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Miles Davis

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*papamann*
Stammgast
#351 erstellt: 08. Jan 2012, 19:27
Yo Fans,

ich habe zur Weihnacht eine externe Festplatte bekommen und fange gerade an meine Miles Sammlung als FLAC zu speichern. Fug und Unfug: eine tatsächlich chronologische Session-Reihenfolge. Da gilt es zu kucken; aber das Netz bietet Discographien allererster Güte.

Jede Woche zwo CDs rippen; immer mit der Ruhe. Interessant ist das schon die Stücke in "richtiger Reihenfolge" zu haben; die Miles Davis Discographie ist nicht gerade "werktreu"...so sind die legendären "letzten" Prestige Sessions eben nicht über vier CDs verteilt sondern über fünf....die Columbia Aufnahmen sind auch ziemlich "verstreut"...

Die Frage: Das Album "'Round About Midnight" ist durch die "normale" CD plus der "Complete Coltrane & Miles"-Box fett dokumentiert. Es gibt aber auch eine 2-CD-Ausgabe mit Live-Tracks von 1956. Die Live-Tracks sind in der Box nicht enthalten.

Und diese Aufnahmen vom Februar 1956 sind nichtmal hier gelistet.

Wie klingen denn diese Live-Aufnahmen? Lohnt?

Näheres hier und hier.

Wer kennt diese 2CD-Ausgabe? Welche "Legacy" mit Bonus-Tracks bieten noch nur dort zu bekommendes?

Liebe Grüße

Carsten


[Beitrag von *papamann* am 08. Jan 2012, 19:58 bearbeitet]
dietmar_
Inventar
#352 erstellt: 08. Jan 2012, 19:58
Du hast ganz recht, ein interessantes Vorhaben Deinerseits, Carsten.

Und auch Dein Hinweis zu den Live-Aufnahmen ist interessant. Leider kann ich Dir nichts Erhellendes dazu sagen, weil Deine Information mir neu war. Danke dafür
Nur ein Gedanke: ich wäre bereit 10 € (laut Deinem Link jpc.de) für originale Miles-Davis-Aufnahmen zu geben, wenn ich mehr oder weniger sicher wäre, dass es eine legale Produktion ist. Das die Live-Aufnahmen komplett grottig sind, denke ich nicht. Bis zu einem gewissen Grade traue ich da Columbia/Legacy schon.


... und schon die Schnipsel auf jpc/amazon klingen spannend ...

Ich habe mir jedenfalls Deinen Hinweis mal auf "meine Liste" geschrieben

Noch eine Frage zu Deiner Aufnahmeweise (Flac). Ich kann z. B. chronologisch aufnehmen und wenn ich in der Zukunft neues Altes finde dazwischenfügen? Also man könnte, auch wenn Miles nicht komplett vorliegt, beginnen aufzunehmen und später mit neu erworbenen fortfahren?
*papamann*
Stammgast
#353 erstellt: 08. Jan 2012, 20:20
Bester Dietmar,

was habe ich mir genau deswegen einen Schädel gemacht; oh Gott! Aber es geht; egal wann Du welches Album rippst!

Die Lösung bietet diese Seite; dort sind sogar die Tape-Nummern der Original-Session gelistet; und mit etwas Fummelei & Vergleich bekommt man das in die richtige Reihenfolge. Das hat dann mit den Tracks der gerippten CD nicht mehr viel zu tun; umbenennen und so ist angesagt.

Mein Ordner sieht so aus:

Jahr-Monat-Tag-Session Nr.
Titel
Album.


Also so:

1955-10-26 01 Two Bass Hit alternate take
1955-10-26 02 Two Bass Hit
1955-10-29 04 Ah-Leo-Cha


Jahr-Monat-Tag-Session Nr. ist immer neu zu sortieren (einfach "Name" anklicken) und zack! richtige historische Reihenfolge! Beim Titel natürlich "alternate Take" oder so mit angeben...fummelig ist streckenweise die korrekte Reihenfolge; die Tape-Nummern waren nicht einheitlich. Aber man bekommts' raus was da wann...


...funktioniert bestens! Und FLAC ist verlustfrei; mit 'ner guten Soundkarte klingt das genau wie das Original. Wobei ich hier "normale" CDs meine. Nicht "eure" sonstwie aufgepowerten... Gut dem Dinge!

Du hast Recht: Ich habe die 2 CD-Ausgabe plus der "Bootlegs Vol.!" einfach bestellt; soeben. Schrott ist das sicher nicht.

Liebe Grüße

Carsten


[Beitrag von *papamann* am 08. Jan 2012, 21:56 bearbeitet]
arnaoutchot
Moderator
#354 erstellt: 08. Jan 2012, 23:22
Sehr interessant. Wünsche Deinem Vorhaben, Carsten, viel Erfolg. Mit einem ordentlichen Tagging sollte man eine gute Ordnung hineinbekommen. FLAC ist verlustfrei und damit so gut wie das Original, kein Problem.

Die einzige Frage, über der ich gegrübelt habe, ist der tatsächliche primäre Nutzen, den das Ergebnis dieser nicht ganz arbeitsunaufwendigen Arbeit hat. Schnelles Wiederauffinden, oder ? Alle Tracks hintereinander chronologisch zu hören stelle ich mir etwas mühsam vor, das nervt mich schon immer bei den Columbia Boxen.
chriss71
Inventar
#355 erstellt: 08. Jan 2012, 23:49

arnaoutchot schrieb:
Alle Tracks hintereinander chronologisch zu hören stelle ich mir etwas mühsam vor, das nervt mich schon immer bei den Columbia Boxen.


Yep, mich auch. Ich höre zumeist ein Album komplett durch und danach die alternative Tracks.

