Künstliche Intelligenz bei Musik

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Hüb'
Moderator
#51 erstellt: 15. Mai 2023, 17:44

TrueHighFidelity (Beitrag #50) schrieb:
Das ist der momentane Stand der Technik. Dehalb schrieb ich ja "Wenn es tatsächlich einmal eine KI geben sollte, die ein Bewusstsein und eine Handlungsfähigkeit haben würde..." Im Konjunktiv! Das scheint eine Befürchtung zu sein, die manche hier haben. Und wenn das passieren sollte, dann wäre die Individualität der KI doch echt.

Ich würde da "weiter vorne" anfangen zu argumentieren: wenn alles, was in der KI drin steckt, von außen kommen muss, was kann dann individuell sein?
Andererseits: der Mensch ist auch (vollständig?) durch seine Gene und seine Umwelt determiniert... (Oder doch nicht? ).
TrueHighFidelity
Stammgast
#52 erstellt: 15. Mai 2023, 18:32

Hüb' (Beitrag #51) schrieb:

Ich würde da "weiter vorne" anfangen zu argumentieren: wenn alles, was in der KI drin steckt, von außen kommen muss, was kann dann individuell sein?

Selbstständige Änderungen einer KI an ihrem eigenen Code ohne Zutun von außen? Als Reaktion auf äußere Umweltbedingungen, erfasst durch Sensoren oder "Gespräche" mit Menschen? Oder als Reaktion auf eigenes "Denken", wie auch immer das bei einer KI aussehen sollte? Ich weiß nicht. Was sagen KI-Forscher dazu?

Aber nochmal: Ich mache mir eigentlich weniger Sorgen darum, dass eine KI tatsächlich intelligent werden könnte. Die größeren Sorgen macht mir, dass Menschen eine KI für intelligent halten könnten, ihr bedingungslos glauben, auch wenn sie falsche Informationen wiedergibt (egal ob absichtlich oder unabsichtlich), vielleicht sogar Gefühle zu ihr entwickeln. Schon bei ChatGPTs Urahn ELIZA in den 1960er Jahren soll es Menschen gegeben haben, die tatsächlich geglaubt haben, der Computer würde sie verstehen, obwohl man ihnen die Funktionsweise erklärt hat.

Auch ChatGPT erzählt manchmal mit der größten Überzeugungskraft völligen Stuss. Und dann heißt es nachher: "Aber die KI hat gesagt... Und die muss es schließlich wissen!"


[Beitrag von TrueHighFidelity am 15. Mai 2023, 18:42 bearbeitet]
Hüb'
Moderator
#53 erstellt: 16. Mai 2023, 08:45

Die größeren Sorgen macht mir, dass Menschen eine KI für intelligent halten könnten, ihr bedingungslos glauben, auch wenn sie falsche Informationen wiedergibt (...) Auch ChatGPT erzählt manchmal mit der größten Überzeugungskraft völligen Stuss. Und dann heißt es nachher: "Aber die KI hat gesagt... Und die muss es schließlich wissen!"

Da bin ich ganz bei dir.

Spannend finde ich übrigens die Vorstellung, eine KI könne musikalische Trends antizipieren, also von sich aus den richtigen Nerv des Massengeschmacks treffen, mit eigenen Kompositionen. Da bräuchte es aber vermutlich mehr an zu verarbeitenden Daten als "nur" historische Noten und existente Musik.



[Beitrag von Hüb' am 16. Mai 2023, 08:45 bearbeitet]
hifi_raptor
Inventar
#54 erstellt: 16. Mai 2023, 11:09
Hüb‘

Spannend finde ich übrigens die Vorstellung, eine KI könne musikalische Trends antizipieren, also von sich aus den richtigen Nerv des Massengeschmacks treffen, mit eigenen Kompositionen. Da bräuchte es aber vermutlich mehr an zu verarbeitenden Daten als "nur" historische Noten und existente Musik.


Eigentlich reicht genau das aus. Denn aus den vorliegenden Daten lässt sich eine Analyse von der KI zu z.b. Sommerhits der 2020ziger durchführen.
Dann mal rechnen lassen
Ob es dann passt wäre auszutesten.

Den Versuch über Analysen von One Hit Wondern neue Hits zu komponieren haben Musikproduzenten in der Vergangenheit auch schon ausprobiert.

Die Basis die eine KI heute hat ist zudem das Weltwissen und sie rechnet dabei um Klassen schneller. Zudem bringt sie viel mehr Ergebnisse in der kurzen Zeit zustande. Da ist bestimmt was dabei.
Beim Austesten muss man nur darauf achten das die Quelle nicht bekannt ist. Sonst ist der geneigte Kunde schon voreingenommen.

Schönen Tag noch mit guter Musik unter Nadel / Laser / HDD Kopf / Stream
Hüb'
Moderator
#55 erstellt: 16. Mai 2023, 11:21

Eigentlich reicht genau das aus.

Das glaube ich eben nicht. Die KI müsste ja - und das meine ich mit "Nerv treffen" - vorausschauend Stimmungen aufgreifen, die über das eng Musikalische hinaus gehen. Klar können als "Grundrezeptur" alte Hits dienen - nur müssen diese eben nicht erneut sowie erneut zu einem bestimmten Zeitpunkt funktionieren. Ich denke, da müssten weitere Faktoren in das Ergebnis einfließen, z. B.:

- Welche Themen bewegen zur Zeit die Welt/ ein Land?
- Was gab es aktuell zuletzt für Hits? (Ähnlichkeiten vermeiden?)
- Eher mit dem Strom schwimmen oder einen Gegenpol anbieten?
- Welche Vergangenheitsmuster funktionieren heute nicht mehr?

Sonst käme eine KI vielleicht mit einem Eurodance- oder Modern Talking-Song um die Ecke.
Das kommerzielle Potenzial in 2023 hielte ich jeweils für begrenzt. (So zumindest meine Hoffnung... )

Viele Grüße
Frank


[Beitrag von Hüb' am 16. Mai 2023, 11:22 bearbeitet]
hifi_raptor
Inventar
#56 erstellt: 16. Mai 2023, 11:51
Morgen
Eben genau mit den von dir beispielhaft genannten Elementen kann man die KI füttern.
Ob nun das gewünschte Ergebnis erzielt wird, weiß man erst wenn man es probiert hat.

Wenn die Musik-KI von Google auch in D kommt kann das jeder selbst testen.

Gruß
buayadarat
Inventar
#57 erstellt: 16. Mai 2023, 12:00

hifi_raptor (Beitrag #54) schrieb:
...Sommerhits...


Oh nein, bitte nicht!
Vielleicht könnten die Erfinder der KI da eine Bremse einbauen, ansonsten werden sie diese Erfindung bereuen, wie die Erfinder der Atombombe und die der Handys mit Kamera (wahrscheinlich werden sie das aber auch ohne Sommerhit bereuen).

