Das nächste Rätsel

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Sir_Henry0923
Stammgast
#1 erstellt: 06. Nov 2010, 19:12
Hallo liebe Rätselfreunde,

hier das versprochene Rätsel:

http://www.mediafire.com/?dlh1jdhv0ijhohv

Ich will erstmal nichts großartiges zu Werk und Komponisten sagen. Der zu hörende Ausschnitt ist der Beginn des 2. Satzes einer Sinfonietta für Streichorchester. Es ist das Frühwerk eines Komponisten, der maßgeblichen Einfluß auf nachfolgende Komponistengenerationen ausübte. Wenn man das Werk nicht kennt, durch Fragen kommt man weiter, Fragen, die ihrer Beantwortung durch mich harren. Also, fröhliches Grübeln und Raten. Die Schallplatteaufnahme, der der Auszug entnommen wurde, ist ca. 40 Jahre alt, und die Firma existiert mittlerweile nicht mehr.

Grüße

Henry

P.S. Nicht durch die lautstarke Reklame zu den Spielen verwirren lassen. Hat mit dem Rätsel nichts zu tun.


[Beitrag von Sir_Henry0923 am 06. Nov 2010, 19:19 bearbeitet]
Moritz_H.
Stammgast
#2 erstellt: 06. Nov 2010, 23:58

Sir_Henry0923 schrieb:
Der zu hörende Ausschnitt ist der Beginn des 2. Satzes einer Sinfonietta für Streichorchester. Es ist das Frühwerk eines Komponisten, der maßgeblichen Einfluß auf nachfolgende Komponistengenerationen ausübte.

Hm. Wunderschöne Komposition!

Der Titel »Sinfonietta« – ist der exakt 100% richtig?
Joachim49
Inventar
#3 erstellt: 07. Nov 2010, 00:18
Mich wundert auch der Ausdruck 'Sinfonietta', der wahrscheinlich erst im 20. Jahrhundert aufgekommen ist. Entweder wird das Stück moderner, oder die Bezeichnung ist - wie schon Moritz H. vermutet - zweifelhaft.
Joachim
Martin2
Inventar
#4 erstellt: 07. Nov 2010, 03:07
Auch ich finde das Stück sehr schön. Aber der Titel Sinfonietta wundert mich auch. Wikipedia klärt mich darüber auf, daß dieser Begriff erst im späten 19. Jahrhundert aufkam. Da ist dieses Stück aber nie im Leben einzuordnen ( es sei denn, es wäre eine "Nachahmung im alten Stil").

Gruß Martin
Sir_Henry0923
Stammgast
#5 erstellt: 07. Nov 2010, 10:21
Hallo,

Respekt vor eurem kriminalistischen Scharfsinn. Ich habe die Komposition in dieser Gestalt präsentiert, um euch etwas in die Irre zu führen. Bin dabei leider am Terminus Sinfonietta gescheitert. Nein, sie ist keine "Nachahmung im alten Stil", sie ist eine unveränderte Übertragung eines Streichquartetts für Streichorchester durch den Dirigenten der Aufnahme, der das Stück in dieser Gestalt dann Sinfonietta genannt hat. Es gehört zu den Kompositionen, die ich besonders schätze und liebe. Hinweis: Der Komponist gehört ungeachtet seiner Bedeutung eher zu den bekannten Unbekannten. Eins seiner Werke ist des ungeachtet bestimmt einer der Rundfunkdauerbrenner.

Grüße

Henry


[Beitrag von Sir_Henry0923 am 07. Nov 2010, 11:29 bearbeitet]
Martin2
Inventar
#6 erstellt: 07. Nov 2010, 10:44
Hallo Henry,

das sind jetzt natürlich schon sehr deutliche Hinweise. Vielleicht sogar schon zu deutliche. Weil im Grunde kommt da ja gar nicht viel in Frage. Es ist auch schade, daß ich das Stück sicher nicht auf CD habe. Ich komme trotzdem bei meinen Recherchen nicht auf ein Stück, dem ich das zuordnen könnte.

Nur den Dirigenten, der daraus eine "Sinfonietta" gemacht hat - also den wird vermutlich keiner finden.

