Audio-Schaltung - welche Kondensatoren?

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SysTin
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 23. Jul 2007, 22:35
Hallo, versammelter Sachverstand!

Folgende Situation: Ich habe eine Schaltung mit einem 4053er IC (analoge Kanalumschaltung) und dabei an den Audio ein- und Ausgängen vor/nach dem IC jeweils 2,2 uF Kondensatoren zwischengeschaltet. Das klingt nun aber dumpf!

Die Kondensatoren dienen dem Ausfiltern etwaiger Gleichstromanteile. Ich bin mir aber nicht mal sicher, ob ich das brauche...?

An den 4053er werden ganz normale Soundausgänge, z.B. vom CD-Player oder DVD-Player angeschlossen. Also die Ausgänge, die man ansonsten auch an die Stereoanlage klemmen würde (per Cinch oder Klinke).

Was müsste ich denn für Kondensatoren nehmen, damit der Sound möglichst original ist?

Eventuell sogar gar keine...?

Danke für Eure Hilfe!

Gruß
ET
Heiliger_Grossinquisito...
Inventar
#2 erstellt: 24. Jul 2007, 00:01
2,2µF muß ausreichen, glaube mal das sie eigentlich unnötig sind aber um zumindest die am Ausgang angeschlossenen Geräte zu schützen falls doch mal ein Defekt auftritt und Gleichspannung rauskommt würde ich sie am Ausgang drin lassen. CMOS sind empfindliche Bauteile und gehen auch gern mal kaputt.

Habe selber ein paar Basteleien und nur 2,2µF an den Eingängen, bei manchen auch am Ausgang oder da dann auch 5µF.
Nach oben hin darf das ganze bei der Kapazität schon gar nicht beschneiden, dafür müßte der Kondensator um einiges kleiner sein aber dann würde zuerst mal der Tieftonbereich beschnitten oder gar gekappt.

Der CMOS verlang an den Ausgängen auch ein RC Pass sowie ich das am Datenblatt sehe.

Auch vermute ich das die doch relativ niedrigen Eingangssignale etwas Probleme machen, im Datenblatt wird von 3 bis 15 Volt (beim 4053B bis 20VPP) gesprochen (wenn ich mich jetzt nicht verguckt habe), stellt sich halt die Frage wie sich das Teil bei Spannungen unter 1VSS verhält.


[Beitrag von Heiliger_Grossinquisitor am 24. Jul 2007, 00:07 bearbeitet]
Hörbert
Inventar
#3 erstellt: 24. Jul 2007, 00:59
Hallo!

Für Audio-Anwendungen ist im Allgemeinen der 4016 m.E. der bessere Schalter. Günstiger als ein Kondensator wäre ein 1x Pufferverstärker der den jeweiligen Eingängen nachgeschaltet wird. Ein regelbarer Aufholverstärker am Ausgang würde die Sache in meinen Augen dann noch Komplettieren. Ich denke mal deine Schaltung ist eventuell für die Anwendung zu einfach gestrickt, ein bischen mehr Schaltung darfs schon sein.

MFG Günther
tede
Inventar
#4 erstellt: 24. Jul 2007, 08:51
Hallo,

Schaltung hier reinstellen, dann kann über konkrete dinge geschrieben werden.

Thomas
SysTin
Ist häufiger hier
#5 erstellt: 24. Jul 2007, 11:01
Hallo Leute,

schon mal danke für die Hinweise. Anbei meine Schaltung.

Sinn ist, entweder einen Stereoeingang (z.B. Ausgang vom CD-Player) am Verstärker zu haben oder ein Monosignal auf beiden Kanälen. Die Schaltung sitzt also zwischen Audiogerät und Verstärker - und sollte klanglich am besten nichts bewirken. Es werden übliche Audiogeräte von deren Output angeschlossen, wie man sie sonst auch an jeden handelsüblichen Verstärker (Cinch, Klinke) anschließen würde...

Bei den Kondensatoren dachte ich eigentlich auch eher an etwas Hochpass (wenn überhaupt)- was durchaus okay wäre.

Ich habe keine Ahnung, warum das dumpf klingt - vielleicht ist auch einfach das angeschlossene Gerät Mist Allerdings findet das Ganze im Auto statt, daher kann ich das nicht mal eben austauschen

Der 4053er wird ausdrücklich als analoger Audio-Umschalter angepriesen. Ist der tatsächlich ungeeignet? Er schaltet jedenfalls ansonsten sehr brav, wie er soll.

Gruß und Dank!


[Beitrag von SysTin am 24. Jul 2007, 11:01 bearbeitet]
SysTin
Ist häufiger hier
#6 erstellt: 24. Jul 2007, 11:04
So... nun auch hoffentlich MIT Bild




Gruß!


[Beitrag von SysTin am 24. Jul 2007, 11:06 bearbeitet]
SysTin
Ist häufiger hier
#7 erstellt: 24. Jul 2007, 11:11

Heiliger_Grossinquisitor schrieb:

Auch vermute ich das die doch relativ niedrigen Eingangssignale etwas Probleme machen, im Datenblatt wird von 3 bis 15 Volt (beim 4053B bis 20VPP) gesprochen (wenn ich mich jetzt nicht verguckt habe), stellt sich halt die Frage wie sich das Teil bei Spannungen unter 1VSS verhält.


Die 3-12 Volt betreffen m.E. nur die Spannungsversorgung des 4053 selbst (an Pin 16); die ist bei mir 12 Volt; das sollte also kein Problem sein...