Es hat noch nie einen guten Sommerhit gegeben. Warum eigentlich nicht?
hifi_raptor
Inventar
#58 erstellt: 16. Mai 2023, 12:16
Morgen
Äh ja also ganz unabhängig ob einem ein Sommerhit gefällt oder nicht, aaaaber gemessen an Verkaufszahlen hat es bestimmt schon reichlich Sommerhits gegeben.
Also somit hat auch eine KI reichlich Treffermöglichkeiten.
net-explorer
Inventar
#59 erstellt: 16. Mai 2023, 13:32
KI: Ihr geht in euren Überlegungen viel zu sehr von einer vergleichsweise altertümlich programmierten Lösung aus, die nur den Schnürchen vorbestimmter Abläufe folgt, und von daher in ihrer Reaktionsfähigkeit eingeschränkt ist, bzw. werden kann.

Es geht gar nicht um Softwareentwicklung, sondern um ein "Rechenwerkkonstrukt" schlichtweg ähnlich dem menschlichen Gehirn, mit entsprechend freier Fähigkeit zur selbständigen Entwicklung, mit allem Pipapo.
Da braucht es kein Betriebssystem mehr, sondern dass, was in einem modernen Rechenkern einer CPU an Hardwarekodierung enthalten ist, wird durch ein wesentlich komplexeres System ersetzt, das in seiner Funktionsweise eben dem menschlichen Gehirn entspricht. Erst dann kann sich KI entwickeln, wie angedacht, nämlich wie ein Mensch ab Geburt, bis ins hohe Alter, allerdings OHNE den humanbiologischen Alterungsfaktor, also ohne zeitlich vorhersehbaren Leistungsabbau!
Unser Gehirn besteht aus einem neuronalen Netzwerk, und genau das soll funktionsfähig nachempfunden werden. Sterblichkeit ist dabei nicht Bestandteil dieses Projekts!!!

Natürlich wird irgendeine Zwischenentwicklungsstufe uns musizieren, dass uns Hören und Sehen vergeht, aber das ist gar nichts im Vergleich zum finalen ultimativen Ziel.
Die verniedlichenden Blicke auf dieses Projekt großartiger Wissenschaftler und schwerreicher Gönner erfasst nicht ansatzweise die Tragweite dieser Entwicklung, bei der es letztlich nicht bleiben soll, und wahrscheinlich leider auch nicht wird.
Wenn man heute mit etwas mulmigem Gefühl die Entwicklung vom Schwarzpulver über Dynamit zur Nuklearbombe betrachtet, ist das ein Kindergeburtstag im Vergleich zu dem, was mit der Entwicklung der KI angestoßen wurde.
Man muss es nur auch verstehen wollen.

Welche Bedeutung hat künstliches Musikschaffen, künstliche Musikaufführung, im Rahmen dieses Projekts?
Allerhöchstens selbstverliebte Bestätigung auf dem richtigen Weg zu sein, ein Abfallprodukt.
Wozu KI zukünftig in der finalen Version gut sein soll, wenn man dieses (Un-)Wesen gar nicht beherrschen, bestenfalls damit kommunizieren kann, das ist ebenfalls nicht Bestandteil dieses Projekts!
Da ist dann die Idee, uns Musik komponieren zu lassen, oder rund um die Uhr komplizierteste medizinische Eingriffe vorzunehmen, ohne jemals zu ermüden, eben echt primitiv. Denn so eine KI wäre ja frei in ihrem Denken und Entscheiden, und schlimmstenfalls (für sie!) - noch - ortsgebunden, wenn maschinenähnlich.
Aber welches Hindernis hat uns bisher aufgehalten, den größten Blödsinn zu treiben, und welches Hindernis sollte eine KI aufhalten können...!!!
hifi_raptor
Inventar
#60 erstellt: 16. Mai 2023, 13:48
Morgen
Wer ist "ihr"?
Bitte nenne die Stellen aus meinen hier dargelegten Überlegungen, aus denen du erkennen möchtest das ich die altertümliche Art zu programmieren zum Maßstab nehme.
Gruß
Hüb'
Moderator
#61 erstellt: 16. Mai 2023, 13:53
Auch mir ist das "Ihr" zu pauschal.

Viele Grüße
Frank
flexiJazzfan
Inventar
#62 erstellt: 16. Mai 2023, 14:21
Ich verstehe die Vorbehalte gegen eine sehr weit entwickelte KI sehr wohl. Allerdings sehe ich die Gefahren weniger in dem, was ich die Dr.Mabuse Gefahr nennen würde, die Angst vor dem allmächtigen Bösen.
Vorerst reicht es schon, wenn einzelne Menschen hochentwickelte Werkzeuge für ihre Interessen einsetzen. Die Ergebnisse sind ja in China zu betrachten. In der Tat ist die Musik, bzw. das Musikgeschäft da nur ein Randgebiet. Mikrosoft und Google werden KI noch dieses Jahr in ihren „Diensten“ einsetzen. Es schwebt ihnen wohl so etwas wie der „freundliche Verkäufer“ vor. Man stelle sich vor, man wird von einer Suchmaschine so begrüßt: Guten Tag, schön, dass sie wieder hier sind. Ich kannte ja schon ihren Vater, er scheint wohlauf, macht z.Zt. Urlaub auf Mallorca. Ich hätte da aktuell etwas für sie. Wir haben ein Wochenend – Allinclusive-Angebot zu einem Musikfestival in ihrer Heimatstadt in drei Wochen, das wäre doch ein Überraschungsbesuch wert. …
.
Die Versuchung mit einer solchen KI zu „plaudern“ obwohl man auf der Suche nach einer neuen Geschirrspülmaschine war, könnte groß sein. Im Hintergrund könnte dazu eine speziell auf den eigenen Playlists beruhende KI komponierte „Fahrstuhlmusik“ spielen …

Alles, was wir uns in einer halben Stunde überlegen können, haben andere schon seit langem als Geschäftsidee in der Planung.
Gruß
Rainer
TrueHighFidelity
Stammgast
#63 erstellt: 16. Mai 2023, 18:25

net-explorer (Beitrag #59) schrieb:
KI: Ihr geht in euren Überlegungen viel zu sehr von einer vergleichsweise altertümlich programmierten Lösung aus, die nur den Schnürchen vorbestimmter Abläufe folgt, und von daher in ihrer Reaktionsfähigkeit eingeschränkt ist, bzw. werden kann.

