Woche dazukommen, ist das ein Aufwand von idR 10 min. Musik ist schließlich ein Hobby von mir.
Wie dem auch sei, ich höre nur Geripptes (sach das mal in Frankfurt ). und habe gar keinen CD-Player mehr.
cr
Inventar
#175 erstellt: 27. Apr 2018, 01:34
Der größte Vorteil der gerippten CDs ist zB der Vergleich von Interpretationen, die man sich in den Software-Player zieht und dann hin und her springen kann. Mit physischen CDs ist das immer eine mühsame Sache
Rascas
Inventar
#176 erstellt: 27. Apr 2018, 07:32
Habe seit Januar ein qobuz-Abo (in CD-Qualität) und muss sagen, dass das einiges an meinen Hörgewohnheiten verändert hat....

Zum einem habe ich etliches an CD‘s. Bei 30+ Jahren kommt eben was zusammen und ich habe sie immer gerne genutzt! Die letzten 10 Jahre habe ich rippender Weise zugebracht. Meine Datenbank umfasst alles in allem über 100 tsd Titel. Alles in losless und fein säuberlich editiert. Dadurch sehr bequem nutzbar. Trotzdem habe ich die CD gerne zur Hand genommen.

Zu qobuz bin ich gekommen, weil ich einen Stream-Dienst in CD-Qualität ausprobieren wollte. Schuld war eigentlich audirvana. Die Software nutze ich auf meinem MAC schon länger und mit dem letzten update war dort ein Mediaplayer auf iTunes aufsetzend integriert, der auch auf qobuz zugreifen kann.

Mein Schlüssel-Erlebnis war dann, als ich im Probemonat bei qobuz in Audirvana eigentlich in meiner gerippten Sammlung etwas suchen wollte und aus Versehen in qobuz gelandet bin. Als Ergebnis erhielt ich unendlich viel mehr Ergebnisse als meine umfangreiche eiegene Sammlung hergeben konnte.

Der Weg war der Gleiche... Wenn es also keinen Unterschied mehr macht, ob man Musik physisch da hat oder man die im Netz (in diesem Fall über qobuz), dann bietet „Netz“ natürlich etliche Vorteile: Musik ist immer und überall ohne physische Datenträger abgreifbar.

Man entdeckt ganz andere Sachen, als bei gekaufter Musik. Es erweitert insofern den Horizont.

Grundvoraussetzung: die Qualität muss mindestens gleich sein und das ist im Fall qobuz gegeben.

Will mal so sagen: seit ich qobuz einsetze hat sich mein CD-Kaufverhalten sehr reduziert. Am Ende ist qobuz für mich die günstigere Akternative. 19,99 pro Monat habe ich im Monat für CD‘s locker ausgegeben...

Der Ripp-Vorgang fällt weg, der mir aber nie lästig war.

Als Nachteil fällt mir ein: ich bin mit einem Streamdienst natürlich davon abhängig, dass ich im Abo bleibe, sonst sind meine mühsam angelegten Playlists weg.

Bei meinen physischen Daten bleiben mir die Playlists (sofern ich die Daten nicht verliere) erhalten.

Ich kann mir vorstellen, dass meine Daten auch in - sagen wir mal 10 Jahren - noch verfügbar sind. Ob es in 10 Jahren aber qobuz noch gibt (als Beispiel) weiss keiner. Vielleicht entwickelt sich dieser Markt noch mal ganz anders?

Ich für meinen Teil bin der Meinung, dass man das eine tun soll ohne das andere zu lassen. Ich lege Vinyl immer noch genau so gerne auf wie CD‘s. Höre geripptes genau so gerne wie gestreamtes. Es kommt halt immer darauf an, was A gerade am einfachsten verfügbar ist und B am besten zur Situation passt und C in dem Moment am meisten Freude bereitet. Besser oder schlechter sehe ich da gar nicht. Neue Möglichkeiten - wie bei mir gerade qobuz - erweitern das Thema halt nur...

