musikCube

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Inventar
#1 erstellt: 18. Sep 2007, 11:21


Softwarevorstellung und Review zu v1.0
(Screenshots teilw. RC)

Normalerweise beginnt man sicher einen Artikel nicht mit einem vorweggenommenen Teil des Fazits, aber in diesem Falle ist es mir ein persönliches Bedürfnis, auch wenn ich eigentlich "apple itunes jukebox"-ähnliche Oberflächen ehrlich gesagt nicht mal mehr sehen kann. Doch bei gemeinfreier "NonProfit"-Software mache ich aber auch mal eine Ausnahme. musikCube kommt zwar wie geschrieben mit einer iTunes nicht unähnlichen Optik daher, kopiert aber nur die guten Teile des von Apple populär gemachten Bedienkonzepts bzw. Aufteilung der Programmoberfläche. Um es auf einen Punkt zu bringen, alle relevanten Bedienelemente und Datenbankabfragen finden sich in der Seitenleiste links unter dynamic playlists oder oberhalb der Abspielliste.

Erholsam war für mich bei musikCube das Fehlen jeglichen Firlefanzes, der sonst die kommerziellen Produkte verstopft:

  • keine "Blinkie-Blinkie"-Styles
  • keine irritierenden Animationen im GUI
  • der völlige Verzicht auf rundgelutschte alugebürstete Oberflächen
  • keine aufdringlichen Werbefunktionen Werbung für einen Shop oder weitere Software
  • keine Einschränkungen durch Kopiersperren/DRM
  • das Fehlen bonbonfarbener Bedienelemente, die selbst beim Einschlafen auf dem Sehnerv die Konturen in der jeweiligen Konträrfarbe hinterlassen


Installation , Formate und Plugins

Die Installation von musikCube verläuft unspektakulär, weshalb gerade auch PC-Anfänger damit keine Probleme haben sollten. (Eine deutschsprachige Version gibt es übrigens auch noch.) Lädt man nach dem ersten Programmstart ein Album, präsentiert sich die Anwendung ungefähr so, wie in meinem Screnshot oder wie in dem Bild von der Homepage der deutschen Version. (einige weitere Bilder). Themes stehen auf der Homepage von Mateo zur Verfügung und Icon-Packs gibt es hier.

Lädt man die entsprechenden Plugins herunter, dann spielt das Programm folgende Formate ab:

  • Flac
  • Mp3
  • Ogg-Vorbis
  • Musepack
  • Wavepack
  • AAC
  • M4A
  • WAV
  • WMA

Die Installation dieser Komponenten erfolgt, indem man die jeweilige DLL ins Plugin-, Formats- oder musikCube-Verzeichnis ablegt, wie man das auch schon von einigen anderen Anwendungen kennt. Alternativ können die Plugins für die zusätzliche Formate bei bestehender Internetverbindung auch schon während des Setups eingespielt werden.



Gapless Playback ist (soweit ich das bisher ermitteln konnte) scheinbar noch nicht vorhanden, obwohl z.B. LAME zum Encodieren zur Verfügung steht, evtl. mag es daran liegen, dass die BASS Library das Signal ausgibt.

GUI, dynamische Abspiellisten, Views

musikCube folgt, wie schon erwähnt, dem mittlerweile recht weit verbreiteten Konzept, links eine Leiste mit Funktionen, Quellen, Laufwerken und Abspiellisten anzubieten. In der Mitte unten befinden sich dann eine große Abspielliste (engl. Playlist) und darüber eine konfigurier- und erweiterbare Übersicht der Künstler, Alben, Genres und weiterer Abfragen (engl. Views), anhand derer sich die Inhalte der Abspiellisten individuell zusammenstellen lassen. Nachfolgende Screenshots zeigen, wie diese Abfragen erweitert werden können. Eigene Views, die auf flexiblem Tagging beruhen, lassen sich (bisher) nicht erstellen. Die SQLight-basierten dynamischen Abfragen in der Seitenleiste dürften versierten Anwendern aber genügend Möglichkeiten geben, den Player an die eigenen Wünsche anzupassen.

