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ECM, die Edition of Contemporary Music und ihre Platten

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Mr._Lovegrove
Inventar
#251 erstellt: 26. Aug 2019, 07:24
Danke für den Vortritt!
Der Tausendsassa am Schlagzeug hat zwischen 2005 und 2012 insgesamt vier Alben für ECM aufgenommen und entweder man mag den Kompositionsstil des Franzosen oder man empfindet seine Musik als eher langweilig. Ich höre ihm und seinen wechselnden Besetzungen sehr gerne zu; seine Musik gibt sich oftmals wie ein rhythmischer Herzschlag von urbaner Ruhe und Gelassenheit.
Der Schlagezeuger, der schon bei Peter Gabriel, Sting und Jan Garbarek hinter der Schießbude saß, startete seine ECM- Karriere mit einem Album, dessen Besetzung übermäíges verhieß:
jpc.de
Manu Katché
Neighbourhood
ECM 1896, 2005
Manu Katché Drums
Tomasz Stanko Trumpet
Jan Garbarek Tenor Saxophone
Marcin Wasilewski Piano
Slawomir Kurkiewicz Double-Bass

Er schnappte sich kurzerhand zweidrittel des Marcin Wasilewski Trios, rief Tomasz Stanko und seinen Buddy Jan Garbarek an und erschuf einen modernen ECM Klassiker, der mit im Trio eingespielten "November 99" und dem äußerst knackigen "Number One" zwei vitale und kraftvolle Einsteiger bietet. Danach fahren alle Beteiligten ein bis zwei Gänge runter und bieten eben jenen ruhepulsigen Jazz, den ich oben ansprach. Aber ich empfinde das eben nicht als langweilig, sondern wie einen erzählerischen Fluß, wie einen Soundtrack. Garbarek überrascht hier im übrigen mit der mit Abstand großartigsten Performance seit gefühlt 1980. Kein Pathos, keine langatmigen Schlangenlinien am Sax, sondern ein vitaler und durchdringender Sound!
Auch Stanko und die Rhythmusboys Wasilewski und Kurkiewicz wissen mehr als zu überzeugen, tragen gleichermaßen zu diesem stilistisch sehr festem Album bei. Und Katché? Der zeigt trotz (oder gerade wegen?) viel innerer und äußerer Kontemplation, welch versierter Drummer er ist; welch gewichtige Werkzeuge ihm als Wanderer zwischen Pop und Jazz zur Verfügung stehen, die vielen reinen Jazzdrummern fehlen. Ich mag die Platte einfach.
Und klanglich ist dies hier die in meinen Augen beste ECM Aufnahme aller Zeiten! Da könnt ihr jetzt gegen wettern wie ihr wollt, aber dieser recht trockene, extrem präsente und lupenhaft transparente Klang ohne übermäßig ausufernde Hallsperenzien ist vom Label selbst nicht zu toppen! Eicher, Kongshaug und das damals neue Rainbow Studio at their best!

jpc.de
Manu Katché
Playground
ECM 2016, 2007
Manu Katché Drums
Mathias Eick Trumpet
Trygve Seim Tenor Saxophone, Soprano Saxophone
Marcin Wasilewski Piano
Slawomir Kurkiewicz Double-Bass
David Torn Guitar

Schon die deutlich veränderte Besetzung zeigt auf, dass die zweite Platte eine andere ist und eben nicht nur eine Abwandlung des Rezeptes der ersten. Natürlich trifft Katché im Grunde den gleichen Nerv, aber gerade Mathias Eick, seines Zeichens Melancholiker vor dem Herren, bringt eine weit wehmütigere und dunklere Note hier rein. Auch Trygve Seim ist ja nicht gerade als Happyman bekannt. Und so ist das Album deutlich getragener und balladesker geworden, ohne aber die Grund-DNA von Katchés Stilistik zu verwischen. Dieses Album hatte ich mir damals erspart zu kaufen; ein just geschehenes erneutes Anhören widerlegte meine damaligen Zweifel.

jpc.de
Manu Katché
Third Round
ECM 2156, 2010
Manu Katché Drums
Tore Brunborg Soprano Saxophone, Tenor Saxophone
Jason Rebello Piano, Fender Rhodes
Pino Palladino Bass
Jacob Young Guitars
Kami Lyle Vocal, Trumpet

In der dritten Runde für Manfred Eichers Label kehrt das sanfte Lächeln in die Musik des Franzosen zurück. Gleich im gelungenen Opener "Swing Piece" setzt Jason Rebello am Flügel einen kraftvollen Markstein und glänzt mit leuchtenden Akkorden. Die neue Besetzung bringt frischen Wind in Katchés Klangwelt. Tore Brunborg klingt zwar wie ein entfernter Cousin von Jan Garbarek, aber seine wohl dosierte Sanftheit passt so wunderbar in diese feingliedrige und sensible Musik wie Pino Palladinos leicht swingender Bass. Jaconb Young ist hier eher ein Hintergrundmaler, der Katchés wie immer präsentem Spiel feine Farbtupfer verleiht.

jpc.de
Manu Katché
Manu Katché
ECM 22584, 2012
Manu Katché Drums
Nils Petter Molvaer Trumpet, Loops
Tore Brunborg Tenor Saxophone, Soprano Saxophone
Jim Watson Piano, Hammond B3 Organ

Das letzte Album für ECM wartet mit einer hochmodernen Quartettbesetzung auf und lässt Katché in moderat- modernere Gefilde schwenken. Dieses mal wird der erneut anwesende Brunborg von Nils Petter Molvaer und seiner einmaligen Mischung aus Trompete und Elektronik ergänzt. Zusammen mit einem agilen Jim Watson erfinden die vier das Rad des Franzosen zwar nicht neu, aber gerade Molvaer mit seiner unbändigen Kreativität an Horn und Digitalspielzeugen dreht diese immer noch recht ruhige Musik in eine etwas raffiniertere und atmosphärisch spannendere Richtung.

Man mag Katché oder halt auch nicht, aber seine Musik ist stilistisch doch extrem gefestigt und in ihrer Mischung aus leichtem Swing, wohldosierter Melancholie und doch auch lockerer Lebensfreude recht einmalig.


[Beitrag von Mr._Lovegrove am 26. Aug 2019, 13:07 bearbeitet]
Mr._Lovegrove
Inventar
#252 erstellt: 26. Aug 2019, 08:35
Es sei noch ergänzend erwähnt, dass Katché das nahezu exklusive Recht einer Best of auf ECM zu Teil wurde.
amazon.de
Manu Katché
Touchstone for Manu
ECM 2419, 2014

Es gab zwar sowohl Anfang der 80er mit den Works als auch Anfang der 2000er mit der rarum:selection zwei Anthologie Serien von ECM Künstlern, aber eine einzelne für sich stehende Best Of fällt mir sonst nicht ein. Katché bekam sie, und ob man sie braucht oder nicht, sei dahingestellt. Dennoch bietet sie für Neugierige einen guten Überblick über die vier Alben des Drummers.
arnaoutchot
Moderator
#253 erstellt: 26. Aug 2019, 11:49
Ich erinnere, dass ich die Katché - Playground erst vor gar nicht so langer Zeit gekauft und gehört habe. Ich kenne auch nur seine erste und zweite. Über die CD unten freut sich (hoffentlich) schon seit längerer Zeit ein neuer Besitzer ...


Hier ein Zufallsfund für €1,50 (!) im Second Hand in tadellosem Zustand, teilweise nimmt der Abverkauf von CDs nun schon groteske Züge an.
Manu Katché - Playground - ECM 2007 (ECM 2016). Der Drummer Katché hier mit Matthias Eick (tp), Trygve Seim (ts, ss), Marcin Wasilewski (p), Slawomir Kurkiewicz (b) und auf zwei Stücken macht David Torn (e-g) im Hintergrund Geräusche. Ich würde es mal mit "gepflegte Langeweile auf hohem (ECM-)Niveau" kategorisieren. Ich finde es besser als Katchés Neighborhood, aber meine Lieblingsplatte wird es nicht werden Das drumherum wie Klang und Aufmachung ist natürlich auf hohen (ECM-) Niveau.



Aber jetzt zu einer für mich superben Platte aus dem ECM-Katalog: Steve Kuhn Trio with Joe Lovano - Mostly Coltrane - ECM 2099, 2009. Ich überprüfe das gerade hörend. Steve Kuhn spielte im Frühjahr 1960 acht Wochen im John Coltrane Quartet in der Jazz Gallery in New York. Es ist naheliegend, dass er hier Stücke versammelt, die damals von Coltrane und ihm gespielt wurden, also späte Atlantic- und frühe Impulse-Zeit von Coltrane. Schwierig bei so einem Vorhaben natürlich die Besetzung des Stuhls des Meisters. Obwohl ich kein uneingeschränkter Lovano-Fan bin (er hat zu viel Zeug gemacht, was ich ziemlich daneben finde ), passt das hier sehr gut ! Lovano findet den Mittelweg zwischen eigenem Ton und ist doch nahe bei den Stücken. Klanglich ist es superb, das Quartett wird in den Avatar Studios weiträumig abgebildet, ohne an Detail zu verlieren. Der Klavierklang ist referenzverdächtig ! Für jeden, der mit diesen Namen etwas anfangen kann, sollte das ein sicherer Tipp sein. To be continued ...

jpc.de


[Beitrag von arnaoutchot am 26. Aug 2019, 19:47 bearbeitet]
Sal
Inventar
#254 erstellt: 26. Aug 2019, 21:58
Autsch - wir müssen noch mal zu J zurück - den ein zentrales Werk des Wimmerers am Klavier ward übersehen:

61xSKkA7oTL._SL1400_


ECM 1086/87

Man hört ihn garantiert nicht, denn eine Orgel wird nicht direkt am Spieltisch aufgenommen.

