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Musikalische Vorlieben - Vorstellung von "Neulingen"

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G-Kiselev
Hat sich gelöscht
#151 erstellt: 13. Mai 2006, 15:23
Immer wieder überweltigend, wie schlüssig Schönbergs Musik ist obwohl sie vielen bis zu seiner Zeit grundlegenden Prinzipien entsagt! Ich finde man braucht nicht mal Vorkenntnisse um sie zu verstehen.

Grüße!
Georg
Zerebralzebra
Hat sich gelöscht
#152 erstellt: 16. Mai 2006, 20:11

G-Kiselev schrieb:
Immer wieder überweltigend, wie schlüssig Schönbergs Musik ist obwohl sie vielen bis zu seiner Zeit grundlegenden Prinzipien entsagt! Ich finde man braucht nicht mal Vorkenntnisse um sie zu verstehen.

Grüße!
Georg

Oh, ich fürchte, meine Schönberg-Schwärmerei war vielleicht zu poser-mäßig. Aber diese Begeisterung beim "pierrot lunaire" (beim 2. Mal) hatte ich wirklich. Ich hatte dann das Vertrauen darauf, dass ich mir auch mal andere Sachen von Schönberg anhören kann und das dann irgendwann Spaß macht.
So habe ich das halt häufig gemacht: Da heißt es, dieses oder jene Stück ist gut, ein Meisterwerk o. s. ä., und dann sage ich mir halt, wenn man sich das Stück immer wieder anhört, kann seine Güte doch nicht gänzlich an mir vorübergehen.
Ist wohl kein sicheres Verfahren und zu subjektiv für ein adäquates Verständnis von Musik (das habe ich wohl nirgendwo). Aber man kann ja mal einfach gucken wie weit man damit kommt. Jedenfalls hatte ich schon so manche gute Zeit auf diese Weise.

Mit freundlichem Gruß
Kings.Singer
Inventar
#153 erstellt: 26. Mai 2006, 15:26
Grüß Gott!

Bin zwar schon länger im Hifi-Forum aber aus aktuellem Anlass hatte ich eine Frage zur klassischen Musik, weswegen es mich in diesen eher entlegenen Winkel des Forums verschlagen hat.

Wer bin und ich was mache ich?
Ich werde demnächst mit ziemlich großer Sicherheit mein Abitur bestehen und mich dann auf das Leben als Zivi freuen.

Meine Begeisterung für Musik erwachte - meiner Meinung nach - recht spät. Bevor ich in die Schule kam, hatte ich schon Klavierunterricht, den ich aber nach 10 Jahren wegen fehlender Motivation abbrach.
Quasi zeitgleich fragte mich ein Bekannter aus der Pfarrei (in der ich mich in der Jugendarbeit engagiere) ob ich nicht bei einem einmaligen Projekt der Inszenierung eines Requiems von Gregor Linßen mitwirken möchte. "Warum nicht?!", dachte ich mir und ging zur Probe. Damals noch als Bass stellte ich mich halt dazu und bewegte meinen Mund ein bisschen und sah zu nicht falsch zu singen. Wenige Wochen nach der Aufführung (die übrigens - gelinde gesagt - hätte besser sein können ) folgte der Eintritt in den in der Vergangenheit recht erfolgreichen Schulchor.

Inzwischen singe ich im großen Chor der Pfarrei und im Schulchor als Tenor. Es macht irre viel Spaß und ich habe mich nach Angaben meiner erfahrnenen Mitsänger im Pfarrchor zu einem Tenor mit durchaus nicht wenig Potential entwickelt. In nächster Zeit kommt noch ein Projektchor hinzu, der quasi als kleines Männerensemble zu sehen ist (mit je zwei bis drei Leuten in einer der vier Stimmen).
Aber Ehrgeiz jetzt noch viel Gesangsunterricht zu nehmen um Solist zu werden habe ich nicht.

Somit erwachte auch meine Begeisterung für klassische Musik. In den letzten beiden Jahren kristallierte sich vor allem eine Begeisterung für neuere Musik heraus. Will heißen alles, was nach Wagner kommt, ist grundsätzlich erstmal interessant für mich. Dennoch höre ich auch mit Begeisterung beispielsweise das Weihnachtsoratorium von Bach an, meine neueste CD ist eine Aufnahme des Requiems von Mozart.
[In diesem Zuge noch ein Dank an das Hifi-Forum für die exzellente Beratung beim Kauf meiner Stereo-Anlage.8) ]
Parallel dazu schnellten auch meine letzten Musiknoten in den 1er Bereich. Schöner Nebeneffekt.

Am Ende noch eine kleine Auflistung meiner aktuellen Lieblinge:

Richard Strauß - "Also, sprach Zarathustra"
Modest Mussorgsky - "Bilder einer Ausstellung" (Orchesterversion) und "Sorochintsy Fair"
Paul Hindemith - "Mathis der Maler"

Es grüßt euch,
Alex

P.S. Das letzte hört sich nach dem Schwerpunkt Sinfonie an, aber in der Hinsicht bin ich eigentlich für alles offen.
Audiodämon
Inventar
#154 erstellt: 29. Jun 2006, 11:54
Hallo Klassikfreunde.

Ich höre sehr gerne Beethoven, Fasch, Paganini, Yost, Mozart, Bach (Vater und Sohn) und Schubert, um nur einige zu nennen.

Desweiteren höre ich: Varèse, Stockhausen, Ligeti, Stravinsky und Zappa, um auch hier einige zu nennen.

Es herrscht also bei mir ein gewisses Gleichgewicht bei meinen Hörgewohnheiten.

Ich komponiere selbst neue elektronische Musik und bin nebenbei noch in diversen Jazz-Projekten als Schlagzeuger tätig.

Grüße aus B.

Rene


[Beitrag von Audiodämon am 29. Jun 2006, 11:57 bearbeitet]
freddy672
Ist häufiger hier
#155 erstellt: 15. Jul 2006, 21:21
Möchte mich hier als "Neuling" vorstellen. Meine Schwerpunkte in der klassischen Musik sind Barock Romantik und Moderne, auch symphonische Soundtracks. Nur die Klassik lass ich aus :-) (insofern ist das Mozart Jahr für mich als Salzburger ein Graus)
Ich sammle noch nicht lange klassische Musik. Hab erst an die 80 Sacds und Audio-DVDs. Stoße aber immer wieder auf Neues (z. B. beim stöbern auf amazon.de).

P.S. Wer kann mir (abseits von Sacd und DVDA) normale CD Aufnahmen nennen, die über eine hervorragende Aufnahmequalität verfügen (Auflösung, Dynamik)? Suche momentan eine (auch aufnahmetechnisch) einwandfreie Einspielung von Mahlers 10. Synphonie.
G-Kiselev
Hat sich gelöscht
#156 erstellt: 16. Jul 2006, 09:16
Hallo freddy672


freddy672 schrieb:
Nur die Klassik lass ich aus :-) (insofern ist das Mozart Jahr für mich als Salzburger ein Graus)


Mozartjahr?

Ist 2006 denn nicht das Schostakovitschjahr?

Hier ein Paar Threads zu Mahler:

Mahler

Mahlers 10

Irgendwo gibt es auch einen allgemeinen Thread zu den Symphonien ("Mahlers Symphonien" oder so), aber den finde ich seltsamerweise nicht.

Gruß
Georg
freddy672
Ist häufiger hier
#157 erstellt: 16. Jul 2006, 10:36
Hi Georg!

Danke für die Threads!!
Schön zu sehen, dass sich auch andere für Mahler begeistern können :-)

(Mozart ist 1756 gebohren worden, darum ist heuer wieder eionmal ein Mozart Jahr. Schostakovitsch wird leider oft vergessen :-(
Don_Paolo
Neuling
#158 erstellt: 01. Aug 2006, 17:21
Guten Tag zusammen,

ich bin heute über eine Empfehlung in einem anderen Forum auf dieses Forum gestoßen.

Zu meine Person: Ich bin 1955 geboren und wohne in Hamburg. Meine musikalischen Intesessen waren mal sehr vielfältig, aber mit den Jahren konzentriere ich mich immer mehr auf meine Lieblingskompoisten, Lieblingsinterpreten und Lieblingsaufnahmen. Vielleicht liegt das ja am Alter .... wer weiß?