Tatsächlich schaltet er auch einwandfrei.

Gruß,
sys
Heiliger_Grossinquisito...
Inventar
#8 erstellt: 24. Jul 2007, 11:30
Also Dein Schaltbild ist zu einfach, da gehört schon noch etwas dazu.

Die Kondis an Ein- und Ausgang kannste ruhig lassen. Am Eingang würde ich auch die von Hörbert vorgeschlagenen Pufer anbringen, am Ausgang auch einen, nur nicht mit Verstärkung 1 sondern einstellbar um die ganze Kiste an das nachgeschaltete Gerät anpassen zu können.

Was den 4016 angeht vertrau ich jetzt auch mal Hörberts Meinung wenn er sagt der ist besser, habe weder mit dem 4016 noch den 4053 gearbeitet bislang.

Ich kann mir auch vorstellen das die Automasse die durch Deine Schaltung ja direkt mit der Signalmasse in Kontakt kommt da etwas Ärger machen könnte, die meisten Autoradios bzw. Endstufen mögen das auch nicht so gerne wenn man die Signalmasse "unterwegs" einfach nochmal irgendwo mit der Batteriemasse verbindet.
Evtl. wäre da ein NF Trennübertrager zwischen Ausgang und nachgeschaltetem Gerät mal zu probieren.
SysTin
Ist häufiger hier
#9 erstellt: 24. Jul 2007, 12:18
Hallo!

Danke für die Tipps... den 4016 kenne ich nicht, muss mir erst mal in Ruhe das Datenblatt angucken.

Wenn ich jetzt bloß noch wüsste, wie ich einen "Eimalverstärker" und einen "Aufholverstärker" baue (bzw., was das überhaupt ist... öhm) , wäre ich echt froh

Gruß,
sys
Heiliger_Grossinquisito...
Inventar
#10 erstellt: 24. Jul 2007, 12:43
Also, hier mal ein Beispiel für nen Puffer.


Den roten Widerstand brauchst Du da Du ja keine symmetrische Spannungsversorgung hast (also z.B. +12 und - 12 Volt) sondern nur unsymmetrische 12 Volt.

Als OP´s eigenen sich die NE5534, oder wenns etwas mehr kosten darf aber auch besser der BurrBrown OP2134 (um die 2 - 3 Euro) oder LT1124 (zwischen 6 und 13 Euro).

Das Teil hat den Verstärkungsfaktor 1, dient also nur als Pufferstufe bzw. auch Impedanzwandler, es macht das Signal für die nachfolgende Schaltung niedrohmig und entkoppelt gleichzeitig von der Signalquelle.

Hier das Schaltbild OP als Verstärker:



Verstärkung errechnet sich folgendermassen:

V= (R1 + R2) : R1 (im gezeigten Bild ist R2 das Poti)


[Beitrag von Heiliger_Grossinquisitor am 24. Jul 2007, 12:53 bearbeitet]
tede
Inventar
#11 erstellt: 24. Jul 2007, 14:20
Hallo,

bei den einfachen CMOS-Schaltern sollten für diese Anwendung die Ein- und Ausgänge auf die halbe Betriebsspannung gelegt werden. Da bekommt man schon recht gute Ergebnisse. Besser ist es natürlich noch je eine Pufferstufe an den Ein- und Ausgang zu schalten.

Für den Audioweg würde ich mindestens diese Beschaltung vorschlagen:



Grüße
Thomas
SysTin
Ist häufiger hier
#12 erstellt: 24. Jul 2007, 18:00

tede schrieb:
Hallo,

bei den einfachen CMOS-Schaltern sollten für diese Anwendung die Ein- und Ausgänge auf die halbe Betriebsspannung gelegt werden. Da bekommt man schon recht gute Ergebnisse. Besser ist es natürlich noch je eine Pufferstufe an den Ein- und Ausgang zu schalten.

Für den Audioweg würde ich mindestens diese Beschaltung vorschlagen:



Grüße
Thomas



Hallo Thomas,

sehe ich das richtig, dass der "IC 4066" auf Deinem Bild quasi mein 4053 sein soll und dass "UB+" meine +12 Volt sind? Ist C1 ein Elko?

Sorry für die ganzen Fragen... und danke für Eure Hilfe!

Gruß,
sys
tede
Inventar
#13 erstellt: 24. Jul 2007, 18:40
Hallo,

die Schaltung ist nur symbolisch aufgezeichnet, und der 4066 steht nur als beispiel für den CMOS-Schalter.

Ausschlaggebend ist, dass die Ein- Ausgänge mit einer Gleichspannung beaufschlagt sind, so dass die Spannung am Schalter (mit überlagerter Signalspannung) nicht unter GND und nicht über die Betriebsspannung kommen kann.

C1 ist ein ELKO der die Vorspannung säubert, und ein Übersprechen über R2-R1 bei geöffnetem Schalter verringert.

+UB entspricht der Versorgungsspannung des IC, bei dir 12V.

Grüße
Thomas


[Beitrag von tede am 24. Jul 2007, 18:42 bearbeitet]
SysTin
Ist häufiger hier
#14 erstellt: 30. Jul 2007, 12:00
Hallo Thomas,

wollte mich nochmal bedanken - ich glaube, ich hab's nun begriffen!

Werde mich mal daran machen, das auszuprobieren!

Gruß
sys
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