Ich bin mir nicht sicher, aber Spheres war der einzige Ausflug von KJ ins Orgelfach.
Wer Piano und Orgel spielt weiss um die Unterschiedlichkeiten und Spheres klingt, als habe er
nie etwas anderes gemacht.
Zur Qualität vonm Spheres:
"Spheres" fand ich in unterschiedlichen Filmen wie dem Thriller "Atemlos vor Angst" (1977) oder
dem Nicht-narrativen Dokumentarfilm "Samsara" (2011). Das Album hat Bandbreite.
Und nach einer Lesung Ende der 90er erzählte mir Robert Schneider, dass er bei der Niederschrift von "Schlafes Bruder"
Hymns / Spheres gehört habe. Das voralberger Wunderkind Johannes Elias Alder improvisierte wie Keith Jarrett.

Dock back to K, nach Plastik-Manu heavy Stoff:

Giya Kancheli ‎– Abii Ne Viderem

Kancheli

ECM 1510

Hat wer "Tree of Life" von Terrence Malick gesehen? Da taucht das erste Stück "Morning Prayers" bei den schönsten
Naturbeobachtungen auf und als es die Saurier erwischt. Also alle Schönheit und Leid der letzten 65 Millionen Jahre,
das packt der Georgier Knacheli mit diesem Album
Die Bilder der Jahrhundertdürre damit Unterlegt und jeder Klimaleugner wird weinend seinen
SUV zertrümmern - und jeder Analogfan seinen Plattenspieler dazu.
Denn so enorme Dynamiksprünge zwischen pianissimo und fortissimo wie auf "Abii Ne Viderem" habe ich bisher nicht gehört -
bis zu 28dB. Das packt keine LP, pianissimo geht unweigerlich im Hintergrundgeräusch unter.
Ich habe meine CD an einer DAW nachgemischt, um diese starken Sprünge auszugleichen,
denn Unterwegs hört man nix - oder es fliegen einem die Ohren weg...


[Beitrag von Sal am 26. Aug 2019, 21:58 bearbeitet]
Mr._Lovegrove
Inventar
#255 erstellt: 27. Aug 2019, 07:24

arnaoutchot (Beitrag #253) schrieb:
Steve Kuhn Trio with Joe Lovano - Mostly Coltrane - ECM 2099, 2009.

Puh, da gehen unseren Meinungen weit auseinander. Ich empfand die Auseinandersetzung Kuhns und letztlich Lovanos mit Coltrane als ebenso enervierend wie nicht zielführend. Das klingt für mich wie eine relativ zahnlose Hommage ohne inneren Bezug zu dieser Musik; also eine Mischung aus kreativlos und langweilig. Und Lovano selbst ist für mich der enervierende Teil dieser Platte. Aber jeder hat eine andere Sichtweise.
arnaoutchot
Moderator
#256 erstellt: 27. Aug 2019, 10:31
Je nun, das ist wohl so. Generell waren die Meinungen über die Mostly Coltrane allerdings überwiegend positiv bis überschwenglich. Wir müssen hier in keine Debatte einsteigen, aber was Du als zahnlose Hommage empfindest, würde ich lyrisches Nachempfinden nennen. Kuhn ist ein eher sanfter Lyriker, nicht umsonst wurde er in Coltranes Quartett ja dann durch die kraftvolle Pranke eines McCoy Tyner abgelöst.

Diese hier geht dann wahrscheinlich auch nicht an Dich: Steve Kuhn Trio - Wisteria - ECM 2257, 2012. Das ist entspannter Trio Jazz, Ausgangspunkt ist hier die Zeit von Kuhn und Swallow in den 1960ern in der Band von Art Farmer, von dem auch das Titelstück stammt. Wisteria ist eine traumhaft schwebende Ballade, die anderen Stücke stammen von Kuhn, Swallow und Carla Bley. Swallow spielt wie üblich seinen E-Bass, was dem Trio zusammen mit dem oftmals markant zupackenden Baron an den Drums eine recht pikante Note gibt. Mir gefällt's.

jpc.de

Abschliessend seien noch zwei frühere Platten von Kuhn auf ECM genannt. Die Ecstasy (ECM 1051, 1975) ist eine Solo-Piano-Platte. Ich hatte sie mal, aber habe die LP irgendwie aus Gründen, die sich mir heute nicht mehr ganz erschliessen, weitergegeben. Laut Discogs ist nie eine deutsche einzelne CD-Version erschienen. - Die Trance (ECM 1052, 1975) im Quartett mit Steve Swallow, Jack DeJohnette und Sue Evans (perc) ist jetzt als Touchstone erschienen, ich hab sie mal auf die Kaufliste gesetzt. Die kenne ich nicht ! Beide haben im Vergleich zu den heute üblichen tristen s/w-Szenerien noch schöne lebenbejahende Cover ...

R-13948496-1564736259-9715.png jpc.de
Mr._Lovegrove
Inventar
#257 erstellt: 28. Aug 2019, 08:42
Da das K ja noch die Formation Krakatau des finnischen Gitarristen Raoul Björkenheim bietet und gerade das zweite Album durchaus ein ECM Klassiker ist, erlebe ich der Vollständigkeit halber gerade meine Erstberührung damit.
Raoul Björkenheim gilt als einer wichtigsten finnischen Gitarristen und war schon bei Edvard Vesalas Sound and Fury Projekt dabei, welches auch auf ECM veröffentlicht hat.
Seine Kombo Krakatau, die es auf insgesamt drei Alben gebracht hat, spielt Musik für schmerzfreie Hörer. Er selber ist ein Berserker an der Gitarre, gegen den Terje Rypdal sich wie ein Bargitarrist mit Asperger gibt. Hier geht es wild zu, urwüchsig, teils brachial und immer mit hartem Schritt voranschreitend. Und selbst in den ruhigeren Momente spielt die Gruppe wie auf 40° Fieber.
Free Jazz, Elemente experimenteller Fusion, avantgardistisches Zeug, die Finnen haben das ganze Besteck eher peinvoller Jazzmusik im Koffer und wenden es ungeniert an. Sie benutzen es dabei extrem konzentriert und punktgenau und man sollte keine Zahnwurzelprobleme haben, wenn diese Musik läuft. Wobei "Volition" einen ganzen Zahn schärfer ist, sich "Matinale" dafür etwas, hmmm, zugänglicher (?) gibt.
Wer die ganzen frühen Garbarek- Sachen als zu lasch empfindet oder bei Naked City noch Potentiale sieht ( ), der ist hier genau richtig.
Und dann klingen beide Scheiben auch noch wirklich verdammt gut!

amazon.de
Krakatau
Volition
ECM 1466, 1992

amazon.de
Krakatau
Matinale
ECM 1529, 1994


[Beitrag von Mr._Lovegrove am 28. Aug 2019, 11:14 bearbeitet]
Don_Tomaso
Inventar
#258 erstellt: 28. Aug 2019, 19:21
Danke für die Warnung!
Mr._Lovegrove
Inventar
#259 erstellt: 29. Aug 2019, 09:00
So wie ich das sehe, gibt das K nicht mehr her und deshalb eröffne ich gleich mal das L. So viel ist da zwar nicht zu holen, aber ein paar interssante Künstler sind dabei:

Art Lande
Sinikka Langeland
Saskia Lankhoorn
Thomas Larcher
Anja Lechner
Robert Levin
David Liebman
Rolf Lislevand
Charles Lloyd
Alexander Lonquich
Joe Lovano
Alexei Lubimov
Lumen Drones
andreas3
Inventar
#260 erstellt: 29. Aug 2019, 10:47
Hallo Michael,

in den letzten Tagen kam ich nicht zum Hören und Posten, heute Abend kommt noch was mit K.

Grüße!
Mr._Lovegrove
Inventar
#261 erstellt: 29. Aug 2019, 11:00
Gut, dann halte ich Art Lande noch zurück.
andreas3
Inventar
#262 erstellt: 29. Aug 2019, 22:41
Guten Abend,

zwei Aufnahmen möchte ich noch erwähnen:

last year´s waltz

Steve Kuhn Quartet - Last Year´s Waltz
ECM 1213 (1982)

Steve Kuhn - piano
Sheila Jordan - voice
Harvie Swartz - bass
Bob Moses - drums

Ich mag keinen Jazzgesang, und diese Platte ist die Ausnahme, die die Regel bestätigt. Bei diesem Konzert vom April 1981 in New York lassen die Vier die Musik ihrer Jugend wieder aufleben, zum einen durch ein Medley aus Klassikern von Monk, Parker, Old folks,und Steve Swallows The city of Dallas, I remember you, zum anderen durch Stücke von Kuhn, die ebenfalls Old-school- Feeling verbreiten, sowie einer Nummer von Harvie Swartz: Mexico. An Spielfreude und Hingabe zur Musik beispielhaft, Sheila Jordan singt nicht auf allen Stücken, aber wenn sie singt, singt sie gut.