Im Bereich Klassik höre ich zu 80 % Bach und Mozart und im Bereich Jazz hauptsächlich "klassische" Aufnahmen aus den Jahren 1954-1965.

Schöne Grüße aus HH

Paul
Hüb'
Moderator
#159 erstellt: 01. Aug 2006, 17:41
Hallo Paul!

Herzlich willkommen hier im Forum. Wir freuen uns auf Deine Beiträge!

Grüße

Frank
op111
Moderator
#160 erstellt: 02. Aug 2006, 09:17
Hallo,

ein herzliches Willkommen an alle "Neulinge" im Forum!



Franz


[Beitrag von op111 am 02. Aug 2006, 09:34 bearbeitet]
Agon
Hat sich gelöscht
#161 erstellt: 21. Aug 2006, 18:24
Hallo,

als Leser bin ich schon länger dabei, habe aber jetzt erst Lust bekommen, auch mitzuschreiben.
Ich bin 29 Jahre alt und höre seit ca. 12 Jahren intensiv klassische Musik. Das Feuer wurde bei mir durch einen wirklich interessanten Musikunterricht entfacht, in dem Wagners "Rheingold" behandelt wurde. Schon beim Vorspiel hat es bei mir "Klick" gemacht (es war die Karajan-Einspielung). Wagner war also meine Einstiegsdroge, es folgten Bruckner und Mahler. Damals hätte ich mir nicht träumen lassen, daß die klassische Musik einmal einen derart großen Raum in meinem Leben einnehmen würde. Mittlerweile sind dann doch ca. 2500 CDs zusammengekommen. Meine Sammlung deckt ungefähr den Zeitraum von J. S. Bach bis Matthias Pintscher ab. Da mein Urerlebnis die oben genannten Komponisten waren, hat sich mein Interesse daraus weiterentwickelt. Ich habe mir nach und nach (mit selten nachlassender Intensität und Akribie) einen guten Überblick über die Jahrhunderte erarbeitet.
Es fällt mir etwas schwer, besondere Lieblingskomponisten hervorzuheben, da ich in der Regel "gute", d.h. gut komponierte, gespielte und interpretierte Musik schätze. Aber mein Hauptinteresse geht eindeutig in Richtung Mitte 19. Jahrhundert bis zur Gegenwart. Ein großer Zeitraum, fürwahr. Komponisten, auf die ich immer wieder gerne zurückkomme, sind neben Wagner, Bruckner und Mahler:
- Joseph Haydn
- Robert Schumann
- Antonin Dvorak
- Johannes Brahms
- Alexander Zemlinsky
- Alban Berg
- Igor Stravinsky
- William Walton
- John Adams
u.v.a.

So, das sollte als ersten Einblick genügen!

Gruß,
Philipp
Hüb'
Moderator
#162 erstellt: 21. Aug 2006, 20:53
Hallo Philip!

Herzlich willkommen hier im Klassikbereich!
Auf viele schöne und informative Beiträge deinerseits!

Grüße

Frank
Frank1970
Stammgast
#163 erstellt: 13. Sep 2006, 17:46
Hallo zusammen,

da ich hier im Klassik-Forum langsam auch schreibend aktiv werde und nicht mehr nur mitlese, will ich mich nun vorstellen!

Ich bin 36 Jahre alt und erst recht spät zum Klassik hören gekommen. Meine Umgebung in der Kindheit hat mir da nichts vorgelebt und auf dem Gymnasium konnte ich nur entweder Musik- oder Kunstunterricht wählen. Hatte anfangs sogar Musik - aber nachdem der Musiklehrer alle Kinder einzeln hat vorsingen lassen und das von mir gehörte als für nicht so gut befand, wurde ich quasi in den Kunstunterricht weggeekelt.

Aber wer weiß, was andernfalls gewesen wäre. Vielleicht habe ich ja gerade deswegen später relativ unbefangen meine Liebe zur Musik entdeckt!
Der Weg ging über Pop, Rock, Elektronische Musik alla Vangelis oder Jarre, Filmmusik, Jazz (z.B. Keith Jarret "Köln Concert" als eine Platte, die viel bei mir bewegt hat) hin zu meinen ersten Klassik CDs mit etwa 19 Jahren (Vier Jahreszeiten und Dvorak 9.). Und dann wurde es langsam aber stetig zur Leidenschaft. Ich ging schon bald im Jahr in über 100 Konzerte und hörte viel Musik von CDs (viel über Kopfhörer).

Anfänglich war ich noch auf orchestrales aus Barock/Klassik/Romantik beschränkt und konnte mir so gar nicht vorstellen irgendwann einmal Oper oder gar modernere Musik zu hören. Aussagen, die man auch oft von anderen Klassikneulingen hört. Aber nach und nach erweiterte sich mein klassische Musikauswahl in fast alle Richtungen. So kamen schon nach einigen Jahren auch Liedgesang (Schubert, Schumann) und schwerer zugängliche Kammermusik (z.B. Streichquartette von Schostakowitsch, Bartok) hinzu.

Ich höre wenig Musik aus der vor-Bach-Zeit (gelegentlich mal Monteverdi) und bei zeitgenössischen Werken gibt es auch mehr, was mir nicht so gefällt. Da ist es dann eher so, dass mir eine Henze-Sinfonie oder die Musik von Philip-Glass noch gut gefallen, ich mit "extremeren" Kandidaten dann aber doch Schwierigkeiten bekomme.

Eine große Leidenschaft der letzen Jahre waren Opern und Oratorien von Händel. Diese sind hier, soweit ich gesehen habe, sehr schwach vertreten. Wenn ich mal zuviel Zeit habe, sollte ich ein paar Themen dazu starten!

Ansonsten war das neue Jahrtausend bei mir aber eher dadurch geprägt, dass ich eine zeitlang weniger Musik hörte. Es kamen Dinge, wie der Start ins Berufsleben, Heirat, Kind, neue Hobbys, etc. und das schöne Hobby Klassik schien fast einzuschlafen. Aber irgendwann bekam ich einen Rappel und habe mir endlich wieder CD-Player mit Kopfhörer (und KHV) neben mein Bett gestellt und seitdem bin ich wieder voll dabei.

Witzigerweise war das erste was ich dann intensiv hörte nicht etwa mein "geliebter" Händel, sondern angeregt durch dieses Forum hier Sinfonien von Sibelius und Nielsen. Wie ich überhaupt feststellen musste, dass ich vieles in meiner umfangreichen CD-Sammlung kaum kenne!

Komponisten (Werke) die ich sehr mag: Bach, Händel, Beethoven (Klaviersonaten), Schubert, Schumann, Brahms, Bruckner, Schostakowitsch, Britten
Komponisten welche ich (bisher) nicht so mag: Mahler, Wagner, die Hälfte aller Klavierwerke von Chopin

Neben den oben genannten, höre ich aber auch gerne Ausgefalleneres und bin immer offen für Entdeckungen. Wegen eines anstehenden Umzuges wird mein CD-Budget in nächster Zeit leider etwas eingeschränkt sein (ich kaufe jetzt schon CDs, welche ich mir dann zu Weihnachten schenken lassen will ). Aber wie oben schon angedeutet, gibt es eigentlich auch in meine vorhandenen CDs noch viel zu entdecken.

Da ich keinerlei musiktheoretische Ausbildung habe, warne ich schon an dieser Stelle, dass alle meine Beiträge hier die eines begeisterten Laien und nicht mehr sein werden!

Viele Grüße
Frank


[Beitrag von Frank1970 am 14. Sep 2006, 09:59 bearbeitet]
op111
Moderator
#164 erstellt: 13. Sep 2006, 18:15
Hallo Frank,

herzlich willkommen im HIFI-FORUM-Klassik.

Ich freue mich schon, hier mal etwas über Händel zu lesen.

Besonders gefallen hat mir deine Bemerkung:

... höre ich aber auch gerne Ausgefalleneres und bin immer offen für Entdeckungen.



Franz
baum5103
Schaut ab und zu mal vorbei
#165 erstellt: 03. Dez 2006, 01:22
Guten Tag!

