Hörraumplanung mit allen Freiheiten. Bitte um Unterstützung.

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Falko8
Schaut ab und zu mal vorbei
#1 erstellt: 27. Jun 2017, 14:11
Liebe Freunde des guten Tons,

wir wollen neu bauen und ich habe die beste Frau der Welt. Ich bekomme im Keller
einen Hörraum, bei dem ich einfach alles selbst bestimmen darf. Sogar die Grundrissform
Ich bin auch schon fleissig hier am lesen, muss aber den Kellergrundriss bald entschieden haben.
Deshalb würde ich gerne, zusammen mit Leuten, die Ahnung von Akustik und an so etwas Spaß haben,
einen Hörraum von grundauf planen und ausstatten.

Die gegebenen Eckdaten sind: 25 - 30 qm Kellerraum (vermutlich ohne Fenster und wenn dann nur als Lichband unter der Decke)
Raumhöhe fertig 2,50 m. Form quadratisch, rechteckig, auch trapezförmig, wenn nicht zu krass.
Auch die späteren Positionen von Hörplatz und LS können diskutiert werden, da die Elektronik in einem Nebenraum untergebracht werden soll.

Nun bin ich über der Form am grübeln und ob das überhaupt so relevant ist.
Wer hat Lust, mit mir darüber nachzudenken?
LG
Falko
sumpfhuhn
Inventar
#2 erstellt: 27. Jun 2017, 17:11
Ist mir zwar in der Praxis nicht bekannt, aber: ein Fünfeckiger Raum soll Akustisch das Optimum darstellen.
Ein Viereckiger Raum ist zu meiden, besser ein Rechteckiger Raum.
13mart
Inventar
#3 erstellt: 27. Jun 2017, 21:35

Falko8 (Beitrag #1) schrieb:

Raumhöhe fertig 2,50 m.


Schade, mehr wäre besser.
Und bitte nicht quadratisch.

Gruß Mart
>Karsten<
Inventar
#4 erstellt: 27. Jun 2017, 21:40
Interessant .... Ich klinke mich hier Mal ein
quecksel
Inventar
#5 erstellt: 27. Jun 2017, 23:21
Denk mal über ein Single-/Doublebassarray nach
Sieglander
Hat sich gelöscht
#6 erstellt: 28. Jun 2017, 08:23

quecksel (Beitrag #5) schrieb:
Denk mal über ein Single-/Doublebassarray nach :)


Ob sich der Aufwand für "nur Musik" lohnt?
Klaus-R.
Inventar
#7 erstellt: 28. Jun 2017, 08:49
Moin,


Falko8 (Beitrag #1) schrieb:
Raumhöhe fertig 2,50 m. Form quadratisch, rechteckig, auch trapezförmig, wenn nicht zu krass.


Was den Grundriss angeht, schau dir mal meine Ausarbeitungen zu diesem Thema an:

Optimale Raumabmessungen
http://www.aktives-h...essungen_05_2015.pdf

Räume mit nicht-parallelen Wänden
http://www.aktives-h...chteckige_Raeume.pdf

Ich persönlich würde den Raum so gross wie möglich bauen, mit einem rechteckigen Grundriss. Quadratisch ist gut und praktisch für eine Küche, aber für einen Wohnraum irgendwie merkwürdig.


Auch die späteren Positionen von Hörplatz und LS können diskutiert werden, da die Elektronik in einem Nebenraum untergebracht werden soll.