Und dann noch eine aus dem Stall von JAPO:

May 24, 1976

Larry Karush / Glen Moore - May 24, 1976
JAPO 60014 (1976)

Larry Karush - piano
Glen Moore - bass, violin

Im Talent- Studio Oslo von Jan Erik Kongshaug aufgenommen klingts prima. Beide verstehen sich, Karush war ja auch bei Oregon´s Friends dabei, und spielen souverän, entspannt, teils die Grenzen zur neuen Musik berührend, dann wieder swingend eigene Stücke sowie eins von Benny Wallace.
Und da frage ich mich wieso sie nicht bei ECM erschien.

Art Lande sollte hier auf jeden Fall Erwähnung finden!

Grüße!


[Beitrag von andreas3 am 29. Aug 2019, 22:43 bearbeitet]
Mr._Lovegrove
Inventar
#263 erstellt: 30. Aug 2019, 08:20
Art Lande, der 1947 in New York geborene Pianist, ist ein sanfter Gigant am Klavier. Auf Plattenaufnahmen hat er sich schon immer rar gemacht, weshalb es auf ECM auch gerade mal sechs Alben gibt, die ihn als Leader oder Begleiter zählen.
Seine berühmteste Kombo ist definitiv Rubisa Patrol, die ihn mit dem Trompeter und späteren Filmkomponisten Mark Isham zusammenkommen ließ. Auch Bill Douglas an Bass und Flöte war mit an Bord. Zunächst saß Glen Cronkhite, später dann Kurt Wortman an der Schießbude. Dieses Quartett nahm zwei fantastische Alben für Manfred Eicher auf, die man als ECM- Hörer kennen muß.

image1
Art Lande
Rubisa Patrol
ECM 1081, 1976

Ich zitiere mal meinen Eintrag aus dem "Was hört ihr gerade jetzt? (Jazz)"- Thread vom Februar diesen Jahres:

"Bill Douglas´ Intro auf der Bambusflöte ist so wunderschön wie auch irreführend, denn hier wird kaum der asiatischen Musikkunst gefröhnt. Aber in manchen Momenten schwingt sich dieses leise und teils auch schwermütig spielende Quartett zu etwas luftiger und leichter- lyrischen Klängen auf, wie sie die chinesische Musik ja auch bietet. Ansonsten kommt hier alles zusammen, was viele der Produktionen von Manfred Eicher aus dieser Zeit ausmacht. Lande und ein brillant blasender Mark Isham sind tief durchatmende Solisten voller Verinnerlichung und antivirtuoser Haltung. Natürlich beherrschen sie ihre Instrumente perfekt, aber hier gewinnt jede einzelne Note eine tiefe Bedeutung und ist nicht Zeichen purer Technik. In ihren Kompositionen lassen sie sich Zeit, sie variieren Tempi und wechseln geschickt von leicht swingenden Momenten in so wunderbar perlende Lyrik. Und es ist so schade, dass Mark Isham kurze Zeit später eine (durchaus erfolgreiche) Karriere als Soundtrackkomponist gestartet hatte und sein Leben als Jazzer fast eingestellt hat, denn sein Trompetenstil ist durch eine perfekt austarierte Mischung aus leicht unterkühlter Lyrik und einem absoluten Strahlen recht einmalig. Und bei dieser zeitlosen Aufnahme sticht diese Art in jedem Takt.
Lande selbst kennt man ja u.a. aus seinem Duoalbum mit Jan Garbarek ("Red Lanta") und wer diese Scheibe auf Grund seines stark imaginativen Pianospiels mag, ist hier genau richtig. Klanglich ist auch diese Aufnahme aus dem Talent Studio über jeden Zweifel erhaben."

image2
Art Lande, Rubisa Patrol
Desert Marauders
ECM 1106, 1978

Auf dem zweiten Album steht das Quartett unter teils einer deutlich höheren Spannung. Gerade im ersten Stück "Rubisa Patrol" drücken die vier vehement nach vorne, legen einen dichten Swingteppich aus. Und auch wenn die vier danach das Tempo wieder zurückfahren, so geben sie sich auf dem Album weit mehr als klassisches Jazzquartett als auf dem Debüt zwei Jahre zuvor. Landes romantische Ader am Piano, seine lieblichen Linien und lockeren Akkorde zieren aber auch diese Aufnahme. Er ist ein wunderbar vollmundig und raumausfüllend klingender Spieler voller Anmut und Tiefsinn.
Auch Isham weiß wieder mit variierender Virtuosität und sanft greifendem Ton zu überzeugen. Er hat garantiert so einige Chet Baker Platten in seinem Leben gehört und daraus die richtigen Schlüsse gezogen.

Es ist wirklich schade, dass man von diesem Quartett nicht noch mehr zu hören bekam, so großartig sind diese beiden Alben.


[Beitrag von Mr._Lovegrove am 30. Aug 2019, 10:07 bearbeitet]
Mr._Lovegrove
Inventar
#264 erstellt: 30. Aug 2019, 08:39
Und da Lande vor seiner Zeit mit Rubisa Patrol auch an einer wunderbaren Platte mit einem gewissen Jan G. beteiligt war, schiebe ich die gleich mal hinterher:
jpc.de
Art Lande/Jan Garbarek
Red Lanta
ECM 1038, 1974

Fast kommt man bei den ersten Tönen in “Quintennaissance” in Versuchung, an eine reine Entspannungsmusik zu denken, so leicht und schwebend kommt die Melodie aus Garbareks Flöte. Doch Art Landes klassisch veranlagtes Piano weist einem nicht nur im Opener den Weg. Seine Kompositionen sind einerseits wehend leicht wie der Wind, erscheinen aber auch mal grollend wie eine Regenwolke. Es ist eine Art Kammermusik mit allerdings sehr eingängigen Melodien und harmonischen Linien. In “Velvet” wandelt sich diese Grundidee gar zu einem veritablen Hit, so prägnant ist das Thema des Saxophones. Vielmehr jedoch überraschen Garbareks völlig balast- und klischeefreies Flötenspiel und seine wunderbare Harmonie mit Art Lande. Er stellt sich hier ganz in den Dienst der Kompositionen, wird aber nie gesichtslos. Dies zeigt auch das grollende “Verdulac”, das Landes kraftvolle Linke und Garbareks Tremolo zu einer Art Gewitterduett führen. Ein frühlingshafter Sturm, der aber schönsten Sonnenschein hinterlässt. Überhaupt inhaliert diese Musik den wunderbaren Odem der Natur, den sowohl Landes dynamisches Spiel als auch Garbareks völlig natürliche Bläserbeiträge sehr greifbar einfangen und zu etwas ganz Außergewöhnlichem machen.
HansFehr
Inventar
#265 erstellt: 30. Aug 2019, 16:20
Dave Liebman
Lookout Farm
1974, ECM 1039

Eine Aufnahme in New York. Kurz nachdem sich Liebman von Miles Davis getrennt hat. Mit dem Stück M.D. ist Respekt demonstriert. John Abercrombie und Richard Beirach, piano, spielen eine wichtige Rolle. Die, eigentlich dezenten, Vocals am Ende des mittleren Tracks blende ich trotzdem aus.


arnaoutchot
Moderator
#266 erstellt: 30. Aug 2019, 16:38
Noch eine Art Lande: Skylight - ECM 1208, 1981. Schon mehr als einmal hier im Forum als eine meiner liebsten kammermusikalischen Jazz-Platten genannt. Lande im Trio mit Paul McCandless (oboe, e-horn, ss, fl, etc.) und David Samuels (vib, mar, perc). Traumhaft schöne ästhetische Stücke, klanglich beispielhaft (ich habe jedoch nur die LP).

Die Rubisa-Patrol-Platten, muss ich zu meiner Schande gestehen, kenne ich gar nicht ... Mark Isham ist allerdings nicht mein Lieblingsfreund an der Trompete ...

R-1927035-1252953352.jpeg
Mr._Lovegrove
Inventar
#267 erstellt: 31. Aug 2019, 07:10
Dave Liebman hat noch eine andere hervorragende Platte auf ECM gemacht.
image
Dave Liebman
Drum Ode
ECM 1046, 1975

Liebmans Ode an das Schlagzeug und vorallem seine Spieler ist ein Fest für Freunde eben jener geworden. Im Intro bedankt er sich bei Drummern allgemein für die Inspiration und legt dann im zweiten Stück gleich los. Acht Schlagwerker und Percussionisten plus Richard Beirach (e-p), John Abercrombie und Gene Perla (beide g) unterstützen den Saxophonisten bei seinen ausgiebigen Exkursionen in polyrythmische Fusiongefilde. Es gibt aber nicht nur drückenden Jazzrock zu hören, sondern auch so manch ruhige und in sich gekehrte Musik, auf der nicht nur Liebman am Sax glänzt, sondern ebenso Beirach am elektrischen Klavier. Aber zentraler Punkt sind die vielfältigen Percussions und deren Aufeinandertreffen und interessante Farbgestaltung.
Die Ode an die Drums ist ein faszinierendes Kaleidoskop aus einer Zeit knapp nach dem großen Umbruch im Jazz geworden. Das hört man zu jeder Sekunde, aber gerade das macht die Platte auch heute noch spannend.
Mr._Lovegrove
Inventar
#268 erstellt: 31. Aug 2019, 07:54
Kurze Newsupdate in Sachen ECM Neuerscheinungen:
Jan Garbarek bringt im Oktober eine neue Platte heraus.
Hatte mich erst echt gefreut, dann musste ich aufstöhnen; es ist mal wieder eine mit dem Hilliard Ensemble.
arnaoutchot
Moderator
#269 erstellt: 01. Sep 2019, 14:54

Mr._Lovegrove (Beitrag #268) schrieb:
... dann musste ich aufstöhnen; es ist mal wieder eine mit dem Hilliard Ensemble.