http://audiohq.de/articles/lego/MusikCube-10-Abfragefenster.png

http://audiohq.de/articles/lego/MusikCube-11-Abfragefenster.png

DAE-Ripper und Encoder

Ein CD-Ripper, welcher wegen seiner Einfachheit punktet, ist ebenfalls an Bord. Nur wenige Einstellungen sind nötig, um FLAC, Vorbis und LAME-mp3 für portable Abspielgeräte zu erstellen. Eine Möglichkeit, musikCube mit einem portablen Abspielgerät zu synchronisieren oder die Dateien dorthin zu kopieren, gibt es nicht. Secure Mode und Lösungen für die Cache-Problematik, Offset-Korrektur oder AccurateRip konnte ich leider nicht entdecken, weshalb man den Ripper aus meiner Sicht nur benutzen sollte, wenn man Freude an einem "Quickie" hat und das Lese-Laufwerk keine Probleme verursacht. Sicherheitshalber sollte man hinterher, wie bei jeder anderen Anwendung, die nicht über die erwähnten Funktionen verfügt, die gerippten Dateien auf Aussetzer oder andere Anomalien probehören. (weiterlesen)

http://audiohq.de/articles/lego/MusikCube-01-Ripper.png

Die nach der Installation vorhandenen Encoder können übrigens bei Bedarf recht simpel mit anderen Versionen ausgetauscht werden, indem man die jeweilige Lame-, Oggenc- oder Flac.exe einfach durch die von uns empfohlenen Versionen ersetzt. Somit bietet sich musikCube eigentlich als ideale Einstiegssoftware für Anfänger an, mit der unkompliziert Ogg-Vorbis-, Lame- oder Flac-Dateien erstellt werden können. Eine FreeDB-Abfrage ist natürlich auch vorhanden, sodass die Titelnamen nicht eingetippt werden müssen. Die FreeDB-Server lassen sich bei Bedarf auch von Hand eintragen, falls ein Server/Mirror ausfällt.

Tagging

musikCube besitzt außerdem einen Tagger, einen Assistenten für die automatische Großschreibung und einen Assistenten für die Entfernung überflüssiger Leerzeichen, der über eine Ausschlussliste konfiguriert werden kann.



Der Dialog fürs Tagging bietet derzeit nur das Gewohnte. Flexibles Tagging gibt es leider nicht, personalisierte Tags werden auch nicht angezeigt. APEv2 wird bei einigen Formaten zwar gelesen, kann aber mittels des Taggers nicht geschrieben werden. Somit muss man, wie bei anderen Anwendungen auch, auf den Comment-Tag ausweichen und diesen entsprechend zweckentfremden.



Der "Batch Retagger" taggt (wie zu erwarten) ganze Alben, Playlists und Zusammenstellungen.



Tag<->Dateinamen-Konverter

"Tag to Filename" und "Tag from Filename" erledigten in meinen Tests zuverlässig die anfallenden Aufgaben. Die Funktionen bleiben aber weit hinter dem für mich gewohnten Funktionsumfang von Mp3tag zurück, bewältigen jedoch Alltagsaufgaben zuverlässig.



Modifizierte Tags können bei Bedarf wahlweise in die Dateien oder auch nur in die Datenbank geschrieben werden. Vorbis- und Flac-Dateien werden korrekt mit ihren speziellen Tags versehen, für Mp3 benutzt musikCube ID3-V1 und ID3-V2-Tags. Die Verwaltung mehrerer Datenbanken ist mittels Import/Export möglich, weiterhin kann man auch mehrere Parallelinstallationen von musikCube anlegen und die Datenbanken gegeneinander austauschen oder kopieren. Das Backup ist entsprechend schnell erledigt, wenn man die Datenbank-Datei *.db sichert und im Notfall wieder zurückkopiert.



Quellen, Ordner und Laufwerke verwalten

Synchronisieren und Indizieren von kompletten Festplatten ist möglich. Das "Aushängen" von Festplatten oder Netzwerkressourcen als Quelle sorgt immer auch dafür, dass die darauf befindlichen Inhalte ein- oder ausgeblendet werden. Eine datenbankbasierte Suchfunktion steht selbstverständlich ebenfalls zur Verfügung, wie man sie ja bereits von Winamp (Taste *j* in der Playlist) oder iTunes kennt.

"Collected" stellt Audiomaterial zu einer Sammlung zusammen: z.B. aus dem Netz heruntergeladenes kann dort erstmal angehört werden, ohne dass es dauerthaft Eingang in die Hauptbibliothek finden muss. Diese Funktion wird bei anderen Softwareplayern zu oft schmerzhaft vermisst.

Für den Komfort ist an vielen Stellen gesorgt, deshalb hier nur eine Liste, bei Fragen bitte melden.
  • Crossfader (Überblenden)
  • 18-Band Equalizer
  • globale Hotkeys
  • Rating
  • SysTray-Steuerung möglich
  • Abspielzähler
  • "Balloon-Tips" (Titelinformation werden angezeigt)
  • spielt Webradio (mp3 und ogg)
  • eine Surprise Me!-Funktion, die einen speziellen Shuffle-Modus startet.
  • eine "Fullscreen"-Funktion ist vorhanden
  • eine History-Funktion zeichnet die Namen aller abgespielten Titel auf
  • Intro-Modus vorhanden (alle Titel 10 Sekunden anspielen lassen)
Extras

Der Vollständigkeit halber einige nette Spielereien:
Musikcube lässt sich mittels eines Plugins z.B. um einem Mini-Player erweitern.



