Wohnzimmer optimieren mit 1. Messung

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Markus3110
Stammgast
#1 erstellt: 02. Jan 2015, 00:09
Hallo zusammen,

da ich mit dem Klang meiner Lautsprecher nicht ganz so zufrieden bin, möchte ich gerne das maximal mögliche raus holen. Ich habe hier schon ein wenig gelesen und mich mit den Begriffen versucht auseinander zu setzen. Denke ein bisschen Wissen ist vorhanden und mit eurer Hilfe hoffe ich, ein besseres Ergebnis zu bekommen. Folgende Ausgangssituation habe ich:

Geräte:

Denon AVR 3312
Front KEF XQ40
Velodyne SPL 1000 Ultra
KEF Center
Kef IQ1 Rear

Das Hauptmerkmal liegt bei Stereo Musik hören. Ca. 90% und 10% Filme.

Das Wohnzimmer könnt Ihr im Thread http://www.hifi-foru...ad=9062&postID=36#36 sehen. Größe ca. 55-60qm. Die genauen Maße reiche ich noch nach.

Da ich mit dem Laptop Macbook pro Retina messen möchte, habe ich gelesen dass ich eine Soundkarte benötige. Ich habe vor die Tascam US-122 mit den 2 Kanälen zu kaufen. Dazu das ECM-8000 und das passende Anschlusskabel zu kaufen. Reicht das aus oder habe ich was vergessen?????

Sofware habe ich schon Carma und Room EQ Wizzard installiert.

Ich hoffe auf viel Unterstützung und einen interessanten Thread mit hoffentlich bald besseren Klang!
avh0
Inventar
#2 erstellt: 02. Jan 2015, 00:39
Ich kenne das Tascam nicht, dürfte wohl funktionieren.
Es ist sicherlich empfehlenswert ein kalibriertes 8000er zu kaufen, damit man auch sinnvolle Messergebnisse hat.
avh0
Inventar
#3 erstellt: 02. Jan 2015, 00:41
Grundsätzlich ist es natürlich in Deinem Raum problematisch, dass eine Box direkt and der Wand (Reflektionsfläche) steht, die andere eher frei.
Markus3110
Stammgast
#4 erstellt: 02. Jan 2015, 01:05
Ja, leider ....... ich kann die rechte Box natürlich noch ein Stück nach links schieben. Leider wir das Stereodreieck dann natürlich wieder schwierig wobei die Kef da gutmütig sind.
Markus3110
Stammgast
#5 erstellt: 02. Jan 2015, 14:44
Hier der GrundrißZimmer
avh0
Inventar
#6 erstellt: 02. Jan 2015, 14:57
Am besten erstmal messen, damit man sehen kann, wo die Probleme liegen.

Vermutlich die Box etwas aus der Ecke und einen Basotecabsorber an die Wand (nach Spiegelmethode) und an die Decke.
Da recht wenig absorbierende oder zerstreuende (Diffusor) Flächen da sind, gibt es vermutlich lange Nachhallzeiten und ausgeprägte Raummoden.
Markus3110
Stammgast
#7 erstellt: 02. Jan 2015, 21:30
So, hier die erste Messung.

Was komisch war mit Carma. Wenn ich den Ton intern ausgebe, also mit dem Tascam, ging nur der linke Kanal laut, der rechte war sehr leise. Habe ich da was falsch gemacht????
Ich habe dann per CD zu gespielt. Ich könnte natürlich auch via AirPlay abspielen oder am Ausgang des Laptops mit Adapter auch Chinch und dann an der Verstärker. Hier die Bilder:

1Messung Gruppenlaufzeit1Messung Parameter1Messung WasserfallMessung 1linksrechts


[Beitrag von Markus3110 am 02. Jan 2015, 21:52 bearbeitet]
Markus3110
Stammgast
#8 erstellt: 03. Jan 2015, 14:09
Hier die 2. Messung

2. Messung Carma Links2. Messung Carma Rechts
Markus3110
Stammgast
#9 erstellt: 03. Jan 2015, 14:18
Ich habe den Subwoofer einmal im Raum links und einmal rechts eingemessen.

