Portabler DAT-Recorder

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klavier
Neuling
#1 erstellt: 09. Nov 2004, 03:34


Hallo,

ich weiß ja nicht, ob ich hier richtig bin mit meinen Fragen, aber ich probier's mal...

Vielleicht suche ich die eierlegende Wollmilchsau: Ich bin Musiker (klassisch) und möchte Konzerte live mitschneiden, um sie hinterher auf CD brennen zu können. Außerdem möchte ich möglichst netzunabhängig arbeiten können, weil ich das Gerät auch anderweitig häufig herumschleppen muss.

Zuerst habe ich ein sehr schönes Rode NT-4 Stereo-Mikro im Sonderangebot erstanden; das war ja schon mal was. Dann habe ich jemandem geglaubt, der mir versicherte, mit MD könne man prima aufnehmen und anschließend in den PC 'reinkommen - bis ich realisiert habe, dass das nur über mehrmaliges Hin- und Herwandeln des Signals, also unter erheblichen Verlusten möglich ist. Das Ding habe ich dann erst einmal zurückgegeben...

Jetzt habe ich bei eBay einen gebrauchten Sony TCD D-7 DAT-Recorder gekauft. Eine Bedienungsanleitung war nicht dabei, aber auf der heruntergeladenen Anleitung zum Nachfolgermodell konnte ich lesen, das Gerät sei nicht für "Mikrophone mit eigener Stromversorgung" geeignet. Probeaufnahmen ergaben dann, dass Fortissimo-Klavierakkorde stark verzerrt werden, auch wenn ich peinlich darauf achte, dass niemals die Anzeige auf "Over" kommt.

Ich bin dann zu einem Kollegen gefahren, der sich mit Studiotechnik auskennt; der meinte, der eingebaute Preamp sei wohl zu schlecht. Er hat mir dann einen Röhren-Vorverstärker ausgeliehen, und wir haben es bei ihm damit über den Line-Eingang versucht. Ergebnis: Einwandfrei.
Nun habe ich ein Konzert (mit dem Preamp) aufgenommen, meine auch, richtig ausgesteuert zu haben - trotzdem sind wieder Verzerrungen drin.

Kann es sein, dass das an einer verschmutzten Kopftrommel liegt? Oder gibt's das, dass man ganz kurzfristige Pegelspitzen in der Anzeige nicht sehen kann, sie aber trotzdem übersteuern? Soll das wirklich wahr sein, dass man an einen DAT-Recorder kein Kondensator-Mikro anschließen kann?

Ich habe jetzt überlegt, das Gerät wieder zu verkaufen, weil ich bei eBay einen Tascam DP-1 gesehen habe. Angeblich soll das Ding sehr gut sein (zumindest der Preis sollte das auch rechtfertigen...); es hat auch immerhin zwei XLR-Eingänge und Phantomspeisung. Nun bin ich aber zufällig auf einen Erfahrungsbericht gestoßen, in dem jemand schreibt, der Tascam habe auch keinen optimalen Mic-Eingang und neige in bestimmten Bereichen zu Verzerrungen!

Weiß denn jemand was darüber? Oder hat jemand eine Idee, mit welchem portablen Gerät man in guter Qualität digital Klassik aufnehmen kann - und zwar so, dass man anschließend, ohne die digitale Ebene zu verlassen, davon CD's machen kann?

Wie gesagt, wahrscheinlich ist das so etwas wie die Quadratur des Kreises - ich erwarte ja aber auch gar nicht, dass das so klingt wie im Studio; ein sauberer Sound ohne Verzerrungen auf CD würde mir schon genügen.

Ich weiß, viel Text und viele Fragen - aber vielleicht kann mir trotzdem jemand weiterhelfen? Übrigens: Das Angebot für den Tascam läuft heute noch aus - wenn jemand was darüber weiß, wäre es toll, wenn er es mir schnell sagen könnte...