Nun habe ich erst eine Handvoll Beiträge geschrieben, möchte mich hier aber, wie es Brauch ist, vorstellen.

Ich bin knapp 28 Jahre alt. Meine musikalische Sozialisierung begann mit meinem Eintritt in die hiesigen Domsingknaben, als ich neun Jahre alt war. Natürlich hatte ich damals noch recht wenig Verständnis für klassische Musik. Es begann aber zu wachsen, als ich nach meinem Stimmbruch in den Domchor wechselte, wo Anspruchsvolleres gesungen wurde. Meine erste Klassik-CD war daher auch eine Aufnahme des Verdi-Tedeums, das wir damals sangen.

Ein musikalisches Schlüsselerlebnis ereignete sich aber ungefähr im Alter von 17. An einem trüben, regnerischen Urlaubstag in den Bergen fiel mir nichts anderes ein, als das Radio einzuschalten. Es wurde eine Direktübertragung aus Bayreuth angekündigt, Tristan und Isolde, Waltraud Meier in der Titelrolle. Auch wenn ich vom Text kaum etwas verstand, fesselte mich die Musik vom ersten bis zum letzten Augenblick. Wahrscheinlich verstand ich von der Musik damals auch kaum etwas, aber ich fand sie absolut faszinierend – und das bis heute. In diesem Augenblick damals begann ich, Wagnerianer zu werden. Ich brauchte aber noch Jahre, um mich in alle seine Opern reinzuhören. Leider habe ich heutzutage viel zu wenig Zeit, um mich ausführlicher dieser musikalischen Passion zu widmen.

Ein weiteres musikalisches Schlüsselerlebnis ereignete sich, als ich zum ersten Mal im Radio Bruckners 7. Sinfonie hörte. Ich war damals der festen Überzeugung, niemals habe jemand eine schönere Melodie komponiert als dieses Hauptthema.

Und noch eine Initialzündung fand statt, als ich – wiederum im Radio – zum ersten Mal Bachs Matthäuspassion hörte. Ich hatte hier und da auch schon Bach gehört, aber noch nie intensiv. Von der Matthäuspassion hatte ich immerhin gehört, daß sie einen ganz außerordentlichen Rang einnehme. Als ich sie dann endlich hörte (es war die Koopman-Aufnahme), war ich tief bewegt. Seitdem habe ich immer mehr Bach gehört.

Daraus ergeben sich meine hauptsächlichen musikalischen Vorlieben: Wagner, Bruckner und Bach. An Wagner liebe ich die schier unglaubliche psychologische Ausdruckskraft der Musik, die packende Dramatik, die Subtilität (Wagner ist für mich der Meister der musikalischen Miniatur); an Bruckner die innere Ruhe, die weitgespannte Architektur, die großen Steigerungen. Bei Bach dagegen habe ich den Eindruck, daß es gar keine Steigerungen gibt, sondern daß seine Musik einen ständigen Höhepunkt bildet. Ich habe nun schon sehr, sehr viele Werke von Bach gehört, und es gibt selbst bei den frühen oder den unbekannten Werken kein schwaches Stück. Die Fülle seiner musikalischen Einfälle ist so groß, daß jedes Stück individuell scheint. Die einzigen tatsächlich schwächeren Stücke im BWV sind Bearbeitungen fremder Werke.

Natürlich hat sich mein musikalisches Interesse von diesen Punkte aus weiter fortentwickelt. Es gilt vor allem der Romantik, aber auch alter Musik. Es gilt ganz besonders auch der Oper, vor allem der deutschen Oper. Mit der italienischen Oper habe ich mich lange Zeit etwas schwergetan, mittlerweile entdecke ich auch sie ein wenig, aber noch lange nicht so intensiv wie Wagner.

Auch von der modernen Musik habe ich schon einiges entdeckt, aber noch zuwenig. Ich kann nicht mit allen modernen Stilrichtungen etwas anfangen. Zur Zwölftonmusik finde ich keinen sehr guten Zugang, bin aber z. B. sehr beeindruckt von Bergs Wozzeck. Stravinsky kann ich sehr gut hören, Ligeti finde ich großartig.

Ganz allgemein liebe ich Chormusik – ich bin auch nach wie vor Chorsänger. Kammermusikalisch bin ich nicht so sehr gebildet, ich liebe es eher sinfonisch oder opernhaft (was sich natürlich nicht auf Bach bezieht).

Mein musikalischer Geschmack ist also sehr weit gestreut, er reicht von mittelalterlicher bis ganz neuer Musik. Im Allgemeinen interessiert mich eher Musik, die mich zum Denken anregt, die nicht nur „das Herz“, sondern auch den Geist anregt. Es gibt grundsätzlich nichts, was ich mir nicht anhören würde, was ich von vornherein ablehnen würde. Es gibt nur ein Werk, das ich wirklich ablehne, das ist der „Christus“ von Felix Draeseke.

Zum Schluß eine Zusammenfassung der für mich wichtigsten Komponisten:
-Wagner
-Bruckner
-Bach
-Mahler
-Mozart (Sinfonien, Opern)
-Pfitzner
-Beethoven (Sinfonien, Missa)
-Palestrina und Josquin


Mit freundlichen Grüßen

Alexander
alidoro
Ist häufiger hier
#166 erstellt: 28. Dez 2006, 23:22
Hallo zusammen,

frisch registriert, stell ich mich gleich mal kurz vor. Ich bin 40 Jahre alt und lebe in Köln. Seit ich 15 bin, liebe ich vor allem klassische Musik (neben Jazz, Pop, Rock, Chanson, Worldmusic etc. pp.). Ich kann meinen musikalischen Geschmack kaum eingrenzen, aber meine Hausgötter sind Bach, Mozart, Wagner, Mahler und Ravel (vielleicht der einzige Compositeur, der nie ein schlechtes Stück geschrieben hat). Es gibt nur wenige Meister, mit denen ich persönlich noch nie etwas anfangen konnte - allen voran Haydn (und die anderen klassischen Kleinmeister mit Perücke), Reger, Pfitzner, Hindemith, Egk.

Ganz aktuell beschäftige ich mich sehr intensiv mit dem Liedschaffen von Richard Strauss, an dem sich so viele großartige Diven versucht haben. Meine Favoritinnen: Lisa Della Casa und Karita Mattila. OK, die Schwarzkopf lass ich auch noch gelten...

Ferner begeistern mich zZ die Madrigalbücher und die Marienvesper von Monteverdi, Schostakowitschs Sinfonien und Mussorgskys Opern.

Ich finde es total abgefahren, mit welchem Eifer hier gestritten wird, ob für die 14. von Schostakowitsch die Melodija-Aufnahme von Gennadij Roshdestvensky oder die 1962er Kyrill Kondraschin-Version vorzuziehen ist *g*.

Meine große Vorfreude (und bange Erwartung ob meiner eigenen Aufnahmefähigkeit) gilt dem "Ring in 2 Tagen" in der Kölner Oper am 10./11.03.07.

Ansonsten verweise ich auf Hans Henny Jahnn:

"Das geht über das Sagbare hinaus. Das läßt sich nicht deuten und bedarf keiner Deutung. Es kann nur gehört werden. Es ist Musik."

Bis demnäx

Alidoro
Martin2
Inventar
#167 erstellt: 30. Dez 2006, 01:08
Lieber Alexander, lieber Aldidoro,

vielen Dank für eure interessanten Vorstellungen. Ich hoffe, sie versanden hier nicht. So ein Extrathread für Vorstellungen ist natürlich eine feine Sache, andererseits ist es doch auch wieder schade, daß nicht jeder Neuling seinen Extrathread bekommt. Wäre es nicht schön, auch einfach mal so "ins Gespräch" zu kommen?

Mein Vorschlag: Die Duplikation der Vorstellung in einem normalen Extrathread.

Wie Franz freue ich mich übrigens, daß nun mit Frank auch mal ein Händelianer hier schreiben wird ( hoffentlich!). Ich liebe Händel ja sehr, auch wenn ich durchaus noch viel von ihm nicht kenne.

