Isolieren von Bass-Shakern

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bass_7
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 08. Jan 2022, 01:13
Hallo Zusammen,

Ich betreibe seit einigen Wochen an meinem Sim-Rig (virtueller Motorsport) 3 mini LFE Bass Shaker mit jeweils 250W (nicht ausgereizt) um etwas haptisches Feedback aus der Rennsimulation zu erhalten.

DSC_7052

Ich wohne in einem Mehrfamilienhaus und habe mitbekommen, dass sich die Nachbarn an einem "seltsamen Brummen" stören. Es wird schon spekuliert ob jemand ein Notstromaggregat in seiner Wohnung betreibt . Wie dem auch sei möchte ich natürlich Niemanden um mich herum stören.

Das Simrig besteht aus verschraubten Aluprofilen und stand bisher auf vier angeschraubten Gummifüßen. Dies überträgt scheinbar immer noch gewaltig Vibrationen an den Boden. Luftschall wird denke ich eher wenig abgegeben, zumindest im vergleich zu echten Lautsprechern. Der Glasfasersitz vibriert natürlich schon, auch rattern verschiedene Teile der Pedalerie etwas, ich denke jedoch das Hauptproblem ist was durch die Konstruktion an den Boden übertragen wird.

Nun habe ich mich etwas eingelesen und mir heute schonmal "Waschmaschinenmatten" in einer Dicke von 1,5cm besorgt. Die habe ich zugeschnitten und abwechselnd in drei Schichten mit Vinyllaminat (hatte ich rumliegen) unter die vier Gummifüße gelegt. Soweit meine kurzfristige Notlösung.

DSC_7051

DSC_7054

Rein subjektiv hat sich für mich nichts geändert, aber ich habe zuvor schon nichts gehört wovon ich gedacht hätte, dass es zu den Nachbarn durchdringt. Das ist ja im vergleich zu nem Lautsprecher sowieso ne verhältnismäßig leise geschichte, es erzeugt aber halt starke Vibrationen.

Gibts irgendne Art zu Test um festzustellen wie stark der Boden noch vibriert ? Ne Schüssel Wasser nebendran stellen ?
Einen Nachbar möchte ich nicht zum Testen heranziehen, noch weis keiner dass das Brummen von mir kommt und das soll so bleiben.

Ist diese Art der Schichtung sinnvoll oder völlig nutzlos ? Verbesserungsvorschläge ? Das ganze Konstrukt mit mir drauf wiegt schätzungsweise 110kg falls das eine Rolle spielt.

Mit freundlichen Grüßen,
Niels
LinuxInside
Ist häufiger hier
#2 erstellt: 09. Jan 2022, 04:16
Hey ich gebe mal ein paar Dinge zu bedenken:

- Wenn die Vibrationen an deinen Sitz übertragen wird, dann wird der Sitz diese Vibrationen auch an die Luft übertragen und Dadurch kommt es schon auch zu Schall.

- Du hast jetzt deine Schallquelle kleiner gemacht. Vorher war es Boden und dein SIM Gestellt/Sitz und nun bleibt halt alles oberhalb der Matten übrig.

- Wenn du wissen willst ob der Boden vibriert setzt du deinen Kumpel den du die Tage aufn Bier einlädst auf den Sitz und hältst die Hand gegen den Boden - vibriert er?

- Ob die Matten reichen hängt auch davon ob welche Frequenz die Schwingung hat.

Also was tun? Vibrationen aber keine gestörten Nachbarn??

- Umso niedriger die Frequenz umso weniger ist bei gleicher Energie der Schall zu hören. Also die Einzige "richtige" Lösung ist möglichst niedrige Frequenzen zu erzeugen. Bei welcher Frequenz arbeitet das Ding denn? Kannst du das irgendwie umstellen?
Natürlich kann man auch weniger Energie machen, aber dann rüttelt es halt auch weniger

Gutes gelingen und kein Alkohol am Steuer!