Ich bin wohl der "Ihr", der diese "altertümliche" Programmierung zum Maßstab nimmt. Ich finde auch den Begriff "künstliche Intelligenz" ein bisschen unglücklich, weil er eine zwar künstlich erschaffene, aber doch tatsächlich vorhandene Intelligenz insinuiert. Ich fände den Begriff "simulierte Intelligenz" passender, denn mehr ist es zum momentanen Zeitpunkt nicht.


Es geht gar nicht um Softwareentwicklung, sondern um ein "Rechenwerkkonstrukt" schlichtweg ähnlich dem menschlichen Gehirn, mit entsprechend freier Fähigkeit zur selbständigen Entwicklung, mit allem Pipapo.

Die Frage ist ja, ob ein solches Konstrukt überhaupt möglich ist. Ich habe in dem Link gerade den Begriff "künstliches Leben" aufgeschnappt. Das muss ich bei Gelegenheit mal genauer lesen.



Aber welches Hindernis hat uns bisher aufgehalten, den größten Blödsinn zu treiben, und welches Hindernis sollte eine KI aufhalten können...!!!

Es ist bislang auch noch kein Mensch geklont worden, aus ethischen Gründen. Und es gibt sicher noch mehr Dinge, die wir Menschen tun könnten, aber aus ethischen Gründen bislang nicht getan haben. Vielleicht kommen wir irgendwann zu dem Schluss, dass die Entwicklung einer "denkenden" KI auch darunter fällt.


[Beitrag von TrueHighFidelity am 16. Mai 2023, 18:26 bearbeitet]
net-explorer
Inventar
#64 erstellt: 16. Mai 2023, 20:21

hifi_raptor (Beitrag #60) schrieb:
Morgen Wer ist "ihr"? Bitte nenne die Stellen aus meinen... Gruß


Hüb' (Beitrag #61) schrieb:
Auch mir ist das "Ihr" zu pauschal. Viele Grüße Frank :prost


Es ist richtig und gewollt, dass ich mich "ALLGEMEIN" ausgedrückt habe, denn zum einen ist die von mir angesprochene Fehlinterpretation aus einigen Beiträgen herauszulesen, zum anderen ist es gar nicht meine Absicht, jemanden persönlich anzugreifen. Ich verstehe das hier als Diskussion, und erlaube mir, nach meinem Wissen und meiner Ansicht objektive Fehleinschätzungen der Tatsachen zu benennen.
Interessant und überraschend für mich solche Reaktionen, denn ich hatte niemanden aufgefordert sich zu outen, wem der Schuh passt. Ich fände es viel wichtiger, sich in der Sache entsprechend zu hinterfragen und zu informieren.


TrueHighFidelity (Beitrag #63) schrieb:
Ich bin wohl der "Ihr", der diese "altertümliche" Programmierung zum Maßstab nimmt. Ich finde auch den Begriff "künstliche Intelligenz" ein bisschen unglücklich, weil er eine zwar künstlich erschaffene, aber doch tatsächlich vorhandene Intelligenz insinuiert. Ich fände den Begriff "simulierte Intelligenz" passender, denn mehr ist es zum momentanen Zeitpunkt nicht.
-
Die Frage ist ja, ob ein solches Konstrukt überhaupt möglich ist. ...
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Es ist bislang auch noch kein Mensch geklont worden, aus ethischen Gründen. ... aber aus ethischen Gründen bislang nicht getan haben. Vielleicht kommen wir irgendwann zu dem Schluss, dass die Entwicklung einer "denkenden" KI auch darunter fällt.


Wie gesagt, wer hinter "ihr" steht ist ohne Bedeutung, nur die Tatsachen sind von Bedeutung, und die liegen anders.

Der Begriff "KI" ist gar nicht unglücklich, und keine hiesige Schöpfung, sondern die nette unverfängliche Abkürzung der Bezeichnung des einzig wirklich angestrebten Zieles dieses Projekts. Sie soll nicht simuliert, sondern real geschaffen werden!
Anscheinend glaubt das nicht jeder, sollte man aber ernst nehmen!

Ob möglich: Einfach tiefer und breiter die Geschichte der Menschheit anschauen. Was heute undenkbar erscheint, ist übermorgen Realität. Etwas übertrieben ausgedrückt, was aber dem Intimus der Menschheit entspricht.

Zunächst zur Ethik: Eine erstaunliche menschliche Fähigkeit, quantitativ sehr wohl weit verbreitet, allerdings extrem unterschiedlich intensiv, und bei einigen Individuen auch durchaus kaum ausgeprägt! Ich wäre damit als Basis für die Kontrolle solch großer Projekte extrem pessimistisch.
Wie der status quo der Entwicklung tatsächlich ist, wird garantiert nicht veröffentlicht. Es wird keine allgemeine Diskussion der Entwickler mit dem Rest der Welt dazu geben. Die bislang geträumten Möglichkeiten sind für die wenigen Interessenten mit entsprechender Potenz um ein vielfaches bedeutender, als das ethische Denken der Weltbevölkerung dazu. Ein "Vielleicht" können wir an der Stelle getrost ersatzlos streichen.

Letztlich ist es schlichtweg ein Frage von wann, nicht ob. Und da der Anfang gemacht ist, rollt die Kugel, wird langsam ständig größer, bis zum Erreichen des Ziels. Wie üblich wird so eine Schlüsselentwicklung nur von sehr wenigen kontrolliert und beherrscht werden. Faktor Eins wird das nötige Kapital sein, das bereits heute real nur bei sehr wenigen Menschen konzentriert ist, und die scheinbar größere Kapitalkraft von Staaten, die faktisch nur noch auf dem Papier besteht, bei weitem übertrifft.

Es mag selbstverständlich jeder für sich entscheiden, ob er das gut findet. An die permanente nukleare Bedrohung hat sich die Menschheit ja auch gewöhnt. Allerdings ist sie bisher nur eine reale Bedrohung, kein reales weltweites Inferno. Nur deswegen ist das noch lange nicht ungefährlich oder gar unmöglich!
Im Unterschied zu Nuklearwaffen ist es aber erklärtes Ziel, dass eine KI am Ende selbständig zu denken hat. Was geschieht, wenn sie es denn tut?
Kostenlose Kurkonzerte wird sie bestimmt nicht geben!
vampula
Stammgast
#65 erstellt: 16. Mai 2023, 20:51
bin da ganz entspannt.Trotz jahrzehntelanger Forschung steht die Entwicklung der Künstlichen Intelligenz noch relativ am Anfang. KI-Systeme sollen zudem lernen, ihre Entscheidungen zu erklären, damit Menschen sie nachvollziehen und die Denkweise der KI besser erforschen können.
Na,ja
hifi_raptor
Inventar
#66 erstellt: 17. Mai 2023, 08:59
Morgen
Ich beschäftige mich seit Januar zwischendurch mit der Thematik. Angenähert haben ich mich dem Thema von der Anwenderseite. Soweit möglich habe ich ChatGPT Fragen zum Thema Projektmanagement gestellt. Da ich hier die Antworten leicht verifizieren kann. Dann habe ich jetzt angefangen das "Dahinter" zu verstehen. Als mein Nachwuchs sich im Studium mit Deep Learning auseinandergesetzt hat und mein PC mal 20h heiß gelaufen ist, weil er Software Bilder angelernt hat, habe ich auch versucht das zu verstehen.
Jetzt das Outing - da gibt es Grenzen bei mir.
Das Problem ist eigentlich das sich so ein Konstrukt einer großen Masse Menschen nie erschließen wird. Hinzu kommt, dass das Projekt nicht mehr offen ist. Es hat sich zu einem gewinnorientierten Projekt entwickelt.
Trotzdem werden viele in naher Zukunft damit umgehen. Es wird in unseren Alltag schleichend einziehen. Die Folgen die die Entwicklung und Nutzung einer KI mit sich bringt können wir bestenfalls erahnen. Wir werden damit leben müssen.

