Raumakkoustik/Ideale Ausrichtung

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Zille15
Neuling
#1 erstellt: 06. Jun 2022, 00:11
Hallo meine lieben Freunde,

ich habe seit längerer Zeit meinen Rechner in der Ecke stehen.
Ich habe euch ein paar Bilder verlinkt, ich hoffe sie funktionieren auch !
Es gibt soweit ich weiß, ja einen ''Sweet Spot'' für Monitore.
Leider weiß ich nicht wie und wo ich meinen Schreibtisch/Monitore ausrichten/hinstellen soll.
Der Raum ist circa 6x6m von der Fläche her.
Ist das ein guter Raum für Musikproduktion?
Die Bilder zeigen euch alle 4 Wände meines Hauptraumes, die Frage ist nun auf welcher Seite soll ich den Rechner hinstellen?
Wie sieht es mit Bassfallen etc. aus?
Wo sollte ich diese anbringen?

Gegenseite zur Fensterseite Wandseite zum Flur Momentane Wandseite des Rechners Fensterseite

Ich hoffe das waren erstmal genug Infos

Ich wäre sehr dankbar für Vorschläge!

Liebe Grüße!
Zille15
Neuling
#2 erstellt: 06. Jun 2022, 00:13
Erwähnt sei auch, dass die momentanen Stellplätze der Möbel etc. noch von der einen Seite zur anderen Seite wandern werden, je nachdem wo der optimale Stellplatz für die Monitore ist
Kunibert63
Inventar
#3 erstellt: 06. Jun 2022, 01:39
Das sind doch Nahfeldmonitore, oder? An denen arbeitet man gewöhnlich kaum weiter entfernt als 1 Meter. Dadurch bekommt man vom Raum kaum was mit. Für große Entfernungen sind diese Nahfelds nicht immer geeignet.

Du schreibst was wegen Bassfallen. Wo kein nenneswerter Bass angeregt wird brauchst du die nicht. Oder ist der Sub so gut versteckt?

Akustische Maßnahmen brauchst du erst wenn du quer durch den Raum abhörst, mit großen Boxen und/oder mit Subwoofer.

Also, solange Du mit diesen Nahfeld abhörst kannst Du auf aufwändige Massnahmen vezichten. Wenn du Reflektionen hörst dann behandel diese.

Ich würde jetzt erst mal aus die Ecke gehen. Denn eine der Boxen steht mir zu sehr im Eck. Die wird nicht so klingen wie die linke Box. Die Erstreflektionen kannst du auch sofort behandeln. Das sind die Stellen von denen der Schall nahezu gleichzeitig mit dem Direktschall bei dir eintreffen. Die sind auch fast so laut wie der Direktschall. Diese "Spiegelstellen" versieh mit recht kleinen Absorbern. Den Fußboden lege mit Teppich aus. Ansonsten ist die Bude schon gut "behandelt", wegen den Möbeln die vieles schlucken.
Zille15
Neuling
#4 erstellt: 06. Jun 2022, 02:08
Ich muss sagen das ich gar nicht genau weiß was das für Monitore sind !
Ich hatte nur etwas Sorge, dass sie eventuell falsch stehen bzw. ich wegen den Reflektionen einen verfälschten Sound bekomme !
Ich würde meinen Schreibtisch dann auf der Seite lassen und quasi in der Mitte der Wandseite platzieren, so wäre die Reflektion von beiden Wegen ja gleich oder verstehe ich da etwas falsch?

Ich habe allerdings noch eine Frage, die Gegenwand soll ja laut dir kleine Absorber bekommen.

Mitte des Raums Wandseite zum Flur


Das ist quasi wo er dann stehen wird , wo sollten die Absorber dann auf der Gegenseite platziert werden?

Sorry falls das etwas dumme Fragen sind

Bin neu in dem Thema!

Vielen Dank!


