Schräge Wände gegen Raummoden?!

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rapherent
Stammgast
#1 erstellt: 04. Apr 2006, 21:51
Hallo,
soweit ich die Theorie verstanden habe bilden sich Raummoden durch relativ lange Schallwellen im Raum, welche von den Wänden "hin und her" geworfen werden und sich so stehende Wellen bilden bzw Auslöschungen ergeben. Die Raumlänge bzw breite hat hier einfluss auf die Frequenz, welche destruktiv gedämpft oder produktiv verstärkt wird.

Hätte es ein Effekt eine Wand komplett anzuwinkeln oder eine Art Spitze (oder..?) zu bauen? So ähnlich wie hier...



Sollten sich nicht so auch tiefe Frequenzen "streuen" lassen, ähnlich einer anwinkelung von Gehäusewänden um stehende Wellen zu vermeiden, da keine parallelen Wände mehr vorhanden sind?

mfG
Raph
Onemore
Inventar
#2 erstellt: 04. Apr 2006, 22:23

rapherent schrieb:

Hätte es ein Effekt eine Wand komplett anzuwinkeln oder eine Art Spitze (oder..?) zu bauen? So ähnlich wie hier...



Einen Effekt hat das auf jeden Fall. Bei mir sind auch die gegenüberliegenden Wände durch entsprechende Möbel und teilweise dazwischenstehenden Breitbandabsorbern nur noch in kleinen Flächen parallel. Ich habe mit Raummoden keine Probleme.

Bei deinem Beispiel würde ich allerdings die Lautsprecher vor die angewinkelte Wand stellen. Müsste man aber sicher ausprobieren.
Barnie@work
Inventar
#3 erstellt: 05. Apr 2006, 11:30
Ja das würde mich auch sehr interessieren! Was meinen die Physiker unter uns?!
Thiuda
Inventar
#4 erstellt: 05. Apr 2006, 13:03
Es wird auf jeden Fall ein wenig bringen, aber so würdest du erstens nur die Moden in Raumlänge vermindern und zweitens müsste das "Dreieck" maßiv sein und entsprechende Ausmaße haben um auch die tiefen Frequenzen zu beeinflussen... Solche geometrischen Lösungen, es ich ja eine Art Diffusor, müssen für tiefe Frequenzen immer extreme Ausmaße haben.


Ich habe es nicht getestet, aber aus dem Gefühl und der Erfahrung die ich bisher mit Akustik gesammelt habe würde ich sagen das es sinnvoller ist auf Kantenabsorber (Oder speziell für einen kleineren Frequenzbereich Helmholzresonatoren und Plattenschwinger)zu setzen. Ein zweiter Subwoofer wirkt auch schon wunder gegen Auslöschungen, oder falls es dir finanziell möglich ist ein DBA. Mit dem richtigen Hörplatz, der richtigen Aufstellung und einigen wenigen raumakustischen Maßnahmen lässt sich sehr viel erreichen.


Ich habe meinen Hörraum (Wohnzimmer), trotz recht ungünstiger Raummaße, mit Kantenabsorbern, dem richtigen Platz für LS und vorallem Sub sowie Diffusoren soweit in den Griff bekommen das ich wirklich zufrieden bin.

http://www.outback-lindlar.de/zimmer.jpg

Ich habe sogut wie kein Problem mehr mit den Raummoden, vorallem an meinem sweet spot habe ich einen trockenen und recht linearen Bass.

M.f.G. Draic-Kin


[Beitrag von Thiuda am 05. Apr 2006, 13:14 bearbeitet]
Barnie@work
Inventar
#5 erstellt: 05. Apr 2006, 13:58

Solche geometrischen Lösungen, es ich ja eine Art Diffusor, müssen für tiefe Frequenzen immer extreme Ausmaße haben.

Theoretisch reicht schon eine leichte Schräge, damit die Wände nicht mehr parallel sind. Oder kannst du begründen warum du von "extremen Ausmassen" sprichst?

Dass es massiv sein muss, und mit Aufwand verbunden ist, ist zwar richtig, gibt aber keinerlei Aufschluss über die gestellte Frage. Ausserdem denke ich, dass das mittlerweile jedem klar sein sollte, der so weit ist, dass er über solche Massnahmen nachdenkt.


Was Kantenabsorber anbelangt:

http://www.hifi-foru...ad=1023&postID=28#28


[Beitrag von Barnie@work am 05. Apr 2006, 13:59 bearbeitet]
Thiuda
Inventar
#6 erstellt: 05. Apr 2006, 16:52
Es gehört eigendlich zum Grundwissen und man kann in zahlreichen Quellen (Diplomarbeiten usw.) lesen, das es extreme Außmaße braucht um im tieffrequenten Bereich diffuse Reflexion hinzubekommen.

Die Abmessungen geometrischer Strukturen müssen die Größenordnung der Wellenlänge haben, damit eine diffuse Reflexion zustande kommt.
Und wie bekannt haben tiefe Frequenzen sehr hohe Wellenlängen.

Der Schall wird nur dann reflektiert wenn die Ausmaße des Hindernisses größer als die Wellenlänge des Schalls sind.
Ist die Wellenlänge des Schalls größer, wandert dieser ungehindert hindurch und liegt Sie im Bereich der Größe des Hindernisses, so wird er um das Hindernis gebeugt.

Du würdest mit diesem "Dreick", wenn überhaupt, nur die axialen Moden zwischen Vor- und Rückwand bekämpfen, aber dazu brauchst du gewaltige ausmaße, ansonsten würdest du sie höchstens leicht verlagern, aber nicht unterbinden.

Die tangentialen Moden würdest du kaum beeinflussen nur neue erschaffen. Die obliquen Moden noch weniger, aber die kann man eh ausser Acht lassen, da der Schall hier zuviel Energie verliehrt.

Deshalb müsste dieses Dreieck sehr große Ausmaße haben um effektiv zu sein!

Das ganze ist einfach nicht umsetzbar, willst du etwa auf alle Wände so ein Dreieck bauen? Bei dem Ausmaß bleibt vom Raum nichts übrig.

Des weiteren habe ich schon Artikel und Diplomarbeiten gelesen in denen auf schiefwinklige Räume die normale Formel zur Berechnung von Moden verwendet wurde die auch in Rechtwinkligen Räumen gilt und siehe da, die Berechnungen stimmten dann auch mit den Messungen überein. Seltsam da hier garkeine Wände parallel waren.


Ich habe mich mit dem Thema sehr ausgiebig beschäftigt, sehr viele Arbeiten und auch teilweise in Büchern gelesen. Dabei habe ich nicht einmal davon gelesen das sowas realisiert worden ist. Das einzigste was schon mal gemacht wird sind dann Trapetz förmige Räume etc. aber hier reden wir nicht von einem kleinen Dreieck auf der Wand!!!!!!!!!!!


M.f.G. Draic-Kin


[Beitrag von Thiuda am 06. Apr 2006, 12:09 bearbeitet]
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