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Helmholtz weigert sich beharrlich

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Leisehöhrer
Inventar
#51 erstellt: 08. Mrz 2004, 22:54
Ich habe die Invormationen aus einem Buch welches nicht billig ist. Also nicht aus dem Web.
Natürlich funktioniert auch ein Helmi.
Nur wenn Du ihn breitbandiger baust bringt er so wenig das eine Kiste nie und nimmer zu hörbaren Unterschieden führt.
Baust Du ihn nicht breitbandig ist der Frequenzbereich derartig klein das es ebenfalls nicht hörbar wird.
Das ist meine Einschätzung.
Ich denke nicht das man den Helmi in allen Punkten mit einer Bassreflexbox vergleichen kann. Die Schallwellen können in einer Box ja nur durch die Reflexöffnung.
Während im Raum nur ein winziger Teilbereich der Schallwellen von aussen durch das Rohr kommt.
Da kann ich jetzt aber auch einen Denkfehler machen.
Ich werde auf jeden Fall weiter an dem Thema dranbleiben weil ich auch gerne auf einen Nenner kommen möchte der dann auch verlässlich ist.
Crusader
Stammgast
#52 erstellt: 09. Mrz 2004, 10:06
Nun geht das schon wieder los ! Ob der Helmi funktioniert oder nicht werden wir sehen, wenn ich ihn fertig habe. Sollte es dann nicht reichen, wird noch ein Plattenresonator gebaut. Irgendwann wird es schon klappen.

@qnorx:
Also wenn ich mit ca 170 Liter hinkommen könnte, wäre das schon super. Einen noch größeren Helmi kann ich im unmittelbaren Bereich der LS nicht mehr unterbringen.
Crusader
Stammgast
#53 erstellt: 09. Mrz 2004, 10:09
@Leisehöhrer:

Ich glaube Dein Buch wäre gar nicht schlecht für mich, um mal ein paar grundlegende Informationen in der Sache zu erlangen. Ist es für Anfänger verständlich oder sollte man Fachmann sein, damit man das Buch versteht ?
qnorx
Stammgast
#54 erstellt: 09. Mrz 2004, 11:46
Wenn Du was zum Lesen suchst zum Thema Raumakustik, schau mal hier. Ich halte das für sehr kompetent verfassst:

http://www.tmr-audio.de/faq.htm#al13
Crusader
Stammgast
#55 erstellt: 09. Mrz 2004, 17:26
Klasse link, vielen Dank !
qnorx
Stammgast
#56 erstellt: 09. Mrz 2004, 20:24
@crusader

sag mal, die RC-A hat ja ein Aktivmodul eingebaut. Hast Du da ne Bassanhebung drin? Wenn ja, kann man die regeln oder ist die (dummerweise) vielleicht gar fix und bei ca. 40 Hz?

Komme jetzt nur grad drauf, weil mein Zebulon Sub ja das AM120 von Mivoc drin hat und ich das Teil (auch wenn's sonst gut ist) jedesmal verfluche, weil die Bassanhebung nicht regelbar ist (also die Frequenz zumindest)...
Crusader
Stammgast
#57 erstellt: 09. Mrz 2004, 20:37
Der Tiefton läßt sich an den RC-A auf bis zu -4,5 db runterschalten. Hab ich auch gemacht. Da liegt das Problem nicht.
Bin mir ziemlich sicher, daß ich "nur"die 37 Hz-Sache bekämpfen muß. Wenn mir Lieder anhöre, in denen keine sonderlich tiefen Töne vorkommen, klingt es einfach super (z.B. Johnny Cash). Kommt ein ganz tiefer Ton vor, dann scheppert es, aber wie (ganz extrem z.b. wer es kennt Loreena McKennitt - Highwayman). Im Heimkinobetrieb stört das nicht, im Gegenteil, es beeindruckt eher, wenn die Einrichtung "mitmacht".
Ich haße es so....
Camel_Twin
Ist häufiger hier
#58 erstellt: 09. Mrz 2004, 21:27
Hi
Hier wird so viel hin und hergerechnet das die Praxis dabei zu kurz kommt.
Meine Frage ist nun : Wer hat denn schon mal so ein Kasten gebaut?

Mit einigen Formeln komme ich nicht klar.Deshalb benutze ich ein Programm das ist sehr viel einfacher.

Vor allen Dingen die Berechnung zur Effektivität des Generators halte ich nicht für richtig.
Wie soll ein Kasten von 100 litern abgestimmt auf 91 Hz eine Bandbreite von 325 Hz abdecken!??