Aber nochmal zurück zum Thema. In der Vergangenheit hat es bereits in Japan Konzerte mit holografischen Avataren gegeben.
Vor allem in Japan steht man den virtuellen Dingen in jedweder Form offener gegenüber.
Also das Kurkonzert ist jetzt schon möglich.
Mit dem "Bespassen" von urbanen Menschen wird viel Geld verdient. Zukünftig werden also virtuelle Stars (billiger) das geneigte Publikum erfreuen.
Gruß
hifi_raptor
Inventar
#67 erstellt: 19. Mai 2023, 14:50
Morgen
Im Intelnet findet man aktuell einen Artikel in dem sich Sting klar gegen Musik von KI positioniert.
Er geht - zu Recht - davon aus das Musik , die Emotionen transportieren will nicht von KI kommen kann. Er kann sich aber vorstellen, dass es im Dance Genre Eingang finden wird.
Schönes Wochenende und Sonne
Mr._Lovegrove
Inventar
#68 erstellt: 29. Mai 2023, 09:46

hifi_raptor (Beitrag #67) schrieb:
Morgen
Im Intelnet findet man aktuell einen Artikel in dem sich Sting klar gegen Musik von KI positioniert.
Er geht - zu Recht - davon aus das Musik , die Emotionen transportieren will nicht von KI kommen kann. Er kann sich aber vorstellen, dass es im Dance Genre Eingang finden wird.

Zu Recht? Ich bezweifle, dass man dies pauschalisieren kann. Jeder sollte für sich selbst die Frage beantworten, welcher Teil der Musik ihn bewegt, ihn zum tanzen bringt, ihn zum weinen bringt, ihn mitnimmt auf eine Reise in seinem Kopf. Und manchmal sind das eben auch nur ein paar Akkordfolgen oder eine simple Melodie. Wieso soll eine KI dies nicht ohne Nachahmungseffekt generieren, bzw. eigenständig komponieren können? Kann sie bis zu einem gewissen Punkt ja schon. Sicherlich ist sie noch nicht in der Lage, komplexe Songstrukturen wie die eines Sting neuwertig zu erschaffen, aber selbst Stimmsimulationen sind ja schon möglich.
Ich glaube, dass das, was eine KI in naher oder ferner Zukunft erschaffen kann, die Vorstellungskraft vieler Menschen zur Zeit überschreitet; sicher auch aus Ängsten und der Denke heraus, dass auschließlich natürlich erschaffene neuronale Netzwerke vollautark und vorallem kreativ arbeiten können. Was in ein paar Jahren schon wahrscheinlich kalter Kaffe von gestern ist.

Aber um mal direkt beim Thema zu bleiben: Die Musikindustrie, aber auch viele Künstler sollten sich nicht die Frage stellen, ob KI Einzug erhält und in naher Zukunft schon einen Teil des Businesses gestaltet, sonder vielmehr sich jetzt schon Gedanken machen, wer in welcher Form davon profitieren wird und wo die Grenzen zu stecken sind. In den vergangenen Jahrzehnten haben sich bei einigen radikalen Umschwüngen die Majors ja nicht gerade vorteilhaft verhalten (mp3, Napster und co) und viele Potenziale ignoriert oder viel zu spät erkannt, um daraus für sich und auch die Künstler Kapital zu schlagen, was ja durchaus zum Musikerschaffen dazu gehört.
Hier müssen sich alle Beteiligten schon jetzt die Frage stellen, was z.B. mit durch KI erschaffenen Mash-Ups, bzw. Simulationen passieren soll? Also mit Songs "die klingen wie" und dabei z.B Stimmsimulationen echter Künstler nutzen und diese in neuen Content verwandeln. Ist das Diebstahl? Fällt das unter Eigentumsrecht, unter Copyright oder ist das eine neues Werk? Hier kann es sein, dass die technischen Möglichkeiten die Gedanken der Betreffenden dazu rasant überholt. Hier müssen schon jetzt Lösungsansätze und Ideen her, die Konflikte in naher Zukunft minimieren.


[Beitrag von Mr._Lovegrove am 29. Mai 2023, 10:00 bearbeitet]
hifi_raptor
Inventar
#69 erstellt: 29. Mai 2023, 11:13

Warum sollte ich, und Sting, das nicht so knapp und (erst mal) pauschal sagen können?

Ich kann deinen Intentionen leicht folgen.
Mit ist durchaus bewusst, das die Entwicklung da erst am Anfang steht. Angst habe ich bestimmt nicht.
Und das davon berührte Urheberrecht wird noch Heerscharen Anwälte beschäftigen.und dann wären da noch die aktuellen Regulierungsbemühungen.
Was real existierende Künstler angeht, die gehören faktisch davor bewahrt, dass die von KI imitiert werden.
Gruß