Gruß Martin


[Beitrag von Martin2 am 07. Nov 2010, 10:48 bearbeitet]
Sir_Henry0923
Stammgast
#7 erstellt: 07. Nov 2010, 11:25
Hallo Martin,

ich habe mein Statement etwas geändert, um es denen, die es in der alten Version noch nicht gelesen haben, nicht zu einfach zu machen. Man möge mir diese Ungerechtigkeit verzeihen.

Grüße

Henry
Martin2
Inventar
#8 erstellt: 07. Nov 2010, 11:33
Frühes Aufstehen lohnt halt ...
enkidu2
Inventar
#9 erstellt: 07. Nov 2010, 12:15
Nun ja, die Jahreszahl hat mir aber auch nicht viel geholfen. Ich habe lediglich einen Komponisten gefunden, der in diesem Jahr ein Streichquartett vollendet haben soll. Aber ich habe leider keine Klangbeispiele gefunden, um zu validieren, ob es das Werk ist.

Überhaupt ist diese Jahreszahl schon etwas merkwürdig. Für die einen ist es zu spät, da bereits verschieden, für die anderen definitiv zu früh, da vor ihrer Geburt, und für den Rest, wo es mit den Lebensdaten her vielleicht klappen könnte, ist es als Frühwerk schon wieder zu spät.

Da ist es vielleicht leichter herauszufinden, welcher Dirigent ein Streichquartett zu einer "Sinfonietta" umarrangiert haben könnte.

Die Musik ist zwar schön, aber mir momentan völlig unbekannt. Ich hoffe ja nur, dass das nicht ein Komponist ist, den man nur für ein Werk kennt, und das hier gehörte zu seinen total unbekannten Sachen zählt.

Gruß enkidu2
Martin2
Inventar
#10 erstellt: 07. Nov 2010, 12:43
Na ja, mein erster Verdacht waren Mendelssohns frühe Streichersinfonien und diese Vermutung hatte ich auch Henry gegenüber geäußert. Aber da es ja nun ein Quartett ist, war das natürlich falsch. Und überhaupt scheint es Mendelssohn nicht zu sein, denn der wäre ja kein "bekannter Unbekannter". Die Frage ist: Welche "Unbekannten" kenne ich überhaupt, denn Unbekannte sind ja im allgemeinen nicht bekannt.

Ich kenne halt Hummel oder Ries vom Namen, aber ein Streichquartett von denen wäre nun wirklich abgefahren. Weber wirds doch wohl auch nicht sein. Deutliche Tips zwar diesmal, aber ein definitiv schweres Rätsel. Hummel ist immerhin bekannt durch das Trompetenkonzert. Nur über Hummel existiert noch nicht mal ein vollständiges Werkverzeichnis bei Wikipedia, wie soll ich das raus finden?

Wie bekannnt / unbekannt ist denn dieser Komponist?

Gruß Martin
Sir_Henry0923
Stammgast
#11 erstellt: 07. Nov 2010, 13:00
Hi,

nun, das Werk mag für die von mir genannte Jahreszahl 1830 von der Faktur her etwas anachronistisch wirken. Es reflektiert noch nicht den persönlichen Stil des Komponisten, sondern die Auseinandersetzung mit der Wiener Klassik, namentlich mit Mozart und Haydn.

@Thomas133: Gute Frage. Ich würde antworten: Warm. Es ist aber nicht der von dir genannte Komponist.

@Martin2: Mendelssohn liegt irgendwie nahe, ist es aber nicht.

Zum Dirigenten (den wahrscheinlich eh keiner kennen wird, ich übrigens auch nicht): Heinz Freudenthal, Sohn des Nürnberger Oberrabbiners Dr. Max Freudenthal. Geboren 1905 in Danzig, trat 1922 erstmals mit dem Violinkonzert Nr. 1 von Max Bruch auf, 1926 erstes Dirigat. War während der schlimmen Jahre in Schweden tätig. Ab 1973 als Dirigent in Deutschland und Schweden. 1999 in München verstorben.

Grüße

Henry


[Beitrag von Sir_Henry0923 am 07. Nov 2010, 13:14 bearbeitet]
Sir_Henry0923
Stammgast
#12 erstellt: 07. Nov 2010, 13:05
Hi Martin,

bekannt in dem Sinne, dass (fast) jeder Musikliebhaber den Namen kennt, aber nur wenige Werke wirklich bekannt sind. Ich kannte bis zu der Begegnung mit dem Streichquartett nur vier.