Kann ja auch sein das ich irgendetwas nicht verstanden habe, dann klärt mich Bitte auf.

Habe zur Verständnis die Frequenzkurve meines Helmis mal gezeichnet.



Der Kasten hat 145 Liter, 4 Löcher von 7,5 cm Durchmesser und die haben eine Tiefe von 1,25cm. (Rigips)

Die Kurve habe ich in 25 cm Entfernung vom Kasten aufgenommen.
Bei der Kurve des geschlossen Kastens habe ich einfach die Löcher mit einem Buch zugehalten.

Die Absenkung der Kurve der geschlossenen Version bei <40> Hz kommt dadurch zustande das der Kasten als Platten-Resonator abeitet.Anders kann ich mir das nicht erklären.

Soviel zur Bandbreite eines Helmholtzresonators.
Habe den Kasten auch mal bei <42>Hz arbeiten lassen.
Das heißt nur mit 2 Löchern.
Er hat funktioniert, allerdings ist die Messung nicht so sehr brauchbar, da ich den Kasten nicht verschieben kann.
Er sitzt hinter dem Hörplatz in einer Dröhnfrequnz von 50 Herz.
Ciao von Peter
der die Bude hat wackeln lassen....
Crusader
Stammgast
#59 erstellt: 09. Mrz 2004, 21:35
Die Bude soll ja eben nicht wackeln, grrrr
qnorx
Stammgast
#60 erstellt: 09. Mrz 2004, 22:33

Meine Frage ist nun : Wer hat denn schon mal so ein Kasten gebaut?


Ich. Inzwischen bereits mehrere. Und alle vorab berechnet, dann gemessen, getuned und alle arbeiten solide.


Vor allen Dingen die Berechnung zur Effektivität des Generators halte ich nicht für richtig.
Wie soll ein Kasten von 100 litern abgestimmt auf 91 Hz eine Bandbreite von 325 Hz abdecken!??


Doch geht. Allerdings darf man nicht davon ausgehen, dass sich ein derart breitbandiger Resonator bei tiefen Frequenzen ober- und unterhalb der Abstimmfrequenz symmetrisch verhält. Das hat mit den in tieferen Bereichen erheblichen Unterschied in der Energetik zu tun. Und je breitbandiger, desto geringer die Wirkung (kann ich aber eben leider nicht berechnen, wenn also jemand eine Formel zur Berechnung des Wirkungsgrades hat...)


Kann ja auch sein das ich irgendetwas nicht verstanden habe, dann klärt mich Bitte auf.



habe ich eben versucht



Habe zur Verständnis die Frequenzkurve meines Helmis mal gezeichnet.


cool.

Ich lese daraus, dass Du den Helmi bei 50 Hz abgestimmt hast, richtig? Und die stehende Welle hast Du bei 52Hz/53Hz ermittelt. (Vermutlich hast Du ursprünglich auch auf diese Frequenz abgestimmt und dann noch etwas gedämmt?)

Interessant wäre jetzt noch eine Messung an der Hörposition. Dann könnte man nämlich die Wirkung der stehenden Welle (ohne Helmi) und deren Bekämpfung (mit Helmi) sehen.

Gib' mir doch bitte mal die genaue Abstimmfrequen und die Masse Deines Raumes. Wo hast Du die stehende Welle gemessen? Dann können wir anhand Deiner Messungen mal einen Vergleich zwischen Theorie und Praxis machen. Wäre sicher noch interessant.

Gruss
Frank


[Beitrag von qnorx am 09. Mrz 2004, 22:35 bearbeitet]
Camel_Twin
Ist häufiger hier
#61 erstellt: 10. Mrz 2004, 02:55
Hi
@Crusader


Die Bude soll ja eben nicht wackeln, grrrr


Schau Dir mal die Dezibel an, dann weißt Du was ich meine.

@qnorx

Die Abstimmfrequenz war am Anfang auf dem Hörplatz ermittelt worden, das hieß 50 Hz Dröhnfrequenz, deshalb ist der Kasten auf 50 Hz abgestimmt worden.

Ich habe auch mal auf Hörerposition gemessen, doch leider war bei einer Messung die Schiebetür von meiner Küche halb geöffnet, deshalb ist diese Messung in die Hose gegangen.

Aber die Geschichte werde ich noch mal wiederholen.

Ok werde mal meine Dachgeschosswohnung hier ins Netz stellen.
Der Raum ist aber nicht einfach, denn er hat Schrägen und Ecken und ist komplett aus Gipskarton aufgebaut worden.