Stöhn x 2 ... Das muss dann aber Resteverwertung sein, das Hilliard Ensemble gibt es mW seit 2014 nicht mehr.

Erinnert mich an diese Platte, die w/ New Series aus unserem eigentlichen Rahmen von jazzorientierten Alben herausfällt, aber ich wollte sie erwähnt haben, weil es definitiv auch keine der "klassischen Musik" zugehörige Aufnahme ist. Rolf Lislevand - Nuove Musiche - ECM New Series 1922, 2006. Der Untertitel lautet Music from early baroques sources, adapted and arranged by Rolf Lislevand. Mit u.a. einem Perkussionisten, Kontrabassisten, Nyckelharpisten und Organisten wird das zu einer nuove musiche und rückt schon nahe an improvisierte Musik .. am besten mal selbst ein Ohr reinwerfen.

jpc.de
arnaoutchot
Moderator
#270 erstellt: 01. Sep 2019, 15:20
Aber noch zu einem L-Namen, der grössere Bedeutung im ECM-Katalog hat: Charles Lloyd. Ich habe immerhin vier ECM-Platten von ihm, obwohl ich teilweise so meine Schwierigkeiten mit Lloyd habe.

Die erste ist sein ECM-Debut nach einem langen Rückzug von der Szene in den 1980ern im Quartett mit Bobo Stenson (p), Palle Danielsson (b) und Jon Christensen (dr) Fish Out of Water (ECM 1398, 1990), also die Garbarek-Begleitung auf Witchi-Tai-To. Daran werde ich auch erinnert, nur dass Lloyd einen sanfteren, unaggressiveren und etwas weichgewaschenen Ton hat im Vergleich zu Garbie. Das ist zweifelsohne eine gute Platte, ich höre sie gerade, aber Lloyd erinnert mich an einen Psychedelic-Coltrane, der viele Muster von diesem durch die Hippie-Zeit geführt hat. Ich kenne allerdings Lloyds 1960er Atlantic-Sachen mit Jarrett nur oberflächlich, vielleicht ist hier ein geheimer Schlüssel zum Verständnis versteckt. Klanglich sind die ECM-Aufnahmen den Atlantic-Platten auf jeden Fall haushoch überlegen. to be continued ... ich muss erst weiterhören.

R-2635241-1294322231.jpeg
Mr._Lovegrove
Inventar
#271 erstellt: 01. Sep 2019, 18:06

arnaoutchot (Beitrag #269) schrieb:

Stöhn x 2 ... Das muss dann aber Resteverwertung sein, das Hilliard Ensemble gibt es mW seit 2014 nicht mehr.

Wußte ich gar nicht. Na, ist ja auch nicht meine Musikrichtung. Aber das erklärt in zweifacher Hinsicht den Titel des Albums "Remember my dear". Dieses Lied hatten sie nämlich schonmal eingespielt (zu finden auf "Mnemosyne"). Dann bin ich ja beruhigt, dass ich die CD nicht kaufen muß.
andreas3
Inventar
#272 erstellt: 01. Sep 2019, 21:18
Guten Abend!

the call

Charles Lloyd - The Call
ECM 1522 (1993)

Hier spielt er ebenfalls mit Bobo Stenson am Piano, Anders Jormin am Bass und Billy Hart am Schlagzeug. In der Tat erinnert Lloyds Spiel an Coltrane, was mir sehr gefällt und diese wohlklingende Aufnahme öfter auf dem Player landen lässt. Stenson, Jormin und Hart unterstützen diesen relaxten, ruhigen und schwarzen Stil, ein feines Album.

Im Jazzthread hatte ich diese hier mal vorgestellt:

hyperion

Charles Loyd - Hyperion with Higgins
ECM 1784 (2001)

Tenorist Lloyd mit Brad Mehldau am Piano, John Abercrombie / Gitarre, Larry Grenadier / Bass und Billy Higgins am Schlagzeug.

Stilistisch gehts in die gleiche Richtung: cool, relaxed, mit feinem Groove und der gehörigen Portion Swing. Gute Musik für den späteren Abend.

Grüße!
arnaoutchot
Moderator
#273 erstellt: 01. Sep 2019, 22:28

andreas3 (Beitrag #272) schrieb:
cool, relaxed, mit feinem Groove und der gehörigen Portion Swing. Gute Musik für den späteren Abend.


Nun ja, so wie Du kann man es positiv ausdrücken (Ich hab die Hyperion with Higgins auch). Ich hatte gerade Lift Every Voice (ECM 1832-22, 2002) mit Geri Allen (p), John Abercrombie (g), Marc Johnson oder Larry Grenadier (b) und Billy Hart (dr) am Laufen und bin tief und fest darüber eingeschlafen ! Die o.g. Platte ist lang und -weilig. Und Lloyd begeht ein Kapitalverbrechen, das er auf einer neueren Platte (nicht ECM) mit Masters of War von Dylan wiederholt hat: Er versucht Stücke zu covern, die das einfach nicht zulassen, jedenfalls nicht so, wie er es macht. Bei Lift Every Voice ist das What's Going On von Marvin Gaye. Da wird aus dem Soul-Klassiker eine Schubi-Dubi-Bar-Musik-Nummer. Brrr ! Danach schlief ich dann ein ...

Zu der deutlich besseren Mirror aus 2010 komme ich gerne noch.

jpc.de
andreas3
Inventar
#274 erstellt: 01. Sep 2019, 23:23
Schlafmusik hat ja auch Vorteile..

Übrigens ist die von dir genannte Jarrett mit dem amerikanischen Quartett "Eyes of the heart" inzwischen hier eingetroffen, im Quartett gefällt mir Jarrett noch am besten.

Beim Aufräumen auf dem Dachboden habe ich noch einen Fund gemacht, dessen Existenz ich längst vergessen hatte: Ein ECM- Katalog anlässlich des 25jährigen Jubiläums 1969 bis 1994.
Was diesem Fred entgegenkommt ist die Tatsache, dass die Aufnahmen nach Künstler alphabetisch geordnet sind, etwas befremdet hat mich die Tatsache, dass man damals bereits einiges aus dem Programm genommen und nicht mehr aufgeführt hat: Arild Andersens Quartette, die oben genannten beiden von Dave Liebman, eine der beiden Rubisa Patrols sind mir als fehlend aufgefallen. Auch Aufnahmen von JAPO sind außen vor, allerdings sind die Aufnahmen von WATT (Carla Bley) sowie CARMO (Egberto Gismonti) aufgelistet.
Andererseits habe ich einiges an mir völlig unbekannten, aber interessanten Sachen entdeckt.

Grüße!
Mr._Lovegrove
Inventar
#275 erstellt: 02. Sep 2019, 07:43
Von Herrn Lloyd stehen zwei CDs auch bei mir im Regal. Die schon genannte "The Call" sowie diese hier:
image
Charles Lloyd
Voice in the night
ECM 1674, 1999
Charles Lloyd Tenor Saxophone
John Abercrombie Guitar
Dave Holland Double-Bass
Billy Higgins Drums, Percussion

Ob man diese Musik nun langweilig findet oder einfach entspannend, es ist auf jeden Fall recht gesetzt und frei von Action. Bei Lloyds Tonphrasierung kann ich mich allerdings nicht entspannen. Er klingt manchmal wie Coltrane auf Schlafmittel. Die drei anderen Herren machen ihren Job innerhalb der begrenzten Vorgaben ausgesprochen gut. Ehrlicherweise sind die Stellen am besten, wo der Leader nicht spielt und Abercrombie und Holland ihren Freiraum zu teils exquisiten Soli gibt. Als Trioplatte wäre das sogar ein richtiger Hit!

EDIT:
Hab auf meiner Festplatte noch eine entdeckt:
image
Charles Lloyd
The Water is wide
ECM 1734, 2000
Charles Lloyd Tenor Saxophone
Brad Mehldau Piano
John Abercrombie Guitar
Larry Grenadier Double-Bass
Billy Higgins Drums
Derek Oles Double-Bass

Lloyd hat für dieses Hardcore- Balladenalbum den Großmeister der jüngeren Pianogeschichte eingeladen und Mehldau macht seinen Job hier wirklich richtig gut. Seine intime und romantische Spielkultur, die aber immer viel Tiefsinn mit sich bringt, passt durchaus perfekt in diese Szenerie und veredelt sie enorm. Aber da ich mit reinen Balladenalben nichts anfangen kann, kann ich diese Scheibe auch kaum wirklich mögen. Wie Michael schon sagte: lang und -weilig!


[Beitrag von Mr._Lovegrove am 02. Sep 2019, 07:51 bearbeitet]
arnaoutchot
Moderator
#276 erstellt: 02. Sep 2019, 11:20

Mr._Lovegrove (Beitrag #275) schrieb:
Er klingt manchmal wie Coltrane auf Schlafmittel. Die drei anderen Herren machen ihren Job innerhalb der begrenzten Vorgaben ausgesprochen gut.