Vielleicht fällt irgend etwas mal wieder hinten runter. Kassette und Tonband finden bei mir auch nur noch aus nostalgischen Gründen statt. DAT, DCC, MD etc. dagegen sind - für mich - mausetot. Vinyl dagegen hat sich vollwertig zurück ins Wohnzimmer „gekämpft“...
Hörbert
Inventar
#177 erstellt: 27. Apr 2018, 14:08
Hallo!


..........Man entdeckt ganz andere Sachen, als bei gekaufter Musik. Es erweitert insofern den Horizont.........


Das stimmt zwar in einigen Fällen in anderen Fällen ändert das Streamingangebot gar nichts da hier schon etablierte Strategien um seinen musikalischen Horizont zu erweitern existieren und man nicht auf die Angebote der Steamingdienstleister angewiesen ist deren Ratschlägen man folgen kann oder auch nicht.

Aber ich möchte natürlich nicht ausschließen das es eine größere Gruppe von Usern gibt bei denen es bitter notwendig wäre ihre erstarrtes Musikkonsumverhalten einmal aufzubrechen, -aber ob man gerade diese Leute zu einem Streamingangebot verlocken könnte halte ich für nicht so wahrscheinlich-.


.......Als Ergebnis erhielt ich unendlich viel mehr Ergebnisse als meine umfangreiche eiegene Sammlung hergeben konnte. .......


Das ist wohl Spartenbezogen, in den von mir bevorzugten Richtungen bin ich teilweise erheblich besser abgedeckt als die mir bekannten Streamingdienste.


........ ich bin mit einem Streamdienst natürlich davon abhängig, dass ich im Abo bleibe,........


Das ist m.E. einer der Hauptschwachpunkte des ganzen Systems, -die Musik ist halt nur gemietet-.

MFG Günther
gapigen
Inventar
#178 erstellt: 27. Apr 2018, 14:21

jedes Album wird beim Rippen von Hand nachgetaggt.

Allein beim Gedanken daran wird mir ganz anders. Aber, wenn es denn Spaß macht...
vanye
Inventar
#179 erstellt: 27. Apr 2018, 14:33

gapigen (Beitrag #178) schrieb:

jedes Album wird beim Rippen von Hand nachgetaggt.

Allein beim Gedanken daran wird mir ganz anders. Aber, wenn es denn Spaß macht...

Es ist nicht das Taggen, das Spaß macht, sondern die Durchsichtigkeit der Musikbibliothek, die dadurch entsteht. Darüber hinaus lernt man aber auch eine ganze Menge über die Musik durch das händische Taggen und die damit verbundenen Recherchen.
Hörbert
Inventar
#180 erstellt: 27. Apr 2018, 14:55
Hallo!

@gapigen


.......Allein beim Gedanken daran wird mir ganz anders. Aber, wenn es denn Spaß macht..........


Kann sein. -muss nicht sein-, bei einer überschaubaren Sammlung reicht es auch zuerst mal das ganze als WAV zu rippen und unter einer aussagekräftigen Ordnerstruktur abzulegen, Taggen kann man dann später immer noch wenn einem der Vorteil wichtig ist.

Was man aber ganz sicher braucht ist eine schon vorher durchdachte Struktur unter der die Files abgelegt werden und natürlich auch unkomplizierte Hardware die nicht umständlich zu bedienen ist oder gar nur bedingt für die ganze Sache tauglich ist, da kommt dann kein Spaß auf und ich kann in einem solchen Fall auch gut die Widerstände gegen die ganze Geschichte nachvollziehen, im einfachsten Fall sollte ein per HDMI an den AVR angeschlossener Smart-TV und eine einzige FP die z.B. an einer Fritz-Box hängt für´s erste ausreichen, -hier hat man dann nur den "nackten" Sound ohne jedes Extra und die Auswahl erfolgt rein "händisch"-, aber selbst hier sollte man die Vorteile schon spüren können.

Immerhin hat man so die Vorstufe zu einer NAS die halt noch ohne echten Musikserver auskommen muss.