Der Raum ist hier jetzt ohne Mobiliar eingezeichnet.
Dies ist nur ein Auszug meiner kompletten Dachgeschoßwohnung,hoffentlich erkennbar..
Also ich sitze sozusagen in der Schräge und bin damit mehr als zufrieden.
Der Kasten ist genau hinter dem Hörplatz, sozusagen hinterm Sofa, in der Schräge, um einen Radiator zu befestigen.

Jetzt aber genug....

Ciao von Peter
der Autocad als Zeitfresser entarnt hat...
AWE
Schaut ab und zu mal vorbei
#62 erstellt: 27. Mrz 2004, 20:17
Servus,

Da ich auch ein Problem mit Resonanzen durch Raummoden habe die sich bei 38 Hz summieren, habe ich auch schon an den Bau eines Helmholtzresonators gedacht. Ich habe (rechnerisch) eine Überhöhung von 20 dB bei 38 Hz und 15 dB bei 76 Hz (mit dem Internetprogramm von Fast-Audio: http://www.fastaudio.de/DE/rechenservice.html). Diese gewaltige Resonanz ist deutlich zu hören (z. B: nach Zuschlagen der Tür). Messtechnisch komme ich auf etwas geringere Überhöhungen (aber immer noch gewaltige).

Ausführliche Erläuterung zur Funktion und Berechnung eines Helmholtzresonators (in Englisch) unter:

http://www.phys.unsw.edu.au/~jw/Helmholtz.html

Zwei Hinweise darin wurden in der bisherigen Diskussion in diesem Thread nicht erwähnt (oder ich habe sie überlesen):

a) die Innenabmessungen des Resonators müssen wesentlich kleiner als die Wellenlänge der Resonatorfrequenz sein, sonst stimmen die Formeln nicht mehr. Bei raumhohen Kisten ist diese Bedingung wahrscheinlich verletzt.

b) Für die Rohrlänge muss noch ein Zuschlag berüchsichtigt werden, der ca. 1.6 x Radius des Rohres ist. Auch das hat Einfluss auf die Berechnung der Resonanzfrequenz.

Aus anderer Quelle:

c) Durch eine Bedämpfung im inneren des Resonators wird nicht nur die Bandbreite erhöht, sondern es sinkt auch die Abstimmfrequenz (ein wenig). Grund: Durch das Dämmmaterial sinkt die Schallgeschwindigkeit.

Da die Faktoren b) und c) rechnerisch nicht exakt berücksichtigt werden können, kommt man an einem Einmessen nicht vorbei.

Deshalb habe ich vor ein Bassreflexrohr zu verwenden, das in der Länge variabel ist (Gibt es z. B.: bei Conrad Elektronik).

Zum Messen des Raumes verwende ich das kostenlose Einmessprogramm "Praxis" (Tipp aus AutoHifi), auch im Internet frei erhältlich. Von AutoHifi gibt es auch ein günstiges / einfaches Messmikrofon. Ich habe mir ein richtiges Messmikrofon von Beringer besorgt, kostet inkl. Phantomspeisung ca. 300 EUR.

Ich denke, dass Helmholtzresonatoren gut geeigent sind schmalbandige, grosse Überhöhungen zu bekämpfen, Plattenabsorber breitbandiger wirken. Beide Technisken können sich also ergänzen.

Bin schon sehr gespannt wie Crusader sein Problem löst, und hoffe davon etwas lernen zu können. Im Moment habe ich noch keine Zeit zum Bauen des Helmis, bin die nächsten 2 Monate noch mit anderem ausgelastet.

Viele Grüsse

AWE

Nachtrag: Umfassende Berechnungsmöglichkeiten und ausführliche Erläuterungen zur Raumakustik gibt es unter http://www.hunecke.de/german/rechenservice/rechenservice.htm

...


[Beitrag von AWE am 27. Mrz 2004, 20:26 bearbeitet]
qnorx
Stammgast
#63 erstellt: 27. Mrz 2004, 20:37

a) die Innenabmessungen des Resonators müssen wesentlich kleiner als die Wellenlänge der Resonatorfrequenz sein, sonst stimmen die Formeln nicht mehr. Bei raumhohen Kisten ist diese Bedingung wahrscheinlich verletzt.


Habe das zwar noch nie gehört, aber es erscheint mir intuitiv (was bedeutet, dass ich voll daneben liegen kann ) richtig. Dennoch wird das wohl selten auftreten, denn meist treten Resonanzen in der Längsachse oder allenfalls auch in der Breite eines Raumes auf, und die sind oft grösser als die Höhe eines Raums.



b) Für die Rohrlänge muss noch ein Zuschlag berüchsichtigt werden, der ca. 1.6 x Radius des Rohres ist. Auch das hat Einfluss auf die Berechnung der Resonanzfrequenz.