Da die Frequenzgänge von Lautsprechern oft bis meistens nicht bekannt sind, und ausserhalb der Achse teilweise recht verbogen sein können, empfiehlt sich eine Aufstellung an der langen Raumseite, denn dann senkt sich der Pegel der seitlichen Reflexionen durch die längeren Weglängen automatisch. Bei Lautsprechern mit glatt verlaufenden Frequenzgängen wie z.B. denen von Neumann sind Erstreflexionen kein Problem, würde ich sagen, zumindest gibt es bisher keinen Nachweis dafür. Zu diesem Thema siehe

http://www.aktives-h...Reflexionen_2015.pdf

Wer das Thema Erstreflexionen im Ansatz anpacken will, der kann zu Lautsprechern mit konstanter Abstrahlung greifen, wie z.B. der Dutch&Dutch 8c

https://dutchdutch.com/assets/images/8c-spec-sheet.pdf


Ein Kellerraum wird wahrscheinlich heftig nachhallen, da ist also Handlungsbedarf. Ich würde den Raum erstmal komplett einrichten mit soviel absorbierendem Mobiliar und Teppichboden/Teppichen wie möglich, und mir das ganze dann anhören. Anhören deswegen, weil Nachhall zum einen eine Frage des persönlichen Geschmacks ist und zum anderen ausführliche psychoakustische Untersuchungen zu diesem Thema nicht vorliegen, siehe

http://www.aktives-h...ann_Nachhallzeit.pdf

Ist die Nachhallzeit des komplett eingerichteten Raumes subjektiv zu hoch, lassen sich nachträglich Massnahmen ergreifen. Die wohl effektivste Massnahme wäre eine Spanntuchdecke mit ausreichend Luftraum oberhalb des Tuches, damit sie auch im Bass ausreichend wirkt. Unser Wohnzimmer hat eine solche Decke mit 26 cm Luftraum, locker mit Steinwolle gefüllt, sollte das für dich eine reelle Option sein, genügend Deckenhöhe einplanen.

Thema Raumresonanzen: gibt es auf dem Papier in jedem Raum, ob und in welchem Masse sie angeregt und wahrgenommen werden hängt ab von der Aufstellung der Lautsprecher und des Hörsofas, und natürlich von der Musik, die man gerade spielt. Auch hier würde ich erstmal alles einrichten und mir die Sache anhören. Elektronische Massnahmen wie double-bass-array lassen sich nachträglich einsetzen. Um für alle Fälle gerüstet zu sein, würde ich ausreichend Steckdosen anbringen lassen.

Klaus
Falko8
Schaut ab und zu mal vorbei
#8 erstellt: 28. Jun 2017, 14:14
Auch Moin (wo im Norden wohnst du, Klaus?)

vielen Dank schon mal für die Antworten.
Erste Erkenntnis: Die Raumgeometrie ist nicht das alles entscheidende Element.
Symmetrie in der Abstrahlung, Abstand von den Wänden und die Ausstattung sind wichtiger.
Die Skizze zeigt einen möglichen raum 4,5 x 5,5 m. Ist möglich wie gezeigt oder LS auf der kurzen Seite.
LS Basisbreite bei mir im Moment 2,5m und Hörabstand 2,8m.
Bitte um Kommentare.
Was ist dran an der Aussage, die Hörbarkeit von räumlicher Tiefe ist beeinflusst durch die tatsächliche raumtiefe
hinter den Boxen?

Hörraum 4,5 x 5,5
Falko8
Schaut ab und zu mal vorbei
#9 erstellt: 28. Jun 2017, 21:25
Mal so als Frage in den Raum gestellt: Quadratischer Raum mit Aufstellung der LS links und rechts einer Raumecke, allerdings mit Abstand vor der jeweiligen Wand. Also alles diagonal. Hoffe, ihr wisst, was ich meine. Kann grad keine Skizze einstellen.
meg_fan
Hat sich gelöscht
#10 erstellt: 28. Jun 2017, 21:59

Falko8 (Beitrag #9) schrieb:
Mal so als Frage in den Raum gestellt: Quadratischer Raum mit Aufstellung der LS links und rechts einer Raumecke, allerdings mit Abstand vor der jeweiligen Wand. Also alles diagonal. Hoffe, ihr wisst, was ich meine.

Und was genau ist die Frage?

Quadratischer Raum: Dann am besten 5 x 5 m. Das ergibt bei einer Deckenhöhe von 2,50 m eine richtig gute Akustik!


