Ortung des Schlagzeuges bei REM "Man On The Moon"

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rookee
Schaut ab und zu mal vorbei
#1 erstellt: 30. Aug 2005, 12:01
Hallo,
hat zwar nicht direkt etwas mit Raumakustik zu tun aber ich würde mich sehr freuen wenn Ihr mir bei folgenden Problem behilflich sein könntet. Also es geht um den im Titel besagten Song, die ganz normale Version. Ich hab den als mp3 rip(bitte nicht gleich hauen) vom Best-Of, ursprünglich ist er auf "Automatic For The People" zu finden. Ich denke mal dass so einige diese CD im Plattenregal haben.
Wenn es nicht zu viel Mühe macht, achtet doch bitte mal auf folgendes beim Hören: Im Refrain und in zwei Instrumentalpassagen (gegen Mitte und Ende des Liedes) gibt es so eine Schlagzeug-Drum (weiss leider nicht wie das Teil genau heisst). Diese befindet sich ziemlich in der Bühnenmitte, da der Sänger ja auch schon in der Mitte ist könnte man denken dass die direkt hintereinander gemischt wurden. Bei mir stehen die aber leicht versetzt, also die Drum leicht rechts hinten, Sänger mitte vielleicht sogar leicht links vorne.
Da ich bei früheren Aufstellungen schon mal mit Rechtsverschiebungen des Sängers zu kämpfen hatte achte ich sehr genau auf solche Sachen. Müsste die Drum tatsächlich direkt in der Mitte hinter ihm sein. Der Rest des Schlageuges (also Hi Hat usw.) kommt zwischendurch fast komplett von rechts. Also vielleicht gehört die Drum auch viel weiter rechts und überhaupt nicht in die Mitte.
Wäre sehr dankbar wenn Ihr das aufklären könntet damit ich weiss ob ich noch mal umstellen muss. Sänger hab ich durch Eindrehen auf Hörplatz und Reduktion von LS Abstand sowie Hörabstand mittig bekommen, ausserdem noch Basotec an Seitenwand. Aber ein unsymetrischen Bass dürfte schwieriger in den Griff zu bekommen sein.

MfG Sebastian
wiesonich
Stammgast
#2 erstellt: 30. Aug 2005, 18:00
Hallo rookee,

das spezielle Musikstück von REM kenne ich leider nicht. Als Schlagzeuger achte ich aber auch auf die Richtung, aus der die Becken oder die Toms - in typischer Anordnung gespielt - aus den Lautsprechern zu mir rüber schallen.

Ich vermute mal, du meinst die Snaredrum. Das ist die eher hell knallende, manchmal auch prassenelnde Trommel, die meist während des gesamten Musikstückes gleichmäßig den "Takt" vorgibt, und nach der auch die Fußspitze beim Hören mitwippt. Bei den meisten Schlagzeugern befindet sich die Snare zwischen den Knien und kommt daher auch meist aus der räumlichen Mitte. Aber kaum ein Schlagzeuger sitzt so wie der andere. Exakt mittig wird die Snare also in den seltensten Fällen stehen. Das könnte ein Grund sein für den leicht seitlichen Versatz, den du wahrnimmst, der aber meiner Meinung nach nicht korrigiert werden sollte, weil das eine Eigenart des Schlagzeugers ist.

edit:
Solltest du nicht die Snare meinen, sondern vielleicht eines der meist zwei Hänge-Toms, wird es vermutlich das für den Schlagzeuger linke sein. Das kommt dann natürlich schon ein wenig von rechts für den Hörer.

Das ganze ist aber hinfällig, wenn das Schlagzeug nur über Mikrophone aufgenommen wurde, die sich in unmittelbarer Nähe zum Schlagzeug befanden. Dann ist es aus mit der Räumlichkeit. Dann kommt es darauf an, wie der Herr Tonmeister das Klangpuzzle der einzelnen Mikrophone wieder zusammengesetzt hat, von den Becken, der Snare, den Toms und der Bassdrum.