Ist in "meiner" Formel berücksichtig.



c) Durch eine Bedämpfung im inneren des Resonators wird nicht nur die Bandbreite erhöht, sondern es sinkt auch die Abstimmfrequenz (ein wenig). Grund: Durch das Dämmmaterial sinkt die Schallgeschwindigkeit.



Stimmt. Ist aber im Frequenbereit unter 100 Hz vernachlässigbar, weil man eh nur eine leichte DÄMPFUNG *) verwendet und selbst bei einer grossen Distanz sinkt die Luftgeschwindigkeit dann vielleicht auf 280m/s was sich in der Formel meinst nur auf Stellen hinter dem Komma auswirkt.
Ausserdem: Wenn das ein Problem wäre, dann müssten solche Resonatoren (wie auch Bassreglexkisten überhaupt) sehr empfindlich auch Temperaturunterschiede reagieren, weil die Luftgeschwindigkeit sich auch der Temperatur der Luft ändert (in ähnlicher Grössenordnung wie eine leichte Dämpfung).


Da die Faktoren b) und c) rechnerisch nicht exakt berücksichtigt werden können, kommt man an einem Einmessen nicht vorbei.


Korrekt. Rechnen hilft nur die Grössenordnung zu bestimmen und die Messergebnisse zu überprüfen. Aber: auch Messergebnisse unterliegen einer Varianz!


*) Dämmen bedeutet das Lautsprechergehäuse schallundurchlässiger zu machen. Dabei wird aber kein Schall in Wärme verwandelt, sondern nur von Durchdringen des Lautsprechergehäuses abgehalten (z.B. durch Bitumen-Matten). Beim Dämpfen wird Schall via Reibung in Wärme umgewandelt und dadurch wird mitunter die Luftgeschwindigkeit gesenkt.
Crusader
Stammgast
#64 erstellt: 28. Mrz 2004, 08:58
Bald hab ichs. Das Material habe ich jetzt zusammengekauft. Demnächst baue ihn den Helmi zusammen und dann gibts kein Halten mehr, hoffentlich..............
AWE
Schaut ab und zu mal vorbei
#65 erstellt: 30. Mrz 2004, 21:31
Hallo,

@qnorx:



a) die Innenabmessungen des Resonators müssen wesentlich kleiner als die Wellenlänge der Resonatorfrequenz sein, sonst stimmen die Formeln nicht mehr. Bei raumhohen Kisten ist diese Bedingung wahrscheinlich verletzt.


Habe das zwar noch nie gehört, aber es erscheint mir intuitiv (was bedeutet, dass ich voll daneben liegen kann ) richtig. Dennoch wird das wohl selten auftreten, denn meist treten Resonanzen in der Längsachse oder allenfalls auch in der Breite eines Raumes auf, und die sind oft grösser als die Höhe eines Raums.


Die Erläuterung zu dem Phänomen ist in dem von mir oben angegebenen englischen Link enthalten:

"First of all, we'll assume that the wavelength of the sound produced is much longer than the dimensions of the resonator. ... this approximation is pretty good, but it is worth checking whenever you start to describe something as a Helmholtz oscillator. The consequence of this approximation is that we can neglect pressure variations inside the volume of the container: the pressure oscillation will have the same phase everywhere inside the container."

Das Wesentliche zu Deutsch: Die Abmessungen des Helmi müssen so klein sein, dass man die Ausbreitungsgeschwindigkeit der Luftdruckschwankungen im Inneren des Helmholtz-Oszilator vernachlässigen kann. Anders gesagt: die Luftdruckschankungen, die aufgrund der Resonanz entstehen, sollen im ganzen Helmi die gleiche Phase haben. Sonst wird die Formel ungenau.

Als "wesentlich kleiner" kann man ein Zehntel der Wellenlänge vielleicht noch gelten lassen. Dann ist die max. Phasenverschiebung 36 Grad. Ein Resonator für 40 Hz darf also in der grössten Innenabmessung nicht mehr als 85 cm haben. (Ein Kubus von der Grösse hat übrigens 614 Liter Volumen).

Wenn man nur ein Zwanzigstel akzeptiert (Phasenverschiebung max. 18 Grad), darf für 40 Hz die grösste Innenabmessung nur noch 42,5 cm sein. (Ein solcher Kubus hat 77 Liter) Also ziemlich klein, dafür stimmt die Formel besser.
Hmmm ...