[Beitrag von Zille15 am 06. Jun 2022, 02:14 bearbeitet]
Acoustics_Fun
Ist häufiger hier
#5 erstellt: 06. Jun 2022, 15:13
Öhm, nach deiner Logik Kunibert, wären professionelle Mix/Masteringstudios komplett überflüssig.
Wenn du Musik produzieren möchtest, solltest du natürlich den Raum behandeln. Was notwendig ist, lässt sich nur über Messungen ermitteln . Das menschliche Gehör ist viel zu schlecht um das ausreichend zu beurteilen, was "richtig" ist. Du willst ja deinen Ohren trauen können, um im Mix die richtigen Entscheidungen zu treffen. Wenn du so gar keine Ahnung hast, ist das HiFI Forum der falsche Ort. Melde dich lieber in einem Forum wie z.B. recording.de an. Dort gibt es genug Leute mit know how. Es geht ja darum, dass dein Mix auf andere Systeme richtig Translated. Dafür ist es schon sinnvoll, dass alle Frequenzen gleich laut sind. Mir ist kaum ein Studio bekannt, in dem Teppich liegt, wo gearbeitet wird. Teppich klaut nur dir Höhen. Fürs erste pack die Monitore mit Schreibtisch an eine der kurzen Wände, so symmetrisch wie möglich. Da ist meistens das beste Ergebnis möglich.
Kunibert63
Inventar
#6 erstellt: 06. Jun 2022, 16:07
Edit: Ich habe mal wieder elend lange rumgetippt. Aber ich lasse den folgenen Text trotzdem stehen. Auch wenn ich geneigt bin den zu löschen.

Denn diese Ratschläge mit Teppich und Erstreflektionen geben WIR hier regelmäßig an die HIFI/KINO Freunde weiter. An der kurzen Seite sitzend hast Du ein längeres Echo von hinten.

Zille an Dich: Na das sieht schon nach was aus.

Du hörst die Monitore auf knapp nen Meter ab. Was Du hauptsächlich zu hören kriegst ist der Direktschall und die Erstreflektionen. Diese kommen links vom rechten Lautsprecher und rechts vom linken Lautsprecher. Stell vor dir an die Wand auf dem Tisch einen Spiegel hin. Verschiebe den bis Du vom Hörplatz aus den jeweiligen Lautsprecher sehen kannst. Genau das ist die Stelle der Erstreflektionen. Da kommt der Absorber hin. Sowas hier https://www.amazon.d...nQ2xpY2s9dHJ1ZQ&th=1

Da bei der Anordnung wie Du sie zur Zeit hast von hinter Dir kaum was an Reflektionen zurück kommen wird lohnt es hinten nicht wirklich. Wenn Du tatsächlich ein Echo wahr nimmst kommen weitere solcher Akustikelemente an die Stellen von denen Du glaubst wo sie her kommen. Das kann man auch mit Messungen feststellen.
Und es sind nicht nur Echos von hinten zu erwarten. Überall dort wo Du die Lautsprecher mit einem Spiegel sehen könntest kann man was anbringen. Bis der Raum Schalltot gemacht wurde. Das will man aber nicht wirklich. Und wie gesagt. Im Nahfeld lohnt es nicht. Erst wenn Du mit geeigneten HIFI oder PA Boxen queer durch den Raum hören wirst lohnt sich den Raum komplett zu behandeln.


[Beitrag von Kunibert63 am 06. Jun 2022, 16:34 bearbeitet]
imLaserBann
Inventar
#7 erstellt: 07. Jun 2022, 17:37
Im Idealbild ergibt sich aus dem Hörplatz und den Lautsprecherpositionen ein gleichseitiges Dreieck.

Wenn der Schreibtisch nicht so tief ist, würde ich mal versuchen, die Lautsprecher hinter den Schreibtisch zu stellen, so dass sie enger zusammenrücken können.

Dieses Ensemble aus Schreibtisch plus Lautsprecher würde ich dann so im Raum hinstellen, dass es rechts/links möglichst symmetrisch ist. (Als Alternative zu mittig vor die Wand, könnte man vielleicht auch diagonal über Eck mal testen.)

