Probleme mit stehenden Wellen

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Kj.Ig
Stammgast
#1 erstellt: 07. Mai 2004, 13:05
Hi.
Ich habe folgendes Problem:

Ich bin letztens Umgezogen und habe meine "kleinen" Quadral Titan mitgenommen (ansich ja schon schwer genug...), so nach der Aufstellung und allem Aufbau, habe ich jetzt fürterliche stehende Wellen irgendwo unter 50hz in meinem Raum, weiteres abrücken von den Wänden und neue Spikes haben schon etwas geholfen, aber richtig lässt sich das Problem irgendwie nicht lösen. Habt ihr irgendeine Idee? Der Raum ist ungefähr 5x7x2,40m groß Die boxen Stehen an der 5m langen Wand der Hörplatz ist 1,5m von der Rückwand entfernt, die Boxen stehen mit dem Hörplatz in einem gleichschenkligem Dreieck mit je 3m länge...

Würde mich sehr über konstruktive Vorschläge freuen...


[Beitrag von Kj.Ig am 07. Mai 2004, 13:22 bearbeitet]
ecker98
Stammgast
#2 erstellt: 10. Mai 2004, 13:04
Hallo

Ich hatte das Problem auch einmal.
Sollten Deine Lautsprecher gerade zur gegenüberliegenden Wand strahlen, drehe diese einmal schräg zum Hörplatz.
Bei 4m Wandabstand bekommst Du eine stehende Welle um 38Hz.

Gruss
Uwe
snark
Inventar
#3 erstellt: 10. Mai 2004, 13:10
Hi,

ich habe Dich mal zu den Akustikern verschoben, da sind die Chancen auf sachkundige Hilfe größer

so long
snark
Patrick
Stammgast
#4 erstellt: 10. Mai 2004, 16:20
Im Bassbereich ist es egal in welche Richtung die Lautsprecher gedreht sind. Nur die genau Position des/der Tieftöner im Raum ist interessant.

Sehr praktisch bei solchen Problemen ist eine Signalquelle mit der man sich Sinussignale mit beliebiger Frequenz erzeugen kann, entweder PC oder Frequenzgenerator. Dann kann man die Problemfrequenzen einfacher isolieren.
Wenn du deine Raummaße in http://www.mcsquared.com/metricmodes.htm eingibst kommen einige mögliche Frequenzen raus.
wolfi
Inventar
#5 erstellt: 10. Mai 2004, 16:28
Hallo,
probiere es einmal mit " Zusammenschieben " der Boxen bis zu einem Abstand von gut 2 m zueinander.
Patrick
Stammgast
#6 erstellt: 10. Mai 2004, 20:01

Hallo,
probiere es einmal mit " Zusammenschieben " der Boxen bis zu einem Abstand von gut 2 m zueinander.

Wie kommst du auf den Vorschlag? Warum nicht irgendwas anderes?
qnorx
Stammgast
#7 erstellt: 10. Mai 2004, 23:39
Also erstmal solltest Du Dir ganz sicher sein, dass Du eine stehende Welle hast (bin anhand Deiner Schliderung nicht ganz überzeugt).
Dazu solltest Du erstmal versuchen die Welle zu messen, damit Du eine genaue Frequenz hast.

Theoretisch müssten Deine stehenden Wellen (erster Ordnung) bei 34.4 Hz, 24.5 Hz und 71.7 Hz auftreten (wenn sie überhaupt auftreten). Natürlich können Raummoden auch in höherer Ordnung auftreten, also jeweil bei der doppelten Frequenz. Speziell problematisch kann es werden, wenn sich Raummoden überlagern, also im vorliegenden Fall z.b. bei ca. 72 Hz, wo die erste Raummode in der Z-Achse und die Raummode dritter Ordnung in der Y-Achse liegt.

Die Position der Lautsprecher ist aus Gründen der Stehenden Wellen eigentlich nicht relevant. Aber: wenn man eine Überhohung in Bassbereich hat, dann ist man sicher gut beraten, die Lautsprecher von den Wänden weg zu rücken, dadurch wird das Problem der stehenden Wellen zwar nicht tangiert, aber eine Überhöhung durch Reflexion vermindert.

Nimm' mal einen Sinuswellengenerator (z.b. Software auf dem PC und PC an die Anlage) und geh mal die Frequenzen im Bassbereich durch. Bei jeder Frequenz hören an verschiedenen Positionen, einmal Wand nah und vielleicht an zwei, drei Punkten im Raum. Stehende Wellen haben im Raum sowohl Schalldruckmaximas als auch Schalldruckminimas, will heissen, es gibt Überhöhungen und Senken. Das sollte eigentlich zu hören sein.
SATire
Stammgast
#8 erstellt: 11. Mai 2004, 08:54

Die boxen Stehen an der 5m langen Wand der Hörplatz ist 1,5m von der Rückwand entfernt, die Boxen stehen mit dem Hörplatz in einem gleichschenkligem Dreieck mit je 3m länge...