[Beitrag von hifi_raptor am 29. Mai 2023, 11:14 bearbeitet]
flexiJazzfan
Inventar
#70 erstellt: 29. Mai 2023, 11:38
Das ist ein grundsätzliches Problem, dass bei Neuentwicklungen die allgemeine Wahrnehmung, die gesellschaftliche Diskussion und die demokratisch legitimierte Regelung in Gesetzen den Veränderungen durch die Neuerung „hinterherhinkt“. Umso wichtiger ist die Stellungnahme der direkt Beteiligten und die (kontroverse) Diskussion dort. Einleuchtendes Beispiel ist ja immer die Entdeckung der Kernspaltung und die damalige gedankliche „Weiterbearbeitung“ durch die Physiker.
Vielleicht bringt die Arbeit der vielen KI Systeme die Künstler aller Gattungen mal dazu, sich über den Kern und das Wesen ihrer Kreativität klar zu werden. Kopiert, abgeschrieben, umgearbeitet, gesamplet , collagiert wurde in allen Musikgattungen schon sehr lange. So weit (selbst für Juristen) ein überwiegender Eigenanteil erkennbar war, galt es doch als eigenständiges Werk. Warum sollte sich das ändern, wenn die Fahrstuhlmusik, die immer gleichen Hits und die Dancefloormusik und die „nordischen“ Jazztrios nicht mehr nur von fleißigen Musikarbeitern sondern auch von KIs geschrieben werden?
Gruß
Rainer
hifi_raptor
Inventar
#71 erstellt: 29. Mai 2023, 12:20
Klare Geschichte - gestern gab es Künstler und heute gibt es auch KI, die jedwede Art Kunst generieren kann. Wobei auch die Basis für die KI der kreative Mensch ist. KI kann zwar über entsprechende Algorithmen selbst lernen. Aber wie ein kleines Kind imitiert sie.
Das Kind lernt und wird im klassischen Sinne kreativ. Erschafft etwas neu erdachtes. Das kann aktuell zumindest, KI nicht leisten.
Menschliches Abstraktionsvermögen ist in KI (noch) nicht abbildbar. Sollte das nicht so sein mögen mir Fachleute aus dem Bereich widersprechen.
Bitte dann aber in deutsch auch nachvollziehbar darlegen.
Ich will auch nicht abstreiten das KI Musik „kreiert“ die mir gefällt und Gefühle auslöst, aber genauso kann ich für mich entscheiden, dass ich sowas generell nicht mag. Ein Musiker schreibt auch unter die Musik von wem Text und Komposition ist. Dann da auch ohne Täuschung leben und drunter schreiben das es von der KI kommt.

Mir ist aber klar das es in unserer Zeit oft nur noch um Täuschung geht. Geld und Macht ist das Ziel und KI ist da ein wunderbares Werkzeug.

Wie gesagt wenn es unter dem Song steht habe ich kein Problem damit.

Einen sonnigen Restfeiertag noch
Hüb'
Moderator
#72 erstellt: 17. Jun 2023, 15:35
Dieser Thread wurde scheinbar versehentlich geschlossen und ist nun wieder offen.

flexiJazzfan
Inventar
#73 erstellt: 17. Jun 2023, 16:19
Dank an die Moderatoren!
KI wird alle Musiker, Veranstalter und Musikamateure kurzfristig und direkt betreffen. Es scheint rasend schnell zu gehen. Das scheint aber nur so, weil die Entwickler jetzt alle gleichzeitig mit ihrem Training so weit fortgeschritten sind, dass sie sich an die Öffentlichkeit wagen.
Uns sollten vielleicht eher die Fragen, die den Kreativbereich der Musik berühren, interessieren und weniger die noch zu installierenden rechtlichen Rahmen.
Mir fällt dazu eine Parallele aus der Bildenden Kunst ein, nämlich die Einführung der Computergrafik und Videokunst. Nach wilden „primitiven“ Experimenten und düsteren Vorhersagen über den Tod aller bisherigen Kunstrichtungen etablierte sich die „Elektronische Kunst“ als ein (nicht sehr erfolgreicher) Bereich unter den traditionellen Techniken. Ich sehe das ganz klar als eine Bereicherung. Ich vermute, das könnte mit der KI in der Musikszene ähnlich unspektakulär verlaufen.
Ich kenne allerdings auch Menschen für die eine elektrische Gitarre keine „richtige“ Musik machen kann. Die werden mit einem nichtmenschlichen Komponisten noch mehr Probleme haben.
Gruß
Rainer
net-explorer
Inventar
#74 erstellt: 17. Jun 2023, 18:19

Hüb' (Beitrag #72) schrieb:
Dieser Thread wurde scheinbar versehentlich geschlossen und ist nun wieder offen. :prost


Ah, ihr habt die KI-Moderation abgeschaltet!
Hüb'
Moderator
#75 erstellt: 17. Jun 2023, 18:23
Nein, die trifft halt ihre eigenen Entscheidungen...
hifi_raptor
Inventar
#76 erstellt: 17. Jun 2023, 18:38
Morgen
Das mit dem Beatles Song ist eine sehr interessante Verwendung von KI.
Der Song kann durchaus ankommen. Wichtig hierbei ist das die „Beatles Seele“ im Song noch halbwegs verankert ist.
Käme so ein Song vollständig aus der KI, selbst wenn Paule und Ringo die Prompt‘s persönlich eingeben, ist es IMHO kein Song mit der „Beatles Seele“ mehr. Das würde ich mir aus reiner Neugierde einmal anhören. Ob ich es erwerben wollte?
Nur wer weiß schon was noch so alles in den Archiven schlummert und durch verbliebene Bandmitglieder dann durch KI ergänzt werden würde.
Irgendwie auch gruselig
Schönes Wochenende
net-explorer
Inventar
#77 erstellt: 17. Jun 2023, 18:47
Die wahrscheinlich einzig sinnvolle Einsatzmöglichkeit von KI in der Musik wäre wohl die Vervollständigung aller unvollendeten Kompositionen. Und als besonderes Schmankerl gleich mehrere KI's darauf ansetzen, und sich mal das Ergebnis antun. Das wäre sogar mal echt interessant. Akzeptieren muss man diese "Werke" ja nicht!
TrueHighFidelity
Stammgast
#78 erstellt: 17. Jun 2023, 19:27
Was genau war da jetzt mit dem Beatles-Song?

Ich habe mal, ich weiß nicht mehr ob Paul McCartney oder George Martin, in einem Interview erzählen hören, dass ein Gesangsdemo von John Lennon in einen neuen Song eingearbeitet werden sollte. Aber ich dachte, das wäre schon längere Zeit her, und hätte mit KI nichts zu tun gehabt.

Oder will man einen "künstlichen" John Lennon komplett neue Lieder singen lassen?
hifi_raptor
Inventar
#79 erstellt: 17. Jun 2023, 20:26
Morgen
Hier: Lennon‘s Stimme von KI
Schönen Abend
TrueHighFidelity
Stammgast
#80 erstellt: 17. Jun 2023, 20:57
In dem Fall finde ich die Verwendung von KI völlig legitim. Es wird ja nichts Neues erschaffen, sondern nur vorhandenes Material aufgearbeitet. Die KI ist in dem Fall nichts anderes als ein Effektgerät.
Hüb'
Moderator
#81 erstellt: 19. Jun 2023, 09:55

hifi_raptor (Beitrag #76) schrieb:
Das mit dem Beatles Song ist eine sehr interessante Verwendung von KI.