Gruß Martin
baum5103
Schaut ab und zu mal vorbei
#168 erstellt: 06. Jan 2007, 17:19
Wie soll ich das verstehen: in einem Extrathread? Über was soll diskutiert werden? Warum duplizieren? Wer über die Vorstellung diskutieren will, kann das doch auch hier tun, oder?
Hüb'
Moderator
#169 erstellt: 08. Jan 2007, 07:57

baum5103 schrieb:
Wie soll ich das verstehen: in einem Extrathread? Über was soll diskutiert werden? Warum duplizieren? Wer über die Vorstellung diskutieren will, kann das doch auch hier tun, oder?

Ich glaube, Martins Idee ist, dass sich jeder Neuling in einem Einzel-Thread vorstellt - was seitens der Moderation allerdings nicht erwünscht ist; dazu gibt es dieses Thema.
daniel5993
Hat sich gelöscht
#170 erstellt: 22. Jan 2007, 16:11
Hallo allezusammen!

Bin seit ca.2 Wochen hier registriert und bin begeistert darüber, dass ich hier viel über Klassik erfahre! Empfehlugen, historische Hintergründe, Gute Aufnahmen usw.

Ich habe gerade die zwanzig angeknabbert und bin seit 11 Monaten begeisterter Klassik Liebha"bär". Davor hab ich mich über solche Musik lustig gemacht und regelrecht verabscheut! Vorher gab es bei mir nur Hip-Hop und Techno!

Hatte solch ein "Wundersames Erwachen". Diese Musik bereichert mich ungemein .
Meine Familie und Bekannten denken immernoch ich sei auf einem Tripp! Können es nicht fassen, dass ich (mit 20) in solche "Musikregionen" abgesunken bin .

Seitdem wundert Sie garnichts mehr. Bin desshalb sehr erfreut hier dieses Forum gefunden zu haben, wo ich vieles über die Welt der Klassik erfahre, zeitgleich habe ich auch DSL bekommen, was die Sache noch leichter macht!

Ich höre und sammle Klassische Musik ausschließlich auf Schallplatte, bin wie manche das nennen ein Schallplatten-Freak!

Meine bevorzugten Musikrichtung ist die Wiener Klassik!!!
Also in erster Linie Mozart "der geniale" , Haydn, Beethoven, Schubert.

Zudem bin ich sehr auf Symphonien und Klavierkonzerte spezialisiert und Violinkonzerte aller Art!
Auch Opern, besonders der "Figaro" hat es mir angetan!

Bin glücklich darüber hier einen Ort gefunden zu haben in dem man von der Musikrichtung her "gleichgesinnt" ist!

Gruß
daniel


[Beitrag von daniel5993 am 22. Jan 2007, 16:15 bearbeitet]
ruebyi
Stammgast
#171 erstellt: 12. Feb 2007, 02:27
Und noch ein neuer!

Ich hab mich gerade eben erst registriert und freu mich über die vielen Infos

Ja, ich bekenne, auch ich höre Klassik, und das schon allein aus "Berufsgründen" Studiere nämlich Musik in Weimar (Tompete und Schulmusik) und bin deswegen voll dabei!

Als Trompeter hör ich natürlich alles was irgendwie interessant für uns Trompeter ist, also Trompetenkonzerte und Orchesterstellen aus allen Epochen.
Um mehr über interpretationen zu lernen höre ich grad alte Opernaufnahmen (vor 1980). Naja, und sonst was halt noch so anfällt von Beethoven bis Weber...

Privat hör ich v.a. Musical (ich weiß, das ist schon fast wieder Pop, aber auch die Operette war mal Musik fürs Volk) und Filmmusik bzw. Programmmusik (Ravels Bearbeitung der Bilder einer Austellung ist einfach GEIL)

Noch Fragen zu meiner Person?

Gruß Tobias
lydian
Stammgast
#172 erstellt: 12. Feb 2007, 17:12
Hallo Tobias,


ruebyi schrieb:
Um mehr über interpretationen zu lernen höre ich grad alte Opernaufnahmen (vor 1980).


Alt? Was sind dann meine Aufnahmen aus dem Covent Garden, Bayreuth oder der Met aus den 30er bis 50er Jahren?


ruebyi schrieb:

Ravels Bearbeitung der Bilder einer Austellung ist einfach GEIL


Wenn du diesbezüglich mal die Suchfunktion bemühst, wirst du feststellen, dass sie, weil Ravel wohl von einer sehr fehlerhaften Ausgabe des Notentextes ausging, nicht unumstritten ist. Mein Tipp: Gönne dir zum Vergleich die Fassung von Ashkenazy (gekoppelt mit seiner Aufnahme des Originals), erschienen bei Decca.

Gruß,
Steff
ruebyi
Stammgast
#173 erstellt: 12. Feb 2007, 18:15

ruebyi schrieb:
Um mehr über interpretationen zu lernen höre ich grad alte Opernaufnahmen (vor 1980).


Alt? Was sind dann meine Aufnahmen aus dem Covent Garden, Bayreuth oder der Met aus den 30er bis 50er Jahren?


Also für mich als 20jähriger Hupfer ist das alt, v.a. was Interpretation im Instrumentalen Bereich angeht! Da tut sich so schnell so viel!


Mein Tipp: Gönne dir zum Vergleich die Fassung von Ashkenazy (gekoppelt mit seiner Aufnahme des Originals), erschienen bei Decca.


Danke, werd ich machen!

Tobias
Thomas228
Stammgast
#174 erstellt: 12. Feb 2007, 23:43
Hallo Tobias,

ich musste ebenfalls schmunzeln, als ich las, was du für alt hältst. Kein Caruso, Gigli, Schipa, Björling? Nicht mal die Callas?

Weiter war mir aufgefallen, dass du von Beethoven bis Weber hörst. Also kein Adams, Bach, Bartok, Bax, Zelenka, Zemlinky, Zimmermann?

Na, das wird noch.

Willkommen im Club!

Thomas
Joachim49
Inventar
#175 erstellt: 15. Mrz 2007, 00:24
Liebe Musikfreunde,
ich bin noch ganz neu auf diesem Forum und mache von der Gelegenheit Gebrauch mich vorzustellen. Wie meine Begeisterung für klassische Musik geweckt wurde, das weiss ich noch heute: ich kam von Ferien nach Hause, schaltete das Radio ein und hörte Brahms 1. Klavierkonzert. Seitdem hat mich die Klassik nie mehr losgelassen und wenn ich nur an Brahms Erstes denke, dann bekomme ich schon Gänsehaut. Lange Zeit bedeutete Klassik für mich: Mozart, Beethoven, Schubert und Brahms (alles andere war minderwertig). Bach habe ich erst viel später entdeckt und heute verstehe ich nicht, warum er mir so lange gleichgültig war. Dasselbe gilt für Bruckner und Mahler, auch für Wagner, den ich erst schätzen lernte als ich die 50 überschritten hatte (ausser dem Hoplländer, den ich schon immer mochte). Heute bin ich ein musikalischer Allesfresser auf dem Klassikmarkt (was natürlich nicht heisst, dass mir alles gefällt. Ich habe es nie fertig gebracht länger als 10 Minuten Puccini zu hôren.) Manchmal habe ich ein schlechtes Gewissen, dass ich wenig Avantgarde höre - aber mit diesem problem bin ich nicht alleine.
Meine grosse Vorliebe sind historische Aufnahmen der 'grossen' Klassiker - fast alle meine Lieblingsaufnahmen sind zwischen 1936 und den 60er Jahren entstanden. Gerne will ich meinen Teil dazu beitragen dieses Erbe zu erhalten. Und darum mache ich auch gleich ein bisschen reklame: Brahms und Bruno Walter mit den New Yorkern (50er Jahre, Scherchens Beethoven (frühe 50-er), Abendroths Bruckner 9 oder Hans Rosbaud mit der Nr. 7. Erich Kleibers Figaro ... und vieles mehr.
Freundliche Grüsse
Joachim
Zerebralzebra
Hat sich gelöscht
#176 erstellt: 15. Mrz 2007, 17:25
Hallo und herzlich Willkommen, Joachim,


Joachim49 schrieb:
Manchmal habe ich ein schlechtes Gewissen, dass ich wenig Avantgarde höre - aber mit diesem problem bin ich nicht alleine.