MFG Günther
Reinhard
Inventar
#181 erstellt: 27. Apr 2018, 15:02
Sehr angenehmer Beitrag, Rascas.

Ein wichtiger Vorteil für mich beim Streamen ist noch: Ich lese gelegentlich auch Hifi-Zeitschriften oder schau mal bei jpc online, was es so an Neuheiten gibt. Die Möglichkeit, mir interessant erscheinende Alben sofort in CD-Qualität hören zu können, eröffnet völlig neue Horizonte. So finde ich auch bei Klassik oder Jazz gelegentlich Alben, die ich früher nie in die Hände bekommen hätte...


[Beitrag von Reinhard am 27. Apr 2018, 15:08 bearbeitet]
Rascas
Inventar
#182 erstellt: 28. Apr 2018, 18:27
Gelöscht, da doppelt... (warum auch immer...)


[Beitrag von Rascas am 29. Apr 2018, 08:26 bearbeitet]
Costanza
Stammgast
#183 erstellt: 28. Apr 2018, 21:15
@Rascas
Glaubst du, du kannst deinem Beitrag mehr Gewicht verleihen, wenn du ihn mehrfach postest?
Rascas
Inventar
#184 erstellt: 29. Apr 2018, 08:05
Ja genau...

Im Ernst: ich habe keine Ahnung, warum der Beitrag ein zweites Mal hier auftaucht. Habe gestern Abend definitiv keinen Beitrag gepostet. Und schon gar nicht eine Kopie eines Beitrag, den ich kurz zuvor schon mal lanciert habe...

Keine Ahnung was das soll...
Costanza
Stammgast
#185 erstellt: 29. Apr 2018, 09:45
@Rascas
In diesem Fall bitte ich vielmals um Entschuldigung (das Duplikat ist ja mittlerweile auch verschwunden).
Don_Tomaso
Inventar
#186 erstellt: 29. Apr 2018, 14:38

gapigen (Beitrag #178) schrieb:

jedes Album wird beim Rippen von Hand nachgetaggt.

Allein beim Gedanken daran wird mir ganz anders. Aber, wenn es denn Spaß macht...

Naja, das klingt wichtiger, als es ist. Ich schau halt kurz, ob der Ripper (dbpoweramp) die richtigen Infos aus dem Netz zieht, also Musiker, Titel, Komponisten, das Cover. Viel mehr mache ich auch nicht. Vielleicht noch mal bei Wikipedia querchecken. Gerade bei älteren Jazz-Scheiben kann das nötig sein. Der Lohn guter Eingabe ist, wie bei jeder Datenbank, komfortable Nutzung. Tagging ist da wichtiger als das Dateisystem auf der NAS. Und wenn man es von Anfang an konsequent macht, ist es kein Akt. Ist wie Ordnung halten.
Ein Wort noch vielleicht zum immer gern unterstellten Zusammenhang zwischen Streaming (ob aus dem Netz oder von Festplatte) und unkonzentriertem Musikhören. Da hat meiner Meinung nach das eine mit dem anderen nichts zu tun. Wenn ich ein Skipper bin und nicht skippen kann, etwa von LP, dann werde ich nicht mehr zuhören, sondern nur noch warten, dass das Stück, das ich nicht mag, endlich vorbei ist, und dann das kommt, was ich hören will. Was soll das bringen? Jeder Künstler hat Sachen veröffentlicht, die mir nicht gefallen. Bin ich gezwungen, mir das anzuhören, nur um als “ernsthaft“ zu gelten? Das ist doch albern.
Streaming ist vor allem bequem, ich möchte es nicht missen.
cr
Inventar
#187 erstellt: 29. Apr 2018, 14:45
Finde ich auch, allein schon deshalb hat mich das Schallplattenhören immer genervt.
Ich weiß auch nicht, warum man sich zwingen soll, immer alles von A-Z zu hören. Noch dazu ist es doch gängige Praxis, dass Platten/CDs fast immer mit Füllnummern gefüllt werden, die eigentlich Verlegenheitsproduktionen sind....
Hier war die CD mit Fernsteuerung - abgesehen vom besseren Klang - ein großer Fortschritt
Eigentlich
Stammgast
#188 erstellt: 29. Apr 2018, 15:06
@ Don
sehr schön formuliert. Ich finde dieses Speudoargument mit ernsthaftem Hören auch substanzlos.
Man kann auch beim LP hören unruhig sein und alle zwei Lieder ne neue Platte aus dem Regal ziehen.
Basstian85
Inventar
#189 erstellt: 29. Apr 2018, 15:23
Nachtaggen ist bei mir eigentlich immer nötig. Schon alleine wenn beim Interpreten Groß- und Kleinschreibung nicht einheitlich ist stört mich das. Oder durch freeDB hab ich oft in der Kommentarzeile Überflüssiges wie YEAR: 2015 oder Ähnliches stehen, das Genre fehlt...

