Monitore unter die Decke im Altbau?

+A -A
Autor
Beitrag
max_samhain
Stammgast
#1 erstellt: 02. Jun 2018, 12:04
Hallo,
ich werde in ein paar Wochen in eine neue Wohnung ziehen und mache mir natürlich schon Gedanken, wie ich meine Anlage stellen werde, nicht zuletzt weil mein aktuelles Zimmer raumakustisch sehr problematisch ist. Das neue Zimmer wird knapp 18m² sein und hat eine Deckenhöhe von 2,90m. Meine Lautsprecher sind Genelec 8050. Bisher hatte ich die auf Ständern stehen, allerdings möchte ich mich in dem neuen Zimmer möglichst platzsparend einrichten, um nicht so beengt zu sein. Mit der Masse an LPs, Büchern etc. plus Schreibtisch, Sofa und so ist das gar nicht so einfach. Durch Zufall habe ich jetzt gesehen, dass es für die Genelec Deckenhalterungen gibt https://www.thomann....ling_mount_black.htm
Finde das ziemlich genial, gerade bei der Deckenhöhe kann man ja einfach drunter herlaufen und die LS nehmen überhaupt keinen Platz weg. Habe mal nach den Halterungen gegooglet und einige Fotos aus Studios etc. gesehen, in denen die Genelec ähnlich montiert waren. Ich weiß ja, dass die 8050 keine klassischen Nahfeldmonitore sind und ruhig ein paar Meter Abhörentfernung vertragen können. Wollte aber trotzdem mal nachfragen, ob einer Erfahrungen mit sowas hat oder sonst irgendwelche Ideen, worauf man vielleicht achten müsste etc.
Ursprünglich hatte ich jetzt an normale Wandhalterungen gedacht. In meinem aktuellen Zimmer habe ich aber Probleme mit dem Bass und dachte mir, dass es nicht schaden kann, wenn die LS etwas freier "stehen", das wäre unter der Decke ja gut möglich.
Danke schon mal
Grüße
Max
gapigen
Inventar
#2 erstellt: 04. Jun 2018, 18:41
Von wahrscheinlichen Einschränkungen beim Klang einmal abgesehen musst Du aufpassen, dass die Lautsprecher ordentlich von der Wand entkoppelt sind. Sonst hast Du gleich Stress mit dem Nachbarn darüber (und darunter].
max_samhain
Stammgast
#3 erstellt: 04. Jun 2018, 20:09
hi, danke dir!

Von wahrscheinlichen Einschränkungen beim Klang einmal abgesehen

was sind denn die wahrscheinlichen Einschränkungen? Warum sind sie wahrscheinlich?
grüße
gapigen
Inventar
#4 erstellt: 04. Jun 2018, 20:21
Nun, Du hast durch die hohe Position der Lautsprecher kein oder kein vernünftiges ...
... Stereodreieck.
meg_fan
Hat sich gelöscht
#5 erstellt: 04. Jun 2018, 20:31
Die Probleme mit der Übertragung in Decke/Mauerwerk nicht unterschätzen! Eine vollständige Entkopplung von an der Wand/Decke befestiger Lautsprecher ist fast unmöglich. Die Schallübertragung in benachbarte Wohnungen ist durch die Ankopplung von Lautsprechern an die Bausubstanz extrem ausgeprägt...

Du müsstest die Lautsprecher natürlich auf den Hörplatz anwinkeln, aber ich denke das ist Dir schon klar. Nachteilig wird dann der "leisere Nachhall" sein: Normalerweise hält sich Schall (als "Hall") im Mittel- und insb. im Hochtonbereich auf Abstrahlhöhe, damit auf Ohrhöhe. Bei Deckenmontage und Anwinkelung strahlt der Lautsprecher in der Verlängerung des Hörplatzes ja auf den Boden oder schräg gegen eine Wand, in der Folge fehlt dem Hall Energie in der "Ohrebene". Damit geht mehr oder weniger die bei Stereo gewünschte Umhüllung verloren.

Zudem könnten die Reflexionen von der Decke stören. Wirklich freier "stehen" sie ja nicht, sondern ja eher näher zu einer Begrenzungsfläche. Insb. im Bass strahlen Lautsprecher kugelförmig ab, damit "praktisch gleich laut in alle Richtungen", also auch da kein Gewinn.
max_samhain
Stammgast
#6 erstellt: 04. Jun 2018, 21:09
Hi,
danke, da kann ich mir mehr schon drunter vorstellen, aber

Bei Deckenmontage und Anwinkelung strahlt der Lautsprecher in der Verlängerung des Hörplatzes ja ... schräg gegen eine Wand
ist das beim Hören auf Ohrhöhe nicht genauso? Der einzige Unterschied ist doch, dass der LS unter Decke weiter auf den Boden strahlt und nicht weiter auf die Wand... Ist das so ein großer Unterschied?
max_samhain
Stammgast
#7 erstellt: 04. Jun 2018, 21:10
mal ganz davon abgesehen ist natürlich schon der Stress mit dem Nachbarn ein Grund, von der Deckenkonstruktion abzusehen...
meg_fan
Hat sich gelöscht
#8 erstellt: 05. Jun 2018, 00:47

max_samhain (Beitrag #6) schrieb:

Bei Deckenmontage und Anwinkelung strahlt der Lautsprecher in der Verlängerung des Hörplatzes ja ... schräg gegen eine Wand
ist das beim Hören auf Ohrhöhe nicht genauso? Der einzige Unterschied ist doch, dass der LS unter Decke weiter auf den Boden strahlt und nicht weiter auf die Wand... Ist das so ein großer Unterschied?