Das ist kein Grund, ein schlechtes Gewissen zu haben. Schließlich geht es ja darum Spaß an der Musik zu haben. Zum Thema Avantgarde gibt es den thread "Neue Musik - Komponisten und Werke". Vielleicht macht Dich ja der eine oder andere Beitrag dort neugierig.

Viele Grüße,

Z.
herbie_zh
Ist häufiger hier
#177 erstellt: 31. Mrz 2007, 19:05
Hallo liebe Leut'

jetzt ist es wohl an der Zeit, dass ich mich hier im Klassik-forum auch mal vorstelle, nachdem ich seit einiger Zeit schon in anderen Abteilungen des HiFi-Forums aktiv bin.

Aber meine Liebe für Klassik ist auch erst vor kurzem wieder aus einem recht langen Dornröschen-Schlaf erwacht. "Schuld" daran sind vor allem meine neuen Lautsprecher (wen's interessiert: Totem Sttaf). Diese Wunderdinger haben mir einen ganz neuen Zugang zu meiner CD-Sammlung eröffnet und darunter hat es eben auch einige Klassik-Werke (tendenz: steil ansteigend, vor allem auch dank euch hier! :-)

Wie hat es mit der Klassik bei mir angefangen? Ich glaube im wesentlichen waren es die "Familienkonzerte" die bei uns im Bürgerhaus Sprendlingen gegeben wurden (die gleiche Reihe mit gleicher Bestzung gabs parallel auch in Frankfurt, vielleicht erinnert sich jemand, war in den 80igern). Am meisten begeistert hatten mich damals die "Bilder einer Ausstellung".

Danach kam erstmal eine lange Phase Pop/Rock, wenn auch eher nicht die übliche Charts-Radio-Musik. Spannende Akzente in meiner CD-Sammlung aus dieser Zeit sind: Frank Zappa, King Crimson, Yes, Jethro Tull...

Später begeisterte mich dann v.a. Jazz, aus meinem Avatar und Nick wird man erahnen können, dass Herbie Hancock hier eine wichtige Rolle für mich spielt. Daneben Dave Brubeck, Bill Evans und viele mehr.

Erst in letzter Zeit ist wie gesagt wieder Klassik auf dem Speiseplan, neben (für mich) altbekanntem wie v.a. Bach, Beethoven, Mendelssohn, Mussorgsky scheine ich langsam auch Neuzugänge unter meinen "Lieblingsklassikern" zu entdecken: Rachmaninov, Schostakovitch, Stravinsky. Mozart etc. ist dagegen weniger meins..

Grüsse,

Olaf

P.S.: Wer aus meinen musikalischen Vorlieben (unter Einbeziehung der Nennungen unter Pop/Rock/Jazz) ein sagen wir mal "vertrautes System oder Schema" entdeckt hat, darf mir gerne Tipps für Komponisten geben, die ich mir evtl. auch mal anhören sollte! :-)
sai-bot
Inventar
#178 erstellt: 16. Mai 2007, 21:47
Hallo zusammen, es wird Zeit, dass ich mich im Klassik-Forum vorstelle. Ich lese hier schon seit einiger Zeit mit, mal mit mit Interesse, mal mit Erstaunen. Kann ja hoch hergehen hier!

Wie komme ich zur klassischen Musik? Irgendwie bekommt man ja doch ganz viel mit, von daher kann ich nicht sagen, wann ich angefangen habe, klassische Musik zu rezipieren.
Allerdings habe ich erst vor wenigen Monaten angefangen, mich wirklich aktiv für klassische Musik zu interessieren, sprich auch mal eine klassische CD zu kaufen. Zuvor hatte mich gar nicht so sehr die Musik vom Spontankauf abgehalten, sondern schlicht die Angst, eine miese Aufnahme zu erwischen. Die Vielfalt von verschiedenen Aufnahmen kann einen wirklich sehr verwirren. Wenn Mozart nicht gleich Mozart ist, obwohl ersichtlich auf beiden CDs "Requiem" steht, dann steht der Pop-gewöhnte Durchschnittskonsument schnell auf dem Schlauch.

Als aber dann im Kopfhörerforum eine Diskussion losging, welche klassische Aufnahme man mal gemeinsam kaufen könne, um danach gemeinsam über den Klang zu fachsimpeln, habe ich mich überwunden und einfach mal zugeschlagen. So habe ich mir einen wirklich ordentlich aufgenommenen SACD-Sampler gekauft. Dieser hier war's:

(Pentatone Super Audio CD Sampler)

War das mein Einstieg? Schon - jedenfalls was die eigenen CD-Käufe angeht.
Das wäre allerdings eine sehr unvollständige Beschreibung meines Zugangs zu klassischer Musik: Schon seit Jahren werde ich - ob frei- oder unfreiwillig sei mal dahingestellt - in unregelmäßigen Abständen ins Ballett oder Tanztheater geschleift. Stücke von Bartók oder Stravinsky sind mir daher ein Begriff. Ich liebe das Sacre du Printemps, aber auch die verschiedenen Orchesterwerke von Bartók gefallen mir sehr gut. So hat mittlerweile jeder was von einem Besuch im Ballett: meine Freundin genießt die tänzerische Darbietung, ich lausche der Musik Leider wird beim Ballett darauf nicht immer das Hauptaugenmerk gelegt - ich erinnere mich nur zu gut an das "Musikalische Opfer": Ich hab beim Verlassen so laut über das Orchester geschimpft, dass mich die Damen und Herren Theaterbesucher schon etwas verwundert angeschaut haben. Meine Verärgerung war berechtigt: Am nächsten Tag konnte ich in der Zeitung lesen, dass die eine Hälfte des Orchesters an einer anderen Stelle gestartet war - und dies auch den ersten Akt durchgezogen hatte! Allein dem Zufall (oder dem musikalischen Genie Bachs) war es wohl zu verdanken, dass es sich nicht komplett wie Hund anhörte.

Stichwort Bach: Nach dem Reinfall des musikalischen Opfers hatte ich mir eigentlich geschworen, nie eine CD von Bach zu kaufen, aber am nächsten Tag sah das natürlich ganz anders aus. Immerhin hatte die Zeitung so einiges gerade gerückt.
Mir ist dann aufgefallen, dass mir die Goldberg-Variationen aus irgendeinem Grunde ein Begriff sind und ziemlich gut gefallen... so besitze ich nun schon zwei Einspielungen davon: Einmal die rasend schnelle von Glenn Gould (nur schwer erträglich für mich, hört sich irgendwie nicht "richtig" an) und eine etwas gemäßigtere von Andras Schiff. Die höre ich auch im Moment.

Allgemeine Vorlieben habe ich eigentlich keine, Empfehlungen benötige ich auch keine, dafür hab ich schon genug CDs, die ich mir nun in Ruhe anhöre. Oboensonaten von CPE Bach, die ich ganz vorzüglich finde, Klarinettenkonzerte von Mozart (Fröst - sehr schön), für meine Freundin das Requiem von Mozart, natürlich Stravinsky und Bartók, die obligatorischen Dvorák-Sinfonien, Kammermusik von Brahms und Dvorák. Dabei ist eigentlich nichts, was mir gar nicht zusagt. Gebt mir einfach ein wenig Zeit, dann wird mein Geschmack vielleicht auch in eine bestimmte Richtung tendieren

Einige letzte Worte: Was mir mittlerweile richtig gut gefällt, ist die unglaubliche Vielfalt von verschiedenen Aufnahmen, die man in der Welt der Klassik geboten bekommt. Es verwirrt mich zwar immer noch sehr, aber mit Hilfe dieses Forums und dank einiger guter Tipps von Freunden kann man sich da wunderbar durchwühlen. Und die Freude über eine gelungene Aufnahme ist umso größer. Ist eine Aufnahme dann doch mal schlecht, kann man sich immer noch nach einer besseren umsehen anstatt lamentieren zu müssen, dass die Komposition zwar klasse sei, die Aufnahme aber leider unfassbar schlecht. Zudem findet man Aufnahmen mit wesentlich mehr Dynamik als in der Welt des Pop. Dort ist ja das Motto "der Lauteste gewinnt" - schade.

