Neuer Raum - Probleme im Bassbereich (Eigenmoden)

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*SMP*
Hat sich gelöscht
#1 erstellt: 06. Feb 2009, 00:42
Hallo zusammen.

Ich bin vor kurzem umgezogen und möchte nun auch mein Studio in meinen Keller bauen. Mein Studio ist mit sehr gutes Equipment ausgestattet, doch nützt mir das nicht, wenn die Akustik nicht optimiert wird. Meine Monitorboxen sind die Focal Twin 6 be. Sie liegen auf den Primacoustic RX7 Recoil Stabilizer und K&M Monitor Stands. Absolut geniale Monitore doch an meiner Abhörpositition ist absolut kein Bass.

Die Raummaße sind 485cm x 472cm x 202cm (Länge x Breite x Höhe. Der Raum ist wirklich sehr schwer in den Griff zu bekommen, ganz besonders der Bassbereich. Anbei habe ich eine Grafik beigefügt, welche aufzeigt, welche axiale Eigenmoden dieser Raum hat.

Geplant ist, dass ich eine Symmetrie in den Raum bekomme um die Reflexionen in den Griff zu bekommen. Ich werde dafür zwei grosse Absorber bauen (200cm hoch x 150cm breit) bauen und diese an die rechte und die linke Wand mit einem Winkel von 15 Grad stelle. In die vorderen und hinteren Ecken kommen Eckabsorber hin. (siehe hier).
An die Vorderwand kommt wieder ein grosser Absorber (200cm hoch x 200cm breit) hin.

Für die Eigenmoden habe ich Helmholtzresonatoren (2x - noch nicht getuned, weitere werde ich wohl noch bauen müssen) und Plattenschwinger (4x) gebaut.

Einen Himmel "Cloud" muss ich definitiv auch bauen, welcher über meinen Abhörplatz angebracht wird.

Jetzt habe ich noch einige Fragen an euch.

1. Reichen für die Absorber (rechts, links und vorne) eine Lage Rockwool Sonorock Akustik (6 kPa) oder sollte der Ströhmungswiderstand höher sein? An den Wänden ist auf jedenfall eine Druckmaxima zu hören und zu spüren. Ist Rockwoll RP-X (25 kPa) sinnvoller? Und welche Dicke sollte ich wählen?

2. Für die rechte und linke Wand doch lieber Schlitzplattenschwinger bauen? Vielleicht in zwei Teile aufgeteilt. 50cm von unten nach oben mit Rockwoll RP-X nutzen und darüber eine Schicht mit Rockwool Sonorock Akustik (6 kPa)?

3. Da am Abhörpunkt überhaupt kein Bass zu hören ist, sollte ich für den Himmel auch die Rockwool RP-X (25 kPa) wählen, oder?

3. Für die Eckabsorber ist es doch sinnvoll, wenn ich die Rockwool RP-X nutze oder?

4. Ich habe hier Malervlies (die hat auf der Rückseite eine Rutschfeste Gummifolie oder so ähnlich). Kann ich die als Rieselschutz nehmen?

5. Als Stoff würde ich gerne DIESES nutzen. Ist das ok?


Was sagt ihr zu meinem Projekt? Ich würde mich riesig freuen, wenn ihr mir Denkanstösse geben könntet.

LG





[Beitrag von *SMP* am 06. Feb 2009, 00:49 bearbeitet]
rland79
Stammgast
#2 erstellt: 06. Feb 2009, 11:29
hi und willkommen!

so neu hier und doch schon so gebildet! sehr schön!

zu deinen fragen:

1. umso höher der strömungswiderstand, umso mehr wirkung im bassbereich.
außerdem, was fast noch wichtiger ist wenn der bass stark bedämpft werden soll, sollten die platten dick sein und mit beträchtlichem abstand zur wand hängen!

2. würde dann halt mehr im bassbereich als in den mittleren/hohen frequenzen wirken.
wichtiger, v.a. wenn du schon resonatoren hast, ist imho das bedämpfen der seitlichen reflexionen im mittleren frequenzbereich.

3. imho wird dadurch dein bass aber nicht mehr!
eher solltest du ans verschieben des kompletten systems (boxen und hörposition gemeinsam) im raum denken! wahrscheinlich sitzt du genau in einem durch die moden bedingten bass-loch. schon ein halber meter hilft oft wunder!
z.b. nach der regel "ls bei 1/4 und hörposition bei 38% der raumlänge" ergäbe sich bei dir folgende positionierung:
- ls mit 121cm abstand zur frontwand!
- hörposition mit 184 bzw. 300cm abstand zur frontwand!