Das Coverbild kommt natürlich auch raus, habe die als Bilddatei(en) im Ordner; einmal das beste was ich Online finden konnte und dann einmal für Foobar bearbeitet in 500x500 Größe, da ich in Foobar ein entsprechend großes Feld fürs Cover habe (Foobar skaliert nicht so toll, wird unscharf). Die Dateinamen ändere ich dann auch ab. Ich nutze Mp3tag dafür, geht schnell und einfach.

vanye (Beitrag #179) schrieb:
Es ist nicht das Taggen, das Spaß macht, sondern die Durchsichtigkeit der Musikbibliothek, die dadurch entsteht.

Sehe ich auch so


[Beitrag von Basstian85 am 29. Apr 2018, 15:24 bearbeitet]
gapigen
Inventar
#190 erstellt: 29. Apr 2018, 17:37

Ich weiß auch nicht, warum man sich zwingen soll, immer alles von A-Z zu hören.

Bei den meisten meiner (bewusst nur wenigen hundert Schallplatten) habe ich tatsächlich kein Problem damit, ansonsten hätte ich sie nicht. Das sind dann z.B. Werke von Pink Floyd oder Alan Parsons Project.
Ich finde, viele Musiker haben Gesamtwerke geschaffen, die man als solche auch hören sollte. Daher sind bei mir Alben von z.B. Chris de Burgh oder Peter Maffay nicht so angesagt, wenn ihr wisst, was ich meine. Solche Musik streame und skippe ich auch.

Ich frage mich hingegen, wie man als „Skipper“ eine Oper hört oder ein Buch liest .Hier sind auch nicht nur „Höhepunkte“ zu hören oder lesen. (Sorry, soll nicht provokant sein, war aber mein erster Gedanke beim lesen.)
Hörbert
Inventar
#191 erstellt: 29. Apr 2018, 18:44
Hallo!


.........Ich frage mich hingegen, wie man als „Skipper“ eine Oper hört oder ein Buch liest.......


Nun bei einer Oper gibt es schon seit Schallplattenzeiten dafür den "großen Querschnitt" der selbst den Leuten die eine Meile von ihrem PS wegsitzen nur die Highlights zu Ohren kommen lässt.

Und bei Trivialliteratur genügt es oft nur den Anfang und das Ende eines Buches zu lesen, insbesondere bei Krimis spart man so viel Zeit.

Ansonsten kann man mit einem PS genau so gut "skippen" wie mit jedem anderen scheibenförmigen Quellmedium auch und wenn man den Lift nicht nutzt sondern bei abgenommener Haube den Fingerbügel sowie nicht auf die (bereitliegenden) Scheiben achtgibt oder sie gar säubert ist man sogar schneller als jeder Stream oder CDP.

Skipper sind halt eine Szene für sich, -ich kenne einige-.