Das ist eine interessante Beobachtung, die mit meinem Eindruck übereinstimmt. Das fiel mir schon bei der Fish out of Water mit dem Bobo Stenson "Trio" auf und wiederholt sich bei Mirror (ECM 2176, 2010). Hier hat er von den Begleitern her mit Jason Moran (p), Reuben Rogers (b) und Eric Harland (dr) eine Frischzellenkur durchgemacht, er hat jedoch seinen Saxophonton nicht wesentlich verändert. Auch inhaltlich ist es die übliche bunte Mischung aus Covern (hier u.a. Caroline No von den Beach Boys !) und eigenen Folk- und Gospel-beeinflussten Tracks. Die Begleiter sind jedoch für sich genommen sehr gut und klanglich ist die Aufnahme nicht anders als brilliant zu nennen. Rückblickend auf die vier gehörten bei mir vorhandenen Aufnahmen muss ich aber sagen, dass mir die "alte" Fish out of Water am besten gefallen hat.

jpc.de
Mr._Lovegrove
Inventar
#277 erstellt: 04. Sep 2019, 08:22
Kann jemand noch etwas zu weiteren Künstlern im L beitragen? Ich habe gerade mal kurz in ein paar Scheiben von SInikka Langeland reingehört, aber so meins ist das nicht.
andreas3
Inventar
#278 erstellt: 04. Sep 2019, 21:43
Hallo Michael,

gerade schaue ich in den oben erwähnten Katalog von 1994, der gibt zu L nichts mehr her, und meine kleine Sammlung auch nicht.

Bei M wirds interessant, Michael Mantler habe ich schon länger im Blick, bin aber nie dazu gekommen. Aber natürlich Masqualero, die stehen hier alle drei. Im Katalog vertreten sind noch Mariano, Metheny, Micus, Motian. Da kann ich wenig beitragen da ich das umfangreiche Werk von Metheny und Micus nur exemplarisch kenne.

Aber vielleicht taucht ja noch ein L bei deinem Namensvetter auf, wer weiß..

Grüße!
arnaoutchot
Moderator
#279 erstellt: 04. Sep 2019, 22:40
Nein, der Namensvetter hat bei L auch nichts mehr.
Mr._Lovegrove
Inventar
#280 erstellt: 05. Sep 2019, 08:12
Also auf ins M. Laut offizieller ECM Homepage der Buchstabe mit der mit längsten Liste.

Shai Maestro
Michelle Makarski
Joe Maneri
Mat Maneri
Tigran Mansurian
Michael Mantler
Karen Mantler
Pablo Márquez
Nicolas Masson
Masqualero
Mona Matbou Riahi
Jean-Louis Matinier
Monika Mauch
Bennie Maupin
Benedicte Maurseth
Marilyn Mazur
Pat Metheny
Björn Meyer
Stephan Micus
Dominic Miller
Roscoe Mitchell
Nils Petter Molvaer
Ben Monder
Meredith Monk
José Luis Montón
Glen Moore
Kate Moore
Paul Motian
Heiner Müller
The Music Improvisation Company
Wolfgang Muthspiel

Und viele davon sind tatsächlich Jazzer und keine Klassiker.


[Beitrag von Mr._Lovegrove am 05. Sep 2019, 08:13 bearbeitet]
Mr._Lovegrove
Inventar
#281 erstellt: 05. Sep 2019, 09:02
Ich kurbele den Motor gleich mal mit einem der Nordic- Jazz Highlights schlechthin an:
image
Masqualero
Bande á Part
ECM 1319, 1986

Arild Andersen Acoustic Bass, Electric Bass
Nils Petter Molvaer Trumpet
Tore Brunborg Tenor Saxophone, Soprano Saxophone
Jon Balke Acoustic Piano, Electric Piano, DX 7 Synthesizer
Jon Christensen Drums, Percussion

Benannt nach einem Stück, das Wayne Shorter für das zweite Miles Davis Quintett geschrieben hatte, fanden sich schon 1983 diese fünf Herren für ein erstes Album, welches auf Odin Records erschien, zusammen. Auch dieses wurde übrigens bei und durch einen gewissen Jan-Erik Kongshaug aufgenommen. "Bande á Part" war dann das erste Album auf ECM.

Lange Zeit kannte ich nur das Stück "Vanilje" von diesem Album, welches ich schon großartig finde. Da die CD schon seit ewigen Zeiten OOP ist, dauerte es Jahre, bis ich ein Exemplar ergattern konnte. Die Platte wurde gleich beim ersten Hören zu einer meiner liebsten des Labels. Diese Besetzung ist aber auch nur vom Lesen schon eine verheißungsvolle. Und sie erfüllt alle Erwartungen. Mit Andersen, Balke und Christensen besteht der Bandsockel aus einigen der größten Musiker des modernen Jazzeuropas, die sich um damals zwei noch blutjunge Talente, nämlich Tore Brunborg und einem zu dieser Zeit noch kaum bekannten Nils Petter Molvaer verstärkten.
Und wenn es morgens um 7 draußen -15 Grad ist, wenn die Sonne noch gar nicht ganz da ist, wenn der kalte Reif die Wiesen bedeckt und der eigene Atem einem die Sicht nimmt, dann ist das hier genau die richtige Musik dazu. Das Quintett entwirft Klanglandschaften von teils epischer Weite und kalter Dramaturgie. Sie lassen die Stück lange reifen oder skizzieren sie nur. Es sind Momente von teils grau- fahler Melancholie, aber auch durchatmender Schönheit. Nur selten gerät das Quintett auch mal in klassisch- improvisierte Momente, oft bleibt es eher bei puristischer, aber intensiver Bildhaftigkeit. Vorallem Jon Balke überzeugt mit abstrakten, teils minimalistischen, aber vehementen Linien, und das gerade auch auf den Synthesizern. Molvaer und Brunborg zeigen in jedem Moment, dass niemand anders besser geeignet wäre, über Christensens auch mal forderndes Schlagzeug und Andersens hervorstechenden Bass so atmosphärisch und stilsicher zu spielen.
Masqualero definieren mit diesem Album in meinen Augen den modernen nordischen Jazz mit und haben einen brillanten Markstein gesetzt, der auch klanglich extrem zu gefallen weiß.

Unter dem Bandnamen gab es dann noch zwei Nachfolgealben ("Aero", ECM 1367, 1988 und "Re-Enter", ECM 1437, 1991), auf denen außer Jon Balke alle Beteiligten des ersten ECM- Albums mitmachen, die ich aber ehrlicherweise gar nicht kenne. Das sollte ich mal nachholen. Aber vielleicht kann einer von euch dazu was schreiben.


[Beitrag von Mr._Lovegrove am 05. Sep 2019, 14:22 bearbeitet]
arnaoutchot
Moderator
#282 erstellt: 05. Sep 2019, 19:45
Oha, das ist diesmal wirklich ein recht ergiebiger Buchstabe. Die folgenden Namen finden sich in meiner Sammlung, bei Metheny müsste ich sogar komplett sein, was seine ECM-Veröffentlichungen betrifft. Von Molvaer hab ich nur eine, das reichte dann auch .

Bennie Maupin, Pat Metheny, Stephan Micus, Nils Petter Molvaer, Meredith Monk, Glen Moore, Paul Motian.

Ich muss mich erst mal sammeln.
Mr._Lovegrove
Inventar
#283 erstellt: 05. Sep 2019, 20:30
Ich habe noch ergänzend dazu Marilyn Mazur im Angebot.
andreas3
Inventar
#284 erstellt: 05. Sep 2019, 21:03
Guten Abend!

aero

Masqualero - Aero
ECM 1367 (1988)

Man mag den Fortgang von Jon Balke bedauern, der ja auf Bande Á Parte hervorragende Akzente setzte, aber der ihn hier ersetzende Gitarrist Frode Alnaes spielt wirklich eine göttliche Gitarre, eher sphärisch, bei Bedarf auch heftig, zeigt er sich als ebenbürtiger Begleiter. Was Mr. Lovecroft zu den vier anderen Andersen, Christensen, Brunborg und Molvaer und deren Musik bemerkte findet sich auch hier bestätigt, herausragende Musik wie auf den ersten beiden Alben.

Zu Re- Enter kann ich später noch was schreiben.

Wie auch bei Rubisa Patrol finde ich es bedauerlich, dass es keine weiteren Alben mehr gab.

Grüße!
andreas3
Inventar
#285 erstellt: 05. Sep 2019, 21:52
re-enter

Masqualero - Re-Enter
ECM 1437 (1991)

Reduziert aufs Kerngeschäft: Nils-Petter Molvaer, Tore Brunsborg, Arild Andersen und Jon Christensen im Quartett alá Old And New Dreams.
Und der Vergleich ist gar nicht so abwegig: Masqualero schließen hier einen Kreis und stellen die klangmalerisch- athmosphärischen Momente der zweiten und dritten Scheibe wieder mehr in den Hintergrund zu Gunsten treibender Rhythmen und ausgedehnter Improvisationen, bei denen sich keiner der vier Nordlichter vor amerikanischen Spitzenmusikern verstecken muss. Die Platte läuft gerade, auch ruhige Passagen werden mit einer ungeheuren Spannung, ja Nervenkitzel dargeboten, unversehens erscheint eine nordische Melodie aus dem Nichts. Ich frage mich warum solche Platten nicht weltberühmt sind. Audiophil obendrein. Mit eine der besten Platten in meinem Regal.


[Beitrag von andreas3 am 05. Sep 2019, 21:54 bearbeitet]
arnaoutchot
Moderator
#286 erstellt: 06. Sep 2019, 17:55

andreas3 (Beitrag #285) schrieb:
Masqualero - Ich frage mich warum solche Platten nicht weltberühmt sind. Audiophil obendrein. Mit eine der besten Platten in meinem Regal.