*papamann*
Stammgast
#356 erstellt: 09. Jan 2012, 18:48
Nun; schon wahr: alles nacheinander hören ist Unsinn; da kann ich auch besagte Online-Discographie aufmachen und mir die Sachen auf CD suchen.

Ich stelle mir lieber eine Playlist zusammen und staune wie wenig ich manche Stücke kenne. Oder nur Stücke mit Cannonball in Hochform. Oder nur Balladen. Oder....

Außerdem war ich schon immer ein besessener Discograph.

Liebe Grüße

Carsten
dietmar_
Inventar
#357 erstellt: 09. Jan 2012, 20:28
Hallo Carsten,

eine gewisse Faszination hat dein Vorhaben schon. Aber ob ich mir die Arbeit machen würde? …
Musstest du das denn unbedingt mit einem Musiker machen, der fünf Jahrzehnte gewirkt hat?! Ich hätte ja mit Booker Little, Scott LaFaro oder meinetwegen auch noch Eric Dolphy (alle früh gestorben) angefangen
arnaoutchots Gedanke, ob man chronologisch hört, kann ich nachvollziehen. Wenn ich Musik auswähle, bestimme ich das nicht über ein Datum, sondern ich möchte z. B. "Round About Midnight" oder meinetwegen „E.S.P.“ hören.

Aber ich glaube, dein Ansatz ist ein ganz anderes herangehen an mehr oder weniger Bekanntes und man macht ganz andere Erfahrungen.
*papamann*
Stammgast
#358 erstellt: 09. Jan 2012, 22:45
Letzlich ist es eine Feierabend-Beschäftigung. Eine CD zu rippen dauert ja nicht lange; und zu kucken wann genau was aufgenommen wurde ist schon interessant.

Ich habe einen ziemlich anstrengenden Beruf (okay, kein Argument; den haben wir alle..) und nehme mir einfach die Zeit; die Festplatte hat mir meine liebe Frau geschenkt; auch ein totaler Miles Davis Fan; zumindest was die 5Ts angeht. Bei "Bag's Groove" bekommt sie 'nen feuchten Schlüppi; ähem...oder bei "Walkin'"

Man (und ich) soll meine FLAC-Miles-Disco nicht zu ernst nehmen. Es ist nur ein "Relaxin' with Miles Davis..."....alles gut.

Ha! "Blue Moods" auf Debut-Records ist entgegen der CD-Angabe (OJC) eben nicht in Hackensack von Rudy Van Gelder aufgenommen. Hätte mich was den Sound angeht auch sehr gewundert.

Sind nur so kleine Freuden; ich muß das nicht bis zur Weissglut betreiben.

Spaß Nummero Uno sind eh R'n'B Singles.

Liebe Grüße

Carsten


[Beitrag von *papamann* am 11. Jan 2012, 00:11 bearbeitet]
bepeess
Stammgast
#359 erstellt: 10. Jan 2012, 19:22

*papaman* schrieb:
Ha! "Blue Moods" auf Debut-Records ist entgegen der CD-Angabe (OJC) eben nicht in Hackensack von Rudy Van Gelder aufgenommen. Hätte mich was den Sound angeht auch sehr gewundert.


Ich weiss, dass hier im Jazz Discography Project ein anderer Aufnahmeort genannt wird.

Kennst Du noch weitere Quellen, die das belegen? Das würde mich mal interessieren.

Gruß
Bernd
*papamann*
Stammgast
#360 erstellt: 11. Jan 2012, 00:00
Yo; hast recht; es gibt verschiedene Angaben.

Hier taucht die Session nicht auf.

Andereseits finde ich auf Anhieb keine weiteren Aufnahmen dieses Studios.

Die Hauptquelle meiner Recherchen hast Du genannt. Interessant ist auch diese Seite.

Liebe Grüße

Carsten


Edit: Doch eine Aufnahme gefunden die im "Audio-Video Studio NYC" entstanden ist: Das Mingus "Pithecanthropus Erectus"-Album auf Atlantic.


[Beitrag von *papamann* am 11. Jan 2012, 00:12 bearbeitet]
dietmar_
Inventar
#361 erstellt: 11. Jan 2012, 12:14

bepeess schrieb:
Kennst Du noch weitere Quellen, die das belegen?

*papaman* schrieb:
Andereseits finde ich auf Anhieb keine weiteren Aufnahmen dieses Studios.


In meiner Box The Debut Record Story ist auch das Audio-Video Studio NYC für die Blue Moods angegeben.

debut

Das auf der OJC-Ausgabe angegebene Datum 9.7.1955 soll laut der Debut Record Story auch nicht korrekt sein. Zitat: "[Note: discographers have listed this date as July 9, however the tape box is marked July 8]".

Miles Davis Autobiographie nennt wiederrum den 9. Juli (M. D. und Quincy Troupe, Die Autobiographie, 1989, Hoffmann und Campe).


Weitere Sessios, die für Debut dort aufgenommen wurden, sind laut dieser Box (ich kann mir vorstellen, dass in der 12-CD-Box The Complete Debut Recordings noch weitere Beispiele zu finden sind):

Charles Mingus Octet
28.10.1953

John LaPorta Quintet
4.3.1954

John Dennis New Piano Expressions
26.9.1955

Anscheinend hat Mingus, ob als Musiker oder als Produzent, sich des öfteren dieses Studios bedient.


_
edit: Ergänzung aus der Autobiographie; Layout, Zeichenergänzungen


[Beitrag von dietmar_ am 11. Jan 2012, 12:23 bearbeitet]
bepeess
Stammgast
#362 erstellt: 11. Jan 2012, 17:59

dietmar_ schrieb:

Das auf der OJC-Ausgabe angegebene Datum 9.7.1955 soll laut der Debut Record Story auch nicht korrekt sein. Zitat: "[Note: discographers have listed this date as July 9, however the tape box is marked July 8]".