Falko8 (Beitrag #8) schrieb:
Was ist dran an der Aussage, die Hörbarkeit von räumlicher Tiefe ist beeinflusst durch die tatsächliche raumtiefe
hinter den Boxen?

Nix!
Klaus-R.
Inventar
#11 erstellt: 30. Jun 2017, 06:44
Moin,


Falko8 (Beitrag #8) schrieb:
Auch Moin (wo im Norden wohnst du, Klaus?)


Kommen tu ich aus'm Kohlenpott, wohnen tu ich seit 28 Jahren 2m unterhalb des Meeresspiegels in den niederen Landen.



Symmetrie in der Abstrahlung, Abstand von den Wänden und die Ausstattung sind wichtiger.



Ein bisschen Asymmetrie bei der Aufstellung der LS schadet nicht, wie in meiner Ausarbeitung zu Erstreflexionen angegeben wird. Wenn man bgzl. Wandabstand wenig Flexibilität hat, empfehlen sich Lautsprecher mit Ortsanpassung. Erhöhter Basspegel ist allerdings auch Geschmackssache, muss also nicht unbedingt stören.


Was ist dran an der Aussage, die Hörbarkeit von räumlicher Tiefe ist beeinflusst durch die tatsächliche raumtiefe hinter den Boxen?


Wenn jemand so eine Aussage macht, sofort fragen, wo die diesbezüglichen psychoakutischen Untersuchungen veröffentlicht sind. Hinzu kommt, dass wir alle unterschiedlich hören, was sich z.B. in unterschiedlichen Wahrnehmungsschwellen und unterschiedlicher Schallquellenlokalisation manifestiert. Es kann also durchaus sein, dass für Hinz obige Aussage zutrifft, für Kunz jedoch nicht. Prinzipiell bei Aussagen wie der obigen skeptisch sein.


Mal so als Frage in den Raum gestellt: Quadratischer Raum mit Aufstellung der LS links und rechts einer Raumecke, allerdings mit Abstand vor der jeweiligen Wand. Also alles diagonal.


Auch hier gilt, dass die Anregung der Raummoden von Aufstellung von LS und Hörsofa sowie der gerade gespielten Musik abhängt. Mal alles so aufstellen und anhören.


Klaus


[Beitrag von Klaus-R. am 30. Jun 2017, 06:47 bearbeitet]
Dirk_Ov
Neuling
#12 erstellt: 30. Mrz 2023, 19:06
Hallo zusammen,


Was ist dran an der Aussage, die Hörbarkeit von räumlicher Tiefe ist beeinflusst durch die tatsächliche raumtiefe hinter den Boxen?


Wenn jemand so eine Aussage macht, sofort fragen, wo die diesbezüglichen psychoakutischen Untersuchungen veröffentlicht sind. Hinzu kommt, dass wir alle unterschiedlich hören, was sich z.B. in unterschiedlichen Wahrnehmungsschwellen und unterschiedlicher Schallquellenlokalisation manifestiert. Es kann also durchaus sein, dass für Hinz obige Aussage zutrifft, für Kunz jedoch nicht. Prinzipiell bei Aussagen wie der obigen skeptisch sein.


Nach meinem Kenntnisstand findet die Lokalisierung von Schallquellen in Räumen (Abstand / Richtung) bzgl. des Abstands über die frühen Reflexionen in der horizontalen Ebene statt. Wenn da mit starken seitlichen Reflexionen gehört wird, nehmen wir nur den Lautsprecher als „Abstandgeber“ war. Zudem vergrösserte sich zusätzlich das wahrgenommene Phantom Image (ASW).


Gruß Dirk
KellerkindNRW
Stammgast
#13 erstellt: 01. Apr 2023, 13:57
Was ist aus dem Projekt Keller geworden?
Ich hatte als wir 2006 gebaut haben meine Kellerraum bekommen, also ist die beste Frau der Welt an meiner Seite
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