Ja, weil: Einfallswinkel = Ausfallswinkel. Wenn Du den Lautsprecher im Nullwinkel auf die Wand strahlen lässt, reflektiert der Schall auch so zurück. Und an der nächsten Wand wieder zurück. Er bleibt also in dieser horizontalen Ebene. Lautsprecher spielen auf Achse "am lautesten", dieses Verhalten nimmt mit steigender Frequenz immer weiter zu. Insb. übrigens Lautsprecher mit Waveguide, wie deine Genelecs. Und da es in typischen Wohnräumen ohnehin häufig schon an Hochtonenergie fehlt, weil "der Raum selbst" hohe Frequenzen (stärker) absorbiert, wäre der zusätzliche Energieverlust durch Anwinkeln eher ungünstig.
gapigen
Inventar
#9 erstellt: 05. Jun 2018, 07:57

Stress mit dem Nachbarn ein Grund, von der Deckenkonstruktion abzusehen...

Ich habe oben aus eigener Erfahrung gesprochen. In unsere ehemaligen Wohnung hatte der Sohn des Eigentümers unter uns so ein Konstrukt in seinem Zimmer. Er hörte die Musik nicht mal laut, und wir haben oben quasi alles gehört. Zum Glück hat er es zurückgebaut.
max_samhain
Stammgast
#10 erstellt: 05. Jun 2018, 15:43

Einfallswinkel = Ausfallswinkel .... reflektiert der Schall auch so zurück

danke dir, darunter kann ich mir was vorstellen.

zu starke Absorption durch den Raum war bisher noch nicht mein Problem, eher umgekehrt, aber das mit den LS unter der Decke scheint auf jeden Fall nicht so unproblematisch zu sein wie ich erhofft habe.

Danke und Grüße
meg_fan
Hat sich gelöscht
#11 erstellt: 05. Jun 2018, 16:32

max_samhain (Beitrag #10) schrieb:
zu starke Absorption durch den Raum war bisher noch nicht mein Problem ...

Nicht im Bass/Mittelton, ja, das wird so gewesen sein. Aber das ist ja gerade das Problem, hohe Frequenzen werden schon von typischen Einrichtungsgegenständen (Teppiche, Polster, Pflanzen, Tapeten, Vorhänge, ...) absorbiert, der Bass dagegen bleibt davon praktisch unberührt. Das führt dann zu einer zu hohen Frequenzen hin sinkenden Nachhallzeit.
max_samhain
Stammgast
#12 erstellt: 07. Jun 2018, 19:16
klingt logisch, danke dir! Dann muss ich mir was anderes überlegen..
Suche:
Das könnte Dich auch interessieren:
Schalldämmung im Altbau
Ikeaegal am 01.03.2018  –  Letzte Antwort am 01.03.2018  –  15 Beiträge
Plattenschwinger unter der Decke?
the_green_village am 25.04.2009  –  Letzte Antwort am 27.04.2009  –  6 Beiträge
Altbau Flügeltürdämmung
Hundsturm am 13.12.2022  –  Letzte Antwort am 14.12.2022  –  4 Beiträge
Vibration im Altbau vermeiden
wiffl am 18.05.2020  –  Letzte Antwort am 20.05.2020  –  6 Beiträge
Schallschutz Altbau
Schallschutz089 am 11.09.2019  –  Letzte Antwort am 22.09.2019  –  4 Beiträge
Altbau: Stimmen hörbar machen
malteki am 01.06.2020  –  Letzte Antwort am 06.06.2020  –  12 Beiträge
Monitore Deckenmontage?
Big_Jeff am 28.11.2015  –  Letzte Antwort am 08.12.2015  –  3 Beiträge
Subwoofer entkoppeln, altbau Wohnung
Martin447 am 03.03.2016  –  Letzte Antwort am 06.03.2016  –  9 Beiträge
Stoff an Decke Schalllösung, Fragen
ArKonie am 27.07.2013  –  Letzte Antwort am 03.08.2013  –  2 Beiträge
Vibration durch die Decke
hoeni2000 am 29.09.2005  –  Letzte Antwort am 29.09.2005  –  2 Beiträge
Foren Archiv
2018

Anzeige

Aktuelle Aktion

Partner Widget schließen

  • beyerdynamic Logo
  • DALI Logo
  • SAMSUNG Logo
  • TCL Logo

Forumsstatistik Widget schließen

  • Registrierte Mitglieder925.721 ( Heute: 11 )
  • Neuestes Mitgliedgune
  • Gesamtzahl an Themen1.551.048
  • Gesamtzahl an Beiträgen21.536.773