Schiefe Gipskartonwand gegen Bassdröhnen?

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suke
Stammgast
#1 erstellt: 17. Sep 2007, 20:01
Hallo,

ich habe einen eigenen Kellerraum für ein kleines Heimkino.

Dort habe ich zwei kleine Subwoofer (Teufel M12000SW). Zusammen klingen sie sehr gut, aber etwas Dröhnen ist immer noch vorhanden. Meine Tieftonabsorber kommen eben auch nicht ganz tief in den Frequenzkeller.

Nun stand in der aktuellen Heimkino etwas über eine Rigipswand, die etwas Dröhnen wegnehmen soll, da sich die Schallenergie an der weichen Rigipsplatte verlieren soll.

Daher dachte ich, man könnte ja

1. an der Kopfseite des Raumes (hinter der Leinwand) eine Rigipswand einbauen und mit Dämmstoff füllen und
2. die Wand etwas schief bauen, damit sich zurückgeworfene Schallwellen nicht verstärken können, da sie ja schräg zurückgeworfen werden (dahinter ist eine einfache Wand aus Kalksandstein). Ich dachte an einen Versatz von etwa 10cm auf 3,5m.

Was meint Ihr? Bringt das etwas?

Vielen Dank für Eure Hilfe!
c2007
Stammgast
#2 erstellt: 17. Sep 2007, 20:20
Hi suke,

Die kurze Antwort: Das Schraegstellen bringt nichts, zumindest nicht bei einem so kleinem Winkel.

Die lange Antwort: Gib mal in einen x-beliebigen Raumoden-Rechner die Dimensionen Deines Raumes ein, einmal mit der langen Seite, dann mit der kurzen Seite (10cm weniger) und vergleiche die Frequenzen der Raummoden.

10cm mehr oder weniger bei einer Raumlaenge von 3.5m entspricht einer Aenderung von nicht ganz 3%, und damit verschiebt sich die Frequenz der ersten Raummode genau um diese 3%. Je nach "Guete" (Reflektionsgrad der Waende, Absorption,...) hat diese Mode wahrscheinlich aber sowieso schon eine grossere Breite (Frequenzverteilung) als diese 3% - bei 35Hz, z.B., entspraeche das einen Nachhallzeit von 1 Sekunde.

Die Rigipswand mit Daemmstoff ist ansich aber schon eine gute Idee.

Cheers,
c2007
suke
Stammgast
#3 erstellt: 19. Sep 2007, 23:16

c2007 schrieb:
Die Rigipswand mit Daemmstoff ist ansich aber schon eine gute Idee.

Immerhin etwas. Nun muss ich nur noch herausfinden, wie dick und mit welcher Plattenstärke und das Ständerwerk mit Holz oder Metall.
T.B.
Schaut ab und zu mal vorbei
#4 erstellt: 21. Sep 2007, 23:37
Hi Suke,

habe gerade angefangen, meinen eigenen Kellerraum (6m x 4m x 2,1m) auszubauen. Um dem rundum nackten Beton im Bassbereich entgegenzuwirken, habe ich die Stirnseite und die beiden Seitenwände mit 8mm Mineralwolle und 12,5mm Rigipsplatten auf Holzverlattung verschalt. Um weiterhin zu sehen was es bringt, habe ich auch die Raummoden gemessen. Das Ergebnis sieht wie folgt aus:

Unbehandelter Raum:


Stirnwand verschalt:


Stirnwand und beide Seitenwände verschalt:


Leider skaliert mein Programm die Pegelachse automatisch, habe noch keinen Weg gefunden ihm das abzugewöhnen. Also bitte die unterschiedliche Skalierung der drei Abbildungen berücksichtigen. Dennoch kann man ganz gut erkennen, dass dieser Aufbau deutlich Wirkung oberhalb etwa 60Hz erziehlt. Die Moden zwischen 40Hz und 60Hz werden kaum bedämpft. Die Wirkung darüber ist recht ordentlich, allerdings haben erste Hörproben doch gezeigt, dass auch die Rückwand noch behandelt werden muss, da die Längsmoden doch immer noch deutlich wahrnehmbar sind - siehe Abb.3 ca. 90Hz und 120Hz. Möchte nicht wissen, wie der kahle Raum geklungen hätte ...

Wenn du also im Tiefbassbereich etwas tun willst, musst du entweder den Wandabstand vergrößern und eine entsprechend dickere Mineralwolleschicht einbringen, oder schwerere Platten nehmen - oder beides. Ich bin mit dem Wirkungsbereich recht zufrieden, bin aber auch nur Stereohörer ohne Tiefbassambitionen

Gruß
Thomas
suke
Stammgast
#5 erstellt: 23. Sep 2007, 00:33
Hi,

das ist ja sehr interessant und professionell

Allerdings wollte ich vor allem den Bereich unter 60Hz bedämpfen, nun, das wird wohl nix, aber vielen Dank.

Deine Raummaße laden ja auch förmlich zu stehenden Wellen ein, so wie meine.
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