Selbstbau Passive Vorstufe, brauche Hilfe!

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djm70s
Neuling
#1 erstellt: 10. Mai 2006, 16:00
Hallo zusammen! Habe mein Gerät soweit fertig sprich Chinchbuchsen, sehr hochwertiges Poti der Firma Noble mit 50KOhm (ideal für meine Quad 405), 2x 10Kohm Mox und ein nettes Alu-Gehäuse aber ich verzweifle an der korrekten Wahl des Eingangswahlschalters! Ich möchte 4 Stereo-Eingänge schalten und das eben hochwertig. Meine Frage: Nehme ich Thel oder Elma und vorallem welches? Ich blicke mit 2x6, 3x4 ectr. nicht durch geschweige das ich den Plan habe wie ich es anschließen müßte. Finde im Netz keine Infos für nicht so versierte Bastler und die Stereoplay-Kiste kann zu wenig und der Plan ist zudem unübersichtlich. Könnt Ihr mir helfen? Viele Grüße, Markus
ruesselschorf
Inventar
#2 erstellt: 10. Mai 2006, 17:54
Hallo Markus,

um bei einem Stereo Signal 4 Eingänge mit Stufenschalter zu schalten, brauchst Du mindestens eine 2x4 (2 Kontaktreihen a 4 Kontakte) Anordnung. Oft sind diese Stufenschalter aber mit 6 Positionen, bei manchen Herstellern läßt sich der Schalter aber auf 4 Stufen begrenzen, oder du legst etwa die erste und 6. Position als Stummschaltung fest indem Du diese Position über einen etwa 600 Ohm Widerstand kurzschliest.
Die Firma Elma kenne ich, die stellen hochwertige Schalter selbst her - da bist Du auf der sicheren Seite.Thel läßt die Schalter sicher irgendwo fertigen zur Qualität kann ich nichts sagen.

Gruß, Helmut
richi44
Hat sich gelöscht
#3 erstellt: 11. Mai 2006, 10:20
Auch ich kenne die ELMA-Schalter aus der älteren Studiotechnik und muss feststellen, dass diese Dinger im Lauf der Zeit oxydieren. Wenn das mal geschehen ist und sie zum ersten mal gereinigt wurden, ist eine Reinigung so alle zwei Jahre unumgänglich. Ich würde mir einen billigen Drehschalter besorgen und mit diesem Reedrelais schalten. Da sind die Kontakte hermetisch verschlossen und nicht der Umwelt ausgesetzt. Solche Relais arbeiten im Studiobetrieb über 20 Jahre störungsfrei. Und letztlich ist die Sache auch kaum teurer als so ein Elma-Ding. Ausserdem kann man die Relais so weit auseinander montieren, dass ein Kanal-Übersprechen ausgeschlossen ist. Natürlich brauchst Du dazu noch ein billiges Steckernetzteil, das dann halt am passiven Vorverstärker etwas "kurios" wirkt...
ronmann
Inventar
#4 erstellt: 12. Mai 2006, 23:36
Vertreibt thel nicht elma-schalter? Als Relais nimm quecksilberbenetzte-irgendwas-Dinger von steinmusic. Die wurden in einem Test in Klang+Ton gelobt und waren einfachen Goldrelais überlegen. Statt des Netzteil kannst du ja auch Akkus an der Rückseite montieren, falls es doch zu kurios ist.
ronmann
d2mac
Stammgast
#5 erstellt: 13. Mai 2006, 00:07
Ich habe Reedrelais benutzt, bei denen liegen die Kontakte im Vakuum und gammeln nicht.
Dann geht auch der einfachste Ein-Ebenen-Wahlschalter, weil dieser nur die Relaisspulen schaltet.
Ansonsten haben offene Kontakte, egal welcher Hersteller, immer das Korrosionsproblem, weil sie sich ja beim Musiksignal nicht "freibrennen".
Es gibt auch spezielle Kleinsignalrelais, bei denen die Kontakte eine wischende Bewegung machen und sich dadurch reinigen sollen. Aber ich denke Vakuum ist überlegen.
richi44
Hat sich gelöscht
#6 erstellt: 13. Mai 2006, 07:59
Ich kann wirklich nur die Studio-Erfahrung nochmals einbringen: Reedrelais sind hermetisch dicht, da oxydiert nichts. Und damit funktionieren diese auf ewig (Laufzeiten von 20 Jahren sind kein Problem.
Normale Kleinsignalrelais beliebiger Bauart überleben keine drei Jahre ohne Kracher und Aussetzer.
Und wer es ganz stromlos lösen will, kann ja den Drehschalter selbst bauen. Dazu braucht es eine Achse mit Knopf und zwei kleine Magneten, die jeweils mit einem Ärmchen an der Achse befestigt sind. Rund um den Kreisbogen, welche die Ärmchen ausführen, werden Reedkontakte montiert. Jetzt noch eine Rastung und der Schalter ist komplett.
ronmann
Inventar
#7 erstellt: 13. Mai 2006, 09:33
Die quecksilberbenetzten von denen ich sprach sind natürlich auch dicht. Will ja niemand einatmen. Der Vorteil ist nur, dass sie als besser klingend beurteilt wurden, wahrscheinlich weil daurch die Oberfläche größer ist. 2 harte Kontakte liegen ja nie 100%ig plan aufeinander, und wenn dann ist ihre Oberfläche minimal rau und nur die Berge haben Kontakt, nicht die Täler. Mit Quecksilber wird das aufgefüllt und es kontaktiert besser. Funktionieren tun sicher auch "einfache" Goldene über Jahre.
ronmann
richi44
Hat sich gelöscht
#8 erstellt: 13. Mai 2006, 13:21
Klingen tun Kontakte hoffentlich nicht, genau so wenig wie die Drähte in der ganzen passiven Kiste.
Sonst spricht sicher nicht viel gegen Quecksilber-Kontakte. Man kennt diese ja schon seit Jahrzehnten in Schaltuhren.
Solange der Übergangswiderstand im Verhältnis zu den anderen Widerständen der Schaltung gering ist, spielt es keine Rolle, wie der Kontakt beschaffen ist. Er liegt bei einem üblichen Kleinsignalrelais bei 0,05 Ohm, bei einem Reedkontakt bei 0,15 Ohm. Im Verhältnis dazu ist die relevante Last (Ri des Quellgerätes und Re des Nachfolgegerätes) mit rund 10k um 96,5dB bis 106dB grösser, sodass allfällige Kontaktschwierigkeiten akustisch ebenfalls um diesen Betrag geringer ausfallen. Sie bleiben damit unhörbar. Voraussetzung ist ja einzig, dass sich diese Werte nicht verschlechtern, was mit Reed erwiesenermassen gegeben ist.
ruesselschorf
Inventar
#9 erstellt: 13. Mai 2006, 19:00
Hallo richi44,