[Beitrag von LinuxInside am 09. Jan 2022, 04:16 bearbeitet]
bass_7
Ist häufiger hier
#3 erstellt: 09. Jan 2022, 11:38
Hi danke schonmal für die Antwort

Klar wird auch Schall erzeugt, was ich meinte ist dass dieser nicht laut ist und deshalb wohl nicht bis zu den Nachbarn durchdringt.

Die Shaker können zwischen 25-250Hz. Das wird über Software gesteuert welche ich einstellen und somit die Frequenzbereiche vorgeben kann.
Das meiste spielt sich in nem bereich von 27-60Hz ab (Bodenwellen, Curbs, etc) Das was als Brummen bei den Nachbarn ankommt wird vermutlich Motordrehzahl (bis 200Hz) und das ABS ruckeln (errinner mich gerade nicht an die Hz) sein. Der ABS Effekt erzeugt den lautesten Luftschall (dieser dürfte trotzdem unproblematisch sein). Ich denke das liegt im Bereich der Eigenfrequenz der Konstruktion. Ne Möglichkeit wäre natürlich sich von der Eigenfrequenz zu entfernen, jedoch ist die eingestelle Frequenz für das Simulieren der ABS Aktivierung wie ich empfinde ideal.

Sind diese Matten wirklich so gut ? Sie erscheinen mit schon recht fest zu sein. Wenn ich versuche die Konstruktion zu rütteln, bewegt sich da an den Matten kaum was mit. Rein gefühlsmäßig müsste doch etwas weicheres Material auf dem die Konstruktion etwas "schwimmt" Vibrationen besser schlucken oder ? Ich hatte überlegt anstatt der untersten Matte ne 30mm Neopren Matte zu legen. Hat eventuell noch den Effekt, dass sie Frequenzbereiche in der die Waschmaschinenmatte nicht so effektiv ist, aufgrund der anderen Dichte, besser abdeckt.
Vielleich habe ich auch ein Denkfehler, ich verbinde festere Materialien damit Vibrationen/Schall besser zu übertragen als weichere, weshalb ich dieser Waschmaschinenmatte gegenüber irgendwie skeptisch bin.

Weniger Energie ist natürlich keine erstrebenswerte Lösung.


[Beitrag von bass_7 am 09. Jan 2022, 11:41 bearbeitet]
Poetry2me
Inventar
#4 erstellt: 12. Jan 2022, 09:42

- Umso niedriger die Frequenz umso weniger ist bei gleicher Energie der Schall zu hören. Also die Einzige "richtige" Lösung ist möglichst niedrige Frequenzen zu erzeugen. Bei welcher Frequenz arbeitet das Ding denn? Kannst du das irgendwie umstellen?
Natürlich kann man auch weniger Energie machen, aber dann rüttelt es halt auch weniger


Das stimmt so glaube ich nicht. Auch niedrige und sehr niedrige Frequenzen werden durchaus gehört und evtl. nicht zu knapp.

Ganz besonders dann, wenn dadurch beim Nachbarn Raumresonanzen ausgelöst werden. Dann genügen auch kleinste Amplituden, um bei ihm die Hölle losbrechen zu lassen. Gerade der Frequenzbereich 27-60Hz ist da "schuldig", weil dort die Wellenlängen mit den Raumdimensionen der Wohnungen übereinstimmen. Ich hatte in meiner Wohnung auch mal eine extrem starke Resonanz bei 12,5Hz in einem 13,4 Meter langen Drempel-Hohlraum unter der Dachschräge. Auch Flure und normale Zimmer können sich so verhalten.
BEi dem beschriebenen Fall war die eigentliche Resonanzfrequenz 12,5Hz nicht hörbar, aber spürbar wie bei zehn Bass-Shaker Modulen gleichzeitig ... in der Magengrube.
Hörbar waren dann aber die Oberwellen davon, und zwar ziemlich laut. Dort konnte ich auch einen riesigen "Bauch" an tiefen Frequenzen mit einem Spektrum-Analyzer feststellen.