Natürlich könnte ein Physiker eine Formel angeben, die die Schallausbreitung im Inneren des Helmis berücksichtigt. Die wäre aber um ein vielfaches komplizierter.

Nochmal an @qnorx: Danke für's Nachfragen, mir war auch nicht bewusst, dass man mit einem Helmi für 40 Hz schon an die Grenzen der Berechnungsformel stösst. Ein Argument mehr, dass Rechnen hier nur von beschränktem Nutzen ist. Das erklärt vielleicht auch einige der "unerklärlichen" Schwierigkeiten mit ihrem Helmi, über die hier manche berichten.

Grüsse,

AWE

Berechnung der Wellenlänge: http://www.sengpielaudio.com/Rechner-wellen.htm

PS: Der Einfachheit halber habe ich die Kantenlänge des Helmis als Berechnungsgrundlage genommen, nicht die Diagonale. Ich wollte nur die Grösseordnung der Abmessungen zeigen. Da könnte man sich jetzt lange streiten ...
AWE
Schaut ab und zu mal vorbei
#66 erstellt: 30. Mrz 2004, 22:11
Servus,

@qnorx zum Zweiten:



c) Durch eine Bedämpfung im inneren des Resonators wird nicht nur die Bandbreite erhöht, sondern es sinkt auch die Abstimmfrequenz (ein wenig). Grund: Durch das Dämmmaterial sinkt die Schallgeschwindigkeit.



Stimmt. Ist aber im Frequenbereit unter 100 Hz vernachlässigbar, weil man eh nur eine leichte DÄMPFUNG *) verwendet und selbst bei einer grossen Distanz sinkt die Luftgeschwindigkeit dann vielleicht auf 280m/s was sich in der Formel meinst nur auf Stellen hinter dem Komma auswirkt.
Ausserdem: Wenn das ein Problem wäre, dann müssten solche Resonatoren (wie auch Bassreglexkisten überhaupt) sehr empfindlich auch Temperaturunterschiede reagieren, weil die Luftgeschwindigkeit sich auch der Temperatur der Luft ändert (in ähnlicher Grössenordnung wie eine leichte Dämpfung).


Die Erklärung ist akzeptabel. Die Frequenzänderung ist proportional zur Änderung der Schallgeschschwindigkeit. 10 % niedrigere Schallgeschwindigkeit ergibt 10 % niedrigere Resonanzfrequenz.

Die Schallgeschwindigkeit von 280 m/s wird übrigens bei minus 78 Grad Celsius erreicht wird. Ich hoffe, Du musst nicht bei diesen Tempearturen hören...

Grüsse

AWE
qnorx
Stammgast
#67 erstellt: 30. Mrz 2004, 22:24

Die Frequenzänderung ist proportional zur Änderung der Schallgeschschwindigkeit. 10 % niedrigere Schallgeschwindigkeit ergibt 10 % niedrigere Resonanzfrequenz.


Hmm... das scheint mir jetzt aber nicht komform mit der Formel zu sein. Die Funktion dort stellt soweit ich das beurteilen kann, keine reziprok-lineare Verknüpfung von Schallgeschwindigkeit und Resonazfrequenz her. MIr scheint das Zusammenspiel dieser Werte sehr viel komplexer. Täusche ich mich da?


Die Schallgeschwindigkeit von 280 m/s wird übrigens bei minus 78 Grad Celsius erreicht wird. Ich hoffe, Du musst nicht bei diesen Tempearturen hören...


Nee, das wäre mir doch etwas zu kalt :-) War nur ein Beispiel. Werte so 280 m/s erreicht man öfters bei einer 30% Dämpfung in einer grossen Standbox. Daher der Wert...
qnorx
Stammgast
#68 erstellt: 30. Mrz 2004, 22:46

The consequence of this approximation is that we can neglect pressure variations inside the volume of the container: the pressure oscillation will have the same phase everywhere inside the container."