Grüße
Sir_Henry0923
Stammgast
#13 erstellt: 07. Nov 2010, 17:55
Hi,

Joachim49 hat Louis Spohr ins Gespräch gebracht. Der ist es aber auch nicht. Spohr hat nun wirklich viele Quartette geschrieben, der zu ratende Komponist aber nur eins, zwei weitere sind unvollendet geblieben.
Hier eine Hilfestellung: Der Gesuchte ist kein Deutscher. Ein hochberühmter Landsmann von ihm hat über ihn sinngemäß gesagt: Er hätte als Komponist viel mehr erreichen können, wenn er nicht so ein fauler Sack gewesen wär.

Grüße

Henry
Sir_Henry0923
Stammgast
#14 erstellt: 07. Nov 2010, 18:55
Hi,

enkidu2 hat als erster die richtige Antwort gegeben.

Gruß

Henry
Sir_Henry0923
Stammgast
#15 erstellt: 07. Nov 2010, 19:59
Hi,

auch von Martin2 kam eine richtige Lösung. Ich habe wohl die Macht des Internets etwas unterschätzt.

Gruß

Henry
Martin2
Inventar
#16 erstellt: 07. Nov 2010, 20:09
Ja ich weiß nicht, irgendwann wird es zum reinen Suchspiel. Suche ein Streichquartett von 1830 von einem mittelbekannten ausländischen Komponisten. Ich denke, das findet man schon, vor allem mit Wikipedia.

Ich fand das Rätsel am Anfang trotzdem interessant, weil es ja interessant ist die anfänglische Assoziationen mit der späteren Lösung zu vergleichen. Übrigens habe ich von diesem Komponisten rein gar nichts, aber das mag ein Fehler sein.

Gruß Martin
Thomas133
Hat sich gelöscht
#17 erstellt: 07. Nov 2010, 21:10
Mittlerweile auch gefunden, aber ich finde dieses Rätsel bei Weitem schwerer als das Zuvorgehende. Vom Komponisten besitze ich kein einziges Werk, nicht weil ich ihm bewußt aus dem Weg gegangen wäre sondern weil er in der Klassikszene allgemein nicht wirklich sehr präsent ist - allein den Namen hab ich halt schon hin- und wieder mal gehört.

Und ich bin auch nur durch google draufgekommen weil es gibt von diesem Streichquartett scheinbar keine Aufnahme die man über jpc-Hörbeispiele hören kann, was ich für Suchende auch immer einen Nachteil finde.(auch bei Youtube habe ich gesucht und nichts gefunden - man kann es also nicht mal von der Musik her nachkontrollieren, nur durch die vielen Angaben die hier schon gemacht wurden)

Ich habe wie Martin auch zunächst an einen langsamen Satz aus Mendelssohns Streichersinfonien gedacht aber da es ja ein unbekannter Bekannter sein soll konnte das auch nicht hinkommen. Tschaikowskys Mozartiana kam mir auch in den Sinn (ich wußte ja zu dem Zeitpunkt nicht das es ein Werk von 1830 sein soll) und zuletzt glaubte ich schon das Rätsel gefunden zu haben indem ich folgendes bei Rimski Korsakoff gefunden hab
Streichquartett über russische Themen (1878–79; 1.–3. Satz bearbeitet zur Sinfonietta op. 31)

Naja kam mir schon etwas komsich vor "russische Themen" aber vielleicht hat ja irgendein Klavierlied von Mozart oder Haydn den Weg nach Russland gefunden, dort vereinnahmt und als russisches Volkslied ausgegeben.

Aber das hätte man wenigstens über jpc nachprüfen können.

lg
Thomas


[Beitrag von Thomas133 am 07. Nov 2010, 21:12 bearbeitet]
Sir_Henry0923
Stammgast
#18 erstellt: 07. Nov 2010, 21:23
Hi,

kurzer Einwurf von mir: Bei meiner Kontrolle Freitag war das Quartett noch bei jpc im Angebot. Sie haben es, aus welchen Gründen auch immer, aus dem Programm genommen. Vielleicht wollten sie mich ärgern .

Gruß
Sir_Henry0923
Stammgast
#19 erstellt: 07. Nov 2010, 21:27
Auch von Thomas133 kam die richtige Lösung. Thomas hat irgendwie recht: Ich habe vorab zuviel verraten. Beim nächsten Mal werde ich zurückhaltender sein.