Wo der Hörplatz im Raum liegt, bestimmt mit, welche Raummode dort eine Überhöhung oder Auslöschung hat.
Man kann dann probieren, wie sich unterschiedlicher Wandabstand auf das Gehörte auswirkt.

Wie leicht/gut man das ohne Messung optimiert bekommt, halte ich aber für fraglich.

Wie sieht es mit Bassfallen etc. aus?
Wo sollte ich diese anbringen?

Ist immer die Frage, ob man das wirklich möchte.
Klassischerweise positioniert man Bassfallen in die Raumecken, z.B. poröses Absorbermaterial wie z.B. Steinwolle 40 x 40 cm raumhoch in alle Ecken.

Breitbandabsorber an den Erstreflexionspunkten wie an den Seiten und an der Decke kann man probieren; die Budget-Lösung sind oft Basotectplatten.

Der Raum ist circa 6x6m von der Fläche her.
Ist das ein guter Raum für Musikproduktion?

Allgemein finde ich es ungünstig, dass der Raum quadratisch ist und eine so niedrige Decke hat, daran lässt sich aber wohl wenig machen. Zudem ist der Raum relativ groß, wenn man da ernsthaft die Raumakustik optimieren möchte, braucht man wahrscheinlich entsprechend viel Material.
Acoustics_Fun
Ist häufiger hier
#8 erstellt: 07. Jun 2022, 18:01

Kunibert63 (Beitrag #6) schrieb:
Edit: Ich habe mal wieder elend lange rumgetippt. Aber ich lasse den folgenen Text trotzdem stehen. Auch wenn ich geneigt bin den zu löschen.

Denn diese Ratschläge mit Teppich und Erstreflektionen geben WIR hier regelmäßig an die HIFI/KINO Freunde weiter. An der kurzen Seite sitzend hast Du ein längeres Echo von hinten.


Ja und dieser Tipp ist kein so besonders toller.
Mir ist bewusst, dass ein Wohzimmer kein Studio ist. Wenn es um die reine Musikreproduktion geht, mag ein Teppich okay sein. Da geht es um das persönliche Empfinden und den Musikgenuss. Es gibt Untersuchungen, dass ein schallharter Boden sich positiv auf die Dekodierung des Stereo Bilds durch das Gehirn auswirkt, weil der Mensch nunmal so hört. Wenn Interesse besteht, suche ich das gerne raus. Für reinen Musikgenuss bevorzugen wohl laut den Forschungen von Harman die meisten Leute seitliche Reflektionen. Das ist alles auch Psychoakustik. Sind wir aber bei der Musikproduktion, sollte der Raum ganzheitlich behandelt sein. Man wählt die kurze Seite, weil das modale Verhältnis dort meist am Besten ist. Mit dem Treatment versucht man immer zunächst die erste dominante Axialmode zu drücken und die entsteht über die Länge des Raums. Wenn die Monitore nur bis 50 hz sauber spielen, die erste Axialmode aber bei 35 hz liegt, wird die kaum angeregt, das ist richtig, darüber die Moden aber schon. Wenn man es richtig machen will, dann direkt die 35 Hz angreifen, dann hat man alles darüber auch erwischt. 50-60 cm poröses Treatment vollflächig an der Rückwand sollte es dafür schon sein. Oder man baut Schlitzplattenabsorber und tuned die auf die entsprechende Frequenz.
Dann kann man irgendwann mit anderen Monitoren oder einem Sub Fullrange abhören und hat keine Probleme beim Mischen. Raumakustik ist komplex. Ohne Messen kommt man da nicht weit.
Kunibert63
Inventar
#9 erstellt: 07. Jun 2022, 20:52
Was sagt ihr denn zu den Lautsprechern selbst? Ich meine wenn wir wüssten welche das sind.
An Über Eck hate ich auch schon gedacht.
Jedenfalls hat Zille sich mächtig was vorgenommen.