Tja, gute Frage. Ich kenne sie auch nicht ... Ich werde mich damit befassen.

Hier ein erster Schwung zu Pat Metheny. Fangen wir ausnahmsweise mit der Pat Metheny Group an, weil da meine absolute Lieblingsplatte der Group dabei ist, die auch im gesamten ECM-Kanon bei mir sehr weit oben rangiert. Es handelt sich um den schlicht mit 1/ Pat Metheny Group betitelten Erstling (ECM 1114, 1978). Metheny hier mit seinem langjährigen Keyboarder Lyle Mays, Mark Egan am Bass und Dan Gottlieb an den Drums. Ein wundervolles Werk, diese Leichtigkeit des Ausdrucks des damals noch jungen Gitarristen findet man bei vergleichbaren Fusion-Gitarristen kaum. Der Nachfolger 2/ American Garage (ECM 1155, 1979) war ebenfalls stark, zielte aber schon sehr deutlich auf ein Fusion oder gar Rock-Publikum ab. Klanglich ist es für ECM-Verhältnisse (absichtlich ?) etwas verwaschen. Die 3/ Offramp (ECM 1216, 1982) ist nicht meine Lieblingsplatte von PM, aber in der Entwicklung nicht unwichtig. Die dort erstmalige relativ innovative Nutzung des Gitarrensynthesizers dürfte auf nachfolgende Gitarristen sehr einflussreich gewesen sein. Mich nervt das teilweise Gequietsche heute ehrlich gesagt etwas. Zusammenfassend sei noch die Live-Doppel-LP/CD 4/ Travels (ECM 1252-53, 1983) genannt, die die vorherigen Platten zusammenfasst, wie bei einer Rock Band. Klanglich sehr gut, allerdings fand ich die leicht leblos klingende CD immer etwas dem sehr guten LP-Klang unterlegen. Das ruhige Farmer's Trust gehört zu meinen absoluten Lieblingsstücken.

To be continued mit den Platten unter PMs Namen bei ECM.

Anmerkung: Von der ersten PMG s/t habe ich auch die japanische SACD. Man kann sich einbilden, dass sie einen Hauch transparenter klingt, aber das ist leider eher im Promillebereich und muss mit vielen Yen erkauft werden . Sie wird leider nie ganz so perfekt klingen wie andere ECM-Produktionen.

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[Beitrag von arnaoutchot am 06. Sep 2019, 18:02 bearbeitet]
arnaoutchot
Moderator
#287 erstellt: 06. Sep 2019, 20:10
Noch zwei weitere Platten: Den Erstling 5/ Bright Size Life (ECM 1073, 1976) im Trio mit Jaco Pastorius (e-b) und Bob Moses (dr) dürfen wir auch nicht unterschlagen. Die Platte ist zwar noch etwas unausgegoren, aber man merkt schon, dass da etwas Bedeutendes entsteht. Die 6/ Watercolors (ECM 1097, 1977) ist im Prinzip das Quartett von oben, aber mit Eberhard Weber am Bass. Ich schrieb es erst vor ein paar Monaten, als mir zusätzlich zur LP die Touchstone CD zuflog: Die Musik passt zum Titel, leicht und transparent wie Aquarelle fliesst sie dahin. Schade, dass Weber und Metheny nicht mehr zusammen gemacht haben (ausser der Zusammenarbeit bei Burton).

To be continued ... (eine Fortsetzung gibt es noch)

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Mr._Lovegrove
Inventar
#288 erstellt: 08. Sep 2019, 09:10
Ich erdreiste mich mal weiterzumachen und vor Michaels letztem mutmaßlichen Eintrag zu Metheny mit Marilyn Mazur fortzusetzen. Ich finde sonst nämlich gerade wenig Zeit dafür.

Marilyn Mazur kennen die meisten der ECM Hörer aus Jan Garbareks Group, wo wie sowohl auf einigen Alben als auch auf vielen Tourneen starke Akzente gesetzt hat. Wer sie und ihre unglaubliche Schlagwerkbatterie mal live gesehen, kennt ihre Energie, ihre Ausstrahlung und ihre Virtuosität, aber auch ihren ureigenen Stil.
Und so ist es kaum verwunderlich, dass Jan Garbarek ihr Begleiter auf ihrem ECM Debüt unter eigenem alleinigen Namen geworden ist. Mit ihrer Gruppe Future Song hatte sie zwar schon 1997 das Album "Small Labyrinths" (ECM 1559) veröffentlicht (das zweite von insgesamt dreien der Band), aber als reines Solowerk ist folgende ihr Erstling:
jpc.de
Marilyn Mazur
Elixir
ECM 1962, 2008

Dieses Album ist Mazur pur! Sie breitet ihre volle Palette an Trommeln, Gongs, Handpans, Glocken und allerlei anderen Rhythmusmachern aus und entwirft einen archaisch geprägten Songzyklus in sage und schreibe 21 Teilen. Dabei weiß sie zu jeder Zeit mit einer Dramaturgie und Dynamik zu begeistern, die vom kleinsten Pling bis hin zum tiefsten lauten Grollen eine enorme Bandbreite bietet. Sie gestaltet ihre Stücke dabei oftmals wie kleine Geschichten und weiß ganz genau, wie man Percussioninstrumente auch zu melodischen Klangerzeugern umformieren kann.
Ach so, und dann wäre da ja noch Jan Garbarek. Mit kaum einem anderen Musiker hat Marilyn Mazur so lange und stetig zusammengearbeitet und so ist er ihr Mann hier. Der Norweger nimmt sich ihrer Energie an und wandelt diese in freie und synergetisch erzeugte Klangbilder um. Er passt sich hier ähnlich exzellent ein wie schon auf dem perkussiv geprägten Album "Eventyr" (ECM 1200, 1981), das er u.a. mit Nana Vasconcelos einspielte.
Auch auf "Elixir" ist sein Ton frei des Pathos, er schwingt sich eben nicht zu bedeutungsschwangeren Hymnen auf, sondern untermauert Mazurs erzählerische Bestrebungen eher punktuell und in sich selbst perkussiv geprägt.
Eine tolle Platte, die klanglich zum besten gehört, was ich von ECM kenne.

jpc.de
Marilyn Mazur
Celestial Circle
ECM 2228, 2011

Double Bass – Anders Jormin
Drums, Percussion, Voice – Marilyn Mazur
Piano – John Taylor
Voice – Josefine Cronholm

Drei Jahre später hört man die Dänin, die in New York geboren wurde, in einem völlig andere Kontext. Für ihren himmlischen Kreis stellte sie ein Quartett von außergewöhnlicher Konstellation zusammen, welches ein ebenso außergewöhnliches Album eingespielt hat. Mit John Taylor ist einer der großen Poeten der Stille am Klavier zugegen, der so so stark und nordisch geprägt von Anders Jormins Bass unterstützt wird. Und an Stelle eines Solosinstrumentes hören wir der unglaublich wandelbaren Stimme der fantastischen Josefine Cronholm zu. Sie benutzt ihre Stimmbänder oftmals wie ein Instrument, auch wenn sie durchaus auch mal in richtigen Worten singt. Aber meist sind es wortlose Töne, die die Cronholm in so virtuoser wie faszinierender Weise einsetzt und so zur Solisttin hier wird.
Marylin Mazur selber bleibt ihrem Ruf als universelle und stark kolorierende Bildgestalterin treu und packt ihren kompletten Farbkasten aus. Dabei setzt sie je nach Lied verschiedene Tupfer, Striche und malt auch mal ganze Hintergünde mit prägnantem Strich. Doch nie kommt sie in Verführung, ihre Mitspieler zu übertünchen. Und sowohl Josefine Cronholm als auch John Taylor sind äußerst charaktervolle Mitgestalter, die ihren Raum benötigen. Dabei glänzt der Pianist aus Manchester auch auf diesem Album wieder mit seinem einmaligen Ton und seiner feingliedrigen poetischen Art, die von ihren Pausen und ihrer melancholischen Art lebt.
So entsteht ein Songzyklus, der manchmal so zerbrechlich ist und manchmal einfach das ECM Motto "The Most Beautiful Sound Next to Silence" bestens übersetzt.


[Beitrag von Mr._Lovegrove am 08. Sep 2019, 15:06 bearbeitet]
arnaoutchot
Moderator
#289 erstellt: 08. Sep 2019, 11:59
Danke, Michael. Kein Problem, es tut ganz gut, wenn solche Litaneien über einen Musiker wie Metheny etwas aufgelockert werden.

Zuerst muss ich noch etwas einfügen: Hier traf Steve Kuhn - Trance (ECM 1052, 1975) ein. Erschien im Rahmen der Touchstones 2019 neu. Bild und Beschreibung weiter vorne bei > Kuhn. Kannte und hatte ich bislang nicht, ich wurde aber im Rahmen meiner Beschäftigung mit Kuhn hier in diesem Thread neugierig. Tolle Platte, sehr vielschichtig und viele musikalische Muster mit Erfolg ausprobierend, so wie es bei ECM in den 1970ern gang und gäbe war. Nennt mich rückwärtsgewandt, aber die 1970er warn einfach für mich die besten Jahre des Labels.