Gruß

H.
enkidu2
Inventar
#20 erstellt: 07. Nov 2010, 22:50
Ohne die Hinweise wäre das Rätsel nicht zu erraten gewesen. Ein unbekanntes Werk eines mittelmäßig bekannten Komponisten in einer Bearbeitung eines unbekanten Dirigenten - ich hätte mich ohne die Hinweise aus dem Rätsel zurückgezogen.

Das nächste Mal vielleicht wieder was, was man aus der Musik heraus erraten kann.

Gruß enkidu2
Sir_Henry0923
Stammgast
#21 erstellt: 08. Nov 2010, 10:47
Hallo wackere Rätsellöser,

auch Kreisler_jun, Moritz_H und Joachim49 haben richtig geraten. Das ging ja nun kurz und schmerzlos, und deshalb löse ich mal auf:

Es war das Streichquartett Nr. 1 F-Dur aus dem Jahre 1830 von Michail Glinka, ein Komponist, dessen Frühwerk noch wenig von dem ahnen läßt, das ihn später zum Begründer der nationalrussischen Musik werden ließ. Seine Oper "Ivan Sussanin (Ein Leben für den Zaren) spielt für die russische Musikgeschichte die gleiche Rolle wie der Freischütz von Weber für die deutsche.

Das eine Stück, von dem ich meinte, es sei der Rundfunkdauerbrenner (bei NDR Kultur sicherlich täglich zu hören, aber das ist eine andere Geschichte, nämlich die Trivialisierung klassischer Musik) ist die Ouvertüre zu seiner 2. Oper "Ruslan und Ludmilla".

Weitere sehr bekannte Musikstücke Glinkas sind: Walzerphantasie, "Kamarinskaja" über russische Volkslieder, Jota Aragonesa und einiges an sehr schöner Kammermusik. Amazon (will jetzt keine Werbung machen) hat das umfangreichste Volumen an MP3-Downloads von Glinkas Musik.

Ich war, als ich das Rätsel hochgeladen hatte, skeptisch. Die Sinfonietta-Form sollte euch erstmal so Richtung Rossini oder Mendelssohn lenken. Aber, woher soll man ein Stück kennen, von dem es bestenfalls diese alte Aufnahme bzw. eine einzige CD des russischen Melodia-Labels gibt. Mir war klar, dass das höchst problematisch war. Deshalb kann ich das Genöle von enkidu durchaus nachvollziehen. Immerhin hätte es aber bei Amazon die Möglichkeit gegeben, Vermutungen über das Stück zu bestätigen, denn die Anfänge der MP3-Files zu Glinkas Musik können dort abgehört werden.

Zur Lösung konnte man dennoch nur durch entsprechende Hinweise gelangen und hier bin ich gleich zu Anfang wohl etwas über das Ziel hinausgeschossen. Immerhin, ihr habt alle richtig geraten und vielleicht hat dieses Rätsel euer Interesse an einem "bekannten Unbekannten" geweckt. Ich bedanke mich für euer Interesse und die Teilnahme. Bis zum nächsten Mal.

Viele Grüße

Henry


[Beitrag von Sir_Henry0923 am 08. Nov 2010, 11:19 bearbeitet]
Moritz_H.
Stammgast
#22 erstellt: 08. Nov 2010, 12:13

Sir_Henry0923 schrieb:
Immerhin hätte es aber bei Amazon die Möglichkeit gegeben, Vermutungen über das Stück zu bestätigen, denn die Anfänge der MP3-Files zu Glinkas Musik können dort abgehört werden.

Hallo wackerer Rätselersteller,
wie wäre es mit einem Link dazu? Bei Amazon herrscht immer so ein Chaos … und das nächste Mal mit der Auflösung bitte etwas länger warten!
enkidu2
Inventar
#23 erstellt: 02. Jan 2011, 01:42
Sir Henry, von wem stammte eigentlich die Bearbeitung für Streichorchester?

Gruß enkidu2
Sir_Henry0923
Stammgast
#24 erstellt: 02. Jan 2011, 20:59
Hi enkidu,

unter #11 hatte ich etwas dazu geschrieben. Der Dirigent Heinz Freudenthal.

Gruß

Henry
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