Was ebenfalls feststellbar war:

a) Nicht jeder Mitbewohner bzw. nicht jedes Gehör hat bei tiefen Frequenzen die gleiche Wahrnehmung.

b) Nicht an jeder Stelle in der Wohnung hört man das Gleiche. Stehende Wellen sind nur an Druckmaxima hörbar. Bei Schnelle-Maxima (Druck-Minima) hört man gar nichts. Das ist erst einmal überraschend, aber es erklärt mit nackter Physik, warum oft so unterschiedliche Wahrnehmung vom Akustik-Problemen besteht.


- Johannes
LinuxInside
Ist häufiger hier
#5 erstellt: 12. Jan 2022, 11:49
Also Grundsätzlich stimme ich dir zu, dass es da etwas mehr zu bedenken gibt. zu sagen das "Das stimmt so glaube ich nicht." lasse ich aber nicht durchgehen. Bei gleicher Energie sind 27hz nun mal schwerer Hörbar/Wahrnehmbar vom Menschen als 80hz. Ich glaube wenn du geschrieben hättest "Theorie und Praxis gehen da eventuell auseinander, da es eben Raumeffekten bei den anderen Mietern kommt" wäre das etwas "fairer" gewesen.

Das es noch einige Unbekannte gibt, gebe ich dir Recht und es kann eben auch zu den von dir genannten Effekten kommen, nur wissen wir das nicht und wenn dann wissen wir nicht bei welchen Frequenzen. Daher habe ich das mal außer acht gelassen.
Poetry2me
Inventar
#6 erstellt: 12. Jan 2022, 14:24
OK, da gehe ich größtenteils mit. Sorry, wenn ich zu pauschal oder zu ungenau formuliert habe.

Worauf ich aber wert lege festzustellen: Es kann bei manchen Menschen so sein, dass die Wahrnehmung gerade bei den tiefen Frequenzen besonders "geschärft" ist, sprich, diese Menschen wurden sensibilisiert und sind dann besonders empfindlich darauf.

Warum das so ist und bei wem genau, dürfte schwieriger zu ergründen sein. Das Gehör besteht ja nicht nur aus dem Ohr an sich, sondern schließt einen "verarbeitenden" Anteil im Gehirn mit ein. Das Gehirn ist nicht nur Konsument sondern kann wiederum den Gehörvorgang rückwärts beeinflussen, indem es unwillkürlich bestimmte Härchen (Haarsinneszellen) in der Hörschnecke bewegt und in Position bringt. Dies erklärt auch die Tatsache, dass man Hören in gewisser Hinsicht "schärfen" oder sogar "trainieren" kann, bestimmte Feinheiten wahrzunehmen.


- Johannes
LinuxInside
Ist häufiger hier
#7 erstellt: 12. Jan 2022, 14:37

Poetry2me (Beitrag #6) schrieb:
OK, da gehe ich größtenteils mit. Sorry, wenn ich zu pauschal oder zu ungenau formuliert habe.

Worauf ich aber wert lege festzustellen: Es kann bei manchen Menschen so sein, dass die Wahrnehmung gerade bei den tiefen Frequenzen besonders "geschärft" ist, sprich, diese Menschen wurden sensibilisiert und sind dann besonders empfindlich darauf.

Warum das so ist und bei wem genau, dürfte schwieriger zu ergründen sein. Das Gehör besteht ja nicht nur aus dem Ohr an sich, sondern schließt einen "verarbeitenden" Anteil im Gehirn mit ein. Das Gehirn ist nicht nur Konsument sondern kann wiederum den Gehörvorgang rückwärts beeinflussen, indem es unwillkürlich bestimmte Härchen (Haarsinneszellen) in der Hörschnecke bewegt und in Position bringt. Dies erklärt auch die Tatsache, dass man Hören in gewisser Hinsicht "schärfen" oder sogar "trainieren" kann, bestimmte Feinheiten wahrzunehmen.


- Johannes



Fair points - aber auch das sind in diesem Fall ja Unbekannte. Also wir wissen sowieso nicht wie das bei welchem Nachbarn ist.
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