Helmholtz-Platzierung - Total verwirrt!

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HiFi-Pizza
Stammgast
#1 erstellt: 30. Aug 2012, 13:17
Nach porösen Absorbern und Diffusern beschäftige ich mich grade mit Helmholtzresonatoren, besondern die Lochplattenresonatoren find ich sehr intressant. Aber das mit der richtigen Platzierung check ich nicht. Ich hab jetzt schon drei verschiedene Aussagen gehört; 1.) HHs gehören immer in die Ecken, 2.) HHs wirken nur dem Bereich wo sich die Mode (auf die der HH natürlich auch abgestimmt sein muss) auch befindet, 3.) Es ist egal wo man den HH aufgestellt denn die tiefen Frequenzen (die man damit bekämpfen will) schwirren sowieso überall durch den ganzen Raum so das man die an jeder beliebigen Stelle mit dem HH einfangen kann,,, Ähm... was den nun?
SonnyTucson
Hat sich gelöscht
#2 erstellt: 30. Aug 2012, 15:58
Hi Hifi-Pizza,

2) ist zielführend
2.1) wenn dieser Bereich auch noch in der Nähe der Lautsprecher/Subwoofer wäre
2.2) aber nicht, wenn die Mode direkt hinter dem Ohr des Höhrers ist; hier würde ich keine Resonatoren einsetzen, da der Nachhall derselbigen störende 'Wummergeräusche' produzieren kann.

1) funktioniert natürlich, wenn die kritische Mode auch zufällig in der Raumecke eine starke Ausprägung hat, daß ist aber mitnichten immer der Fall (in realen Räumen, die nicht einem optimalen Quader wie in der Theorie folgen).

Bei mir ist eine starke Längsmode bei 56Hz z.B. nicht in der Raumecke auf Bodenhöhe vorhanden, sondern ca. 1,5m von der Rückwand auf 1m Höhe!

3) ist Humbug, da natürlich nur die hohen Frequenzen stochastisch verteilt durch den Raum schwirren und überall vorhanden sind, unterhalb der Schröderfrequenz setzt sich das Modenverhalten durch und da belieben einige Frequenzen sich in Druckbäuchen und -knoten festzusetzen.

Viele Grüße
Guido
HiFi-Pizza
Stammgast
#3 erstellt: 30. Aug 2012, 16:46

SonnyTucson schrieb:

Bei mir ist eine starke Längsmode bei 56Hz z.B. nicht in der Raumecke auf Bodenhöhe vorhanden, sondern ca. 1,5m von der Rückwand auf 1m Höhe!


Genau über derartige Moden hab ich mir nämlich auch den Kopf zerbrochen! Wie hast du dieses Problem gelöst?
HiFi-Pizza
Stammgast
#4 erstellt: 30. Aug 2012, 16:58
Mal so als Beispiel - Wenn ich eine Mode wie in dieser Skizze hätte, die längs durch die Mitte läuft und mich am Hörplatz (roter Punkt) trifft, kann ich dann zu deren Bekämpfung dieser Lochplattenresos an die Seitenwände (Grüne Kreuze) anbringen, da sich diese Mode ja dort ebenfalls aufhält und der Reso dann auch in der Nähe der Lautsprecher (blaue Punkte) wäre? Oder MÜSSTE ich die Mode schon in der Mitte bekämpfen und dann eben einen Reso an die Frontwand (lila Kreuz) anbringen, wenn wie Du sagst hinter meinen Ohren nicht sinnig ist? Oder hab ich hier einen totalen Denkfehler?

moden
SonnyTucson
Hat sich gelöscht
#5 erstellt: 31. Aug 2012, 08:17
Für den Zustand im deinem Screenshot würden sich natürlich alle drei Kreuze als Absorberpositionen eignen. Jede Stelle, an der eine Mode besonders stark ausgeprägt ist, eignet sich!
Es gilt nur festzustellen, wo dies ist. Der Modenrechner wie in deinem Bild unten, zeigt dies nur für idealisierte Zustände. Du solltest entweder mit Messequipment oder mit deinen Ohren und Sinustönen diese Stellen lokalisieren.

Teil doch bitte mit, wie Du den HH berechnest und konstruieren willst. Leider gibt es im WEB auch hierzu viele unzureichende Vorschläge. Vielleicht finden wir eine zielführende Vorgehensweise, damit der Resonator auch wirkt!

P.S. ich habe bisher lediglich bis zu 30cm tiefe Steinwolleabsorber in den Ecken platziert und konnte hierdurch den Nachhall deutlich reduzieren. Leider ist ein der vorher beschriebenen Stelle, an der sich meine 56Hz Mode besonders ausprägt, aus anderen Gründen noch kein Absorber platziert worden. Aber im Augenblick juckt es mich auch in den Fingern...

Grüsse
Guido
HiFi-Pizza
Stammgast
#6 erstellt: 31. Aug 2012, 12:27
Klar, das ist der idealfall und welche Moden sich wo bei mir befinden wird erst eine Messung genau zeigen. Aber so versteh ich schonmal das Platzierungsprinzip etwas besser .