Gab es ja auch schon bei Beethovens' 10., deren fragmentarische Partitur mit Hilfe eines "so hätte es sich anhören können"-KI-Ansatzes aufführbar gemacht wurde.

hifi_raptor
Inventar
#82 erstellt: 19. Jun 2023, 11:42
Morgen
Ich vermute mal das wenn den Projekten mit unfertigen Songs / Alben kommerzieller Erfolg beschieden sein wird, dann immer mehr Bands mit lediglich ein oder zwei Ex- Mitgliedern noch mal ihre Kataloge durchforsten werden.
Ich denke doch das hier eine Entwicklung angestoßen wurde. KI-Systeme werden auch immer besser. Bald wird man einfach nicht mehr unterscheiden können ob etwas synthetisch ist oder echt.
Nur wenn man weiß das der Künstler verschieden ist, ist man sich über den Fake klar.
Aber eventuell kann man die Produktion eines Albums abkürzen in dem man bei Fehlern, Künstler schlecht drauf oder das gewünschte Ergebnis schneller über die KI erreichbar ist, eben nachhelfen.

Oder man lässt das Mastering gleich von der KI durchführen. Wer bemerkt das schon?
Nur noch eine Frage der Qualität, nicht mehr ob das möglich ist.

Schöne neue Welt. Nur die „Alten Hippies“ unter uns kommen u. U. mit der „künstlichen Kunst“ nicht mehr klar. Wer mit sowas aufwächst wird das anders sehen.

Schöne Woche noch
kölsche_jung
Moderator
#83 erstellt: 19. Jun 2023, 11:49

hifi_raptor (Beitrag #82) schrieb:
... KI-Systeme werden auch immer besser. Bald wird man einfach nicht mehr unterscheiden können ob etwas synthetisch ist oder echt....

Kann man das heute?
Mal in die Charts geschaut ... dafür braucht es keine "bessere" KI.
Ich befürchte sogar, dass aktuelle KI bereits zu klug für solche Musik ist
flexiJazzfan
Inventar
#84 erstellt: 19. Jun 2023, 12:34
Ein schöner Artikel zur Frage wie arbeitet KI und wie kann man das kontrollieren? https://www.spektrum...laerbaren-ki/2132727

Gruß
Rainer
Rufus49
Stammgast
#85 erstellt: 19. Jun 2023, 14:58
KI wurde schon vor 50 Jahren probiert - hatte fatale Folgen.

KI außer Kontrolle
hifipirat
Inventar
#86 erstellt: 05. Jul 2023, 22:00
Davon sind wir aber zum Glück noch ein Stückchen entfernt.

Aber die Tendenz und Rasanz der Entwicklung kann schon zu denken geben.

Noch sind es so profane Dinge wie Chat Bots oder KI die Bilder aus dem scheinbaren Nichts generiert oder Musikstücke komponiert. Und alle KIs sind samt nicht mehr als bessere Hilfsmittel für uns Menschen, um mit möglichst geringem Aufwand schneller an Ergebnisses zu gelangen. Zum Glück sind diese KI auch noch nicht so perfekt. So haben zum Beispiel die bildgenerierenden KIs so ihre Probleme mit Händen und Füßen. Auch Chat GPT macht Fehler. Aber die KIs lernen weiter und das sehr schnell.

Solange sie nur als Werkzeuge verantwortungsbewusst eingesetzt werden, sehe ich keine Gefahr. Noch ist es eigentlich nicht mit Intelligenz im herkömmlichen Sinne gleich zu setzen.
Was macht Intelligenz bei uns Menschen denn aus? Wir werden geboren und sind ein unbeschriebenes Blatt. Wirklich intelligent sind wir von Geburt an noch nicht. Erst durch die Interaktion mit unserer Umgebung und anderen intelligenten Lebensformen, entwickelt sich unsere Intelligenz. Das sehe ich aber derzeit bei dem jetzigen maschinellen Lernen und neuronalen Computer Netzwerken noch nicht. Die KI interagieren zwar mit uns Menschen durch Texteingaben, aber etwas neues entdecken diese KIs nicht. Auch ist die KI auf Befehle angewiesen. Also wir müssen erst einen Promt starten, damit die KI reagiert. Eigenverantwortlich und selbständig agieren kann sie derzeit auch noch nicht.

Kritisch wird es erst, wenn wir der KI erlauben, sich mit anderen KIs untereinander auszutauschen und vielleicht eine eigene Sprache zu entwickeln sowie die Kontrolle über die alltäglichen Dinge wie z.B. der Infrastruktur zu übernehmen. Und ganz schlimm wird es dann, wenn die KI im militärischen Bereich Einzug hält. Ich prophezeie, früher oder später wird es so kommen. Denn bislang wurde fast jede Entdeckung/Entwicklung der Menschheit auch für militärische Zwecke eingesetzt. Und insofern halte ich die Einschätzung einiger Wissenschaftler zu dem Thema KI schon für gerechtfertigt, die diese Entwicklung mit der Erschaffung einer neuen Massenvernichtungswaffe vergleichen. Irgend ein verrückter Militär wird auf die Idee kommen und die KI bei der Kriegsführung einsetzen wollen und es wird sicherlich auch skrupellose Wissenschaftler geben, die diesen Wunsch umsetzen werden. Spätestens dann sind wir an dem Punkt angelangt, wo die Visionen aus den Terminator Filmen Realität werden können.

Dann ist der Einsatz von KI bei dem Erstellen von Musik noch unser aller geringstes Übel. Also genießen wir noch die Zeit mit der KI auf dem aktuellen Level.


[Beitrag von hifipirat am 05. Jul 2023, 22:01 bearbeitet]
flexiJazzfan
Inventar
#87 erstellt: 06. Jul 2023, 10:13
Kleiner Exkurs zur KI in der Schule. Ich hatte aktuell die Aussage gelesen, dass Schüler lieber ihre Zeit dem Auswendiglernen des schulischen Lehrstoffs widmen sollten, als mit der KI zu „spielen“. Das zeugt von einer ungeheuren Hybris der Lehrenden! Von dem Schulwissen, was ich mir „reingefressen“ habe, hat sich 20 Jahre später ein beträchtlicher Teil der „Erdkunde“, Biologie, Physik, Geschichte, Anthropologie ja sogar Literatur als unbedeutend, unbelegt oder falsch herausgestellt. Da wünsche ich mir und allen (Fach)Lehrern eine KI, die seit tausenden von Stunden im aktuellen Wissen herumwühlt und auf Anfrage mal einen aktuellen Stand zu einem Thema zusammenfassen kann. Ja, auch mit Fehlern!