4. wie gesagt: hoher strömungswiderstand! also ja!

5. kenn ich nicht. aber ich denke schon.

6. wenn er nicht zu dicht ist und die luft ungehindert durchlässt!

*SMP*
Hat sich gelöscht
#3 erstellt: 06. Feb 2009, 15:22
Hi rland79!

Vielen Dank für deine Antwort. Die hat mir sehr weiter geholfen.

Eckabsorber würde ich dann so bauen.
Zwei Lagen Rockwool RP-X (2x80mm dick, siehe PDF) für den vorderen sichtbaren Absorber und dahinter eine Schicht Rockwool RP-X (1x100mm dick)


Für die Seitenwände habe ich dann folgendes vor. 2x Absorber (200cm x 200cm, höhe x breite).
Was würdet ihr als Dämmmaterial nehmen?
- Rockwool RP-V (100mm dick, 12kPa) siehe PDF
- Rockwool Sonorock Akustik (70mm dick, 6kPa) siehe PDF

Für den Deckensegel ist wohl auch die Rockwool RP-V oder RP-X sinnvoll.

Im Bezug auf den Wandabstand habe ich auch noch eine Frage. Im Internet gibt es eine Internetseite für Raummoden (die finde ich nicht mehr), auf der man die Raummaße eingibt und das Ergebniss wird grafisch mit Bergen und Tälern dargestellt. Anhand dieser grafischen Darstellungen habe ich meine LS und Abhörposition mehrmals verschoben. Doch zu einem perfekten Ziel bin ich noch nicht gelangt.

rland79, du hast von einem LS-Abstand von 121cm zur Frontwand geschrieben. Meinst du die Rückwand von den LS oder die Tweeter? Ich habe bisher immer den Tweeter genommen.

noch eine Frage zu den axialen Eigenmoden. Auf welche Frequenzen soll ich denn die Helmholtzresonatoren tunen? geplant sind 6 Stück, jeweils 2 für eine Frequenz. Wenn mehr Frequenzen behandelt werden müssen, baue ich natürlich noch mehr



Nochmal vielen Dank und ich freue mich weiterhin auf Antworten.

Ich möchte ab heute schon anfangen zu bauen. Werde davon Fotos machen und hier posten, wenn gewünscht
Ydope
Inventar
#4 erstellt: 06. Feb 2009, 16:49
Hi,

ich würde die ganze Berechung von Moden und die Resonatoren erstmal beiseite lassen und sämtliche Kanten mit dicken Kantenabsorbern versehen. Als Material Steinwolle/Mineralwolle mit einer Dichte von mindestens 50 kg/m³ oder einem Strömungswiderstand von mindestens 15-20 kPa.
Frühe Reflexionen, höhere Frequenzen, usw. sind danach recht leicht zu bändigen.
Plattenresos kannst du natürlich drinlassen, da sie keinen wertvollen Platz in den Kanten wegnehmen. HH-Absorber sind m.E. impraktikabel (zuviel Platzbedarf, zu wenig Wirkung).
Das Ziel ist erstmal soviel breitband Bassabsorption in den Raum zu bekommen wie möglich.
Denn selbst wenn die Berechung der Axialmoden stimmen sollte, kommen dazu noch andere Moden und vor allem akustische Interferenz, die jede Frequenz zur Problemfrequenz macht!

Man könnte noch Berge zu dem Thema schreiben, bitte lies dir mal http://www.casakustik.de/forum/index.php/topic,326.0.html (insbesondere Kapitel 1.5) oder die dort verlinkte englische Originalversion durch.

PS: Dein Ansatz für die Kantenabsorber inkl. Materialwahl sieht gut aus! Bedenke, dass der Raum 12 Kanten hat, je mehr du damit bearbeitest desto besser.
Wenn du die Frontseite mit Vlies beklebst, verbesserst du nochmal die Wirkung im Bassbereich und verhinderst ein Überdämpfen des Raums bei hohen Frequenzen. Siehe auch hier: http://www.ethanwiner.com/density/density.html

Gruß


[Beitrag von Ydope am 06. Feb 2009, 16:51 bearbeitet]
Gelscht
Gelöscht
#5 erstellt: 26. Jul 2009, 21:39
HAllo liebes Forum,
das ist nun endlich auch mal mein erster Beitrag hier, nachdem ich schon jahrelang hier passiv mitlese. Bisher haben sich auch alle Fragen über die Forumsuche hier geklärt. Ich muss sagen, kompliment an alle aktiven hier, das Forum ist genial und eine riesige Bereicherung der HiFi-Welt.