Anbei die Diagramme. sieht rechts irgendwie besser aus???

Sub linksSub rechts
Hosky
Inventar
#10 erstellt: 03. Jan 2015, 17:19
Hallo Markus,

Ja, rechts sieht bedeutend besser aus. Du kannst mithilfe der Messungen den Sub so platzieren, dass er die geringste Modenanregung liefert.

Allerdings zeigt das obige Nachhalldiagramm, dass Du hier jede Menge Verbesserungspotential hast. In Deinem Bauhaus-Wohnzimmer würde sich bei 2,60 Deckenhöhe natürlich zuerst ein Deckensegel mit zwischen Lautsprecher und Hörplatz anbieten. Hier würde ich 7 cm Basotect mit nochmal,dem gleichen Deckenabstand machen, das wäre bei der Deckenhöhe unproblematisch. Optisch kann man das mit LED Hinterleuchtung auch ganz attraktiv gestalten.

Noch besser, aber oft optisch nicht leicht zu integrieren, wären Kantenabsorber mit möglichst großer Tiefe in den Raumecken üner die gesamte Raumhöhe, evtl mit Schlitzplatten verkleidet, um sie optisch unauffälliger zu machen. Wenn raumhoch optisch nicht gewünscht, kann man auch mit Bassfallen wie zB der Hofa-Basstrap arbeiten. Einen Glaszylinder gleichen Durchmessers mit etwas moderner Deko drauf und man sieht dem Ding seine Funktion gar nicht an, sieht aus wie eine Dekosäule

Wenn möglich, wäre das der erste und ein Deckensegel der zweite Schritt. Anschliessend kann man evtl noch die Seiten- und Rückwandreflexionen behandeln.

Grüße,
Hosky
Markus3110
Stammgast
#11 erstellt: 03. Jan 2015, 17:51
Hallo Hosky,

ok, dann habe ich zumindest den Sub schon mal besser positioniert. Ich habe danach nochmals alls eingemessen. Die Kurve im Directmodus sieht jetzt so aus:

3. Messung Links3. Messung rechts3. Messung Sub3. Messung Summe

Das mit dem Deckensegel habe ich mir auch schon so in der Art gedacht. Schön wäre natürlich eins, was direkt auf die Decke aufgebracht wird un nicht abgehängt wird. Durch die Abhöngung wird es zwar effektiver, klaut aber mehr Raumhöhe. Jetzt git es eins zu suchen, was möglichst aussieht wie eine gestrichene Decke und nicht wie Schaumstoff. Hast du da Erfahrungen mit? Oder kennst einen guten Hersteller. Wahrscheinlich unterscheiden diese sich auch stark in der akustischen Wirkung?

Kantenabsorber....meinst du was selber bauen??? Oder diese Schaumstoffdinger in die Ecken rein stellen....sieht nicht wirklich schön aus. Vielleicht hast du dazu ja ein paar Tips.

Das der Raum akustisch problematisch ist, war mir schon klar. Uns gefällt der Bauhausstil, so sieht das Haus auch von außen aus, minimalistisch und geradlinig. Natürlich muss es jetzt optimiert werden, denn wir leben ja hier auch und ich möchte gerne Musik "richtig" hören.

Ich könnte mir auch vorstellen die Rückwand, auf der der weiße Schrank befestigt ist, komplett zu verkleiden mit einem Material, was halt kein Schaumstoff ist, vielleicht sogar streichbar ist und dann den Schrank wieder davor zu hägen. Bringt sowas was?

ich habe auch mal die Module von Vicoustic Modell Flexi gesehen.....würde das was hinter den Lautsprechern bringen?