Meine größten Bedenken sind, dass eine KI erkennt, wie die Menschen ihr Zusammenleben nach magischen und religiösen (Wahn)Vorstellungen ordnen und daraus eine Art „Weltreligion“ zimmert, die, wie schon in der Vergangenheit, alle Bereiche, auch in der Musik (!), „regelt“. Das könnte ein Selbstläufer werden. Die Musikindustrie träumt davon: eine Musik die im Bereich des Korrekten und Gefälligen herummäandert, alle und jeden glücklich macht und jeder Situation gerecht wird – natürlich im Abo!

Gruß
Rainer
buayadarat
Inventar
#88 erstellt: 06. Jul 2023, 11:54
Ich behaupte, Auswendiglernen hat noch niemandem geschadet, das trainiert das Hirn und seien es nur Liedtexte. Wenn das so Gelernte auch noch stimmt, umso besser. Ich kann mich gerade an gar nichts erinnern, das ich früher in der Schule gelernt habe, das bis heute widerlegt wurde.

Und dann gibt es noch die Fälle, wo es kein Auswendiglernen, sondern ein Verstehen ist. Sich mathematische Formeln selber zu erarbeiten und dabei auch zu verstehen, sehe ich im Schulstoff als wichtiger, als per KI eine fertige Lösung präsentiert zu bekommen.
TrueHighFidelity
Stammgast
#89 erstellt: 06. Jul 2023, 20:44

buayadarat (Beitrag #88) schrieb:
Und dann gibt es noch die Fälle, wo es kein Auswendiglernen, sondern ein Verstehen ist. Sich mathematische Formeln selber zu erarbeiten und dabei auch zu verstehen, sehe ich im Schulstoff als wichtiger, als per KI eine fertige Lösung präsentiert zu bekommen.

Da sehe ich tatsächlich einen sinnvollen Einsatz für KI. Die KI ist geduldig und erklärt es jedem Schüler auf seinem Niveau und in seiner Geschwindigkeit. Gerne auch nochmal und nochmal, bis er es verstanden hat. Ohne genervt zu sein, und ohne sich für seine Doofheit vor den Mitschülern schämen zu müssen. Das hat für mich mehr mit selber erarbeiten zu tun, als klassische Schulbücher, die viel eher fertige Lösungen präsentieren.

Vielleicht hätte ich Musiktheorie verstanden, wenn eine KI sie mir erklärt hätte.
buayadarat
Inventar
#90 erstellt: 09. Jul 2023, 13:46
Bei solch einem Coverfoto, https://rateyourmusi...-share-together-now/, stellt sich mir gleich die Frage, ob die Musik dann echt sei.
TomBe*
Inventar
#91 erstellt: 11. Jul 2023, 17:55
KI wirkt sich jetzt schon negativ auf Kunstschafende, wie zB. Musiker aus.
Wenn Produzenten damit Geld sparen können, dann machen sie es idR. auch.
Fatal aber Teil der Evidenz in diesem/unseren Zeitalter, um an umkämpften Märkten
zu bestehen.
Aber … wenn ein Künstler seine Seele für einen Hit (und Penunzen) verkauft, kommt das
mMn aber aufs Gleiche raus.

Für Künstler, die von ihrem Schaffen einfach (über-) leben wollen, wird die Luft mMn dünner.

Allgemein gesehen…eine KI, die die KI überwacht, halte ich für den unumgänglichen next-step.
…zu unserer aller Sicherheit.
net-explorer
Inventar
#92 erstellt: 12. Jul 2023, 06:53

TomBe* (Beitrag #91) schrieb:
KI wirkt ... Wenn Produzenten damit Geld sparen können, dann machen sie es idR. auch.
...
Für Künstler, die von ihrem Schaffen einfach (über-) leben wollen, wird die Luft mMn dünner.



Das zeigt sehr schön, wenn auch nur im Ansatz, wie Entwickler für potente Magnaten daran gehen, mit KI die Menschheit abzuschaffen, in dem sie sie einfach ersetzen, um günstiger an jedweden wirtschaftlichen Vorteil zu kommen.
Ganz einfach gesagt, sie planen den Ast abzusägen, auf dem sie sitzen!
Was das tatsächlich mit "Intelligenz" zu tun hat, erübrigt sich überhaupt zu betrachten!

Vielleicht ist daran sogar am gefährlichsten, dass derzeit alle "KI" definitiv nicht intelligent ist, sondern auf Überlieferungen, Gewohnheiten und Wissen (ja auch!) und eben anderen menschlichen Eigenschaft "als Kopie" beruht, und ein Algorithmus darauf basierend "Verknüpfungen" bastelt. Je schlechter so ein Algorithmus, um so mehr hirnloses Gebastel kommt zwangsläufig dabei heraus.
Derzeit scheinen sie recht gut zu kopieren und recht defensive pseudointelligente Algorithmen anzuwenden.
Man kann das natürlich leicht verschärfen!




TomBe* (Beitrag #91) schrieb:
Allgemein gesehen…eine KI, die die KI überwacht, halte ich für den unumgänglichen next-step. …zu unserer aller Sicherheit.


Naja, das wäre wie den Wolf als Hütehund anzustellen!

Ich finde es wirklich wichtig, dass sich die Menschen heute mit solchen Themen richtig beschäftigen, so lange wir in einer Demokratie leben.
Danach ist es natürlich egal!
hifipirat
Inventar
#93 erstellt: 12. Jul 2023, 09:12

TomBe* (Beitrag #91) schrieb:
Allgemein gesehen…eine KI, die die KI überwacht, halte ich für den unumgänglichen next-step.
…zu unserer aller Sicherheit.


Ganz klar nein. Das wäre ein fataler Fehler.
Wir wissen heute noch zu wenig darüber, wie die Algorithmen wirklich funktionieren. Wissenschaftler bzw. IT lSpezialisten haben zwar diese Algorithmen entwickelt, doch die komplexen Zusammenhänge, was beim maschinellen Lernen wirklich vor sich geht, verstehen sie eben noch nicht. Wir wissen ja nicht mal richtig, was in unserem Gehirn vor sich geht. Wie wollen wir uns da anmaßen, KI vollständig zu begreifen.
Daher sollte die letzte Kontrollinstanz immer der Mensch sein und keine Maschine mit einem künstlichen neuronalen Netzwerk.

Und es ist lange noch nicht abzusehen, dass die KI, die eine andere KI kontrollieren soll, dies auch im Sinne der Menschheit tun wird. Wie von mir oben schon geschrieben, wenn es erst einmal so weit ist, dass KIs miteinander kommunizieren und vielleicht noch eine eigene Sprache dabei entwickeln, dann kann es sehr schnell gefährlich werden, sobald KI auch zur Überwachung von Infrastrukturen und im militärischen Bereich eingesetzt wird. Die Terminator Filme geben einen kleinen Vorgeschmack darauf.