Nun noch abschliessend zu Pat Metheny. Genannt werden muss mE noch seine erste Solo-Platte 7/ New Chautauqua (ECM 1131, 1978). Sympathische sonnige akustische Kompositionen, für die er auch abgewandelte Gitarrenformen wie eine 15-saitige Harfen-Gitarre verwendet (aber noch keine Gitarrensynthesizer). Auf anderen Labeln folgten weitere Soloplatten. - Mehr in den richtigen Jazz geht es dann bei 8/ 80/81 (ECM 1180-81, 1980) mit einem All-Star-Quintett von Michael Brecker und Dewey Redman (ts), Charlie Haden (b) und Jack DeJohnette (dr). Grosses Kino über zwei Platten, die besonders auf der zweiten Platte auch schon Methenys bevorstehende halsbrecherische Reise in die Avantgarde-Welten von Ornette Coleman, Derek Bailey, Zero Tolerance for Silence (ist das eine Anspielung auf das ECM-Motto ? ) etc. (alles nicht auf ECM veröffentlicht) andeutet. - Diesen Geist atmet auch ein letztes Trio auf ECM mit Haden (b) und Billy Higgins (dr) 9/ Rejoicing (ECM 1272, 1984), das bereits meilenweit von einer Watercolors oder auch Offramp "fortgeschritten" war.

Zusammenfassend darf ich noch anmerken, dass Metheny nach seinem Weggang von ECM zweifellos weiterhin kreativ war und auch noch wunderschöne Platten gemacht hat (ich denke an das Duo mit Haden - Beyond the Missouri Sky), eine der besten ECM-Platten, die nicht bei ECM erschien ... , aber seine Zeit bei Manfred Eicher war für mich seine Beste.

Und weiterhin nur kurz angemerkt seien noch der Offramp-Klon First Circle (ECM 1278, 1984) (wenngleich der humorige Forward March eigentlich mehr als das verdienen würde) und die etwas langatmig-atmosphärische As Falls Wichita (ECM 1190, 1980).

jpc.de jpc.de jpc.de
crim63
Inventar
#290 erstellt: 08. Sep 2019, 20:38
Hallo !

Zuerst noch mal Danke an Mr._Lovegrove für sein Beurteilung der Marilyn Mazur "Elixir", das ist eine wirklich schöne Platte.
So wunderbar hätte ich sie nicht beschreiben können, jedes Wort trifft ins Schwarze.

Arnaoutchot, Michael, ich bringe hier mal noch ein Bild der "First Circle", wie Du schon geschrieben hast, durch den Forward March ist die Platte genial
und hat es verdient. ( auch der Rest ist gut )

PMG FC

Die einzige die ich nicht habe ist die " Bright Size Life", aber das wird noch. Ich dachte schon, Du hast die "Song X" vergessen, aber die ist ja nicht bei ECM erschienen. Ich habe dann auch noch ein paar Platten die bei Geffen Records erschienen sind von Metheny, die sind im großen und ganzen
ebenfalls recht hörbar aber der Rock kommt mehr zum tragen.

Gruß Maik
arnaoutchot
Moderator
#291 erstellt: 09. Sep 2019, 16:12
Bei Bennie Maupin kann ich es mir einfach machen, die habe ich vor ein paar Wochen erst im "Was hört ihr gerade"-Thread besprochen ...


Bennie Maupin - The Jewel in the Lotus - ECM 1043, 1974 / Touchstone 2019. Eine wirkliche Entdeckung ! Kannte ich bislang noch nicht ! Bennie Maupin (fl, reeds) mit Herbie Hancock (p, e-p), Buster Williams (b), Frederick Waits (dr, mar, left channel), Billy Hart (dr, right channel), Bill Summers (perc), Charles Sullivan (tp, on two tracks only). Das ist eine ganz eigentümliche Platte. Maupin schafft nahezu impressionistisch wirkende schwebende Klangwelten, die trotz einer doppelten Besetzung des Schlagwerks nie laut werden. Am ehesten werde ich noch an eine In a Silent Way erinnert, aber bestimmt nicht an Bitches Brew oder Head Hunters, auf denen er ja bei beiden mitwirkte und ein Vergleich mit Miles oder Hancock naheliegt. Faszinierend und definitiv viel zu unbekannt für diese tolle Musik.

jpc.de
HansFehr
Inventar
#292 erstellt: 09. Sep 2019, 16:52

arnaoutchot (Beitrag #291) schrieb:
Bennie Maupin (fl, reeds)

Da fehlt Voice. Hätte Maupin gut weglassen können.
arnaoutchot
Moderator
#293 erstellt: 11. Sep 2019, 15:31
Hans, ich wollte Dich schonen ... viel Gesang fiel mir aber nicht auf

Hier nun etwas definitiv ohne Gesang, und aus meiner Sicht eine der wichtigen Veröffentlichungen des Labels. Paul Motian Trio - Le Voyage - ECM 1138, 1979. Motian im Trio mit Charles Brackeen (ss, ts) und J.F. Jenny-Clark (b). Musikalisch frei atmender avantgardistischer Jazz mit viel klanglicher Luft und trotzdem Bodenhaftung. Ich fand die Platte schon immer faszinierend. Klanglich gehört sie mit der hyperrealistischen Abbildung der Instrumente zu einer der besten des Labels und diente bereits in der LP-Ausgabe als Testmaterial für die detaillierte Wiedergabe des Bassfundaments bei Boxen. Ich habe aber nur noch die CD.

Anmerkung: Ich habe noch die Paul Motian - Conception Vessel, ECM 1028, 1973), die aber trotz hochkarätigen Musikern wie Charlie Haden und Keith Jarrett auf einigen Stücken eher eine wenig zusammenhängende Sammlung und für mich kein durchgängiges Album ist. Sie sei deswegen nur kurz erwähnt.

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Mr._Lovegrove
Inventar
#294 erstellt: 12. Sep 2019, 06:47

arnaoutchot (Beitrag #293) schrieb:
Sie sei deswegen nur kurz erwähnt.

Da tust du dieser Platte aber etwas unrecht. Ich verlängere die Erwähnung deshalb mal.

jpc.de
Paul Motian
Conception Vessel
ECM 1028, 1973

Bass – Charlie Haden
Flute – Becky Friend
Guitar – Sam Brown
Percussion – Paul Motian
Piano, Flute – Keith Jarrett
Violin – Leroy Jenkins

Immerhin hat Manfred Eicher dieses Album geehrt, als das es Basis einer 6- CD Werkschau der frühen Jahre von Motian bei ECM ist und das Cover dieses Sets bildet. Als Teil der Touchstone Serie erschien es dann auch noch mal.
Die Platte ist eine recht atonale Angelegenheit, die zudem auf den verschiedenen Stücken teilweise von sehr unterschiedlichen Solisten geprägt wird. Mal ist es Sam Brown an der Gitarre, der im Opener eher düstere Akzente setzt, mal ist es Keith Jarrett, der im Titelstück vollmundig auftritt. Doch es ist Motians rhythmischer Ideenreichtum, es ist sein Verständnis einer großen Freiheit, die diese Platte durchaus ztusammenhält. Er lässt los, er lässt die anderen los und doch klingt es nicht wie zerfallen und das macht diesen Klassiker des Freejazz auf ECM absolut hörenswert. Am besten zu hören ist das im Schlußstück "Inspiration from a vietnamese lullaby", in dem fast alle Beteiligten nochmal richtig Gas geben und gerade Charlie Haden wieder als eine Art tektonische Basis der frei improvisierten Jazzmusik zu hören ist.

Motian hat sich auch mehrere Jahre später immer wieder mit dem Atonalen beschäftigt. Gut zu hören auch auf dem eher schwierige zu nehmenden Album "Psalm".
image
Paul Motian Band
Psalm
ECM 1222, 1982

Bass – Ed Schuller
Drums – Paul Motian
Guitar – Bill Frisell
Tenor Saxophone – Joe Lovano
Tenor Saxophone, Alto Saxophone – Billy Drewes

Die durchaus schlagkräftige Besetzung mit doppeltem Sax nutzt Motian kompositorisch voll aus und hat für die Herren Lovano und Drewes atonale und avantgardistisch anmutende Bläsersätze geschrieben, zu denen Frisell an seiner countryesken Gitarre aufspielen kann. Der Opener "Psalm" führt den Hörer mit seiner mäanderartigen Soundscape nämlich leider ertwas in die Irre, da die Band sich danach durchgängig eben jener Atonalität und eher wilder losgelassenen Elementen widmet. Motian gönnt sich selbst natürlich einige solistische Ausflüge, die ihn als ausgeprägten Freidenker mit großem Gestaltungsspielraum zeigen. Das Album ist auf jeden Fall per recht strikt verfolgtem roten Faden stringent, aber auch sehr anstrengend gehalten. Das muß man mögen.
Auch diese Platte findet man übrigens in der oben schon erwähnten 6- CD Box.
Was in meinen Augen aber unbestreitbar ist, ist aber die Tatsache, dass das Cover von "Psalm" zu den ganz wenigen wirklich mißlungenen und schon gar hässlichen des Labels gehören. Der Schriftfond will so gar nicht passen und das Grau auch nicht.


[Beitrag von Mr._Lovegrove am 12. Sep 2019, 07:34 bearbeitet]
Mr._Lovegrove
Inventar
#295 erstellt: 12. Sep 2019, 07:41

arnaoutchot (Beitrag #293) schrieb:
Klanglich gehört sie mit der hyperrealistischen Abbildung der Instrumente zu einer der besten des Labels und diente bereits in der LP-Ausgabe als Testmaterial für die detaillierte Wiedergabe des Bassfundaments bei Boxen. Ich habe aber nur noch die CD.