Miles Davis Autobiographie nennt wiederrum den 9. Juli (M. D. und Quincy Troupe, Die Autobiographie, 1989, Hoffmann und Campe).


Hmm, in gleicher Autobiographie steht im Textteil nichts zum Aufnahmestudio. Aber interessant ist, dass MD darin schreibt: "Dann spielte ich bei einer Platte von Charles Mingus für sein Debut Label mit..." Blue Moods sollte wohl ursprünglich als Mingus-Platte erscheinen.(?)

Da habe ich mir mal die Liner Notes angeschaut. Das Aufnahme-Studio war nur 2 Blocks von dem Hotel entfernt, in dem Miles zu diesem Zeitpunkt wohnte.

Wir brauchen also nur noch das Rätsel des damaligen Wohnorts lösen, dann wissen wir auch, ob sich das Studio in NY oder doch in New Jersey befand.

Gruß
Bernd
HansFehr
Inventar
#363 erstellt: 11. Jan 2012, 18:33

bepeess schrieb:
Wir brauchen also nur noch das Rätsel des damaligen Wohnorts lösen,

Miles Davis kam 1955 aus St. Louis wieder zurück nach New York.

Er hat nicht "draußen" in Hackensack gewohnt.
dietmar_
Inventar
#364 erstellt: 11. Jan 2012, 19:58
*grins* wusste gar nicht, dass es hier soviele Detektive gibt!
Siehe folgende Beiträge von bepeess und HansFehr.
Chapeau!

bepeess schrieb:
... dass MD darin schreibt: "Dann spielte ich bei einer Platte von Charles Mingus für sein Debut Label mit..." Blue Moods sollte wohl ursprünglich als Mingus-Platte erscheinen.(?)

Was mir damals bei der Lektüre der Bio auch aufgefallen ist, hielt ich doch schon die Blue Moods in Händen.
Man muss vielleicht bedenken, dass zwischen der Session und der Biographie über 30 Jahre liegen (finde auf die Schnelle nicht das Erscheinungsdatum der amerikanischen Ausgabe, die deutsche Ausgabe ist wohl von 1989?), was durchaus Grund wäre, wenn Davis Erinnerung getrübt ist, nach sovielen Produktionen in all den Jahren.

und
Da habe ich mir mal die Liner Notes angeschaut. Das Aufnahme-Studio war nur 2 Blocks von dem Hotel entfernt, in dem Miles zu diesem Zeitpunkt wohnte.

und weiter
HansFehr schrieb:
Miles Davis kam 1955 aus St. Louis wieder zurück nach New York.

Er hat nicht "draußen" in Hackensack gewohnt.

Was wiederrum für den Aufnahmestandort Audio-Video Studio NYC sprechen würde. Entfernung Hackensack - New York (Auf die Schnelle: der distance-calculator.co.uk legt NY auf den "Punkt" Broadway zwischen Reade Street und Chambers Street fest (wie euch einschätze, nennt ihr mir gleich auch noch Miles Hotel bzw. Wohnung samt Adresse in dieser Zeit ): 18,9 miles. Das war natürlich auch schon 1955 machbar, doch vermute ich auch eher eine räumlich nähere Verquickung zwischen einem Aufnahmeort und einem Wohn- oder Schlafplatz.
HansFehr
Inventar
#365 erstellt: 11. Jan 2012, 20:19
Bei der Rückkehr 1955 nach New York wohnte Miles Davis im Hotel Airlington, 25. Straße.
mackimessa
Stammgast
#366 erstellt: 11. Jan 2012, 21:34
Ich denke dass in dem Audio Video Studio das Remastering und editing gemacht wurde. Es gan in den 50ern und 60ern kein VIDEO !!!!
In Hackensack , New Jersey war Rudy van Gelder's kleines Aufnahme studio, wo fast alle Nicht LIVE Sachen aufgenommen wurden, diedann später peu a peu in diversen alben zusammengefasst wurde.
Der nächste Schritt war dann das alte Columbia RecordingSstudio, dass früher mal eine Kirche war und komplett mit Holz vertäfelt war. Das Gebäude steht nicht mehr
Wer mal das vide zur Making Of KOB gesehen hat kennt sicher die Out Takes, wo man ganz genau die Akustik des rResen Raums hören kann.
Das war in erster Linie was Ob von den Prestige und blue Note sachen unterscheidet.
Unbedingt auschecken The Making of Kind Of Blue !
bepeess
Stammgast
#367 erstellt: 11. Jan 2012, 22:39

HansFehr schrieb:
Bei der Rückkehr 1955 nach New York wohnte Miles Davis im Hotel Airlington, 25. Straße.


Das spricht gegen Hackensack und damit erscheinen die Angaben hier glaubwürdig.


mackimessa schrieb:

In Hackensack , New Jersey war Rudy van Gelder's kleines Aufnahme studio, wo fast alle Nicht LIVE Sachen aufgenommen wurden, die dann später peu a peu in diversen alben zusammengefasst wurde.


Wenn Du mit "Nicht LIVE Sachen" alle Einspielungen ohne Publikum meinst, dann gebe ich Dir recht.

'Blue Moods' ist eindeutig eine 'Live-Aufnahme' im Sinne einer Studio-Session. In der Wohnung von RVG in Hackensack trafen sich die Größen der damaligen Zeit zu Aufnahmen, die erst dort durch kollektive Improvisation und mit spontan wechselnden Sideman in die Bandmaschinen gelangten. Für viele Musiker war dieses Studio das zweite Wohnzimmer. Und in dieser Atmosphähre entstand auch 'Blue Moods'.

Der Verweis auf die Kirche in der 30th Street 207 East ist hier abwegig. Mingus hat dort erst im Mai 1959 sein Debüt-Album für Columbia eingespielt - Mingus Ah Um.