Versuch es mal möglichst "unsymmetrisch" für den Bass: Stelle das Dreieck nicht mittig in den Raum. Also eine Box etwa in die Mitte der langen Wand und die andere eher Richtung Ecke. An der Seitenwand (also die Wand, die dann wohl den Schall spiegelt) musst Du noch irgendwas absorbierendes applizieren (volles großes Bücherregal, dicker Wandteppich o.ä.), damit die Ortbarkeit im Mittel-/Hochtonbereich nicht zu sehr leidet. So erzeugen die beiden Bässe einen stark unterschiedlichen Frequenzgang, so dass sich die Überhöhungen und Auslöschungen mit etwas Glück/ bzw. Geduld beim Schieben gegenseitig wegmitteln.

Immer gut ist auch, wenn der Bass von den umgebenden Wänden unterschiedlich weit entfernt ist (z.B. Eckenlautsprecher: 40 cm vom Boden, 70 cm zur hinteren Wand, 1,1 m zur rechten Wand). Denn 2 gleiche Entfernungen führen so etwa zu doppelt hohen Spitzen und doppelt tiefen Tälern im Frequenzgang.

Jens
peter63
Stammgast
#9 erstellt: 13. Mai 2004, 01:27

Hi.
Ich habe folgendes Problem:

.... habe ich jetzt fürterliche stehende Wellen irgendwo unter 50hz in meinem Raum,...

da gibts doch Auslöschungen bei 344/4xWandabstand, oder? Das wären für 50Hz ca. 1,72m. Kannst Du das mal ausprobieren, Basschassis-Abstand zur Wand auf rund 1,70? Am Besten mehrmals, Seite und hinten.
Antenne
Stammgast
#10 erstellt: 13. Mai 2004, 17:07
Hallo,

vielleicht kann hier auch meine Aufstellung helfen:

Eine gute Unterdrückung stehender Wellen kann man auch erreichen, wenn die LS links und rechts von einer Raumecke stehen.

Ich habe eine solche Aufstellung, aber nicht weil ich stehende Wellen hatte, sondern weil mein Zimmer einfach sehr klein ist (11 qm) und die LS bei normaler Aufstellung immer in Ecknähe stehen würden, was einen unsauberen und versumpften Bass zur Folge hatte, trotz Regalboxen!

Jetzt steht aber jeder LS etwa in der -Mitte- je einer Wand, also maximale Eckferne. Man hört jetzt mehr was die LS wirklich wiedergebem (Bass, eher dünn aber sehr sauber), auch die Ortung ist sehr gut, ebenso die Raumabbildung (sofern auf der Aufnahme vorhanden!).

Aussehen tut das etwa so:


Wenns möglich ist, sollte man mal ein Versuch machen. Für die Stereoortung ist es auch besser, wenn beide LS symmetrisch zu Ecke stehen, d. h. beide LS haben den gleichen Abstand von der Ecke und auch den gleichen Abstand zur Rückwand (siehe Zeichung!)


Schöne Grüsse
Leisehöhrer
Inventar
#11 erstellt: 14. Mai 2004, 13:31
Hallo,

sage bitte mal was zum Raum insgesamt. Aus was sind die Wände ? Wie ist es eingerichtet, eher wenig Möbel ?
Ist der Raum hallig ? Von den Massen her würde ich eine Aufstellung beide Boxen vor einer der langen Wände ausprobieren. Und zwar so das sie um die 2 Meter Abstend zu den Seitenwänden bekommen. So stehen sie ca 3 Meter auseinander. Rückwandabstand würde ich dann mit 20 cm anfangen und dann immer weiter weg ausprobieren. Schränke und Regale an der gegenüberliegenden Seite. Couch, Sessel und Tisch so vor die Boxen das der Hörplatz 1 Meter vor der Regalwand ist. Wenn eine der langen Wände Fenster hat würde ich die Boxen gegenüber aufstellen.
Soweit meine Einschätzung. Das Bassreflexrohr verschliessen ist auch einen Versuch wert finde ich. Mit zusammengerollten Handtüchern geht das zum probieren ganz gut.

Gruss

leisehörer
Albus
Inventar
#12 erstellt: 14. Mai 2004, 14:20
Tag,

dann füge ich, anschließend, auch noch etwas hinzu. - Stehende Wellen bilden sich zwischen parallelen Flächen, Raummoden (Bildung dreidimensional) bis typisch 300 Hz, vorzüglich im Raum der Schuhkarton-Form (wie hier gegeben), haben ihr Maximum jeweils in den Raumwinkeln, an den Wandmitten, deren Minimum liegt in der Mitte des Raumes, typisch. Günstig ist sehr häufig das so genannte LEDE-Prinzip; d.h. Life End-Dead End: Hinter die LS gehört eine freie schallharte Wand, hinter den Hörplatz gehört Dämpfendes (gefülltes Bücherregal, Vorhang, Sessel, dicke Tapete, o.ä.). Die Wandmaterialien sind zu beachten, die Möblierung darf um den Hörplatz herum gern schwer sein (Sofa, Sessel). Schlicht, die Raumhälfte, in die hinein abgestrahlt wird, die sollte bedämpft sein und nicht bündeln.

