Ripol Messungen im Raum

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SonnyTucson
Hat sich gelöscht
#1 erstellt: 24. Okt 2011, 19:37
Hallo zusammen,

angeregt durch verschiedene Diskussionen zum Thema Dipol/Ripol im Nahfeld, habe ich verschiedene Messungen im Hörraum durchgeführt, um das Potential einer solchen Lösung zu überprüfen.
Hier die schematische Übersicht des Test-'Setup':
Ripol im Raum

Der Grund, warum ich die ersten Messungen nicht an der tatsächlichen Position durchgeführt habe, ist einfach:
als 'Schmankerl' habe ich den Ripol mit verschiedenen Schallwänden versehen, ihn also quasi als Zwitter aus Ripol mit 'open baffle' eingesetzt. Der Hintergrund ist trivial, nämlich wie der schwache Wirkunsgrad eines Dipolkonstrukts im Fernfeld verbessert werden kann. Die hierzu notwendigen Umbauten lassen sich aus Platzgründen nicht hinter dem Sofa durchführen.

Als erstes waren die Messungen des 'nackten' Ripols in 0,25, 0,5 und 1,0m Abstand fällig:
Ripol in 0,25m 0,5m 1,0m
Das tut schon weh, ca. 10db weniger Pegel zwischen 40Hz und 30Hz bei einem Meter Abstand, dazu Auslöschungen durch Boden-/Wandreflexionen (der Ripol stand bei der Messung ca 0,5m erhöht).
Als nächstes der Einfluss der Schallwände. Hierzu wurde als erstes eine zusätzliche Schallwand 0,5mx1,0m unter dem Ripol angebracht. Danach folgten zusätzliche Seitenwände, ebenfalls in 0,5x1,0m. Als Letztes wurde dann auch der entstandene Zwischenraum oberhalb des Ripols geschlossen, allerdings nur noch mittels ca. 30cm dicker Dämmwolle:
Einfluss zusätzliche Schallwände in 0,25m

Einfluss zusätzliche Schallwände in 0,5m

Einfluss zusätzliche Schallwände in 1m

Den größten Einfluss hat bei jeder Messung das Einbringen der seitlichen Schallwände, da hier der größte Gewinn an Fläche mit einherging.

Angespornt durch den Pegelgewinn der Schallwände wurde dann noch eine Messung des nackten Ripols am späteren Aufstellungsort vorgenommen. Da hier der Hörabstand ca.0,5m beträgt, habe ich die 0,5m Vergleichsmessungen mit den verschiedenen Schallwänden darübergelegt. Und hier ist jetzt der Zeitpunkt gekommen, wo der Hund das Wasser lassen muss....
Leider scheint die Nahfeldposition hinter dem Sofa aufgrund schlechter Raumanregung überhaupt nicht geeignet zu sein:
Ripol in Hörposition
Zumindest mit meinem Setup scheint der Ripol nicht gut mit dem Raum zu interagieren. Erstaunlich nur, daß er das nicht im üblichen 2-3m Hörabstand tut, sondern sogar im Nahfeld.

Die Diskussion ist hiermit eröffnet.