[Beitrag von Kunibert63 am 07. Jun 2022, 20:54 bearbeitet]
Acoustics_Fun
Ist häufiger hier
#10 erstellt: 07. Jun 2022, 21:06
Sieht für mich wie KRK Rokit aus, welches Modell kein Plan ^^
Über Eck kann funktionieren, da der Raum symmetrisch ist, denke ich das die kurze Wand nach wie vor das Beste wäre. Blöderweise zwei Dimensionen sind gleich - das macht es nochmal schwerer.
Der Raum ist machbar, aber ja es ist mit sehr viel Aufwand verbunden. Außerdem steht für ein richtiges Studio da zuviel Plunder rum. Es ist im Home Beteich immer ein Kompromiss - Nutzen gegen Tonqualität.
imLaserBann
Inventar
#11 erstellt: 07. Jun 2022, 22:19
Na vermutlich KRK RP8 G4

Ich hatte bisher nicht den Eindruck, dass es darum geht, den Raum in ein professionelles Studio zu verwandeln.
Zille15
Neuling
#12 erstellt: 07. Jun 2022, 22:27
Danke für das ganze Feedback ! Es sind KRK Rookit 5 !

Ich merke schon, dass das Thema echt sehr komplex ist und ich anscheinend auch etwas naiv/unwissend bin!
Gibt es gute Studioköpfhörer die Ihr empfehlen könnt?
Wenn man gute Studiokopfhörer hat und permanent zwischen den Boxen/Kopfhörern vergleicht müsste sich ja eigentlich auch schnell zeigen was problematisch an meinem Raum ist oder irre ich mich?
Wenn man dort quasi ein paar Wochen Erfahrung gesammelt hat, mit dem Boxen/Kopfhörer-Vergleich, müsste sich doch vom Prinzip her eine gewisse Art von Muster erkennen lassen.
Quasi Frequenzen die ich meinem Raum einfach nicht so wiedergegeben werden, wie sie eigentlich vorhanden sind.
Mit Erfahrung müssten sich doch eine Art Muster-EQ-Einstellungen für meinen Raum finden lassen, die ich auf meinen Mix packen muss, damit er quasi klingt wie in einem gut behandelten oder sehe ich das falsch/vergesse dort etwas Erhebliches?

Vielen Dank nochmal für eure Gedankengänge!

Freut mich tierisch, dass ihr mir helft
Zille15
Neuling
#13 erstellt: 07. Jun 2022, 22:28
Es soll keine professionelles Studio werden !
Aber ich würde schon ganz gerne das Bild etwas polieren, zu mindestens so gut wie es geht
imLaserBann
Inventar
#14 erstellt: 08. Jun 2022, 12:09
Vorab: Ich habe nichts mit Musikproduktion zu tun.

Ich weiß aber, dass der Zusatz "Studio" bei Kopfhörern wenig zu sagen hat, bzw. dass die Unterschiede auch zwischen solchen Kopfhörern groß sind.

Im Bassbereich blendet man mit dem Kopfhörer zwar den Raumeinfluss aber auch die mehr körperliche Wahrnehmung jenseits des Ohrs aus.
Das kann dazu führen, dass man über Kopfhörer eine stärkere Bassbetonung mag als über Lautsprecher.

Daher würde ich denken, dass auch der gedankliche Vergleich der Balance zwischen einem Kopfhörer-Eindruck und dem Klang über gute Lautsprecher eine Erfahrungssache ist.

Außerdem unterscheidet sich das Hören mit Kopfhörern prinzipbedingt vom Hören über Lautsprecher.
Über den Kopfhörer ist die Kanaltrennung deutlich höher, also der rechte Kanal ist fast ausschließlich mit dem rechten Ohr zu hören und umgekehrt.
Das führt häufig zum Problem der sog. "im Kopf Lokalisation", dass sich das Klanggeschehen gefühlt zwischen den Ohren abspielt und es kein Stereopanorama auf einer Bühne vor einem gibt.
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