Also ich verstehe hier, dass die Druckunterschiede im Helmholtzresonator derat sein sollen, dass es zu keiner Phasendrehung kommt. Was das in letzter Konsequenz bedeutet, ist mir noch nicht ganz klar. Aber wenn das Verhindern von Phasendrehung das Ziel sein soll, dann müsste doch einfach gelten, dass der Resonator in seiner Abmessung einfach nicht grösser also die halbe Wellenlänge der stehenden Welle ausmacht. Weil dann doch ein Drehen der Phase bereits ausgeschlossen ist, nicht?
AWE
Schaut ab und zu mal vorbei
#69 erstellt: 01. Apr 2004, 22:57
Hallo,

@qnorx, 1: in der Formel (Deiner und meiner, also in meinem Link) ist die Resonanzfrequenz proportional zur Schallgeschwindigkeit. Geht die Schallgeschwindigkeit x% rauf (bzw. runter), geht die Resonanzfrequenz genauso x% rauf (bzw. runter).
In Deiner Formel steckt die Schallgeschwindigkeit in der Konstanten 54.61

@qnorx, 2: Erläuterung zur Phasenverschiebung:

Das ganze Prinzip vom Helmi ist folgendes: Stell Dir vor, Du hast eine Flasche mit mit einem ganz knapp passenden Korken. Wenn Du den Korken etwas in die Flasche drückst, wird er wieder zurückfedern, weil die Luft im inneren elastisch zusammengedrückt wird. Wenn Du ihn reindrückst und loslässt wird er hin und her federn, wie ein Gummiball auf einem harten Untergrund hüpft. Die Frequenz mit der der Korken zappelt ist die Resonanzfrequenz. Im inneren der Flasche steigt der Druck an, wenn der Korken nach Innen federt und sinkt wenn er nach Aussen federt. Im Inneren der Flasche gibt es also Druckschwankungen im Rhytmus der Resonanzfrequenz.

Jetzt betrachten wir den Moment, in dem der Korken nach innen federt unter dem Mikroskop: Der nach innen federnde Korken schiebt die Luftmoleküle vor sich her ins Innere. Diese treffen auf weitere Luftmoleküle und schieben diese auch vor sich her. So verbreitet sich eine Druckwelle vom Korken aus ins Innere der Flasche. Das geschieht mit Schallgeschwindigkeit (genau genommen bezeichnen wir die Geschwindigkeit mit der ein Druckimpuls von Luftmolekülen weitergegeben wird als Schallgeschwindigkeit; weil die Schallübertragung in der Luft genau so funktioniert).

Wenn die Flasche sehr klein ist, wird der Druckanstieg im inneren der Flasche überall praktisch gleichzeitig erfolgen. Wenn die Flasche sehr gross ist, wird der Druck zunächst in der Nähe des Korkens ansteigen und erst ein wenig später am Boden der Flasche. Diese Zeitverzögerung in der Druckausbreitung kann man auch als Phasenverschiebung zwischem dem Druckanstieg in der Nähe des Korkens und in der Nähe des Flaschenbodens bezeichnen. Vor allem dann, wenn der Korken periodisch hinein und herausschwingt, wie er es bei der Resonanz macht.

Bei einem Helmholtzresonator besteht der Trick darin, dass das Luftvolumen, das sich im Resonanzrohr befindet, die Rolle des Korkens übernimmt. Das Gewicht (eigentlich die Masse) dieser Luft federt auf der im Helmi eingeschlossenen Luft.

Die relativ einfachen Formeln die wir verwenden, gehen einfach davon aus, dass der Resonator sehr klein ist. Dann kann man die Verzögerung des Druckanstiegs durch die Ausbreitungsgeschwindigkeit vernachlässigen. Je grösser der Helmi ist, desto ungleichmässiger steigt der Druck in der Flasche an - und die Rechenergebnisse unsere Formeln stimmen immer weniger.

Wann jetzt ein Helmi relativ gross ist, hängt vom Verhältnis der Wellenlänge der Resonanzfrequenz ab und der Grösse des Helmis.

So weit so klar?

Für meine Abschätzungen habe ich einfach einmal angenommen, dass ein Zehntel bzw. ein Zwanzigstel der Wellenlänge aureichend klein ist. Von Physikern wird weniger als Hundertstel als sicherlich ausreichend bezeichnet. Ich war mit meiner Annahme also schon ziemlich grosszügig.

(Die Phasenverschiebung auch als Mass zu nehmen war in meinem letzten posting vielleicht etwas verwirrend).

Grüsse

AWE

Nachtrag: Zu Deiner Frage zur Phasendrehung:
"Phasendrehung" wird oft als landläufiger Begriff für "gegenphasig" verwendet. Gegenphasig ist eine Phasenverschiebung von 180 Grad. Das ist tatsächlich bei der halben Wellenlänge der Fall, wie Du anführst.
Als "Phasenverschiebung" bezeichnet man eine beliebig grosse Differenz in der Phase: 0.001 Grad, 180 Grad oder 3752 Grad.
Ob eine geringe (wieviel auch immer das sei) Phasenverschiebung akzeptabel ist oder nicht, hängt davon ab, was man gerade betrachtet und was man als akzeptabel hält. Generell zu sagen alles sei akzeptabel was weniger als 180 Grad ist, macht wenig Sinn.


