Weniger stehende Wellen mit Glasfront?

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dmkdmkdmk
Stammgast

#1 erstellt: 07. Mai 2012, 10:19

Mein zukünftiger Hörraum wird voraussichtlich auf der Süd- und Westseite komplett verglast sein. Natürlich ist mir die Akustik sehr wichtig insbesondere in Hinblick auf stehende Wellen. Da der Raum eine Akustikdecke bekommt, ist für mich die Nachhallproblematik nur sekundär. Mir ist selbstverständlich klar, dass sich zwischen der Glasfront und der gegenüberliegenden Massivwand eine stehende Welle bilden kann. Aber meines erachtens müsste sie eigentlich schwächer ausfallen als wenn sich zwei massive Wände gegenüber stehen. Denn in unser aktuellen Wohnung haben wir auch eine grosse Glasfront und die schwingt fröhlich mit, wenn der Subwoofer etwas beherzter zur Sache geht. Das heisst, es wird Schallenergie in den Scheibenzwischenraum und nach aussen geleitet. Die stehende Welle müsste sich schneller neutralisieren als an zwei Massivwänden.

Leider findet sich im Internet keine Literatur dazu. Mich würde Wunder nehmen, wie stark dieser Effekt ist und ab welchem Frequenzbereich er auftritt.

Hat da irgendwer eine Ahnung?

ehemals_Mwf
Inventar

#2 erstellt: 08. Mai 2012, 00:31

Moin,

das hängt natürlich von allen Details deiner Gegegebenheiten ab und ist nicht seriös vorherzusagen.
Im Prinzip ist der Gedanke richtig.

Zum Ausgleich eines evtl. überraschend schlanken Bass- und Grundtonbereichs sollten unbedingt 1 - 2 Aktivsubs vorgesehen werden, um gegensteuern zu können.

Gruss,
Michael

SonnyTucson
Hat sich gelöscht

#3 erstellt: 08. Mai 2012, 07:58

Moin, moin,

ich denke auch, daß dies eine Einzelfallbetrachtung bedeutet, da jedes Hörzimmer individuelle Eigenschaften besitzt.
Floyd E. Toole geht auf diese Phänomen in seinem Standartwerk 'Sound Reproduction' ein (Seite 208ff 'standing waves in real rooms'). Hier wurde die Amplitude nicht abgeschwächt, aber in einen unkritischeren Bereich des Hörzimmers 'verschoben', der weiter von der Hörposition entfernt war.

Grundsätzlich werden die Raummoden ANDERS ausfallen, ob sie schwächer werden, wage ich nicht zu behaupten.

Das Problem bei mitschwingenden, großen Fensterflächen ist, daß sie den Nachhall negativ beeinflussen können, da sie keine bedämpften 'Plattenschwinger' darstellen. Vielleicht in deinem Fall mit einer Akustikdecke kein bedeutender Nachteil!

Grüsse
Guido

Sieglander
Hat sich gelöscht

#4 erstellt: 08. Mai 2012, 08:39

Ich könnte mir schon vorstellen, daß das einen Einfluß haben kann. Ich habe bei mir 2 Subs im Einsatz, beide in den Raumecken hinten platziert. Der eine steht in einer Beton-Beton Ecke, der Andere in einer Beton-Glas Ecke direkt neben einem 2x0,8m Plattenheizkörper.
Beide Subs zeigen im Reflexkanal gemessen identische Frequenzgänge. Am Hörplatz gemessen regt der Beton-Beton Sub meine beiden Hauptmoden bei 34Hz und 68Hz maximal an. Der Andere die 34Hz Mode nicht so stark und die 68Hz Mode fast garnicht. Dafür zeigt sich aber ein brutaler Einbruch bei ca. 50Hz.
Ich hatte da auch schon irgendwie auf die Fensterfront, bzw. den Heizkörper als Bassvernichter getippt.

EDIT: Hier mal die Frequenzgänge

$sub\'s$

[Beitrag von Sieglander am 08. Mai 2012, 18:14 bearbeitet]

SonnyTucson
Hat sich gelöscht

#5 erstellt: 08. Mai 2012, 16:01

Hallo Sieglander,

die verschiedene Anregung wird an den verschiedenen Aufstellungspositionen liegen, nicht an der Fensterfront. Diese kann NICHT so stark dämpfen, daß eine Senke entsteht, der Anteil Direktschall/Diffusschall würde dies verhindern. Hier handelt es sich wiederum um eine Raummode.

Die Fensterfront kann auch nicht unterscheiden, welche Schallfront von welchem Sub auf Sie zuläuft und 'absorbiert' wird, d.h. Sie kann nicht dem linken Sub die Schallenergie entziehen und die vom rechten Sub abgestrahlte unberücksichtigt lassen, wie soll das gehen?

Versuche doch einmal bei gleichen Sinustönen aus jeweils einem Sub das Fenster anzufassen. Wann schwingt es am stärksten mit, macht es das bei beiden Subs (ich tippe ja