Gruß
Bernd
dietmar_
Inventar
#368 erstellt: 11. Jan 2012, 23:19

mackimessa schrieb:
Ich denke dass in dem Audio Video Studio das Remastering und editing gemacht wurde. Es gan in den 50ern und 60ern kein VIDEO !!!!
Glaube schon, dass es das Audio-Video Studio in den 50er Jahren schon gab. Ich weiß aber nicht genau, ob sich allgemein der Begriff „Video“ nur auf die Trägertechnik Videokassette bezieht und deshalb der Begriff "Video" nicht existent war? Ich bezweifele das.

Hier noch ein Beispiel, dass meiner Meinung nach ebenfalls die Existenz des Studios bestätigt:

Thad Jones - Detroit-New York Junction
“Originally recorded on March 13, 1956 at Audio-Video Studios, New York City”

oder
Thad Jones - Detroit-New York Junction DIE ZWOTE
“Recorded at Audio-Video Studios in New York City on March 13, 1956”

Ich finde, dass liest sich recht eindeutig.

Außerdem beziehen sich meine Quellen in #361 auf die Aufnahmedaten, nicht auf ein Remastering.


_
edit:

Ah, übersehen:

HansFehr schrieb:
Bei der Rückkehr 1955 nach New York wohnte Miles Davis im Hotel Airlington, 25. Straße.
Ich wusste doch, dass auf euch Verlass ist. Danke schön


[Beitrag von dietmar_ am 11. Jan 2012, 23:23 bearbeitet]
mackimessa
Stammgast
#369 erstellt: 12. Jan 2012, 00:06
Ich will hier nicht einen auf allwissend machen, denn ich weiss wirklich nicht ob es damals ein Audio Video Studio in New York gab und ob Video in irgendeiner Form ein Begriff wie eben audio vor den Bändern bzw Compact discs war?
Der Verweis auf diese beiden Alben ist leider auch nicht weiterfürhrend, weil auch da die genauen Aufnahme Details fehlen, soweit ich das von der web site beurteilen kann.
Ob das jetzt ne Live Aufnahme aus dem Audio Video Club ist müsste sich irgendwie herausfinden lassen..

Klar mit dem studio in Hackensack meinte ich die Höhle des Löwen, wo sich die Be Bop Cracks die Klinke in die Hand gegeben haben.

Mit dem Verweis auf das columbia recording studio ging es darumn, dass es da akustisch noch hörbar mal nen Schritt nach vorne ging gegenüber dem kleinen Raum in dem 2 Zimmer appartement. später ist RvG aber innerhalb New Jerseys umgezogen und auch das Mischpult wurde von 4 auf 8 Spur erweitert, wenn ich mich nicht irre.
Klaro live aufnahmen gab es auch damals viele, Wann und ob die für CD Veröffentlichungen nachbearbeitet worden sind kann man meist im booklet nachlesen..

Werde noch mal nach dem audio video studio forschen..
mackimessa
Stammgast
#370 erstellt: 12. Jan 2012, 00:19
Ah ja

3 mal wird das audio-video studios ingesamt als Aufnahme Ort genannt..schon reichlich obskur..mehr ist da nicht zu finden ?

http://www.jazzdisco...raphy/session-index/
check

oder
http://www.jazzdisco.org/tommy-flanagan/discography/
dietmar_
Inventar
#371 erstellt: 12. Jan 2012, 02:44
Schön, dass du auch noch 3 Beispiele gefunden hast.
*papamann*
Stammgast
#372 erstellt: 12. Jan 2012, 02:52
Letzlich kann man als Weissbrot nur froh sein wie der afro-amerikanische Jazz dokumentiert ist. Durch uns Weissbrote.

Ich verwette meinen Arsch dass das die Protagonisten genau Null interessiert hat.

Es sei denn man unterhielt ein eigenes Label. Charles Mingus mit seinen Debut-Records als Beispiel.

Gedanken zur Nacht.

Weitermachen! Und mein Statement wie immer: bei aller Vorsicht.

Liebe Grüße

Carsten


[Beitrag von *papamann* am 12. Jan 2012, 02:53 bearbeitet]
cds23
Stammgast
#373 erstellt: 12. Jan 2012, 13:08
Nichts für Ungut, und ich bin mir sicher Du meintest es auch nicht so, aber das liest sich schon sehr "herrisch".
poubelle
Inventar
#374 erstellt: 12. Jan 2012, 14:33

mackimessa schrieb:
..Ich denke dass in dem Audio Video Studio das Remastering und editing gemacht wurde. Es gan in den 50ern und 60ern kein VIDEO !!!!

die erste öffentliche vorführung einer videoaufnahme fand 1951 in New York statt.
die ersten kommerziellen geräte gab es ab ca. 1956.

warum sollte ein modernes studio sich nicht nach aktuellen technischen errungenschaften benennen?
*papamann*
Stammgast
#375 erstellt: 14. Jan 2012, 01:34

cds23 schrieb:
Nichts für Ungut, und ich bin mir sicher Du meintest es auch nicht so, aber das liest sich schon sehr "herrisch".


Yo; man muss aufpassen was man da so in' Pool bringt und was eventuell missverständlich ist.

Mir gings' um all die Ira Gitlers, Teo Maceros, Lester Koenigs, Alfred Lions, Norman Granz', Bob Thieles, Creed Taylors, Bob Weinstocks, Orrin Keepnews und sonstigen Impressarios. Die haben den zeitgenössigen (afro-amerikanischen!!!!) Jazz verfügbar gemacht. Mit ihren Labeln und Konzert-Reihen. Weissbrote. So isses nu mal.

Desweiteren war die Jazz-Jounaille in den USA geprägt durch Billboard. Da galt bis; verbessert mich; bis weit in die 4Ts das Prädikat "Race Music". Meines Wissens gab es zwar Versuche einer "Schwarzen Presse"; aber landesweit ohne echte Chance.

Nicht ich trenne das; sondern die Geschichte.