Theoretisch könnte es passieren, das der Sänger die Hi-Hat plötzlich auf dem Kopf hat, oder ein linkshändiger Schlagzeuger wird auf der CD zum Rechtshänder. Als Orientierung, ob die räumliche Anordnung des Schlagzeugs wenigstens in etwa stimmt, hilft ein Bild des Trommlers bei der Arbeit.

Gruß
wiesonich


[Beitrag von wiesonich am 30. Aug 2005, 18:06 bearbeitet]
rookee
Schaut ab und zu mal vorbei
#3 erstellt: 30. Aug 2005, 22:19
Erstmal Danke für deine Antwort wiesonich,
ich habe einfach mal die Cinchstecker vertauscht, das Klanggeschehen samt der Drum müsste sich ja jetzt um die Symetrieachse spiegeln. Bin mir aber nicht so sicher ob sich die Drum überhaupt verändert wenn ja dann nur wenig. Folglich habe ich doch noch eine Unsymetrie im Bass, Stimmen sind zu 99% mittig. Manchmal denkt man sich kleine Abweichungen einfach beim Hören weg, wie ein Kalibrieren des Gehörs bzw. Gehirns. Bei der Drum gelingt dies nicht, diese ist recht kurz und "kleiner" als Stimmen also mehr in einem Punkt, die Lokalisierung sollte also schon mittig sein sofern es die Abmischung verlangt.
Ich habe auch schon so einiges gelesen was zu Mittenverlagerung führt, Gleichlauffehler in der Elektronik, Abweichnungen der Chassis, unsymetrischer Raum (Dämmung, Nachhall) sowie das Gehör. Könnte ziemlich schwierig werden den Verursacher ausfindig zu machen, könnten ja auch mehrere sein. Die Unterschiede zwischen Stimme und Bass deuten vielleicht eher auf ein Raumproblem hin. Ich vermute unterschiedlich "laute" Tieftonchassis sind bei höherpreisigen Lautsprechern kein Problem, man liest aber immer wieder von Schwankungen bei Hochtönern.
Um weitere Tests anstellen zu können brauche ich aber verlässlichere Methoden, also kein normales Musikmaterial wo man letzlich nie genau weiss was gehört genau mittig, was nicht. Ich habe gelesen man bedient sich am besten Mono-aufnahmen, leider hab ich keine. Vielleicht hat jemand nen Tip, sollte eine CD keine LP sein. Würden es auch Testöne in Mono tun, Sinus (welche und wieviele Frequenzen)oder Rauschen. Oder kann man auch eine selbstgebastelte Mono-aufnahme nehmen. Also etwa eine Stereo-mp3 am PC in Mono konvertieren, einfach den linken oder rechten Kanal auf beide mischen müsste doch gehen.
Wie breit dürfte die "Bühne" einer solchen Mono-Cd dann sein? Was kann man noch tun wenn man den Verursacher nicht findet bzw. beseitigen kann. Balanceregler hab ich nicht. LS hab ich bisher mit der Schnur auf geometrische Symetrie getrimmt. Wäre eine bewusste Abweichung davon also etwa linken LS näher ran ein legitimes Mittel? Vermutlich würde ein unsymetrischer Bass sich davon wenig beeindrucken lassen.
Fragen über Fragen, ich hoffe Ihr könnt mir helfen. Und wenn doch noch jemand Lust verspürt mal mein Hörbeispiel bei sich zu testen dann immer her mit den Höreindrücken.