So, genug erzählt, ich hoffe, ihr seid noch wach? Oder schlaft ihr schon?

Grüße in die Runde,
Tobias
Thomas133
Hat sich gelöscht
#179 erstellt: 18. Jun 2007, 12:58
Hallo,

Dann will ich mich auch mal vorstellen damit man mich in Etwa einordnen kann inwiefern ich welchen Bezug zur Klassik habe.
Ich hab als Teenager so richtig die Klassik für mich entdeckt, erst ab dem Alter da ich in einer Familie aufwuchs die vorwiegend Mainstream/Kommerz gehört hat.
Mein Schlüsselerlebnis war damals als ich beim zappen durchs Fernsehen ein Konzert der 4 Jahreszeiten von Vivaldi entdeckt habe. Die Musik konnte mich sofort fesseln und ab da begann von Vivaldi aus eine Entdeckungstour durch verschiedenste Komponisten. Desweiteren habe ich zusätzlich begonnen selber aktiv Musik zu machen, bin in den Klavierunterricht gegangen und habe mich mit diversen Orchesterpartituren beschäftigt und auch begonnen selbst Musik zu machen, mit der Musiktechnik beschäftigt (die SAE besucht) und hatte Überlegungen es eventuell zu versuchen Filmkomponist zu werden - da aber die Filmlandschaft hier in Österreich mehr als schlecht ist und ich nicht einfach nur auf Risiko ins Ausland ziehn wollte hab ich den Gedanken auch begraben. Somit mache ich Musik nur in meiner Freizeit, mittlerweile aber ausschließlich nur noch Klassische Werke und keine Modernen mehr.

Es gibt mehrere Komponisten die mich faszinieren.
Zum einen Schubert, Mozart und J.S.Bach - Schubert und Mozart nicht nur weil sie mich oft emotional am Meisten ansprechen sondern auch ihre Sicherheit ihrer Arbeitsweise,
meist fertig durchdacht aus dem Kopf kaum ohne Ausbesserung auf Notenpapier, sowie das sie innerhalb eines ziemlich kurzen Lebens so eine Fülle an (meist qualitativ sehr guten) Werken geschrieben haben (Beethoven interessiert mich auch aufgrund seiner Ergebnisse aber die schnelle Intuition und frühreife Beschäftigung mit der Komposition scheint hier leider nicht so ausgeprägt) J.S.Bach aufgrund deiser perfekt durchdachten Polyphonie und seiner Meisterschaft in der Fugenform, in Symbiose mit raffinierten harmonischen Wendungen eine sehr faszinierende Musik. Desweiteren höre ich auch sehr gerne (ohne weitere Erklärungen und beliebiger Reihenfolge) Mendelssohn, Tchaikovsky, Mahler, Brahms, die Haydn-Brüder, Rachmaninov,...Sammlung diverser Werke heute eher vergessenen Komponisten wie Gossec, Pleyel, Eybler, Kraus, Kalkbrenner,... Ich sammle eher in die Breite als in die Tiefe, nur von eher wenigen Werken die mich faszinieren habe ich mehrere Interpretationen.

Und ich höre meistens Klassik, hin- und wieder rythmisch raffinierte moderne Sachen wie Weltmusik (Afrika, Lateinamerika, Flamenco),Jazz,selten auch mal diverse gut gemachte Filmmusik, Nicht-kommerzieller gut gemachter Pop/Rock

Hoffe ich konnte damit ein wenig einen Eindruck über mich rüberbringen?

gruß
Thomas
Martin2
Inventar
#180 erstellt: 18. Jun 2007, 13:01
Lieber Thomas,

herzlich willkommen hier.

Gruß Martin
Thomas133
Hat sich gelöscht
#181 erstellt: 19. Jun 2007, 15:43

Martin2 schrieb:
Lieber Thomas,

herzlich willkommen hier.

Gruß Martin


Danke! ein herzliches *hicks* retour.
gruß
Thomas
Klassikkonsument
Inventar
#182 erstellt: 16. Aug 2007, 10:26
Hallo zusammen,
wie meinem Nick leicht zu entnehmen, höre ich vor allem Klassik. Man kann sich natürlich darüber streiten, ob man klassische Musik "bloß konsumieren" kann bzw. soll. Jedenfalls bin ich ein interessierter Laie und sicher kein "Expertenhörer" wie Adorno es nannte.
Von meinen komponierenden Lieblingen fallen mir gerade J. S. Bach, Beethoven, Mahler und Schönberg ein; von den interpretierenden Glenn Gould und Toscanini.

Ein Gruß vom Klassikkonsumenten
AladdinWunderlampe
Stammgast
#183 erstellt: 16. Aug 2007, 16:30
Hallo Klassikkonsument,

herzlich willkommen im Forum. Schön, dass wir allerlei musikalische Vorlieben miteinander teilen. Das Spannendeste an diesem Forum ist meines Erachtens, wie viel tolle Musik man entdecken kann, von deren Existenz man vorher oft nicht einmal gewusst hat. Insofern viel Spaß beim Stöbern. Wir fiebern umgekehrt Deinen ersten Beiträgen entgegen, in der Hoffnung, dass Du unseren Laden einmal kräftig aufmischst...


Herzliche Grüße
Aladdin
Klassikkonsument
Inventar
#184 erstellt: 18. Aug 2007, 18:36
Hallo Aladdin,

AladdinWunderlampe schrieb:
Hallo Klassikkonsument,

herzlich willkommen im Forum. Schön, dass wir allerlei musikalische Vorlieben miteinander teilen. Das Spannendeste an diesem Forum ist meines Erachtens, wie viel tolle Musik man entdecken kann, von deren Existenz man vorher oft nicht einmal gewusst hat. Insofern viel Spaß beim Stöbern. Wir fiebern umgekehrt Deinen ersten Beiträgen entgegen, in der Hoffnung, dass Du unseren Laden einmal kräftig aufmischst...


Herzliche Grüße
Aladdin

Vielen Dank. Ich hoffe, mein Scherflein dazu beitragen zu können, dass niemand mehr klagen müsse, es sei ja gar nix los im Klassikforum.

Gruß
vom
Klassikkonsumenten
Mellus
Stammgast
#185 erstellt: 30. Nov 2007, 13:48
Hallo allerseits,

diesen Thread habe ich erst vor Kurzem entdeckt, bin aber immer noch Neuling. Meinen "musikalischen Werdegang" möchte ich Euch trotzdem gerne vorstellen.

Im Elternhaus blieb ich verschont von klassischer Musik, auch an den Musikunterricht kann ich mich kaum erinnern. Erste Annäherungen an Klassik fanden statt über die Hits, die schönen Melodien, die es dort gibt. Ihr wisst schon: Die Moldau und Tschaikowskis Klavierkonzert (1. Satz zumindest) und so etwas. Ansonsten habe ich mich für elektronische Musik aus der Grufti-Ecke interessiert; Electric Body Music (EBM) ist (war?) das Label dafür.

Das klassische Initiationserlebnis hatte ich etwas später: ich habe mir Beethovens Neunte gekauft. Den Namen kannte ich halt und auch die Melodie des Schlusschores. Aber ich hatte ja keine Ahnung, was mich in dieser Sinfonie alles erwartet! So sehr ich es auch bedauere, keine musikalische Sozialisation genossen zu haben, es gibt auch Vorteile: man kann musikalische Meisterwerke einigermaßen unvoreingenommen für sich entdecken. Jedenfalls hat mich die Neunte umgenommen und ist deswegen mein Musik-Heiligtum.

Mit Beethoven ging es dann auch weiter. Sinfonien und Streichquartette hauptsächlich. Ich wollte dann natürlich mehr Klassik, konnte aber an den Komponisten, deren Namen ich so kannte (hauptsächlich Romantiker, wie sich später herausstellte), keinen rechten Gefallen finden. Dafür führten mich Vivaldi, Bach, Händel und spanische und lateinamerikanische Komponisten (CDs von Savall und dem Label K617) in die Barockzeit.

Ein Glück gibt es viele extrem günstige Klassik-CDs, die ich in der Folge mehr oder weniger wahllos zum Reinhören gekauft habe. Vieles mochte ich nicht so, aber Bartok hat mir gefallen.