Nun mein Problem:
Mein Raum hat ungefähr die gleichen Maße (4,85m x 4,83m x 2,59m) und ich schlage mich auch mit diversen Akustik-Problemen herum. Ich höre vor allem Jazz, Soul, Funk, Blues, Rock aus den 70ern, ein wenig Klassik, Lounge-Musik.

Ich habe mich nach wochenlangem Probehören für die Canton Ergo RCL entschieden, obwohl ich wusste, dass die in kleineren Räumen problematisch sind. Aber die waren klanglich in der Preisklasse bis 1500 Euro meiner Meinung nach unschlagbar, da war der "HABEN!" Faktor einfach zu groß.
Derzeit hängen die noch an einem günstigen AVR, dem Onkyo TX-SR506 via Bi-Amping und 2x4mm Oehlbach Kabeln. Zwischenfrage: Ist der evenuell unterdimensioniert? Mein Händler war der festen Meinung NEIN!
Pegel reicht auf alle Fälle, aber klanglich?

Mein großes Problem ist aber der Raum:
Die Boxen haben ihre optimale Position gefunden, stehen mit Spikes auf dicken Schiefer-Platten. Der Bass löscht sich aber immer noch in großen Teilen des Raumes aus. Und dann, auf einer tiefen Frequenz habe ich eine MÖRDERISCHE stehende Welle, dass man Angst hat, die Wohnung bricht ein. Das wäre im Physik-Unterricht damals ein anschauliches Beispiel für Resonanzkatastrophen gewesen.
Ich bekomme das nicht in den Griff, da hat wohl auch die Fensterfront ihren Anteil, diese geht über eine komplette Seite und über die ganze Höhe des Raumes, also etwa 4,80m mal 2,50m schwingfreudiges Glas.
Ach ja, schwingfreudiger Parkett-Boden, und dünn verputzte Ziegel-Wände, die auch klingen wollen. Ist auch ein offener Raum mit 2 großen offenen Durchgängen zu anderen Räumen, keine Türen.

Naja, zum GRÖßTEN PROBLEM des Raumes:
Meine Freundin hat den innen-architektonisch sehr stimmig eingerichtet, schicke Leder-Sessel, eine Lebens-große Pferde-Holz-Skulptur, Zebrano-Möbel, für sie muss das alles vom feinsten sein (Frauen halt..) . Die riesigen schwarzen Stand-Boxen waren ihr einziges Zugeständnis an mich.
Als ich nun mit Kanten- und Eck-Absorbern ankam, gab es erstmal ungläubige Blicke und nachfolgend herbe Beschimpfungen meiner Person im Speziellen, und Verunglimpfungen des männlichen Geschlechts im Allgemeinen..

Also meine Frage: Wie bekomme ich mit möglichst dezenten Veränderungen, die ich meiner Freundin noch erklären kann, diesen Raum akustisch in den Griff?
tausend Dank schonmal!
Konstantin
Ist häufiger hier
#6 erstellt: 27. Jul 2009, 23:04
Hi Jahnboeven,

du schreibst dass sich der Bass immer noch "in großen Teilen des Raumes" auslöscht. Ich verstehe das so als ob du mit dem Problem kämpfst dass der Bass an einer bestimmten Stelle im Raum (Hörposition) zwar okay klingt, an anderen Stellen aber nicht. Wenn das der Fall ist, dann kannst du leider nicht allzu viel tun, da man in einem geschlossenen Raum niemals ohne großen Aufwand eine räumlich gleichmäßig verteilte Basswiedergabe erzielen kann. Der Absorbereinsatz müsste entweder extrem massiv sein (kaum praxisgerecht), oder du müsstest mehr Schallquellen im Raum haben (z.B. mehrere Subwoofer). Mit geringem Aufwand ist da leider nichts brauchbares zu bewerkstelligen. Boxen verrücken kann man immer noch probieren, allerdings schreibst du dass du die optimale Position schon gefunden hast.
Dass der Raum unterdimensioniert sein soll finde ich quatsch, denn dein Raum ist mehr als groß genug. Das größte Problem ist, dass die Raumbreite und die Raumtiefe fast identische Maße haben, und die Raummoden (derselben Frequenz) in jeder Dimension verstärken sich zu einer sehr großen Mode.
Wenn du an der Hörposition einen ordentlichen Bass hast kannst du schon froh sein. Dass derselbe Bass an allen Punkten im Raum vorhanden ist - das ist zu viel erwartet.
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