Viele Grüße + Danke
klavier
RealHendrik
Inventar
#2 erstellt: 09. Nov 2004, 11:30
Ich kenne jetzt das Roede NT4 nicht, aber es könnte gut sein, dass es nicht für hohe Schalldrücke ausgelegt ist... obwohl... selbst bei Fortissimostellen eines Orchesters dürften gerade 120 dB erreicht werden, wenn das Mikro richtig aufgestellt ist. Vielleicht gibt's auch irgendein Problem mit der Spannungsversorgung des Mikros!?

Auf den DAT-Recorder würde ich es nicht schieben, sofern Du richtig aussteuerst. Gerade Digitalrecorder sind ziemlich pingelig mit ihren Aussteuerungsmessern. Ich denke, die Verzerrungen sind auf der analogen Seite - Vorverstärker bzw. Mikro - zu suchen.

Gruss,

Hendrik
klavier
Neuling
#3 erstellt: 09. Nov 2004, 15:56
Hallo Hendrik,

danke für die Antwort! Am Schalldruck kann es weißgott nicht liegen; das Teil verträgt über 143 dB! Und ich habe es lediglich so einen Meter vor einen geöffneten Flügel gestellt.
Die Spannungsversorgung lief entweder über einen nagelneuen 9V-Block oder (wie im Konzert) über 48 V Phantom.
Und was den externen Vorverstärker anlangt: Auch ein professionelles Röhrenteil von Behringer, bei dem ich darauf geachtet habe, dass die Clip-Anzeige nicht aufleuchtet. Insofern: Rätselhaft.
Hast du eine Ahnung, ob es noch an etwas anderem (z.B. an etwas, das ich schon beschrieben hatte) liegen könnte? Und weißt du zufällig etwas über den Tascam-Recorder?

Gruß,
Werner
klavier
Neuling
#4 erstellt: 10. Nov 2004, 02:36
Hallo zusammen,

jetzt schreibe ich nochmal selber - für den Fall, dass es jemanden interessiert... Ich glaube nämlich, herausgefunden zu haben, wo mein Problem lag: Ich hätte es nicht für möglich gehalten, aber offensichtlich können auch Verzerrungen auftreten, wenn man den Eingangsregler bei so einem Gerät zu wenig aufdreht!

Ich hatte von dem Verleiher des Röhrenvorverstärkers den Rat bekommen, dessen Output möglichst hoch und dafür den Input des Recorders möglichst niedrig einzustellen - einfach, weil der externe Verstärker höherwertiger sei als der eingebaute (wäre ja auch durchaus logisch!). Genau das habe ich jetzt heute nochmal ausprobiert; Ergebnis: Wenn der Eingang unterhalb von ca. 3 steht, zerrt und klirrt es, wenn ich den Eingang höher und den Output des Behringer runter drehe, hört das Klirren auf.
Zum Vergleich habe ich dann auch noch einmal alles mögliche mit dem eingebauten Eingang ausprobiert und dabei festgestellt, dass auch mit diesem eine gute Qualität zu erreichen ist. Allerdings muss man auch da höllisch aufpassen, denn wenn man höher aussteuert, können Spitzen, selbst wenn sie noch unterhalb von "Over" gelegen haben, auch schon verzerren.
Fazit: Man muss bei diesen kleinen Dingern offensichtlich auch mal herumexperimentieren, wenn man nicht gerade auf das standardmäßig vom Hersteller empfohlene Zubehör zurückgreifen will, und man muss sich darauf einstellen, dass Fehler, wie sie bei mir aufgetaucht sind, auch bei der Aufnahme über die Anzeige nicht immer sichtbar sein müssen; einfach plug and play geht da nicht immer.

Grüße
klavier
kinobastler
Neuling
#5 erstellt: 13. Nov 2004, 14:06
HAllo Werner,

vielen Dank für Deine Antwort in meinem Beitrag zum gleichen Thema. Ich werde dann einmal in eBay stöbern, ob man halbwegs preiswert an so ein Gerät gelangen kann.

Viele Grüße

Nils
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