Und nennt mir einen Afro-Amerikaner ausser Charles Mingus mit "Liner-Notes". Mit dem "Black Movement" wurde das gottseidank anders. "New Thing"!!!!

Und das "schwarze" Musiker stets durch Hintertüren zum Gig zu kommen hatten; yo, auch Miles Davis, die coole Sau und Everybodys' Darling zur Beatnik-Zeit...so war das.


Ich bleibe bei meiner ursprünglichen Aussage: Himmlisch wie sich die "Weißen" dem Jazz gewidmet haben.

Natürlich gab es auch afro-amerikanische Jounaille. Aber das war/ist eher selten. Da könnte man kucken woran das lag/liegt.

Und es gab/gibt den Kreis um Sun Ra; oder der AACM. Das war/ist in der Hand der schwatten Musiker.

Ich hoffe jedenfalls irgendwelche Rassismus-Ahnungen schnellstens zerstreut zu haben. Damit habe ich nichts zu schaffen. Uuuuh!

Grüße

Carasten


[Beitrag von *papamann* am 14. Jan 2012, 02:03 bearbeitet]
mackimessa
Stammgast
#376 erstellt: 16. Jan 2012, 16:53

poubelle schrieb:

mackimessa schrieb:
..Ich denke dass in dem Audio Video Studio das Remastering und editing gemacht wurde. Es gan in den 50ern und 60ern kein VIDEO !!!!

die erste öffentliche vorführung einer videoaufnahme fand 1951 in New York statt.
die ersten kommerziellen geräte gab es ab ca. 1956.


warum sollte ein modernes studio sich nicht nach aktuellen technischen errungenschaften benennen?



Da wären Quellen hilfreich, denn als Zeitzeuge weiss ich dass ich mir um 1986 den ersten Video Rekorder gekauft habe und der erste bekannte von mir mit so nem Ding hatte seinen Anfang der 80er.
Vorher gab es TV, Film und die Bild schallplatte, die sich aber nie wirklich durchgesetzt hat. Okay an Mitte/Ende 70er wird es erste Vorläufer der Vieo Recorder/Kassetten gegeben haben bevor man sich auf einen Standard geeinit hat VIDEO 200 BETAMAX und was es da so alles gab.
Was genau Video von Film trennt ist natürlic Definitions sache; nur um was für Vorführungen und Geräte es sich da in den 50ern gehandelt hat wäre doch interessant.
Aber ich vermute eh, dass diese audio video studio ein kurzlebiger Nightckub mit Live Musik war.
Es handelt sich bei den 3 bekannten Aufnahmen ja um Live Zeugs..
Von daher war das sicher kein High Tech Mega Studio.

audio heisst ich höre und video ich sehe - beides zusammen ist Live !
dietmar_
Inventar
#377 erstellt: 16. Jan 2012, 20:50
Eben, du sagst es, mackimessa: „ich höre“ – „ich sehe“.
Ob das jetzt ein „richtiges“ Aufnahmestudio war oder ob das nur eine „Bühne“ war, das sagt doch nichts darüber aus, ob das Album 1955 dort aufgenommen worden sein kann.
Ein Aufnahmestudio hätte sich schon Anfang des 20. Jahrhunderts Audio-Video Studio nennen können.


Konrad Zuse wird gern als Erfinder des Computers genannt – ich glaube 1937. Wann tauchten die ersten Computer in den Haushalten auf? Ein paar Jahre vor dem Videorekorder.
poubelle
Inventar
#378 erstellt: 17. Jan 2012, 00:02

mackimessa schrieb:
..Da wären Quellen hilfreich, denn als Zeitzeuge weiss ich dass ich mir um 1986 den ersten Video Rekorder gekauft habe und der erste bekannte von mir mit so nem Ding hatte seinen Anfang der 80er...

sorry, aber die technik und das vorhandensein dieser geräte ist nunmal älter als dein erstes gerät.
wenn du quellen brauchst, du hast internet - benutze eine suchmaschine deiner wahl und informiere dich.
1 quelle zum einstieg..
*papamann*
Stammgast
#379 erstellt: 17. Jan 2012, 00:24
Das ist ja mal 'ne Quelle! Wahnsinn! Daumen hoch! Total interessant!

Vielen Dank!

(All diese Bilder kann wunderbar für selbstgemachte Verschenk-CDs nutzen; das nur nebenbei...)

Liebe Grüße

Carsten
*papamann*
Stammgast
#380 erstellt: 17. Jan 2012, 03:40
"1968-11-11 02 Dual Mr. Anthony Tillmon Williams Process (Dual Mr. Tillmon Anthony)" sagt der FLAC-Ordner.

mit Wayne Shorter (ts) Chick Corea, Herbie Hancock (el-p) Dave Holland (b) Tony Williams (d)

Damals auf der "Water Babies".

Jetzt in meiner FLAC-Disco.

Allerfeinstes Material! Spannend wie das "Soul And Funk-Feuer" langsam in Miles' Musik eintaucht. Kocht!

Im Grunde bis heute nicht wirklich getopt. Fusion und all der Quark.

Liebe Grüße

Carsten


[Beitrag von *papamann* am 17. Jan 2012, 03:44 bearbeitet]
cds23
Stammgast
#381 erstellt: 18. Jan 2012, 17:01
So, vorhin angekommen und gleich mal gegen die "alte" Version aus der Complete Columbia Album Collection gehört.

0886978832726

Vorweg muss gesagt werden: die Version aus der Komplettbox klingt verdammt gut. Dynamisch, warm, luftig und über weite Strecken wie ein Fassung, die für ein Luxuslabel gemastered wurde. Da war mir von vornherein klar, dass das mit bloßer CD (oder K2HD XRCD, wie auch immer) schwer zu toppen sein würde.