Oh man.......so viele Fragen ;-)


Danke

Markus
Hosky
Inventar
#12 erstellt: 03. Jan 2015, 19:20
Und wie hört sich's an? Kriegst Du die Bassüberhöhung nicht per Einmessystem rauskorrigiert?

Der Schaumstoff muss ja nicht sichtbar sein, sondern kann hinter Akustikstoff verdeckt werden. Bei den Kantenabsorbern könnte man sie mit Schlitzplatten verkleiden (zB solche aus meiner Signatur oder auch eine Holzverkleidung mit Schlitzen), die tiefen Frequenzen kommen trotzdem durch. Das gibts natürlich nicht von der Stange, selbst ist der Mann

Bezüglich Deckensegel - eine abgehängte Version wirkt halt leichter, nicht so kastig. Aber wenn Du 10 cm Dicke wählst, bekommst Du auch ohne Abhängung eine Wirkung bis in den Grundtonbereich. Oder die große Lösung, die ich bei meiner Renovierung gemacht habe - Akustik(spann)decke. Aber entsprechende Tiefe brauchts hier eben auch.

Ich persönlich halte von Absorbern hinter den LS nicht so wahnsinnig viel wenn man die Fläche nicht benötigt, um auf studiokonforme Nachhallzeiten zu reduzieren, zumindest nicht von Breitbandabsorbern. Hinter den LS kommen oberhalb des Baffle-Step nur schon reflektierte Frequenzen an - da würde ich die Absorber lieber an direkte Reflexionspunkte montieren, das ist effizienter.


[Beitrag von Hosky am 03. Jan 2015, 19:25 bearbeitet]
Markus3110
Stammgast
#13 erstellt: 03. Jan 2015, 19:37
Hi,

die leichte Bassanhebung bekomme ich weg. Ich glaube die ist schon weg, wenn ich am Sub den EQ von Rock auf Jazz stelle. Dann wird der Ausschlag etwas geglättet. Wenn ich das also richtig deute.....
"so schlecht" ist die Kurve gar nicht bzw. wenn der Nachhall reduziert wäre, wäre es eigentlich ganz gut?

Sorry für die evtl. dummen Fragen
avh0
Inventar
#14 erstellt: 03. Jan 2015, 20:27
Eigentlich ist die Messung dazu da, zu sehen, wo es zwickt.
Wenn Du mit dem Hörergebnis zufrieden bist, ist es schon fertig.
Die Nachhallzeiten sind nach den Regeln der Kunst aber jenseits von gut und böse,
da helfen nur Absorber und Diffuser.
Markus3110
Stammgast
#15 erstellt: 03. Jan 2015, 20:41

avh0 (Beitrag #14) schrieb:
Eigentlich ist die Messung dazu da, zu sehen, wo es zwickt.
Wenn Du mit dem Hörergebnis zufrieden bist, ist es schon fertig.
Die Nachhallzeiten sind nach den Regeln der Kunst aber jenseits von gut und böse,
da helfen nur Absorber und Diffuser.



Deswegen ja die Frage. Natürlich finde ich es nicht optimal.

Ich kann mit der Kurve nicht soviel anfagen. Was passiert z.B. wenn ich mir jetzt über den Hörbereich ein Deckensegel montiere in den Maß X von dem Hersteller Y mit dem Wert XY?
Vielleicht doch die Rückwand komplett mit Platten belegen? Was bringt das und was passiert dann mit der Akustik? Jemand eine Tip welches Material...Hersteller....?

Vielleicht versuche ich es mal an einem Beispiel zu erklären. Wenn ich ein XXX Turbodiesel mit ab Werk 200PS kaufe und ich damit nicht zufrieden bin, könnte ich mir eine Leistungssteigerung kaufen. Da wird dann dies und das gemacht und es kommen 240PS raus. Kann auf einen Leistungsprüfstand nachgemessen werden.