Die Suche nach weiteren Titeln des aktuell abgespielten Künstlers ist aus der "MiniView" heraus möglich, ebenso, wie die Suche nach weiteren Titeln des gerade abgespielten Albums möglich ist.



Meldungen können mittels eines "Tunage-Messengers" ausgegeben werden.



Wird dieser "Tunage"-Dienst in ein Forum oder eine Homepage eingebunden, so erscheint der aktuell gespielte Titel nebst einem musicube-Symbol.



(weiterlesen)

Es besteht auch Möglichkeit, das gesamte Programm in einen Album-Modus zu schalten. Dadurch wechseln in der Abspielliste ganze Alben statt der üblichen Einzeltitel.

Mit dem Kontextmenü der Dynamic Playlists lassen sich die angezeigten Dateien verschieben oder kopieren. Edit Query öffnet den Dynamic Playlist Editor, in dem man die SQL-Strings bearbeiten kann. Neue dynamische Abspiellisten lassen sich ebenfalls erstellen. Create anklicken | Name vergeben | Bestätigen durch Enter | Dynamic Playlist Editor, dort hinein kann man neuen Code oder kopierte Strings z.B. aus dem Wiki oder Forum einfügen.





Neue statische Abspiellisten lassen sich ebenfalls simpel mit Create erstellen.
Create anklicken | Name vergeben | Bestätigen durch Enter

Optionen/Preferences












Lizenz

musikCube ist Open Source unter einer BSD Lizenz, daher gemeinfrei, enthält wie bei den meisten unserer Empfehlungen üblich keine kommerzielle Adware oder (nach Hause telefonierende) "E.T.-Bestandteile", keine Trojaner/Rootkits, Kopiersperren Marke XCP oder Schlimmeres, außerdem steht hinter dieser Software kein Konzern, welcher den Benutzer beschattet. Eine faire Lizenz ist somit vorhanden, weshalb das Kopieren und Weiterverteilen nicht nur erlaubt sondern auch ausdrücklich erwünscht sind.

Das Programm steht für folgende Betriebssysteme zur Verfügung:

  • Linux auf Basis von OSS oder ALSA
  • Windows NT
  • Windows 2000
  • Windows XP
Support gibts (von uns, wie üblich, nicht, aber) von Seiten engagierter Benutzer, Foren-MODs und Programmierer direkt durch ein Support-Forum auf der Homepage. Für alles andere steht eine Hilfe-Seite zur Verfügung, die man zuerst durcharbeiten sollte, bevor man dort nachfragt (Stichwort: RTFM). Programmierern stehen eine Plugin-Schnittstelle und eine weitere Hilfeseite zur Verfügung.

Fazit

MusiKCube ist ein bei mir durchgängig stabil laufender alltagstauglicher Softwareplayer für Einsteiger. Die für mich wichtigen Formate Ogg-Vorbis, Musepack, FLAC und Lame-Mp3 können abgepielt werden, auch die Hörspiele (m4a) meiner Freundin stellen kein Problem dar. Die aktuelle Version ist RC2, RC3 ist allerdings bereits unterwegs. Die Final dürfte vielen Einsteigern Spaß machen. Umsteiger, die mit iTunes unzufrieden sind, weil Musepack, Ogg-Vorbis und Flac nicht abgespielt werden, sollten sich leicht umgewöhnen können. Eine Parallelinstallation neben iTunes, Foobar2000 oder Winamp ist auch möglich, es traten bei meinen Tests keine Probleme auf.

Bemerkungen/Ergänzungen:

Die für das Abspielen von FLAC-Dateien benötigte bassflac.dll gibt es hier.

Um meinem Beurteilungsraster gerecht zu werden, nachfolgend noch einige Stichworte, die ich in den nächsten Tagen erweitern und ergänzen werde, entsprechend unter dem Vorbehalt der Korrektur und der Ergänzung:

- APEv2-Tags werden zwar gelesen, lassen sich aber bei Bedarf nicht schreiben?
- Replaygain wäre nett :-)
- kein eingebauter Transcoder oder Transcoder-plugin
- Werkzeuge zum Synchronisieren zB zu Portables oder für ein Backup fehlen

Gruss
Lego


[Beitrag von Hyperlink am 18. Sep 2007, 11:24 bearbeitet]
chilman
Inventar
#2 erstellt: 18. Sep 2007, 15:48
in der tat ein sehr gutes programm.
leider lief es bei mir nicht so richtig stabil, ist aber schon eine weile her ich könnte mal eine neue version ausprobieren.
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