Bei der K2HD fällt im Vergleich zuerst auf: das Tape-Rauschen ist zu Beginn von "So What" wesentlich lauter als auf der regulären Version, bei fast gleichem Grundpegel (also keine Noise Reduction oder ähnlicher Murks, puh). Nach dem Intro aber kracht es beinahe "livemäßig" in den Raum, die Auflösung ist der Wahnsinn, die Kompression gefühlt kein Thema (habe hinterher mit dem DR Offline Meter nachgemessen: (Bis auf 1 Stück die gleichen Dynamikwerte wie die 97er und SACD Version, also keine vermeintlichen Vorteile durch bloße Lautheit erkauft). Auch die Höhen wirken brilliant, aber keineswegs schrill - was verblüffend ist, weil mein Raum akustisch noch nicht ideal behandelt ist und selbst bei klanglichen Top-Platten die Ohren nach einiger Zeit etwas angegriffen sind. Das oben bereits erwähnte Tape-Rauschen ließ zunächst auch befürchten, die Höhen seien massiv angehoben worden, um bisher verborgen gebliebene Details auf unlautere Weise hervorzuheben. Dem ist aber nicht so: Beckenschläge (göttlich!), Saxophone und Trompete klingen einfach nur natürlich - vielleicht einen Tick präsenter, aber nicht zu vordergründig.

Sehr auffällig ist auch, dass Jimmy Cobbs Schlagzeugspiel (!endlich!) etwas von seinem Vorhang genommen wurde, es wirkt nun viel involvierter, jedoch nicht im RVG Stil, sondern lebhafter, so wie man es sonst üblicherweise nur auf "All Blues" vernommen hatte. Der Bass ist im Übrigen äußerst konturiert. Bill Evans & Wynton Kellys Beiträge muss ich nochmal genauer unter die Lupe nehmen, nach einem Durchgang jedoch ist mir hier am wenigsten aufgefallen. Ein Vergleich über Kopfhörer wird auch noch erfolgen.

Schon jetzt lässt sich aber sagen, dass der Kauf sich gelohnt hat, auch wenn natürlich die Unterschiede (bis auf die Auflösung) nicht "gravierend", sondern nur für den Albumkenner (dennoch recht) deutlich zu vernehmen sind. Löblich ist selbstredend die fantastische Aufmachung im Digibook mit Plastikschutzschuber und dem schön aufgemachten Booklet. Ich bin gespannt auf die MFSL SACD, ich kann mir vorstellen dass die noch mehr in in Richtung "warm" und noch entspanntere Darstellung gehen wird.
*papamann*
Stammgast
#382 erstellt: 18. Jan 2012, 18:50
Boah...

...darf ich was Blödes fragen?

All diese Formate...klingen die als FLAC auch besser? Oder andersrum: Liest mein Laufwerk via Exact Audio Copy solche CDs mit ihren Vorzügen genau so ein?

Oder klingen diese Super-Sound CDs eben nur über eine sehr gute Anlage besser?

Wie gesagt; die Frage könnte blöd sein.

Liebe Grüße

Carsten
arnaoutchot
Moderator
#383 erstellt: 18. Jan 2012, 19:02

*papaman* schrieb:
All diese Formate...klingen die als FLAC auch besser? Oder andersrum: Liest mein Laufwerk via Exact Audio Copy solche CDs mit ihren Vorzügen genau so ein?


Ja, natürlich. FLAC verändert ja nichts an der guten Masteringbasis. Im Prinzip müsste so eine Aufnahme sogar noch als MP3 hörbar besser klingen. Die K2HD-remasterten CDs sind ganz normale 16/44-CDs, nur eben in vielen Fällen sehr gut gemastert und aufwendig hergestellt. Letzteres wirkt sich auch bei einer EAC-Kopie aus, weil weniger fehlerkorrigierend eingegriffen wird. Probiere es doch einfach mal mit einer Aufnahme Deiner Wahl aus, besprochen haben wir ja schon genügend hier und in anderen Threads.
*papamann*
Stammgast
#384 erstellt: 18. Jan 2012, 19:14
In der Tat; Ihr habt mich bald soweit...

Von FLAC mal abgesehen. Sound Rules!
mackimessa
Stammgast
#385 erstellt: 18. Jan 2012, 22:19

dietmar_ schrieb:
Eben, du sagst es, mackimessa: „ich höre“ – „ich sehe“.
Ob das jetzt ein „richtiges“ Aufnahmestudio war oder ob das nur eine „Bühne“ war, das sagt doch nichts darüber aus, ob das Album 1955 dort aufgenommen worden sein kann.
Ein Aufnahmestudio hätte sich schon Anfang des 20. Jahrhunderts Audio-Video Studio nennen können.


Konrad Zuse wird gern als Erfinder des Computers genannt – ich glaube 1937. Wann tauchten die ersten Computer in den Haushalten auf? Ein paar Jahre vor dem Videorekorder.


Richtig !
Allerdings wäre es dann ein leichtes herauszufinden wer da was produziert hat, wem das Studio gehört hat , wo es gewesen ist und wer da als Engineer gearbeitet hat. Da man da nix findet wird es halt eine Live Kneipe gewesen sein, die nur so kurz offen war, dass sie in keiner Jazz Dokumentation erwähnt wird. Es wurden da gerade mal 3 Live Konzerte mitgeschnitten , die erst später auf CD veröffentlicht wurden.