Ein Impuls aus anderer Richtung kam aus der Literatur. Irgendwie hatte ich Interesse an Lautdichtung und konkreter Poesie gefunden. Das ist teilweise nah an moderner Musik und darüber gab es dann auch erste Berührungspunkte. Das fand ich spannend. Jedenfalls habe ich mich dann irgendwann getraut, in ein Konzert zu gehen, in dem Schönbergs Pierrot Lunaire Hauptprogrammpunkt war. Das war ein zweites Schlüsselerlebnis. Danach war klar: das 20. Jahrhundert sollte es sein!

Zur Orientierung habe ich mir allerlei Bücher besorgt, um Namen und Werke zu erfahren. Tja, und hier bin ich nun. Zur Zeit mag ich Vivaldi, Schönberg, Bartok, Rihm, Ravel, Debussy, Beethoven, Pettersson, Schubert, Hartmann, Wagner (und alle die, die ich jetzt vergesse aufzuzählen) hören. Sinfonien mag ich, Streichquartte und auch Lieder. Bisher habe ich hauptsächlich vereinzelte Werke, bin dabei weiterzusammeln und vor allem weiterzuentdecken. Das Hifi-Forum (also Ihr!) hat (habt) mir schon viele wertvolle Anregungen gegeben. Ich möchte Richtung 20. Jahrhundert weiterhören, bin auch extrem neugierig auf Gegenwartsmusik. (Durch EBM und Lautdichtung waren meine Ohren eh schon immer nah am Geräusch! ).

Zwei Dinge ärgern mich dennoch: Erstens habe ich viel zu wenig Zeit und Geld, um meine Wunschzettel "abzuarbeiten". Aber ich denke, das geht vielen von Euch so. Das Zweite ist, das mir romantische Musik im Großen und Ganzen nicht besonders zusagt. Ich würde gerne die großen Sinfonien von Mahler und Bruckner lieben können, kann es aber nicht. Ja, das ärgert mich wirklich!

Grüße,
Mellus
op111
Moderator
#186 erstellt: 30. Nov 2007, 15:22
Hallo Mellus,

willkommen im HiFi-Forum!

Die Neigung zur Musik des 20. & 21. teile ich ebenso mit dir, wie die zu der Beethovens.

"Pierre Lunaire" gehört auch zu meinen Schlüsselerlebnissen, obwohl ich dem späten Schönberg nicht immer etwas abgewinnen kann.

Zuwenig Zeit und Geld fürs Musikhören hat wahrscheinlich fast jeder von uns.

Gruß


[Beitrag von op111 am 30. Nov 2007, 15:22 bearbeitet]
Mellus
Stammgast
#187 erstellt: 01. Dez 2007, 02:27
Hallo Franz-J.


Franz-J. schrieb:
Die Neigung zur Musik des 20. & 21. teile ich ebenso mit dir, wie die zu der Beethovens.


Das ist natürlich prima! Und weißt Du was? Du hast im Gubaidulina-Thread vor etwa einem Jahr eine Empfehlung für ihr Offertorium abgegeben, der bin ich gefolgt und die CD ist gerade auf dem Weg zu mir! Bin schon gespannt. Die Hörbeispiele bei JPC fand ich schon sehr vielversprechend.

Grüße,
Mellus
AladdinWunderlampe
Stammgast
#188 erstellt: 01. Dez 2007, 14:59
Hallo Mellus,

auch von mir ein herzliches Willkommen im Forum.
Als "Begrüßungsgeschenk" noch zwei Tipps auf die Schnelle:

Im Hinblick auf Dein Interesse für Lautdichtung und konkrete Poesie könnte Vieles aus dem Bereich der Sprachkompositionen der 1950er und 1960er Jahre für Dich reizvoll sein: Bernd Alois Zimmermanns Requiem für einen jungen Dichter kennst Du schon; weitere "Klassiker" in diesem Bereich sind György Ligetis Aventures & Nouvelles Aventures, Luciano Berios Sequenza III für Frauenstimme, Iannis Xenakis' Nuits für 12-stimmigen gemischten Chor sowie Helmut Lachenmanns "... zwei Gefühle...", Musik mit Leonardo. Darüber hinaus arbeiten zahlreiche Werke aus dem Bereich elektroakustischer Musik auf sehr originelle, teils überaus witzige, teils auch sehr ernste Weise mit der Sprache, ihren Lauten, Klängen, Tonfällen und ihren Mehrdeutigkeiten: Karlheinz Stockhausens Gesang der Jünglinge, Herbert Eimerts Epitaph für Aikichi Kuboyama, Luciano Berios Thema - Ommagio a Joyce und Visage, György Ligetis Artikulation und Ricardo Mandolinis Poema Reiterado. Aus neuerer Zeit sind hier noch Werke wie Francis Dhomonts La Forét profonde, Hans Tutschkus Sieben Stufen und Flo Menezes' Words in Transgress und PAN: Laceramento della Parola zu nennen. Du siehst: Neue Musik und Sprache - das ist ein beinahe unerschöpflicher Bereich!

Was Deine Probleme mit Anton Bruckner und Gustav Mahler betrifft, so kann Dir hier vielleicht Deine Liebe zu Arnold Schönberg (sowie vielleicht und hoffentlich auch Alban Berg?) helfen: Stücke wie die Kammer-Sinfonie, die Fünf Orchesterstücke oder die Glückliche Hand von Schönberg sowie die Drei Orchesterstücke, das Violinkonzert oder die Lulu-Suite von Berg sind von ihrer überwältigenden musikalischen Ausdrucksstärke, aber auch und von ihrer formalen Gestaltung sowie ihrer Instrumentationsweise und Kompositionstechnik her nur einen winzig kleinen Schritt vom späten Mahler entfernt. Ich würde angesichts Deiner musikalischen Präferenzen empfehlen, Dir Mahler nicht über Werke wie die insgesamt eher rückwärts gewandte (und für Mahlers Verhältnisse teils erstaunlich dickpinselige) 2. Sinfonie, sondern vielmehr über die 6. Sinfonie, insbesondere aber die 7. und 9. Sinfonie zu erobern, die mit ihren weit ausholenden, expressiven Melodiebögen, ihrer dissonanten Kontrapunktik, ihrer kleingliedrigen Instrumentationsweise und ihrer radikalisierten motivischen Entwicklungstechnik dem Stil der Wiener Schule sehr verwandt sind. Von da aus fällt es Dir dann vielleicht leichter, die Mehrbödigkeiten auch der früheren Mahler-Sinfonien lieben zu lernen. Und von Mahler gelingt dann vielleicht auch der Schritt zurück zu Bruckner.


Herzliche Grüße
Aladdin


[Beitrag von AladdinWunderlampe am 01. Dez 2007, 15:03 bearbeitet]
Mellus
Stammgast
#189 erstellt: 01. Dez 2007, 16:52
Hallo Aladdin,

na prima, nun ist der Wunschzettel noch viel länger! Nein, im Ernst: vielen Dank für Deine "Begrüßungsgeschenke". Ich werde mich bald mal aufmachen auf Entdeckungsreise in die Elektroakustik.

Mahlers 6.,7. und 9. kenne ich tatsächlich nicht. Nur die 1. und 5. (und auch Bergs Violinkonzert). Ich probiere auch hier Deine Empfehlung gerne aus. Riesenhafte Sinfonien tragen in meinen Augen (Ohren) immer das Versprechen auf ebensolche Freude; wäre ja schade drum!

Beste Grüße und einen frohen 1. Advent,
Mellus

PS: Ich hätte auch nichts dagegen, wenn Du oder irgendeiner der Mitleser gelegentlich wieder einen Beitrag im Neue Musik-Thread einstellt. Ich schmökere da immer gerne drin rum.