MFG Günther
cr
Inventar
#192 erstellt: 29. Apr 2018, 18:55
Gerade bei den Opern muß man dauernd skippen.
Allein schon die ganzen Rezitative bei Barock bis Mozart muß man sich nicht immer wieder anhören

Und selbst bei Pink Floyd muss ich bei Dark Side "Money" skippen, hat mir nie besonders gefallen und ich kann es einfach nicht mehr hören. Von Al Parson ganz zu schweigen, da sind ja wirklich viele extrem banale Tracks darunter
Eigentlich
Stammgast
#193 erstellt: 29. Apr 2018, 19:30
Es ging ja auch darum, das ein Streaminghörer nicht per Definition ein Skipper sein muss.
Hörbert
Inventar
#194 erstellt: 29. Apr 2018, 20:08
Hallo!


........ per Definition ein Skipper.......


Ja und ein Hörer physikalischer Tonträger oder einer FP mit gerippten Sachen noch lange kein "Durchhörer"

MFG Günther
Rascas
Inventar
#195 erstellt: 29. Apr 2018, 20:28
Beispiel aus meiner Stream-Praxis:

Zwischen aufwachen und aufstehen bin ich mit meinem iPad bei qobuz an einem Album hängen geblieben, was ich sonst mit Sicherheit übersehen hätte:

Moondog

Bei dem Namen klingelte etwas ganz weit hinten im Hinterkopf. War das nicht dieser Verrückte, der von den 40er bis Anfang der 70er in New York auf der Straße rumhing und mit einem Wikinger-Kostüm immer an der selben Ecke stand? Als er plötzlich weg war, hat Paul Simon in Radio-Interview den Tod von seinem Vorbild Moondog betrauert. Dabei war der Typ einfach zu einem Konzert nach Deutschland gefahren und ist in Recklinghausen hängen geblieben, wo er wieder immer an der selben Ecke stand (hängt heute ein Schild). Gestorben und beerdigt wurde Moondog in Münster!

Ich liebe solche (Musik-)Geschichten!

Musik hatte ich von dem aber noch nie gehört. Jetzt gab es bei Qobuz eine neue alte Scheibe von 1969. Also einfach mal reinhören.

Und was soll ich sagen: das hat mich so geflasht, dass ich vor dem Frühstück die gesamte Platte durch gehört habe und - natürlich - direkt eine Playlist angelegt habe.

Das wäre ohne Qobuz an mir vorüber gezogen.

Ein guter Start in den Tag...
mr_highfidelity-blues
Inventar
#196 erstellt: 30. Apr 2018, 10:11

Eigentlich (Beitrag #188) schrieb:
@ Don
sehr schön formuliert. Ich finde dieses Speudoargument mit ernsthaftem Hören auch substanzlos.
Man kann auch beim LP hören unruhig sein und alle zwei Lieder ne neue Platte aus dem Regal ziehen.

Nein, das macht der Musikfreund beim Vinylhören in der Regel nicht - und auch bei der CD eher seltener, obwohl der Platten-Wechsel hier schon bedeutend einfacher ist. Streaming verleitet automatisch zum Skippen, Online-Portal-Streaming führt schon alleine wegen dem erschlagend großen Angebot automatisch zu oberflächlichem Hören.

Je weniger ich zur Verfügung habe, desto intensiver werde ich dieses Wenige genießen und in mich aufsagen. Da kann mir hier doch keiner erzählen, dass dies beim Online-Portal-Streaming auch nur ansatzweise der Fall ist.

Rock on
Olli
Eigentlich
Stammgast
#197 erstellt: 30. Apr 2018, 10:28
Deine Meinung sei dir gegönnt, auch wenn ich sie etwas überheblich und verallgemeinernd finde.
Bei mir sieht die Realität jedoch anders aus. Ob du es glaubst oder nicht.
gapigen
Inventar
#198 erstellt: 30. Apr 2018, 10:33
Natürlich kann man auch über das Streamen bewusst Musikhören ohne immer gleich an den nächsten Titel zu denken, den man am besten sofort hören will.
Natürlich kann man mit einem digitalen Fotoapparat genauso bewusst fotografieren wie mit einem analogen. Aber schaut Euch mal an, wie viel Fotos ihr zu analogen und zu digitalen Zeiten gemacht haben? Und welche besser sind, und was mehr Spaß gemacht hat...
Hörbert
Inventar
#199 erstellt: 30. Apr 2018, 10:56
Hallo!