[Beitrag von AWE am 01. Apr 2004, 23:09 bearbeitet]
akustikkalle
Neuling
#70 erstellt: 07. Apr 2004, 01:07
Das Rohr sollte einen grossen Durchmesser haben. 200 cm/2
mindestens für die Öffnung als Flächenmass.?????????

IST das eine Formel?????

Kannst du uns das mal weiter erläutern?

Also der Durchmesser 200cm geteilt durch 2sec. und min. ??????? flächenmaß ----- ach ja -----logisch!

Aber jetzt mal ernst, was sollte das den????

Lösung:
( Wenn die Daten stimmen! )
zwei helmhöltzer a 37 Hz
min. 6 plattenabsoreber gestaffelt auf die nächsten raummoden!
Dann wird es einfach: Ein paar Pyramidenschaumplatten an den Wänden,
und alles wird gut!

Ich habe es so gemacht und bei www.tyranno.de/tse alles billig bekommen!

es gibt bestimmt auch teures, aber mein sound ist jetzt geil!!!!

gruß

Kalle
Crusader
Stammgast
#71 erstellt: 07. Apr 2004, 08:15
Bei Tyranno hab ich auch einen Plattenabsorber her. Funktioniert prima.

Aber 6 Plattenabsorber, 2 Helmis und Pyramidenplatten, welche Frau soll DAS mitmachen. Wen Du da eine kennst, schick mir ihre Telefonnummer !!
Leisehöhrer
Inventar
#72 erstellt: 07. Apr 2004, 19:44
Hallo Kalle,

was kostet ein Membranenabsorber bei der Firma ?

Gruss

leisehörer
Crusader
Stammgast
#73 erstellt: 08. Apr 2004, 08:10
Kostet so ca. 80 Euro, je nach Abstimmung. Ist aber Verhandlungssache. Kann ich nur empfehlen !
modus
Neuling
#74 erstellt: 09. Apr 2004, 23:07
Hi hier gibs Formeln für Helmis:
[url]www.burosch.de/deutsch/news.php3?news_ID=1042567201[/url]

Allerdings wie immer -Vorsicht- stimmt wohl nicht alles.
Bei der Effiktivitätsrechnung würde bei 118Hz 380m3 benötigt werden.

Hat jemand ein offizielle Quelle für die Brerechnung des Kopplungsfaktor oder Bandbreite?

Auch das TMR Programm scheint Q flasch zu berechnen...

Und an die Praktiker - was würdet ihr bei einem starken 112-118Hz Problem für einen Helmi bauen?

gruss
modus
qnorx
Stammgast
#75 erstellt: 09. Apr 2004, 23:13
Die Formel für die Berechnung der Wirkungsbreite habe ich in diesem Thread gepostet.
Patrick
Stammgast
#76 erstellt: 10. Apr 2004, 20:58
Der Längenaufschlag auf die Rohrlänge hängt sehr stark von der spezifischen Form der Umgebung ab. Wenn das Rohr in Boden/Deckennähe ist kann das durchaus den Längenaufschlag erhöhen. Zwischen 0,8 und 2,2 mal Radius ist alles möglich. Zusammen mit der sehr engen Wirkungsbandbreite ist das bei Bau nach Formel ein sicheres Rezept für einen Misserfolg.

Wo ist eigentlich das Problem dabei sich ein Mikrofon für den PC zu kaufen mit dem man die tatsächliche Abstimmung des Resonators am Aufstellungsort messen kann. Nach 2-3 Versuchen mit der Rohrlänge sollte man die Frequenz getroffen haben.
qnorx
Stammgast
#77 erstellt: 10. Apr 2004, 21:42
Meinen Wissens nach ergibt sich der Längenaufschlag aus der Tatsache, dass sich ein BR-Rohr (v.a. die längeren) so verhält, als wäre es effetkiv länger als es ist (also ein Volumen vor dem Rohr verhält sich wie das Volumen/Masse im Rohr).


Die Umgebung hat eher Auswirkung auf den Wirkungsgrad in Folge der Einschränkung des 4Pi-Raumes durch Wände und Boden (ähnlich dem Baffle Step Effekt wird die gesamten Energie dann nicht mehr in den 4Pi-Raum sondern mehr in den 2-Pi-Raum abgestrahlt). Dieser Effekt ist aber unabhängig von der Länge des BR-Rohres.


