Probleme in meinem Raum

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michaelJK
Stammgast
#1 erstellt: 27. Nov 2005, 20:20
Hallo,

ich habe in einigen anderen Posts schon ein paar Mal was über meinen Hörraum geschrieben. Jetzt habe ich soeben eine interessante Entdeckung gemacht:

Wenn ich die Tür zum Wintergarten ganz aufmache, verschwindet die bisherige Bassüberhöhung bei etwa 60-80 Hz weitgehend und der Klang wird insgesamt (auch in den Höhen und Mitten) klarer und angenehmer. Ich hatte schon die Vermutung, dass der Bereich hinter den Lautsprechern zum Wintergarten hin die Ursache sein könnte, da, wenn man sich dort hinstellt, der Bass ganz fürchterlich dröhnt.

Meine Tochter (10 Jahre) habe ich mal im Blindtest hören lassen, ob sie einen Unterschied hört. Antwort:

"Beim ersten Mal war besser, dass es wärmer war, beim zweiten, dass es lauter war." (Das erste war mit Tür zu, im Wintergarten hat es ca. 2° C!) Daran kann man erkennen, dass "Tür auf" nicht wirklich die Lösung für mein Problem darstellt, im Winter wegen der Kälte, und im Sommer, weil die Nachbarn nicht ganz so musikbegeistert sind wie ich.

hier mal einige Fotos und der Raumplan mit Sofa und Lautsprechern:

zunächst mit geschlossener Fenstertür:



dann mit geöffneter Fenstertür:



hier der Raumplan:





Nun meine Frage an die Akustik-Fachleute:

Kann man das mit Akustikmassnahmen hinbekommen? Möglichst so, dass man die Fenstertür noch benutzen kann und auch die Festverglasung daneben nicht dauerhaft zumacht. Vielleicht mit Stores oder Vorhängen? Oder mit Absorbern an der Decke, Eckabsorbern o.ä.?

Da der Raum noch teilweise im Rohbauzustand ist (Decke und Wände), habe ich noch fast alle Möglichkeiten.

Ich bin mir im klaren darüber, dass dieser Aspekt jetzt nur ein kleiner Teil der zu lösenden Gesamtaufgabe darstellt. Ich beschäftige mich nur gerade mal wieder damit, ob ich den Hörplatz so lassen kann (möchte ich unbedingt) oder doch gezwungen bin, mit dem Rücken zum Wintergarten zu sitzen (möchte ich nicht, klingt aber besser). Da ich Mitte Dezember meinen Händler da haben werde mit der B&W 802 möchte ich das vor der Vorführung gerne klar haben.

Gruß

Michael
Poison_Nuke
Inventar
#2 erstellt: 03. Dez 2005, 00:05
interessanter Raum. Deine Anforderung ist sehr schwer zu erfüllen. Denn ohne massiven Dämmmaterialeinsatz wird man leider kein besseres Ergebnis erzielen. Da ist halt nur die Frage, wie macht man es am besten.


Meine bisherigen Ideen, welche aber nur rein aus dem Gefühl gesagt sind:

1. im Abstand von 15 und 25cm zur Wand 2 schwere Vorhänge vor das Fenster hängen. Dabei würde ich diese bis zum Boden gehen lassen und an einer Schiene befestigen, damit man zum Hören diese zuziehen kann, und ansonsten auf.
Eventuell das Ganze doppelt machen, sodass in jedem Zustand noch ein Vorhangknäuel in den Ecken hängt, welches die dort am meisten vorhandenen Reflektionen dämmt.

Desweiteren würde ich hinter die Boxen Prismas stellen. Das sind 50*50cm*100cm große Prismaförmige weiße Schaumstoffkörper. Davon wären 2 übereinander schon sehr wirksam.

