Werkstattraum optimieren / Helmholtzresonator

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M_o_e
Hat sich gelöscht
#1 erstellt: 07. Sep 2017, 13:33
Hallo ihr Lieben, eigentlich habe ich seit vielen Jahren einiges mit Hifi und Carhifi am Hut, nun habe ich aber ein anderes "Problem". Es geht darum meinen Werkstattraum akustisch zu optimieren um den Lärmpegel in und außerhalb der Werkstatt zu reduzieren und somit den Haussegen aufrecht zu erhalten.

Der Raum ist ~5,40m*4,11m*2,36m gefließt und mit Rauhputz versehen. Für den Boden ist langfristig eine OSB-Verlegung vorgesehen, derzeit jedoch steht anderes im Vordergrund und da es sich um ein Mietobjekt handelt, sind die Möglichkeiten auch limitiert.

Die Tür besteht aus Röhrenspan, die habe ich bereits justiert und eine zusätzliche P-Dichtung angebracht. Das hat einiges gebracht, bei der Schalldurchdringung, aber leider nicht genug. Dann habe ich meine typischen Werkzeuge mit offener und geschlossener Tür gemessen.

Formatsäge:
Formatsäge
Hier sieht man ganz gut, dass die Tür schon breitbandig bis zu 20dB absenkt. Eine weitere Absenkung oberhalb 1kHz und der Peak bei 100Hz wären noch ein Optimierungsansatz.

Staubsauger:
Midi
Auch hier breitbandig bis zu 20dB, allerdings auch bei ~100Hz ein dickerer Peak. Eine weitere Absenkenung oberhalb 500Hz könnte auch hier noch etwas bringen.

Nun kommt das Problemkind, die Absauganlage:
Absauganlage
Hier ist bei 48-50 und 90-100Hz richtig Alarm. Dem bin ich weiter auf die Spur gegangen und habe diese an 9 Spots im Raum gemessen und gemittelt.
Absauganlage Average
Das sieht mir irgendwie nach dicken Raummoden aus, die da angeregt werden.

Ich habe mir nun überlegt (da es dieses bei Thomann auch preiswert gibt) 50mm Basotect an die Tür und Decke zu kleben.
baso_kurve
Laut diesem Diagramm sollte das für das Ziel über 500Hz den Durchlass der Tür noch einmal zu verringern sehr zuträglich sein und unter 200Hz nützen auch 100mm nix, daher müssen da andere Lösungen her. Meinungen?

Da ich in einer Ecke der Werkstatt noch Platz habe, dachte ich mir, ich baue in die Ecke eine Säule mit Helmholtzresonatoren? Bei 10er DN Rohr als Öffnungsfläche sollte ich für die 49Hz Mode mit 35L gute Ergebnisse erzielen können und praktikable Rohrlängen erhalten, davon würden auf voller Raumhöhe bei 40*40cm Grundfläche 4 übereinander passen, dann könnte man auch 2 auf 49Hz und zwei auf der darüber liegenden 90-100Hz abstimmen?! Oder reduziert sich diese dann automatisch mit? Was haltet ihr von der Idee generell? Lohnt es den Versuch?

MfG Moe
M_o_e
Hat sich gelöscht
#2 erstellt: 10. Sep 2017, 23:27
Hier kann überhaupt niemand was sinnvolles beitragen?
meg_fan
Hat sich gelöscht
#3 erstellt: 12. Sep 2017, 01:30
Rechnerisch gibt es in diesem Raum keine Mode bei 49 Hz. Relevant - und mittels Resonator "angreifbar" - sind die Axialmoden, diese liegen bei:

31.9 Hz
41.9 Hz
63.8 Hz
73.0 Hz
83.8 Hz
95.7 Hz

Ich habe bessere Erfahrungen mit Lochplattenresonatoren gemacht. Kannst Du hiermit simulieren:
http://www.acousticmodelling.com/helmholtz.php

Wichtig ist dass dort wo der Resonator angebracht wird, auch Schalldruck auf der Modenfrequenz anliegt. Und dass der Resonator gross genug ist, damit keine Schallbeugung stattfindet. Die Öffnung sollte in Ausbreitungsrichtung der Mode liegen, dazu musst Du also wissen wie die Mode entsteht. Resonatoren produzieren Antischall, daher ist die Ausbreitungsrichtung der Mode relevant.

Du solltest dich bei der Auslegung des Resonators stärker (nur) an den im Nebenraum störend wahrnehmbaren Frequenzen orientieren.

----

Statt Basotect könntest (solltest) Du PUR RG 25 nehmen. Wirkung vergleichbar mit Basotect. Vorteile: Kann man sich bei div. Anbietern passgenau zuschneiden lassen. Gibt es auch in schwarz. Günstiger.
nOerkH
Stammgast
#4 erstellt: 12. Sep 2017, 11:47
Ich bau mir auch gerade einen Lochplattenresonator, so finde ich dein Thema recht spannend. Die Maße ähneln meinem Hörraum.

Eine Frage hab ich jedoch - du schreibst du möchtest den Lärmpegel in der Werkstatt reduzieren?
Was machst du denn in der Werkstatt? Geht es darum die Arbeitsgeräusche selbst zu reduzieren oder um Musikwiedergabe zum Arbeiten?
Sonny_Tucson
Stammgast
#5 erstellt: 12. Sep 2017, 15:21
Ich finde die Abmessungen beim Lochplattenresonator, die benötigt werden, um tiefe Frequenzen zu bekämpfen, sehr sperrig.
Wenn man wirklich in den Bereich bis 50-60Hz vordringen will, muss man entweder sehr dicke Frontplatten (und damit Lochtiefen) realisieren, oder sehr kleine Lochdurchmesser wählen, die wiederum den effektiv wirksamen Lochflächenanteil verringern (und damit einen geringen Wirkungsgrad bedeuten).

Wie versucht ihr einen Lochplattenresonator zu dimensionieren, der auch noch im Bassbereich wirkt?

Vielen Dank!
nOerkH
Stammgast
#6 erstellt: 12. Sep 2017, 23:05
Ich muss zugeben das wird mein erster nicht poröser Absorber an den ich mich ran wage.

Die Plattenstärke sind bei mir 19mm, Abmessungen (innenwand) 100x50x27,7
Lochdurchmesser sind 15mm

In der simulation hat das nicht so übel gewirkt, die Rückseite werde ich etwas bedämpfen und dann mal messen was raus kommt

Welche Erfahrungen hast du denn mit lochplatten resonatoren gemacht?
Sonny_Tucson
Stammgast
#7 erstellt: 13. Sep 2017, 07:33
Ich habe zwei reine Superchunks gebaut, die sich aber in Lochplattenresonatores umbauen liessen. Da ich keine hundert Löcher in 40mm dickes Holz bohren möchte, überlege ich, die Frontplatte aus Polystyrol zu machen. Im Augenblick bin ich aber noch nicht in der 'heissen' Bausphase....
meg_fan
Hat sich gelöscht
#8 erstellt: 14. Sep 2017, 16:38

nOerkH (Beitrag #6) schrieb:
In der simulation hat das nicht so übel gewirkt, die Rückseite werde ich etwas bedämpfen und dann mal messen was raus kommt

Was meinst Du denn mit "Rückseite"?
nOerkH
Stammgast
#9 erstellt: 16. Sep 2017, 13:47
Die Plattenstärke ist aus aktuellem Anlass auf 38mm angeschwollen ...

mit gegenüberliegender Seite meine ich die Innenwand gegenüber der Durchlöcherten
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