[Beitrag von Mellus am 01. Dez 2007, 16:53 bearbeitet]
AladdinWunderlampe
Stammgast
#190 erstellt: 01. Dez 2007, 17:35
Lieber Mellus,

was den Neue-Musik-Thread angeht, so schiebe ich schon seit längerem ein paar Beiträge zu Bernd Alois Zimmermann, Edgard Varèse und Ludger Brümmer vor mir her. Außerdem brennt mir noch die dringend fällige Ehrenrettung der Zwölftontechnik und der seriellen Musik im von Dir eröffneten Thread über die "Verstehbarkeit" atonaler Musik unter den Nägeln. Allerdings finde ich in den letzten Wochen nicht zu viel mehr Zeit als zur kommentarlosen Auflistung von Komponistennamen und Werktiteln. Ich tue aber mein Bestes, dies so bald wie möglich zu ändern.


Herzliche Grüße
Aladdin
AladdinWunderlampe
Stammgast
#191 erstellt: 01. Dez 2007, 17:57

Mellus schrieb:
Ich werde mich bald mal aufmachen auf Entdeckungsreise in die Elektroakustik.


Was diese "Entdeckungsreise" erschwert, ist die Tatsache, dass viele Werke nur sehr schwer oder auf Umwegen per CD erhältlich sind. Darüber hinaus ist vielleicht auch hier ein rückwärts gewandtes Vorgehen - von der Gegenwart in die Vergangenheit - sinnvoll, da die ersten Pionierarbeiten Pierre Schaeffers, Karlheinz Stockhausens und Herbert Eimerts doch unter technisch sehr primitiven Bedingungen stattfinden mussten, weshalb sich ihre Schönheit sicherlich weniger schnell erschließt als bei Werken aus jüngerer Zeit.
Empfehlenswerte Komponistennamen aus der elektroakustischen Gegenwart der letzten Jahrzehnten sind unter anderem: Francois Bayle, Francis Dhomont, Ludger Brümmer, Hans Tutschku, Dennis Smalley, Flo Menezes, Gilles Gobeil, Iannis Xenakis. Viele CDs oder SACDs und DVDs (die letzteren beiden Formate sind besonders reizvoll, weil seit den 1950er Jahren die meisten Werke für einen vier- oder achtkanaligen Raumklang konzipiert sind, der dank moderner 5.1-Abmischungen endlich auch zu Hause erlebbar werden kann) werden über Privatverlage oder Internet-Versand vertrieben. Lohnenswert ist es, auf den privaten Homepages von Komponisten wie Karlheinz Stockhausen, Hans Tutschku oder Flo Menezes sowie beispielsweise hier zu stöbern:

electrocd
ZKM
Mode Records

Herzliche Grüße
Aladdin


[Beitrag von AladdinWunderlampe am 01. Dez 2007, 17:59 bearbeitet]
Mellus
Stammgast
#192 erstellt: 01. Dez 2007, 18:54
Heute ist echt "Geschenketag", was?


Aladdin schrieb:
Außerdem brennt mir noch die dringend fällige Ehrenrettung der Zwölftontechnik und der seriellen Musik im von Dir eröffneten Thread über die "Verstehbarkeit" atonaler Musik unter den Nägeln.


Das wäre schön. Ich selbst vermag das nicht ohne Weiteres zu tun. Aber ich hatte den Eindruck, als käme die Zwölftontechnik hier im Forum gar nicht so schlecht weg. Auch in der musikpsychologischen Forschung nicht.

Danke auch für die Tipps und Links bezüglich elektroakustischer Kunst! Die werden mir bestimmt hilfreich sein. Jetzt fehlt mir nur noch eine vernünftige Surround-Anlage! Vor Kurzem ist auch Nonos Prometeo auf SACD erschienen. Daran versuche ich mich gerade. Das ist aber auf meiner Steroekette angenehmer als auf meinen billigen 5.1.-Lautsprechern, die eher für den Anschluss an einen Rechner gedacht sind. Aber um zumindest eine Idee von den Raumklangkonzepten zu bekommen taugt es.


Aladdin schrieb:
Allerdings finde ich in den letzten Wochen nicht zu viel mehr Zeit als zur kommentarlosen Auflistung von Komponistennamen und Werktiteln. Ich tue aber mein Bestes, dies so bald wie möglich zu ändern.


Es soll ja auch nicht in Stress ausarten. Das ist ja schließlich freiwillig und Freizeit hier! Jedoch kenne ich beispielsweise Brümmer nicht, und über Zimmermann würde ich gerne mehr erfahren.

Viele Grüße,
Mellus
AladdinWunderlampe
Stammgast
#193 erstellt: 01. Dez 2007, 20:28
Hallo Mellus,

Die Neueinspielung von Nonos Prometeo habe ich auch seit einigen Tagen. Allerdings habe ich bisher noch nicht die Zeit und vor allem die nötige Ruhe (und zwar Ruhe im doppelten Sinne, denn zum adäquaten Hören dieser teils zarten und expressiven, teils kargen Musik sollte es schon ziemlich still um einen herum sein) gefunden, mir dieses gut zweistündige Werk als Ganzes anzuhören. Trotzdem muss ich nach dem ersten Hereinhören in die Surround-Fassung sagen, dass mir die Ausführung gegenüber der alten CD-Einspielung von Ingo Metzmacher - gerade was die dynamische Staffelung und Transparenz betrifft - als ein gewaltiger Schritt nach vorne erscheint, und das wird sicherlich auch der Stereo-Version zuträglich sein.

Zum Abschluss noch ein Nachtrag zu den elektroakustischen Links:

Magison


Aber für heute reichts erst mal mit den Geschenken - schließlich startet morgen der Advent, und da hast Du sicherlich noch genügend Türchen zu öffnen.



Herzliche Grüße
Aladdin
toni112
Neuling
#194 erstellt: 15. Dez 2007, 16:44
HI,

ich hab die Klassik erst kürzlich für mich entdeck, bis jetzt war ich auf Hardrock fixiert.

Ich bin mit meine 40 Jahren wohl relativ spät eingestiegen.

Toni
Martin2
Inventar
#195 erstellt: 15. Dez 2007, 17:36
Hallo Toni,

herzlich willkommen hier!

Gruß Martin
Mellus
Stammgast
#196 erstellt: 30. Dez 2007, 16:32
Hallo Toni,

magst Du berichten, wie Du von Hardrock zu Klassik gekommen bist? Das würde mich schon interessieren, ist ja ein weiter Weg.

Herzlich Willkommen und viele Grüße,
Mellus
op111
Moderator
#197 erstellt: 30. Dez 2007, 20:03

Mellus schrieb:
Das würde mich schon interessieren, ist ja ein weiter Weg. ;)


aber bestimmt kürzer als von der Volksdümmlichkeit
toni112
Neuling
#198 erstellt: 30. Dez 2007, 21:22

Mellus schrieb:
Hallo Toni,

magst Du berichten, wie Du von Hardrock zu Klassik gekommen bist? Das würde mich schon interessieren, ist ja ein weiter Weg.

Herzlich Willkommen und viele Grüße,
Mellus


Nun, ich hab mir gedacht hör dir doch einfach mal was klassisches an (das war Wagner die Walküre) und es hat mir gefallen.
Mellus
Stammgast
#199 erstellt: 30. Dez 2007, 21:39
Hallo Toni,


toni112 schrieb:

Nun, ich hab mir gedacht hör dir doch einfach mal was klassisches an (das war Wagner die Walküre) und es hat mir gefallen.


Tja, so einfach ist also machmal! Andererseits ist ja gerade die Walküre eine Art Klassik-Hardrock. Bist Du denn darüberhinaus noch fündig geworden?

Viele Grüße,
Mellus
toni112
Neuling
#200 erstellt: 31. Dez 2007, 16:50

Mellus schrieb:
Hallo Toni,


toni112 schrieb:

Nun, ich hab mir gedacht hör dir doch einfach mal was klassisches an (das war Wagner die Walküre) und es hat mir gefallen.


Tja, so einfach ist also machmal! Andererseits ist ja gerade die Walküre eine Art Klassik-Hardrock. Bist Du denn darüberhinaus noch fündig geworden?

Viele Grüße,
Mellus


Ja, vorallem Mozart und Bach haben es mir angetan.
Klassikkonsument
Inventar
#201 erstellt: 02. Jan 2008, 19:14
Hallo Toni,

auch von mir ein herzliches Willkommen im Forum.
Ich glaube, es gab auch schon Heavy-Metal-Bands, die sich direkt auf Wagner berufen haben (Manowar?).

Viele Grüße
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