Bei meinem Raum weiß ich, die Nachhallzeit ist schlecht. Der Sound bedingt gut. Die Messung zeigt eine Kurve die ganz ok (vielleicht) ist, aber mit schlechten Nachhall.
Ziel ist es, wenn ich das alles verstanden habe die Nachhallzeit zu reduzieren. Aber was soll ich machen mit welchem Ergebnis unter der Berücksichtigung, das es ein Familiengerechtes Wohnzimmer ist.
Ich möchte nicht einfach blind was kaufen und testen um dann man zu gucken, was passiert oder vielleicht sogar überdämpft.

Sorry, das es vielleicht etwas kompliziert ist, was wohl an Mangelnden Wissen liegt. Wobei man ja nicht alles wissen kann.......
Hosky
Inventar
#16 erstellt: 03. Jan 2015, 22:20
Also der Frequenzgang sieht mit Ausnahme der Bassüberhöhung doch schonmal gut aus. Also gilt es nun, die Moden und den Nachhall zu reduzieren. Moden geht per Raumakustikmassnahme nur mit viel Volumen in den Raumecken. Will man das nicht, bleibt nur die elektronische Korrektur, also das Absenken der Amplitude, damit es nicht so stört. Weg sind die Moden dann nicht, aber es dröhnt wenigstens nicht mehr.

Die Reduktion des Nachhalls sollte sich in Form einer deutlich verbesserten Auflösung und Ortung auswirken. Am sinnvollsten behandelt man die Erstreflexionspunkte, also Decke, Boden, Seiten- und Rückwände. Deckensegel, gesamthöhe min 10 cm oder wie vorgeschlagen 7 cm Basotect plus 5 cm Deckenabstand, das Ganze in einen leichten Holzrahmen, mit weißem Akustikstoff bezogen und zwischen Lautsprecher und Hörplatz an die Decke gehängt. Hier würde ich ca. 1,50 x 2,00 m veranschlagen.

Dann einen dicken Teppich zwischen LS und Hörplatz auf den Boden. Der wirkt zwar nur im Höhenbereich, aber ist als Ergänzung eine wohnraumfreundliche Massnahme.

Die Seitenwände: da kannst Du recht wenig tun. Links ist der Kamin, da geht nichts, also sollte aus Symmetriegründen rechts nicht allzu stark absorbiert werden. Aber gegenüber vom Durchgang ins Esszimmer könnte man ein Absorberbild platzieren, das dürfte auch einen Teil der Erstreflexionen des rechten LS dämpfen.

Bleibt die Rückwand. Dort kann man ebenfalls Absorber platzieren, der geometrisch sinnvolslte Bereich, nämlich dort, wo die Erstreflexionen zum Hörplatz reflektiert werden, ist aber schon durch den Hängeschrank belegt. Also evtl links und rechts davon Absorber an die Wand.

Die beiden hinteren Raumecken würden sich im Übrigen auch für Basstraps (z.B.von Hofa) anbieten.

Keiner kann Dir das Ergebnis exakt voraussagen, aber anhand der Gegebenheiten in Deinem Hörraum würde ich 1. die Decke, 2. die Basstraps, 3. die Seitenreflexion rechts und 4. die Rückwand angehen. EinGewerk abarbeiten, messen/hören, anschließend über Durchführung des nächsten entscheiden.

Du kannst auch mal den Akustikrechner bemühen und in etwa die notwendige Absorberfläche simulieren, um auf eine angemessene Nachhallzeit zu kommen.. Habe ihn in meinem Wohnzimmerthread verlinkt.

Du kannst auch mal die ETC hier posten, findet sich in Carma im Zeitbereich. Da sieht man die wichtigsten Erstreflexionen. Der User Buschel hat eine schöne Tabelle zur Berechnung der Reflexionswege erstellt, muss ich mal raussuchen. Würde mich nicht wundern, wenn man die stärksten bei Dir der Decke zuordnen könnte.
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