Um für die Raummoden und etwaige stehende Wellen die Wege länger zu machen, kann man die LS etwas einwinkeln, was zusätzlich günstig den Direktschallanteil erhöht, aus den Raumwinkeln mindestens 70 cm heraus, der Hörabstand sollte mehr einem gleichseitigen Dreieck angenähert werden, bei einer Basisbreite von 3,00 m (Platzierung nicht an der langen Wand). Der Hörplatz sollte mehr in die Raummitte vorrücken.

MfG
Albus


[Beitrag von Albus am 14. Mai 2004, 14:33 bearbeitet]
wolfi
Inventar
#13 erstellt: 14. Mai 2004, 15:24
Hallo Albus,
weil es gerade so schön passt ( Heim einerseits, Aufnahmestudio andererseits ):" Für die Verteilung der Schallabsorber hat sich das Prinzip Dead End - Life End ( DELE ) bewährt. Danach werden die Schallabsorptionsmaßnahmen auf der Raumseite um die Lautsprecher herum konzentriert. Die Rückwand hinter den Abhörplätzen erhält eine vorzugsweise diffus reflektierende Ausstattung." ( Fasold/Veres, Schallschutz+Raumakustik in der Praxis,2. Aufl. 2003, m.w. Nachweisen ).
qnorx
Stammgast
#14 erstellt: 15. Mai 2004, 05:22

[..] haben ihr Maximum jeweils in den Raumwinkeln, an den Wandmitten, deren Minimum liegt in der Mitte des Raumes, typisch.


Sprichst Du hier das Maximum des Schalldruckes an? Weil, das würde dann aber nicht stimmen. Die Schalldruck-Maximas liegen bei 1/4 und 3/4 des Raumes bei Moden erster Ordnung. An den Wänden und in der Mitte liegen die Minimas.
An den Wänden und in der Mitte liegen die Maximas der Schallschnelle.


Um für die Raummoden und etwaige stehende Wellen die Wege länger zu machen, kann man die LS etwas einwinkeln, [..]



Wie soll das funktionieren? Gerade im Bassbereich dehnt sich der Schall kugelförmig aus, da ist die Position punkto Aufstellung eigentlich relativ egal. Einzig die relative Postion der Lautsprecher zum Hörer kann eine deutliche Veränderung bringen, je nach dem ob der Hören in einem Druckminima oder -maxima sitzt.
Albus
Inventar
#15 erstellt: 17. Mai 2004, 10:19
Tag,

ja und ja. Ich kenne die Hinweise auf einerseits und andererseits Live End - Dead End. Unterscheidungen, bis herunter auf Genre; Rock sei gut bei LEDE, aber ... . - In Wohnumgebungen ist alles Kompromiß, auch aus derartigen Regel-Konzepten. Es geht um Dreierlei: den Frequenzgang der LS in Abhängigkeit vom Aufstellungsort, um die Raummoden, um etwaige stehende Wellen.

In diesem Falle weiß ich wovon ich rede, ich habe selbst einen Raum mit Abmessungen 7,10 x 5,50 x 2,50 m, ca. >95 cbm. Die Lösung war nicht schwierig zu finden, die einschlägige Forschungsliteratur war sehr hilfreich. Es ist eine Kombination aus LEDE/DELE. Die Hörsamkeit ist picobello. Der Raumfrequenzgang interessiert mich nicht mehr.

MfG
Albus


[Beitrag von Albus am 17. Mai 2004, 11:37 bearbeitet]
wolfi
Inventar
#16 erstellt: 17. Mai 2004, 11:59
Hallo albus,
auf das " einerseits, aber andererseits - man weiss auch nicht " kam es mir an. Nichts gegen Deinen Vorschlag.
Albus
Inventar
#17 erstellt: 17. Mai 2004, 12:04
Tag Wolfi,

alles bestens, ich fand auch an deinem weiterführenden Hinweis nichts problematisch.

Freundliche Grüße!
Albus

Nachschrift: Ich empfehle, die LS so zu stellen, dass die TT nicht unmittelbar auf oder über dem Boden platziert sind: bestens auf einen Sockel, >40 cm hoch, wenn nur ein Fuß, dann >20 cm hoch und etwas geneigt (gab es einst als Lautsprecherfuß von Canton). Spikes sind nicht die Lösung. Standlautsprecher, deren TT fast Bodenkontakt hat, sind immer problematisch.
A.


[Beitrag von Albus am 18. Mai 2004, 09:53 bearbeitet]
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