Wer hat gesagt es sein ein Problem ein Mic für den PC zu kaufen? Messen sollte man auf jeden Fall.


[Beitrag von qnorx am 10. Apr 2004, 21:43 bearbeitet]
Patrick
Stammgast
#78 erstellt: 10. Apr 2004, 21:56
Wenn man das Rohr z.B. bündig mit dem Boden enden lässt verlängert der Boden das Rohr und verändert damit die Abstimmfrequenz, wenn das Rohr direkt in der Ecke endet wird es vom Boden und beiden Wänden verlängert.

Die Änderung vom Wirkungsgrad meinte ich nicht, sondern die Änderung der Abstimmfrequenz.
audiofisk
Inventar
#79 erstellt: 31. Jul 2004, 15:38
Hallo.
Jemand hier, der vielleicht seinen Kennerblick einmal konstruktiv auf diesen Thread lenken könnte?

>Bitte um Helmholtz-Support<

Danke schon Mal von Thomas aka ]-audiofisk°<
Silvester
Ist häufiger hier
#80 erstellt: 03. Aug 2004, 14:49
Was bisher vielleicht etwas kurzgekommen ist, ist IMHO das Messen der Abstimmung des Helmis. Wie macht ihr's? Jagt ihr ein paar Sinustöne mit und ohne Helmi durch den Raum. oder wie geht's am einfachsten?
Xenon79
Neuling
#81 erstellt: 24. Jul 2007, 17:31
Hallo und *entstaub* erstmal. Nach längerem Durchforsten des Forums und des restlichen Webs, scheint mir das hier der richtige Thread zu sein :).

Ich möchte meine Hörraum ebenfalls von den Raummoden befreien, wofür sich ein Helmi ja am besten eignet, vorausgesetzt man berechnet und baut ihn richtig.

Eigentlich brennt mir nur noch eine Frage auf der Zunge: Wie breitbandig soll ein Helmi zur Bekämpfung von Raummoden sein? Bei gegebener Frequenz lässt sich die Breitbandigkeit auf verschiedene Weisen modifizieren (Volumen, Rohrlänger, Rohrdurchmesser, Dämmstoff). Ich würde es über das Volumen und den Rohrdurchmesser machen wollen. Letztendlich geht es doch darum, den "richtigen" Kompromiss zwischen Breitbandigkeit und Wirkungsgrad zu finden. Ich lese hier von Helmis mit 0,11 Hz, 2,5 Hz und knapp 6 Hz, jeweils +/-3dB bei einer Resonanzfrequenz von 37Hz. Gestern habe ich einen Test-Helmi zusammengebaut mit einer Breitbandigkeit von ca. 1,3 Hz - ebenfalls bei 37 Hz, weil die zu bekämpfende Raummode dort liegt. die 1,3 Hz habe ich mal nach Gutdünken und vorhandenen Kreisbohrern gewählt. Aber was ist ein guter Wert? Mir ist bewusst dass z.b. 1,3 Hz bei einer Resonazfrequenz von 37 Hz breitbandiger ist als 1,3 Hz bei 100 Hz. Deshalb wäre eine Angabe über die optimale Breitbandigkeit in Prozent zur Resonanzfrequenz bei +/- 3dB sinnvoll. Gibt es da quasi DIE optimale (im Verhältnis zur Resonanzfrequenz) Breitbandigkeit? Oder sind Raummoden je nach Raum ungleich breitbandig?
Kay*
Inventar
#82 erstellt: 25. Jul 2007, 21:50


Oder sind Raummoden je nach Raum ungleich breitbandig?

selbstverständlich,
denn die Wände von Räumen können durchaus diff. Verluste
(Absorption) haben
Zur Abstimmung auf das reale Q der RaumReso muss man
Messtechnik einsetzen.
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Richard3108 am 02.04.2022  –  Letzte Antwort am 04.04.2022  –  11 Beiträge
X-Akte Helmholtz
Crusader am 22.04.2004  –  Letzte Antwort am 03.05.2004  –  31 Beiträge
mal wieder Helmholtz....
Bundy am 07.06.2004  –  Letzte Antwort am 11.06.2004  –  14 Beiträge
Rohre als Helmholtz-Absorber
UranusEXP am 18.01.2006  –  Letzte Antwort am 18.01.2006  –  7 Beiträge
Helmholtz-Resonator messen?
bukowsky am 27.06.2006  –  Letzte Antwort am 29.08.2007  –  11 Beiträge

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