Viele Grüsse
Guido
ROTERBRECHER
Ist häufiger hier
#2 erstellt: 25. Okt 2011, 22:49
Hallo-Versuch macht kluch Ich hab mit meinem Ripol sogut wie alle denkbaren Standorte,Polungen und Phasenlagen im Wohnzimmer durchprobiert bis der endgültige Standort feststand und kam zu dem Schluss,dass oft auch die seltsamsten "Stellungen"-entgegen der gängigen Ripol-Aufstellungstheorien gut funktionierten-mit besonderem Augenmerk allerdings auf Frequenzgang,Tiefgang und mögl.geringer Raummodenanregung als auf den Wirkungsgrad.
Mein Raum hat 28qm und die Anordnung der Komponenten ist ziemlich genau identisch mit deinem Bild;bloss dass bei mir die Couch "unten "an der Wand ist und TV/Lautsprecher in Raummitte.Diese Einrichtung ist dem Umstand geschuldet,dass der Ripol bei Wandnaher Aufstellung vom Hörplatz aus gesehen nicht zufriedenstellend funktioniert,dh.der Tiefgang endet bei ca.40Hz und damit auch der eigentliche Vorteil bzw.Sinn eines Ripols-rabenschwarzer,losgelösst im Raum stehender natürlicher Bass...
Jetzt steht der Ripol hier rechts neben dem rechten Front-LS an der Wand-längsgesehen in Raummitte-damit geht er bis ca.25Hz ohne Schalldruckverlust runter,dann ist aprupt Schluss...
Eine Aufstellung des Ripols rel.nah hinter dem Hörplatz kann ich pers.überhauptnicht empfehlen-der Wirkungsgrad ist so zwar sehr gut und der Bass >theoretisch< nicht ortbar-bei Nahfeldaufstellung zerreisst es das Bassstaging zu den Front-LS aber trotzdem komplett,weil man durch Vibrationen ect. einfach merkt,dass der Bass nicht von vorn aus einem Guss mit den Front-LS kommt.
Zumindest,wenn es sich bei denen um Standboxen handelt,die im Bassbereich auch nennenswert mitmischen und die der Ripol eigentlich nur nach unten-sprich unter ca.50-80 Hz"abrunden"soll...
Soweit mal meine Erfahrungen dazu
Grüsse-ste
SonnyTucson
Hat sich gelöscht
#3 erstellt: 26. Okt 2011, 08:13
Hallo Roterbrecher,

vielen Dank für die ersten Anregungen. Die Hörposition im Nahfeld wurde bei mir durch diverse Berichte in den Foren angeregt. Oft mit den Äusserungen 'noch nie einen so präzisen, rabenschwarzen Bass gehört' und ähliches.
Die Tatsache, daß bei den ersten Messungen durchaus ripoltypische Eigenschaften beobachtet werden konnten, hat mich zuversichtlich gemacht. Im Grunde genommen müsste die Physik in 0,5m Abstand bei beiden Messpositionen ähnlich sein, da hier der Raum das Messergebnis noch nicht dominieren kann. Hätte ich alle Messungen in 2,5m Abstand an verschiedenen Raumpositionen (und unter verschiedenen Winkeln) gemacht, hätte ich mir durchaus so eine Berg- und Talfahrt im Amplitudengang vorstellen können.

Vielleicht werde ich den Ripol am Wochenende auch mal in der Nähe der Frontboxen (2-Wegeriche mit Visaton AL130 als 'Tieftöner', bei 80Hz durch den AV getrennt) vorknöpfen.
Was das Basstaging angeht, magst Du recht haben, ich glaube hier ist der größte Nachteil dieses Konzepts begründet. Leider scheinen bei mir manchmal Stimmen mit von hinten abgebildet zu werden, was ich der nicht sauberen Filterung am AV-Subausgang anlaste.

Aber zum zweiten Thema meines Versuchs, das Anbringen einer zusätzlichen Schallwand:
hier konnte ein deutlicher Pegelgewinn im Bereich 5-6dB verzeichnet werden, was auch wieder den verschiedenen Dipoltheorien entspricht.
Natürlich ist damit der grundsäzliche optische Vorteil des Ripols, nämlich eines möglichst kleinen Bauraums zunichte gemacht.
Da bei mir aber hinter dem Sofa die Optik nicht ins Gewicht fällt und der Ripol trotzdem 'unsichtbar' bleibt, hat man hier die besten Eigenschaften der beiden Konzepte miteinander verheiratet:
die tiefe Fres des Ripols durch die bauartspezifische zusätzliche Luftlast und den Pegelgewinn durch das große 'open baffle'.
Für diejenigen, bei denen eine große Schallwand nicht am WAF scheitert, vielleicht eine mögliche Option, um den nötigen Pegel am Sitzplatz zu erreichen!

Viele Grüsse
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