.......Nein, das macht der Musikfreund beim Vinylhören in der Regel nicht - und auch bei der CD eher seltener, ..............


Mag bei dir ja so sein, aber "den Polyvinylchlorid-Hörer" den du postulierst gibt es nicht. Ich habe zwei Gegenbeispiele im BK die direkt neben ihrem PS sitzen und mit dem Fingerbügel den Tonarm über die (neu gekauften) Schallplatte "skippen (ohne Lift damit es schneller geht) und mindestens einen "Streamer der Spontify nutzt wie ein Radio, er wählt halt vorab aus und lässt dann einfach ablaufen ohne einzugreifen.


......... Aber schaut Euch mal an, wie viel Fotos ihr zu analogen und zu digitalen Zeiten gemacht haben? ......


Genau so viele, nämlich gar keine, wozu auch?


.......Natürlich kann man auch über das Streamen bewusst Musikhören ohne immer gleich an den nächsten Titel zu denken, den man am besten sofort hören will. ........


Es gibt natürlich immer und überall hippelige Zeitgenossen denen es nicht schnell genug gehen kann aber du verwechselst hier m.E. Ursache und Wirkung, die "Hippler" werden m.E. von den Möglichkeiten beim Streaming oder auch einer gut mit Musikfiles gefüllten FP stärker angezogen als von physikalischen Medien da sie hier weniger sonstige Aktivitäten an den Tag legen müssen als das reine Skippen, -früher gab es für solche Leute halt Tuner mit ganz vielen Stationstasten, heute gibt es interaktives Bezahlradio-.

Aber ein Streaming-Horer ist deswegen nicht automatisch gleich ein "Hippler" der keine zwei Minuten ruhig sitzen kann und dessen Konzentrationsspanne ungefähr so hoch ist wie die einer Eintagsfliege.


MFG Günther
Dadof3
Moderator
#200 erstellt: 30. Apr 2018, 11:20

mr_highfidelity-blues (Beitrag #196) schrieb:
Streaming verleitet automatisch zum Skippen,

Mag sein, aber wenn ich das nicht will, dann lasse ich einfach die Finger von der Skip-Taste. Und wenn das deine Selbstdisziplin überfordert, dann leg einfach das Smartphone dorthin, wo dein Plattenspieler steht.


Online-Portal-Streaming führt schon alleine wegen dem erschlagend großen Angebot automatisch zu oberflächlichem Hören.

Diese Verallgemeinerung halte ich für falsch. Jeder kann die Möglichkeiten auf seine Weise nutzen. Ich behaupt sogar, dass ich weniger oberflächlich höre, weil ich mehr neue Musik entdecke, die mich neugierig macht. Früher mit den CDs kannte man die Musik irgendwann und ich habe sie viel eher nur vor sich hindudeln lassen.


gapigen (Beitrag #198) schrieb:
Aber schaut Euch mal an, wie viel Fotos ihr zu analogen und zu digitalen Zeiten gemacht haben? Und welche besser sind, und was mehr Spaß gemacht hat...

Digital bei mir = mehr Fotos, bessere Fotos, mehr Spaß. Ohne jeden Zweifel. Im analogen Zeitalter hat mich Fotografie nie so richtig packen können.
Hörbert
Inventar
#201 erstellt: 30. Apr 2018, 11:48
Hallo!


............ wegen dem erschlagend großen Angebot automatisch zu oberflächlichem Hören........


Dazu noch,- ich besitze ca. 2400 alte analoge Schallplatten, irgendwo zwischen 2500-2700 CD´s (mittlerweile fast vollständig auf FP) etwa 250 SACD´s und etwa 200 Musik-DVD´s denke aber nicht dass ich oberflächlicher höre als jemand mit insgesamt 50 Tonträgern die er rauf und runter dudeln muss weil er mehr halt nicht hat.

MFG Günther
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