Wüsste zu gern wer sich 1955 was genau unter Video vorstellen konnte...
Was sollen denn das für Kassetten gewesen sein ? Super 8 ?
Egal...
chriss71
Inventar
#386 erstellt: 19. Jan 2012, 13:18
@cds23: Hast du auch mit der SACD verglichen?

dietmar_
Inventar
#387 erstellt: 19. Jan 2012, 13:34

mackimessa schrieb:
Egal...
Stimmt.
Ich finde zwar, du widersprichst dich in deinen Posts (siehe #366) dazu, doch ist es mir jetzt zu aufwendig auf Alles bezug zu nehmen. Lassen wir es gut sein? Vielleicht lassen sich manche Dinge auch nicht wirklich klären, und ob Manches was nicht oder schlecht dokumentiert ist doch statt fand vermag ich auch nicht zu sagen.
cds23
Stammgast
#388 erstellt: 19. Jan 2012, 13:44

Hast du auch mit der SACD verglichen?


Das kann ich leider nicht, da ich keinen SACD Player besitze und deswegen darauf angewiesen bin, auf Hybride zurückzugreifen - soweit ich weiß hat die Mehrkanal SACD aber keinen Redbooklayer (und selbst wenn, fehlt mir der zur korrekten Wiedergabe nötige Centerspeaker). Deswegen wird mein nächster Vergleich wohl erst mit der MFSL Hybrid SACD stattfinden können.

Mich würde aber auch interessieren, wie sich die Mehrkanal SACD tonal gegenüber der ersten SACD (mit nur einem Stereolayer, wenn ich mich recht entsinne) schlägt, also ob da auch noch große Unterschiede sind oder die Platte sich "ausschließlich" über die korrekte räumliche Wiedergabe von der ersten Version unterscheidet.
dietmar_
Inventar
#389 erstellt: 20. Jan 2012, 23:26
Was lange wärt, wird endlich gut.
Habe mir endlich diese zwei Alben besorgt:
miles 1 bootleg1

Die ´Round About Midnight als Legacy Edition hat zusätzlich auf einer zweiten CD zwei Live-Aufnahmen aus 1955/56. Zum einen einen Titel – ein bisschen wohl als Füller gedacht? – aus dem 55er Newport Festival u. a. mit Monk, Sims und Mulligan

und mein eigentlicher Grund zur Erwerbung des Albums: ein bisher unveröffentlichter Auftritt vom 18. Februar 1956 in Pasadena – in #351 von *papaman* erwähnt – in der damals regulären Quintett-Besetzung.

Guter Klang der Live-Aufnahme, nicht selbstverständlich für die Mitt-50er. Ich persönlich werde aber nicht so richtig warm mit dem was die Fünf bei diesem Auftritt bringen – mal sehen, ob mich wegen der Aussage jemand steinigt
Kann mir vorstellen, Miles war über das Dummgeschwätz des Impressario genervt, man hört es regelrecht in deren Dialog.
Die von mir bezahlten 9,99 ist das ganze aber dicke wert, erst recht für den der das eigentliche ´Round About Midnight-Album noch nicht haben sollte.
CD 1 habe ich übrigens bis heute von der Legacy-Ausgabe noch gar nicht gehört, ist – wie ich jetzt erst sehe – doch ein anderes Mastering (2005) als die meine bisherigen Ausgaben von 2001/2009. Wie nachlässig von mir! Muss ich also nachholen.
Wer Interesse an diesem Dokument hat, sollte sich eventuell sputen, weder bei amazon noch bei jpc habe ich sie eben im Programm gefunden.


Nach langem Gezögere habe ich mir doch Live In Europe 1967 – The Bootleg Series Vol. 1 geholt. 3 CDs mit drei verschiedenen Konzerten und die DVD mit zwei weiteren Auftritten in Karlsruhe und Stockholm. Und eben diese Filmdokumente habe ich schon. Weil ich aber doch entsprechend neugierig auf das Zeugs war, habe ich endlich zugegriffen.

Ich habe es nicht bereut, absolut elektrisierend was das ´67- Quintett hier bietet! Tolle Live-Aufnahmen, sicher eine ähnliche Liga wie At Plugged Nickel. Auch der Klang ist erfreulich, nicht durchgehend gleich. Man merkt schon die Unterschiede, besonders wenn man die Varianten einzelner Titel hört.

Noch ein wenig Gejammere auf hohem Niveau: Ich finde ein Schuber hätte der Box gut getan. Das Bild des Covers sieht wegen des roten "Einschnitts" so aus, als hätte das ganze einen Schuber, so ist das Ganze ein wenig wackelig, das Booklet liegt nur lose drin und möchte immer rausrutschen.

Ist irgendjemad bekannt, was Sony/Columbia als Volumes 2, 3, 4 plant? Und warum dieser verwirrende Titel … Bootleg Series …? Es sind doch autorisierte Mitschnitte. Oder Sony die Broadcasts geklaut?
*papamann*
Stammgast
#390 erstellt: 21. Jan 2012, 07:03
Yo!

Besagtes "Pasadena Civic Auditorium"-Konzert vom 18. Februar 1956 ist 'ne Nummer! Der Impressario (Gene Norman) nervt echt total; oder zumindest macht er extrem auf gute Laune. Gnadenloser Kontrast; der arme Miles...gerade im Dialog.


"Walkin'" allerdings finde ich persönlich Hammer. Und ein "Salt Peanuts" zu dieser Zeit ist nicht "alltäglich". Zickig; aber tolles Drum-Solo.
dietmar_
Inventar
#391 erstellt: 21. Jan 2012, 12:58

*papaman* schrieb:
Der Impressario (Gene Norman) nervt echt total; oder zumindest macht er extrem auf gute Laune. Gnadenloser Kontrast; der arme Miles...gerade im Dialog.
Oh ja, Gene Norman extrem gut drauf, MD finde ich eher genervt als arm dran. Ich kann mir vorstellen, dass Norman eher auf Miles Rücken schauen musste, als in dessen Gesicht sehen konnte. Davis war in solchen Dingen ja nicht zimperlich *grins*

und
"Walkin'" allerdings finde ich persönlich Hammer. Und ein "Salt Peanuts" zu dieser Zeit ist nicht "alltäglich".
Das Schöne an diesem Dokument, die Band spielt im Kontrast zum Studio-Album ganz andere, meist altgediente Stücke wie eben Salt Peanuts. Keines der im Pasadena Civic Auditorium gespielten Stücke befindet sich auf ´Round About Midnight.
*papamann*
Stammgast
#392 erstellt: 22. Jan 2012, 21:28
Ein aktuelles Discographie-Problem:

Gerade die "Quiet Nights" in FLAC gebastelt und als Bonus-Track gibt es "The Time Of The Barracudas" vom "1963-10-10" aus dem LA-Studio von Columbia.