Selbst über Spotify auf meiner kleinen Schreibtischanlage unterschreibe ich das jederzeit! Wow! Ich kannte die Scheibe vorher gar nicht und musikalisch ist das nicht meine Baustelle, aber klanglich ist das gigantisch!
andreas3
Inventar
#296 erstellt: 12. Sep 2019, 21:35
Guten Abend,

die beiden von Paul Motian kenne ich noch gar nicht, muss ich mal reinschnuppern. Wenn ihr noch etwas Geduld habt, kann ich morgen Abend zu Micus und Molvaer was schreiben, bin schon beim Einhören..

Grüße!
andreas3
Inventar
#297 erstellt: 13. Sep 2019, 22:32
Guten Abend!

till the end of time

Stephan Micus - Till The End Of Time
Japo 60026 (1978)

Stephan Micus hat auf ECM und Japo eine ganze Reihe von Solo- Aufnahmen vorgelegt, neben der akustischen Gitarre spielt er verschiedene exotische Instrumente. Auf einem Album hat er auf klingenden Steinen gespielt, das habe ich aber nie gehört. Seine Musik ist weitgehend ruhig, entspannt, teils verträumt, teils introvertiert, und lässt sich vielleicht noch mit Egberto Gismonti vergleichen. Manchmal setzt er seine Stimme ein, in einer fremden Sprache aus einer anderen Welt. Auf dieser hier spielt er neben Gitarren, die er auch overdubt, ein Korthold, ein kurzes Holzblasinstrument aus der Renaissance, dessen Klang an einen Dudelsack erinnert, sowie eine Tischharfe, die sowohl gezupft als auch gestrichen werden kann.

Dann habe ich noch zwei Kassetten aus alter Zeit, die ich jetzt nach Jahrzehnten nochmal aus der Schublade genommen habe, als Hintergrundmusik beim Werkeln und abends zum Einschlafen verbreiten sie eine wohlig- entrückte Stimmung:

implosions

Implosions (Japo 60017 / 1977)

koan

Koan (ECM 2305 / 1981, rec 1977)

wings over water

Wings Over Water (Japo 60038 / ECM 3638 / 1982)

east of the night

East Of The Night (Japo 60041 / 1985)

Die Aufnahmen verbreiten die gleiche Stimmung, sind aber durchaus unterschiedlich, auf Implosions setzt er die Sitar in den Vordergrund, später allerlei Flöten. Koan ist japanisch geprägt mit Koto und Bambusflöten, es kommen auch Glocken und indische Trommeln zum Einsatz. Wings Over Water mutet eher keltisch an, während East of the Night mehr gitarrenorientiert ist, auf der ersten Seite von japanischen Flöten begleitet. Schöne, eindringliche und entspannende Musik.

Grüße!
arnaoutchot
Moderator
#298 erstellt: 14. Sep 2019, 11:53

andreas3 (Beitrag #297) schrieb:
Stephan Micus hat auf ECM und Japo eine ganze Reihe von Solo- Aufnahmen vorgelegt ...


Koan und Wings over Water habe ich noch als LPs. Wie ich sie (vor längerer Zeit) das letzte mal hörte, waren sie nicht gut gealtert bei mir. Beim Kauf in den 1980ern fand ich die exotische Instrumentierung auch anregend, aber musikalisch sind sie heute bestenfalls gefällig bis schal-klebrige Nachahmung von "Weltmusik". Ich werde sie aber bei Gelegenheit nochmals auf den Teller werfen. Ein wenig abwehren muss ich den Vergleich mit Gismonti. Der kommt aus meiner Sicht schon aus einer ganz anderen Richtung.

Ich komme in den nächsten Tagen noch zu Meredith Monk. Glen Moore hat keine Platte unter eigenem Namen bei ECM gemacht, er wird nur als Ralph Towner with Glen Moore bei einer frühen Oregon-Platte auf ECM genannt. Das behandeln wir dann am besten bei O.
andreas3
Inventar
#299 erstellt: 14. Sep 2019, 22:05
Guten Abend,

das eigenartige ist ja dass Micus gar keinen Jazz darbietet, sondern meiner Meinung nach wohltuende Entspannungsmusik, vielleicht New Age- Musik, immerhin ohne Synthiegewaber. Eigentlich passen die Aufnahmen nicht so recht ins damalige ECM- Programm, bei der Menge der Veröffentlichungen gehört er schon erwähnt.

Und jetzt noch Molvaer:

khmer

Nils Petter Molvaer - Khmer
ECM 1560 (1997)

solid ether

Nils Petter Molvaer - Solid Ether
ECM 1722 (2000)

Ich kann mich gut daran erinnern, wie ich spät abends durchs Fernsehprogramm zappte und auf einen Konzertmitschnitt Molvaers stieß: Die Bühne war voll: Zwei Drummer, Bass, E- Gitarre, Electronics, und an der Spitze stand wie der Fels in der Brandung die Trompete. Hypnotische Drumrhythmen trieben eine Soundmaschine der besonderen Art an, mir kam unweigerlich der Gedanke: Wenn Miles noch lebte würde er wohl solche Musik machen, im Puls der Zeit. Nun, diese Mischung aus Speed und dann auch wieder richtiggehend romantischen Phasen muss man nicht mögen, aber es trifft genau meinen Nerv. Allein das Intro zur ersten Khmer auf den beiden Kodo- Trommeln, zu denen dann Molvaer allmählich einschwingt, und wie das Ganze dann allmählich Gestalt annimmt, das sollte man mal laut gehört haben!

Grüße!


[Beitrag von andreas3 am 14. Sep 2019, 22:07 bearbeitet]
arnaoutchot
Moderator
#300 erstellt: 15. Sep 2019, 10:32

andreas3 (Beitrag #299) schrieb:
das eigenartige ist ja dass Micus gar keinen Jazz darbietet, sondern meiner Meinung nach wohltuende Entspannungsmusik, vielleicht New Age- Musik, immerhin ohne Synthiegewaber.


Ja, darauf können wir uns einigen. Ich habe gerade die Koan nochmals aufgelegt. Puuh, das schrappt für mich heute scharf an belangloser Wellness-Background-Musik vorbei. Kitaro lässt grüssen (allerdings hat dieser dann das von Dir angesprochene Synthiegewabere dabei ). Ich erinnere aber, dass mir Micus in den 1980ern beim Kauf der Platten nicht schlecht gefiel.

Molvaer/Khmer hat mich bei Erscheinen auch positiv beeindruckt. Muss ich auch nochmals hören. Mehr brauchte ich dann aber nicht von ihm.

Kommen wir noch zu Meredith Monk. Die amerikanische vokale Performancekünstlerin aus New York ist nicht verwandt oder verschwägert mit dem berühmten Namensvetter im Jazz. Die ersten beiden Platten von ihr auf ECM erschienen ursprünglich noch auf dem normalen Label, ab Do You Be war es dann das Unterlabel New Series. Dolmen Music (ECM 1197, 1981) und Turtle Dreams (ECM 1240, 1983) waren für mich auch die stärksten Platten, noch ergänzt um die Do You Be (ECM New Series 1336, 1987). Musikalisch sind es meist stark vokal-basierte und experimentelle "Songs", die meist aus grösseren Werken (Theaterstücken, Opern) stammen. Die Kooperationen mit John Cage, Steve Reich, aber auch der zeitgenössischen Jazz-Szene der 1980er schlägt sich nieder. Kann eine interessante Erfahrung für denjenigen sein, der mit den vorgenannten Namen etwas anfangen kann.

jpc.de

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Mr._Lovegrove
Inventar
#301 erstellt: 15. Sep 2019, 13:37

andreas3 (Beitrag #299) schrieb:

Nils Petter Molvaer - Khmer
ECM 1560 (1997)

Diese Musik klingt auch nach über 20 Jahren immer noch futuristisch; sie ist trotz eher zeitgeistiger Sounds dennoch zeitlos. Molvaer hat eine Klangsprache gefunden, die so neu und so andersartig war, dass sie eine ganze Musikgeneration beeinflußt hat. Sicher, düstere Elektroniksounds und dreckige Beats gab es auch schon Jahre vorher und der Trip Hop war schon fast vorbei, aber Molvaers Herangehensweise vertritt eine ganz anderen Standpunkt, als die Trip Hopper, auch wenn die Düsternis hier ebenso eine Basis ist. Womöglich ist der Begriff einer bekannten Samplerserie auf Compost Records der passende: "The Future Sound of Jazz".
Es geht übrigens die Geschichte um, dass Molvaer während der Fertigstellung des Albums feststeckte und Manfred Eicher sich der Sache mit annahm und beide schließlich den Mix im kleinen Studio "Over the Rainbow" fertigstellten.


arnaoutchot (Beitrag #300) schrieb:
Turtle Dreams (ECM 1240, 1983)

Die Erstberührung mit diesem Album war ein absoluter Schock für mich! So etwas hatte ich damals noch nie gehört. Experimentelle Vokalmusik mit billig anmutenden Keyboardloops, unfassbar anders und auch unfassbar verrückt. Mit dieser Platte kann man noch jeden schocken und/oder verjagen, der keinen Bezug zu dererlei experimentellen Sounds hat. Mein Vater hört solche Musik eigentlich auch nicht im entferntesten, aber er hat die Kunst dahinter verstanden und ich musste ihm ein Exemplar kaufen, weil er das wirklich genial findet.


[Beitrag von Mr._Lovegrove am 15. Sep 2019, 19:51 bearbeitet]
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