Parallele Wände vermeiden

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mastix-chef
Schaut ab und zu mal vorbei
#1 erstellt: 13. Sep 2006, 16:46
Hallo, ich bin zum ersten Mal hier. Finde euer Forum hervorragend. Da ich selbst Musiker bin (quasi vom anderen Ufer ) habe ich bislang immer in Musikerforen gesucht, und dort wenig gefunden.

Also hier meine Frage.
Ich habe immer wieder gelesen, daß man viele Probleme den stehenden Wellen in einem Raum zu verdanken hat. Außerdem ist bekannt, daß stehende Wellen durch das Aufschaukeln zwischen parallelen Wänden entstehen.
Wie wäre es also, wenn man immer an einer von den jeweils gegenüberliegenden Wänden mehrere fast raumhohe, vielleicht 1 m breite Platten anbringt, alle mit einem leichten Abstand von der Wand und alle leicht gedreht.
Verständlich????? (Bei Interesse schicke ich gerne eine Grafik)
Evtl auch unter der Decke. Müßten dann nicht die stehenden Wellen verschwunden sein?

Oder entstehen andere Probleme durch
1) Aufschwingen der verwendeten Platten
2) Resonanzen durch die kleinen Räume hinter den Platten??

Für eine Antwort wäre ich sehr dankbar.
gto
Stammgast
#2 erstellt: 13. Sep 2006, 17:07
Also auf die schnelle würde ich mal sagen, das die Platten schon ordentlich
massiv sein müssten um die tiefen Frequenzen nachhaltig zu beeindrucken, und
ob z.B. Betonplatten in ordentlicher Stärke da so praktikabel wären, wage ich
mal zu bezweifeln
Wenn ich mal von normalen Räumen und nicht von einem zu bauenden Veranstaltungsraum oder Grossstudio ausgehe, würde ich da eher, nach
ermitteln der Moden, auf die üblichen Mittel wie Resonatoren, Plattenschwinger
Eckabsorber usw. , zurückgreifen.

Grüsse Gerd
Onemore
Inventar
#3 erstellt: 13. Sep 2006, 18:42

mastix-chef schrieb:

Wie wäre es also, wenn man immer an einer von den jeweils gegenüberliegenden Wänden mehrere fast raumhohe, vielleicht 1 m breite Platten anbringt, alle mit einem leichten Abstand von der Wand und alle leicht gedreht.



Die Wellenlänge der tiefen Frequenzen ist zu groß, um sich durch solche Maßnahmen beeinflussen zu lassen. Aber wenn du schon 1 m breite Platten anbringen willst, dann kannst du auch gleich Platten-/Membranschwinger an die Wand stellen. Das hätte einen deutlichen Einfluß auf die Baßwiedergabe.


Gruss Bernd
mastix-chef
Schaut ab und zu mal vorbei
#4 erstellt: 13. Sep 2006, 18:51
Ich habe das mit so drehbaren Wänden mal in einem Studio gesehen. Die haben damit einfach das Reflektionsverhalten des Raumes beeinflußt.
Aber es stimmt schon, das war ein recht großer Raum, und wahrscheinlich ging es da auch nicht um tiefe Frequenzen.

Aber warum ändert sich das Reflektionsverhalten einer tiefen Welle nicht, wenn es schräg reflektiert wird und somit an der gegenüberliegenden Wand anders ankommt als vorher. Müßte das nicht stehende Wellen vermeiden, egal wie lang eine Welle ist?

Möglicherweise habe ich das Prinzip der Reflektion ja doch noch nicht recht verstanden.
LG
Andreas
Onemore
Inventar
#5 erstellt: 13. Sep 2006, 19:07

mastix-chef schrieb:

Aber warum ändert sich das Reflektionsverhalten einer tiefen Welle nicht, wenn es schräg reflektiert wird und somit an der gegenüberliegenden Wand anders ankommt als vorher. Müßte das nicht stehende Wellen vermeiden, egal wie lang eine Welle ist?



Zunächst muss man berücksichtigen, dass das Strahlenmodell bei tieferen Frequenzen nicht mehr funktioniert und damit keine gültigen Aussagen gemacht werden können. Was zur Anwendung kommen kann ist das Wellenmodell.

Trifft eine Schallwelle mit z.B. 7 m Wellenlänge (= ca. 49 Hz)auf ein z.B. 1 m breites Hindernis, dann kommt es auf die Materialeigenschaften des Hindernisses und seiner unmittelbaren Umgebung an. In einem Raum ist die unmittelbare Umgebung die Wand hinter dem Hindernis. Je nach Materialeigenschaften resultiert eine mehr oder minder starke diffuse Brechung sowie bei einem schallharten Hindernis eine Schallbeugung um das Hindernis herum. Da die Wellenlänge erheblich größer ist als das Hindernis, wird sich der Schall davon wenig beeinflussen lassen. Eine stehende Welle wird sich trotzdem einschwingen können.

Entzieht dein Hindernis dem Schall allerdings eine erhebliche Menge an Energie, wird sich die stehende Welle erst zu einem späteren Zeitpunkt vollständig einschwingen können. Das ist der Grund warum große Plattenabsorber funktionieren.


Gruss Bernd
mastix-chef
Schaut ab und zu mal vorbei
#6 erstellt: 14. Sep 2006, 08:39
O.K., das ist nachvollziehbar.
Aber vielleicht ist noch nicht klar geworden, was ich vorhabe?

Im Grunde möchte ich ja die komplette Wand schräg machen. Da das natürlich sehr viel Platz wegnehmen würde, unterteile ich einfach die Schrägen, indem ich viele 1 m breite "Teil"-Wände nebeneinander stelle, alle um (meinetwegen) 30Grad gedreht, aber doch so, daß die komplette alte Wand (hinter den Teilwänden) abgedeckt ist. So in der Art einer auf der Seite liegenden Treppe.......

Wenn man sich jetzt vielleicht auf eine etwas kleinere Welle verständigen könnte (bei mir dröhnts eher so bei 110Hz), z.B. so auf etwa 3 bis 4 m, dann "müßte" doch eigentlich die komplette Welle schräg reflektiert werden, oder?

Dann das gleiche an der Decke und an einer zweiten Wand, so, daß es keine parallelen Wände mehr gibt.

LG
Andreas

P.S.
Habe eben erst gesehen, daß man "gewerblicher Teilnehmer" ankreuzen muß, sorry, war keine Absicht.
Onemore
Inventar
#7 erstellt: 14. Sep 2006, 20:02

mastix-chef schrieb:
O.K., das ist nachvollziehbar.
Aber vielleicht ist noch nicht klar geworden, was ich vorhabe?

Im Grunde möchte ich ja die komplette Wand schräg machen. Da das natürlich sehr viel Platz wegnehmen würde, unterteile ich einfach die Schrägen, indem ich viele 1 m breite "Teil"-Wände nebeneinander stelle, alle um (meinetwegen) 30Grad gedreht, aber doch so, daß die komplette alte Wand (hinter den Teilwänden) abgedeckt ist. So in der Art einer auf der Seite liegenden Treppe.......



Das war mir schon klar. Nur das wird deine Raummoden nicht wesentlich ändern. Was zum Ziel führt ist eine deutliche Reduktion der Nachhallzeiten im Bassbereich.


Gruss Bernd
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