MfG Sebastian
Edison
Stammgast
#4 erstellt: 30. Aug 2005, 23:16
Hallo Sebastian,

hatte früher einaml ähnliche Probleme, hatte gezweifelt ob alles richtig verkabelt ist etc. Bin dann einfach mal zum Ohrenarzt gegangen. Der hat einfach die Ohren "durchgepustet", danach war alles wieder klar. Rechts war im Ohr ein etwas größerer Propfen. Habe bei der gelegenheit gleich eine Hörtest(vorher, nachher) machen lassen. Seitdem gehts einmal pro Jahr dorthin.
rookee
Schaut ab und zu mal vorbei
#5 erstellt: 31. Aug 2005, 00:27
Hehe, hab gerade mit einer selbstgemachten Mono-CD getestet und glaube auch dass es sehr warscheinlich an meinen Ohren liegt. Ob nun verstopft oder ob ich als Rechtshänder rechts besser höre (hab ich mal hier im Forum gelesen, betrifft aber bestimmt nicht alle), oder vielleicht auch Hörschaden durch den linken Hochtöner bei zu lauter Musik im Auto. LS hatte ich damals schon mal getauscht, sowie Links und Rechts am Verstärker vertauscht.
Ich bin nun zum Ergebnis gekommen dass die Linke Box ungefähr 5 cm näher ran muss (ca. 1,90 m Hörabstand)und nun ist die "Mono-Bühne" auf 10 cm reduziert symetrisch zur Mitte, über alle Frequenzen hinweg ohne merkliche Schwankungen.
Das lustige ist dass ich mir anscheinend echt beim konzentrierten Hören von versch. Gesangsaufnahmen diese in die Mitte "gelegt" habe. Bei dem Bass war es wohl dann eine ungewohnte Situation. Jetzt bei der veränderten Aufstellung hatte ich kurz das Gefühl die Stimme ist leicht links, musste also quasi wieder umdenken.
Schon erstaunlich was 5 cm so ausmachen, hätte nicht gedacht damit wirklich schon eine Verschiebung der Bühne zu erreichen. Zeigt halt auch das es manchmal besser ist nach dem Gehör zu gehen und nicht auf den mm genau zu messen.
Ich werde aber trotzdem mal bei Gelegenheit zum Ohrenarzt gehen und mir mal Klarheit verschaffen.
Edison
Stammgast
#6 erstellt: 31. Aug 2005, 00:34
Moin moin,
Boxenschieben macht manchmal mehr Sinn als teure kabel etc.
der Doc kann dir wirklich sagen, welche Frequenzen du bei welcher Lautstärke hörst.
nobex
Stammgast
#7 erstellt: 31. Aug 2005, 08:41
Hallo Miteinander,

ich habe auch desöfteren Probleme mit dem abgebildeten Panorama bei meiner Anlage/meinem Hörraum (und meinem Gehör). Snareschläge kommen nur selten aus der Mitte und wenn doch dann verhallen sie nur in der rechten Hälfte. Habe das Gefühl, daß oft etwas vom Nachklang in die anderen Mikros des Sets überspricht während das Snaremikro selbst schon per Gate 'zugemacht' wurde.
(Haupt-)Gesang, Basedrum kommt dagegen etwas mehr von Links, Backgroundgesang dagegen lässt sich eher halbrechts orten.
Wenn bei Rock mit 2 Gitarren auf links und rechts gespielt wird kann ich den rechten Gitarristen immer etwas deutlicher/präsenter hören (bin wohl ein Rechtsohr).
Klingt alles sehr chaotisch aber im Moment nicht änderbar (ausser vielleicht Ohren durchpusten lassen) und ich kann gut damit leben. Einige Abende sind natürlich auch mit Sessel-/Boxenrücken draufgegangen aber irgendwann ist das derzeit machbare erreicht und man sollte sich wieder auf die eigentliche Musik konzentrieren.
Nebenbei sammle ich auf Arbeit aber trotzdem bestimmte styroporähnliche Teile (aus Verpackungen von Festplatten) um damit noch mal etwas gegen Wandreflexionen auszuprobieren.

Gruß Robert
Dirk_W
Neuling
#8 erstellt: 31. Aug 2005, 13:26
Hallo rookee,

mache mal folgenden Versuch:
Setze dich genau in die Mitte deiner LS in einem eher kürzeren Abstand zu den LS.
Auf jeden Fall weiter von Wänden entfernt.
Dann lege beide Hände als Muschel hinter die Ohren.
Wenn diese Fledermausohren alles zurechtrücken, solltest du mal über deine Raumreflektionen nachdenken.

Gruß

Dirk
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