das mit dem passiven Reedkontakt Drehschalter ist ja ne lustige Idee! Hast Du das schonmal in einem Industriegerät gesehen?
Man könnte ja einen normalen Drehschalter mit mind. 2 Kontaktebenen nehmen, den drehbaren Innenteil der Kontaktebenen eliminieren, auf die Achse 2 um 180Grad versetzte Magnete, und die Reedkontakte ringsum an den Lötösen von hinterer und vordere Kontaktebene verlöten. So erspart man sich den Mechanikkram wie Rastwerk etc....
jedenfalls Hut ab, gute Idee

Gruß, Helmut
richi44
Hat sich gelöscht
#10 erstellt: 14. Mai 2006, 07:35
Ich musste mal an einem normalen Telefon einen zusätzlichen Gabelkontakt anbringen und einmal einen Schaltkontakt für eine Niederspannungsanlage im Freien realisieren. Beide male habe ich mit einem Magneten und einem Reedkontakt die Sache gelöst, daher auch die Idee mit dem Drehschalter...
DesisfeiHiFi
Stammgast
#11 erstellt: 16. Nov 2008, 23:04
Hallo alle,

ein sehr alter Fred, aber sehr interessant.
Eine Frage dazu:
Muss ich dann für jede Cinch Buchse ein solches Relais einbauen? Bei 7 Eingängen wären das dann 14 Relais x 10 Euro (á Stück) = 140 Euro. Kein Pappenstiel.
Weiß jemand bescheid?

Viele Grüße,
Christian
sailor
Ist häufiger hier
#12 erstellt: 17. Nov 2008, 13:38
Du benötigst pro Kanal und Eingang einen Kontakt (Glasröhrchen mit dem Kontakt).

Solche Kontakte gibt es schon für weniger als 1 € - z.B. beim Bürklin, aber sicher auch sonstwo.
DesisfeiHiFi
Stammgast
#13 erstellt: 20. Nov 2008, 20:22
Ahoi Sailor,

danke für die Info.
Bin eben mal rund Kaphorn beim Bürlin vorbei.
die Dinger sind hart zu finden. Hast Du einen Tipp, welche das sein könnten?

Wünsch Dir immer eine Hand breit Wasser unter dem Kiel,
Chrischan
sailor
Ist häufiger hier
#14 erstellt: 21. Nov 2008, 13:41
auf der Bürklin Seite nach 'Reedschalter' suchen
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