Der einzige Track mit Hancock-Carter-Williams auf dem Album. Plus fettem Gil Evans Orchester. Tolles Stück! Eine Art Suite. Offensichtlich nie ganz vollendet; klingt sehr nach Fragmenten. Aber die haben es streckenweise in sich!

In der Online-Miles-Disco taucht diese Session nicht auf.

Die Frage: Die Gil Evans Box habe ich (noch) nicht. Sind dort andere Titel dieser Session zu finden?

Wo ist dieser Track erstmals erschienen?

War mir bis heute gar nicht klar dass Gil Evans auch mit dem zwoten Quintet zu tun hatte. Sieh einer an.

Ah; eben entdeckt: Gar 1968 gab es noch eine Zusammenarbeit.

Danke schon mal für eure Mit-Forscherei.

Liebe Grüße

Carsten


[Beitrag von *papamann* am 22. Jan 2012, 22:16 bearbeitet]
arnaoutchot
Moderator
#393 erstellt: 23. Jan 2012, 00:26

*papaman* schrieb:
Die Gil Evans Box habe ich (noch) nicht. Sind dort andere Titel dieser Session zu finden? Wo ist dieser Track erstmals erschienen ?


"Time of the Barracudas" ist zum ersten Mal in der Box erschienen. Das war eine Bühnenmusik für ein Theaterstück gleichen Namens, die offensichtlich nicht verwendet wurde (allerdings wurden Themen daraus von Gil Evans später weiterverwendet). Ausser dieser Aufnahmen sind keine weiteren Aufnahmen in der Box. Es gibt noch eine Session aus 1968 "Falling Water", die ebenfalls unveröffentlicht ist, aber damit nichts zu tun hat.
dietmar_
Inventar
#394 erstellt: 23. Jan 2012, 01:07
Nur eine Kleinigkeit, in The Complete Columbia Album Collection wird für Barracudas das Datum 9. Oktober genannt.
Wahrscheinlich eine Aufnahmezeit zwischen 23:55 Uhr und 0:07
onkel_böckes
Inventar
#395 erstellt: 23. Jan 2012, 01:13
Hallo Leuts,

ich höre viel querbet und natürlich auch jazz!

Kenn mich aber mir den alben nicht so gut aus, Miles D.
höre ich sehr gern.
WIe ist den die Davis/Coltrane live in Stokholm aus den 70ern einzuordnen?

Find die echt Klasse!
Gab es da bestimmte Aufnahmevarianten die den Sound noch besser kommen lassen?

Dank und Gruß!
arnaoutchot
Moderator
#396 erstellt: 23. Jan 2012, 11:42

onkel_böckes schrieb:
Kenn mich aber mir den alben nicht so gut aus, Miles D. höre ich sehr gern. Wie ist den die Davis/Coltrane live in Stokholm aus den 70ern einzuordnen?


Die Aufnahme müsste - aus dem Kopf - von 1960 sein, Coltrane starb 1967. Nix 70er Jahre. Inhaltlich nicht schlecht, klanglich eine Live-Aufnahme dieser Zeit, Berühmtes ist da nicht zu erwarten.
onkel_böckes
Inventar
#397 erstellt: 23. Jan 2012, 11:51
Oh, da habe ich aber einige Jahre daneben gelegen.
Vielen Dank für die Antwort.
arnaoutchot
Moderator
#398 erstellt: 23. Jan 2012, 12:02
Um genau zu sein: Ich habe diese Ausgabe. War ein italienische CD aus den 80ern. Hab ich ewig nicht mehr gehört.

53014cd0
dietmar_
Inventar
#399 erstellt: 23. Jan 2012, 19:48
oder diese
oder die
*papamann*
Stammgast
#400 erstellt: 23. Jan 2012, 20:19
In Sachen Gil Evans: Vielen Dank für eure Mühe; sehr nett!

Die Box gibts' in der "Preiswert-Version" (DVD-Box alike) gerade bei jpc. Ich habe soeben geordert. 6 CDs für schlappe 17 €.

Grüße

Carsten


[Beitrag von *papamann* am 23. Jan 2012, 20:19 bearbeitet]
*papamann*
Stammgast
#401 erstellt: 25. Jan 2012, 01:07
Zur Zeit erstmals ernsthaft im Player; also zuhören und dem Duft der Räucherkerzen die einzige Ablenkung zugestehen...

Die "Bootlegs Volume 1" ist gemeint.

Erster bis dritter Eindruck: phantastisch! Sound ist eben nicht "Bootleg"; sondern toll!

Antwerpen, Paris und Kopenhagen. 28.Oktober bis 6.November 1967.

Im Grunde immer die selben Stücke; "Agitation" 3x; usw.

Interessant für die Disco: tolles Dokument; danach kamen noch "Miles In The Sky" und "Filles De Kilimanjaro" und zwo von der "Water Babies". Der Rest ab Ende 1968 ist der nächste Trip.

Jazz zu beschreiben fällt mir immer schwer. In diesem Fall: kocht! Man hat nicht den Eindruck Miles in einer Sackgasse zu hören die nun unbedingt nach neuen Ufern sucht. Ich höre absolute Spielfreude und abgefahrene Grooves. Und in Antwerpen ein komplett begeistertes Publikum.

Später mehr.

Liebe Grüße

Carsten
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