Solange die KI nur als Werkzeug mit Sinn und Verstand eingesetzt wird, um spezielle Routinen für den Menschen zu vereinfachen, ist das denke ich noch okay. So läuft es auch bislang noch ab. Und was spricht dagegen, dass sich Kunstschaffende, ob nun im Grafik und Design Bereich oder in der Musik, einer KI bedienen, um ihre Arbeitsabläufe zu optimieren. Das muss sich nicht immer zwangsläufig negativ auswirken.

Fakt ist eins, wir werden in den kommenden Jahren ganz sicher nicht an KI vorbeikommen, ob wir es nun mögen oder auch nicht. Die Gesellschaft muss nur die notwendigen Rahmenbedingungen schaffen, dass alle davon profitieren können und keine Gruppe abgehängt wird. Zugegeben das allerdings, wird schon eine richtig große Herausforderung werden.


[Beitrag von hifipirat am 12. Jul 2023, 09:13 bearbeitet]
flexiJazzfan
Inventar
#94 erstellt: 12. Jul 2023, 12:38
Die KI ist kein Algorithmus, sondern eine Struktur, die sich selbst verändern kann, um ein bestimmtes von Menschen erwünschtes Ergebnis zu erreichen. In der Trainingsphase kann noch jeder der Schritte von der Eingabe bis zum Ergebnis nachvollzogen werden (siehe auch link in #84). Später in der Anwendungsphase ist das nicht mehr realisierbar.
Für mich entspricht das etwa dem Lesenlernen . Man lernt unter Aufsicht zuerst Buchstaben erkennen und zuletzt den Sinn erfassen, der in einem Text liegen mag. Irgendwann wird vorausgesetzt, dass man alle Texte einer Sprache verstehen kann – was natürlich eine Illusion ist. Der nächste Lernschritt ist bei uns die Inhaltszusammenfassung eines Textes mit eigenen Worten. Diesem Vorgang schreiben wir eine eigene Intelligenzleistung zu und sind verständlicherweise empört, dass eine „Maschine“ das jetzt auch kann.

Insgeheim ist unsere Befürchtung jedoch, dass eine KI ein Bewusstsein ihrer selbst erschafft und dann das macht, was wir von unserer Spezies sehr gut kennen, nämlich andere Wesen, selbst die eigenen Verwandten, umzubringen. Dies kann nur verhindert werden, wenn KI’s von allen Machtmitteln entfernt gehalten werden. Die Militärs arbeiten allerdings längst an bewaffneten Drohnenschwärmen, die selbständig in feindlichem Territorium „operieren“ …

Da ist doch die Vorstellung von komponierenden KI’s, die sich regelmäßig treffen in „Deutschland sucht den Supersong“ und dann die Menschen über die schönsten Hits abstimmen lassen, eine geradezu unterhaltsame Utopie!
Gruß
Rainer
net-explorer
Inventar
#95 erstellt: 12. Jul 2023, 13:21
Sehr interessant und einfach zu lesen: KI-konkret
hifipirat
Inventar
#96 erstellt: 12. Jul 2023, 13:55
Hier auch ein interessantes Video zu KI (falls noch nicht bekannt).



Ab 12:10 wird erklärt wie neuronale Netzwerke funktionieren.

Und natürlich stecken auch Algorithmen dahinter. Ohne die würde es überhaupt nicht funktionieren.
flexiJazzfan
Inventar
#97 erstellt: 20. Jul 2023, 17:20
Das ist ein sehr schönes Video, bezeichnend für einen punktuellen Wissensstand . Die Kritiker haben sich auch schon formiert: kira.eu .
Gruß
Rainer
Cherubsamuel
Neuling
#98 erstellt: 05. Aug 2023, 20:26
Und wenn man sieht zu was KI im heute im stande ist,finde ich das doch ein bisschen beunruhigend.
TrueHighFidelity
Stammgast
#99 erstellt: 19. Nov 2023, 23:10
Neulich in einem anderen Forum gefunden:

https://www.suno.ai/

Einfach Stil und Thema angeben, und die KI komponiert und textet ein (mehr oder weniger) passendes Musikstück.

Darauf wird es in Zukunft hinauslaufen: Man wird gar keine Musik mehr aufnehmen, sondern man sagt einfach der KI, was man gerade hören will, und bekommt dann in Sekundenschnelle ein passendes Lied maßgeschneidert. Wenn es nicht gefällt, muss die KI halt nochmal nacharbeiten - so lange, bis es passt. Musiker, Komponisten, Texter, Produzenten, Toningenieure, Musikverlage, Plattenfirmen - wird alles in Zukunft nicht mehr gebraucht. Die KI steht Tag und Nacht bereit, verlangt keine Tantiemen, und ist in keiner Gewerkschaft Mitglied...

Oder doch nicht?
net-explorer
Inventar
#100 erstellt: 20. Nov 2023, 09:01

TrueHighFidelity (Beitrag #99) schrieb:
Neulich in einem anderen Forum gefunden: ...


Es war bisher möglich, menschlich erzeugte Musik bezahlbar zu verbreiten und zur Verfügung zu stellen, das ausnahmsweise schaffen wir bestimmt auch in Zukunft.
Ich möchte als intelligenter Mensch einfach keine Musik von einer künstlichintelligenten Mikrowelle hören, so einfach ist das!
Bollze
Inventar
#101 erstellt: 20. Nov 2023, 10:33
z. B. ein Klempner braucht sich keine Sorgen wegen der KI machen. Den digital /analog Konverter der dir per PC und KI eine Heizung in dein Altbau zimmert gibt es nicht.

Meine Hoffnung bei der KI ist, dass sie mal dauerhaft zuverlässige Wetterprognosen hinbekommt, von drei Tagen oder mehr

Ansonsten wird die KI dafür sorgen, man sieht es heute schon, dass man Bild, Ton und Videos generell keinen Glauben mehr schenken kann. Quasi jede digitale Quelle, aber auch gedruckte Medien wie Zeitung mit Bilder aber auch Texte , wird man als potentiellen Fake ansehen müssen, Das Problem dabei ist, bis dies der Letzte begriffen hat, das wird dauern oder nie passieren.
KI kann oder wird missbraucht werden um in Massen digitale Inhalte, wie z.B, Wiki, e-books zu fälschen, manche Verschwörungstheoretiker kaufen sich alte Lexika und wieder Bücher aus Papier, um was fälschungssicher zu haben und der Nachwelt diese Informationsquellen zu erhalten.
Da ist gefakte Musik, noch das geringste Übel. Schaut man die aktuellen Charts-Musik an, ein Talent und Singen können, wie zur Zeiten der Beatles u.a. , muss man nicht zwingend mehr, man braucht nicht mal zwingend den Ton treffen.

Bollze


[Beitrag von Bollze am 20. Nov 2023, 11:00 bearbeitet]
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