Hier mal ein Bild, wie ich es mir vorerst vorstelle:


Die Wände sollten aber eventuell auch noch etwas schallschluckendes abbekommen. Vielleicht mal nach Akustikputz schauen.
michaelJK
Stammgast
#3 erstellt: 04. Dez 2005, 11:04
Hallo Poison_Nuke,

Danke für die Tipps!

Ich habe jetzt mal testhalber provisorisch ein paar Vorhänge aufgehängt, vor die restlichen Glasflächen und z.T. in Ecken Noppenfolie (teilweise schräg, um die Ecken zu entschärfen) gehängt, außerdem zwei ca 2m lange Rohre in Raumecken gestellt und hinter einen LS eine zusammengerollte dünne Latex/Kokosfaser Matraze (ohne Bezug). Eben einfach ein paar Dinge aus dem Keller geholt und verwendet.

Das Ergebnis ist schon mal beeindruckend:

Das Dröhnen im Bass ist weg, der Klang ist klar, die Musik macht wieder Spaß. Und das alles noch mit den Kappas! Super! Ich konnte gestern Abend vor lauter Begeisterung gar nicht mehr aufhören, zu hören!

Der Effekt kommt vermutlich hauptsächlich von den Vorhängen und den Folien, ob auch die Matratze und die Rohre zusätzlich noch was bringen, habe ich noch nicht überprüft.

Leider sieht das Ganze natürlich ziemlich besch...... aus:





Aber ich habe jetzt wenigstens die Möglichkeit, den Hörtest mit dem Händler und den B&W 802D, 803D und HTM2 bei guten Raumbedingungen durchzuführen. Ich bin sehr erleichtert, ich hatte schon befürchtet, dass mein Raum so ungünstig sein könnte, dass man nicht viel machen kann.

Weiterführende Frage für die endgültige Gestaltung des Raumes:

Eigentlich würde ich natürlich gerne beim Musikhören auch das Tageslicht reinlassen und in den Garten rausschauen. Könnte man nicht die notwendigen Akustikmassnahmen auf die Decke und die Wände konzentrieren und vor die Glasflächen höchstens dünne Stores vorziehen plus dicke Vorhänge zwar hinhängen, aber dann nicht zuziehen?

Evtl. wären auch perforierte Folien auf den Glasflächen eine Möglichkeit, davon habe ich in einem anderen Forum mal was gelesen.

Auch würde ich, anstatt Absorber im Raum aufzustellen, diese lieber in die Decke oder Wand integrieren. Besonders bei der Decke habe ich ja Platz zwischen den Balken.

Kann man eigentlich Helmholtz-Resonatoren in die Zwischenräume zwischen den Balken (12 tief, 54 breit)integrieren?

Gruß von

Michael
Poison_Nuke
Inventar
#4 erstellt: 04. Dez 2005, 16:54
gerade die Glasflächen sind bei dir recht ungünstig, daher solltest du schon an einen richtigen Vorhang denken (oder sogar einen doppelten)

Die Noppenfolie hilft zwar auch ein wenig, aber da sie luftundurchlässig ist der Effekt nicht so gut. Die Matratze sollte eigentlich viel helfen, denn gerade sie hat viel bedämpftes Volumen.

An der Decke lässt sich nat auch viel machen, bin ja gerade selber dabei meine Decke komplett umzubauen, weil gerade hier sehr viel Fläche zur Verfügung steht.
Aber satt Resonatoren würde ich es persönlich bevorzugen an der Decke poröse Absorber zu montieren, und das in möglichst großem Abstand zur Decke. Du könntest also etwas abgehängt auf Höhe der Balken einige Basotect Platten montieren...das ganze nat. in ausreichend großer Anzahl.


Achja: irgendwelche porösen Folien auf die Glasscheiben kleben "hilft" nur der Durchsicht. Wenn überhaupt würden Frequenzen oberhalb von 15kHz sich davon eventuell etwas beeindruckt geben


[Beitrag von Poison_Nuke am 04. Dez 2005, 16:55 bearbeitet]
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