Doch Parkett ???

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x-rossi
Inventar
#1 erstellt: 02. Sep 2004, 18:47
Ein hallo-hallo in die Runde ...

Wisst Ihr, seit ich ein Genelecprospekt habe, bin ich leicht verunsichert. Da haben die doch tatsächlich Parkett in ihren Studios und ich lese ständig, sowas sei normalerweise verpönt?!





Könnten mich die Akustiker unter Euch bitte aufklären?

Gruß
Oliver
snark
Inventar
#2 erstellt: 02. Sep 2004, 19:45
Moin,

warum sollte Parkett prinzipiell verpönt sein ? Ein Stäbchenparkett z.b., fest verleimt auf Betonboden (kein Schwingboden) ist einfach eine akustisch harte Fläche, ohne Freischwing-Eigenschaften. Aus akustischer Sicht auch nicht anders als Fliesen oder gespachtelter Beton

Schwer einzuschätzen und "gefährlich" sind die "schwimmenden" Beläge, weil die Steifigkeiten und damit die Resonanzen schwer bzw. aufwändig zu ermitteln sind...

so long
snark


[Beitrag von snark am 02. Sep 2004, 19:46 bearbeitet]
x-rossi
Inventar
#3 erstellt: 02. Sep 2004, 20:27
Gut. Jetzt weiß ich schonmal, dass Stäbchenparkett resonanzärmer ist als Laminat. Wie sieht's aber aus mit Reflexionen oder wie wirken sich harte Flächen auf die Nachhallzeit, etc. aus?

Gruß
Oliver
Agent_T
Ist häufiger hier
#4 erstellt: 02. Sep 2004, 21:17
Hallo X-Rossi,
Parkett beeinflusst die Nachhallzeit fast gar nicht. Das hat den großen Vorteil, dass es die Nachhallzeit nicht "verbiegt". Da Teppichboden erst ab ca. 1KHz absorbiert, verbiegt er halt die Nachhallzeit sehr stark. Kann man mit dem Hunecke-Rechner sehr gut simulieren. Im Tonstudio muss die Nachhallzeit halt extrem linear und niedrig sein. Da hat Teppich nix verloren. Wie man auf Deinen Bildern gut sehen kann, gibt es im Tonstudio wegen des Nahfeldes und der Mischpulte auch keine Bodenreflexionen.
Angewendet auf einen HIFI-Hörraum bedeutet dies:
Parket und zwischen Boxen und Hörplatz einen dicken Teppich auf den Boden. Mit reichlich breitbandigen Absorbern dann die Nachhallzeit linear nach unten drücken. Das wäre dann der perfekte Raum wenn Geld keine Rolle spielt.

Gruß
Agent_T
x-rossi
Inventar
#5 erstellt: 02. Sep 2004, 21:39
Hallo Agent_T,

genau das ist ja mein Traum, das (annähernd) perfekte Abhörzimmer. Es hapert aber, wie Du treffend bemerkt hast, am nötigen Kleingeld und am fehlenden Know-How.

Vor kaum 4 Monaten wusste ich rein gar nichts über die idealen Bedingungen eines akustisch optimierten Raumes. Und jetzt stoße ich auf etliche Formeln und Regeln, die ich erst mal verdauen muss. Dabei bin ich den Hauptteil des Tages mit ganz anderen Dingen beschäftigt.

Es ist wahrlich nicht leicht, ein Freund des guten Tones zu sein ... aber irgendwie schaffe ich auch das.

p.s. Das schlimmste an meinem (Traum-)Abhörraum ist ja, dass er durchdesigned sein soll. Ich kann das irgendwie nicht, wertige Geräte mit einem verbasteltem Raum kombinieren

Gruß
Oliver
Patrick
Stammgast
#6 erstellt: 02. Sep 2004, 21:56
Solang man von den 4 Punkten Aussehen, Wirkung, Preis und Aufwand nur 2 optimieren muss ist es unkompliziert, bei 3 wird es schwer und bei allen zusammen fast unmöglich.

Nur Aussehen und Wirkung optimiert:
Du musst nur alle Wände und die Decke ungefähr 20 cm nach innen wandern lassen und je nach Bedarf entweder Akustikmaterial oder Verblendung anbringen lassen.
wolfi
Inventar
#7 erstellt: 03. Sep 2004, 11:13
Hallo,
zwischen festaufliegendem Parkett und hohliegendem gibt es ab ca. 500 Hz, was das Reflexions-/ Absorptionsverhalten angeht, kaum einen Unterschied, darunter wirkt das hohliegende wie ein Plattenabsorber.
Parkett reflektiert den Schall stark, absorbiert wenig, demgemäß ist mit starkem Nachhall zu rechnen.
x-rossi
Inventar
#8 erstellt: 03. Sep 2004, 18:22
Danke @ Patrich & wolfi,

da rollt was auf mich zu. Auf wieviel beläuft sich denn momentan die Preisspanne des Stundenlohns bzw. eines Pauschalpreises für einen Raumakustiker, wenn er mich ordentlich berät? Ich komme da wahrscheinlich doch nicht drumherum ...

... die Alternative wäre, das Ganze beim ersten Raum selbst in die Hand zu nehmen, einige Berechnungsfehler zu fabrizieren und das Design wie bei Hempels aussehen zu lassen.

Wenigstens wäre das gut, um Erfahrungswerte zu sammeln. Also wieviel kostet ein günstiger aber solider Raumakustiker?

Gruß
Oliver
Agent_T
Ist häufiger hier
#9 erstellt: 03. Sep 2004, 20:24
Hallo x-rossi,
bei R-T-F-S gibts das kostenlos. Natürlich werden die Dir nur Ihre eigenen Absorber empfehlen, ist aber sicherlich trotzdem empfehlenswert.
Bei w-vier kostet so eine Beratung glaube ich 500?, dafür Messen die Dir aber auch den Raum aus und empfehlen Dir nicht nur Ihre eigenen Absorber, sondern machen Dir auch Pläne zum Selbstbau von Absorbern.

Gruß
Agent T
x-rossi
Inventar
#10 erstellt: 04. Sep 2004, 01:42
Danke Agent_T,

R-T-F-S passt ja wunderbar! Wiesbaden liegt gerade um die Ecke ...

Gruß
Oliver
Limiter_db
Ist häufiger hier
#11 erstellt: 04. Sep 2004, 20:23
Sollte man im Hifihöraum wenn man Pakett(standart) hat nun einen Teppich zwischen Boxen und Hörplatz benutzen oder nicht?
Habe mir einen dicken Wollteppich(190*130) gekauft und empfinde die höhen jetzt als hamonischer als vorher.
Habe einige CD die etwas sehr brilliant abgemischt wurden die jetzt nicht mehr so schrill wie vorher klingen.
x-rossi
Inventar
#12 erstellt: 04. Sep 2004, 21:21
Hallo Limiter_db,

wenn ich mal Agent_T zitieren darf:


Im Tonstudio muss die Nachhallzeit halt extrem linear und niedrig sein. Da hat Teppich nix verloren. Wie man auf Deinen Bildern gut sehen kann, gibt es im Tonstudio wegen des Nahfeldes und der Mischpulte auch keine Bodenreflexionen





Angewendet auf einen HIFI-Hörraum bedeutet dies:
Parket und zwischen Boxen und Hörplatz einen dicken Teppich auf den Boden. Mit reichlich breitbandigen Absorbern dann die Nachhallzeit linear nach unten drücken.


Gruß
Oliver
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