Was die Berechnung angeht wollte ich mich an den Rechner von mh-audio halten ( http://www.mh-audio.nl/ACalculators.asp ). Der Webmaster hat die Formeln aus dem Master Handbook of Acoustics ( http://www.amazon.de...verest/dp/0071360972 ) und ich hab ihn auch schon in einigen Foren "getroffen" in dem er von guten Erfolgen berichtet.
SonnyTucson
Hat sich gelöscht
#7 erstellt: 31. Aug 2012, 15:13
Hallo Hifi-Pizza,

die Formeln aus den Online-Rechnern sind nicht grundsätzlich falsch, lassen sich aber bei der praktischen Auslegung kaum benutzen, da sie von idealisierten Bedingungen ausgehen.
Der aufgeführte Rechner bei mh-audio gehört allerdings zu den Besseren seiner Gattung, da hier die Bandbreite berücksichtigt wird. Allerdings lässt er dich alleine bei der Auswahl der notwendigen Güte und des optimalen Koppelfaktors. Diese stehen im Zusammenhang und müssten vorher zur Zielsetzung bestimmt werden. Zudem hat dieser Rechner einen festehenden Wert für den Mündungskorrekturfaktor, der mit der gewählten Konfiguration nicht übereinstimmen muss!

Zum Problem wird das Ganze dann, wenn es an die konstruktive Ausführung geht. Allein die Position und Gestaltung des Kanals und des Korpus kann einen signifikanten Einfluss auf die Resonanzfrequenz haben.
Daher würde ich den Kanal durchstimmbar auslegen.

Vielleicht kannst Du ja mal die Eckdaten deines HH beschreiben, um die Konstruktion durchzusprechen.

Bis dann
Guido
HiFi-Pizza
Stammgast
#8 erstellt: 31. Aug 2012, 16:07
Wie sähe es den mit den darunter stehenen Formeln aus, kann man damit mehr anfangen als mit dem Rechner? Muss an dieser Stelle leider zugeben das ich ein absolutes Mathe-Anti-Genie bin. In dem Zuge würde mich noch Deine Meinung über den dortigen Skyline Diffuser Rechner intressieren, kann ich dem vertrauen? Das wäre nämlich erstmal noch mein nächstes Projekt. Wie genau mein Helmholtz Plattenabsorber Absorber konstruiert werden soll bin ich mir noch nicht sicher. Ich weiß nur das er möglichst flach gehalten werden soll, dafür darf er aber gerne ein bisschen großflächiger werden. Auf der Seite steht ja bei das mit eingelegtem Absorbermaterial die Breitbandigkeit zwei Oktaven beinhaltet. Ich dachte mir das es eine coole Idee wäre einen Absorber für 63Hz zu bauen - der wirkt dann von 31,5-125Hz - und einen für 250Hz - der wirkt dann von 125-500Hz - damit hätte man die grob größten Problemzonen gedeckt.
SonnyTucson
Hat sich gelöscht
#9 erstellt: 31. Aug 2012, 18:36
Glaub nicht immer alle plakativen Aussagen im WEB!!! Ich lese bei Dir noch eine Menge Verwirrung ob der vielen Informationen heraus!


Auf der Seite steht ja bei das mit eingelegtem Absorbermaterial die Breitbandigkeit zwei Oktaven beinhaltet. Ich dachte mir das es eine coole Idee wäre einen Absorber für 63Hz zu bauen - der wirkt dann von 31,5-125Hz - und einen für 250Hz - der wirkt dann von 125-500Hz - damit hätte man die grob größten Problemzonen gedeckt.


Man kann einen HH breitbandig auslegen oder schmalbandig (hohes Q), warum beide dann mit eingelegtem Dämmstoff zwei Oktaven umfassen sollen ist mir schleierhaft. Es gibt keine Eierlegendewollmilchsau im Akustikbereich.

Erst sollte ein 'Arbeitsgerät' gebaut werden, bei dem die Frequenz tunebar ist. Mit Dämmstoff in moderaten Mengen kann dann versucht werden die Breitbandigkeit einzustellen. Probieren und studieren!

Zum Skyline Diffusor ist das gleiche zu sagen wie zu den HH-Informationen, der Teufel steckt im Detail.
Ich würde mit dem Absorber-Projekt anfangen, da hier die grundsätzlichen, raumakustischen Probleme begraben liegen. Der Diffusor wäre dann noch das I-Tüpfelchen. Daß dieser wesentlich aufwändiger zu realisieren ist, weißt Du hoffentlich?

Für die Auslegung nimmst Du die Freeware von http://www.subwoofer-builder.com/qrdude.htm
Und bitte fang nicht mit dem Skyline an, sondern mit dem 2D-Diffusor, sonst verlierst Du bald die Lust am Hobby....

Schönes Wochenende!
HiFi-Pizza
Stammgast
#10 erstellt: 02. Sep 2012, 16:17
So, ich hab mir jetzt einfafach das besagte Buch "Master Handbooks of Accoustics" gekauft - beste Entscheidung ! Mit meinen Absorbern und Diffusor war ich schon auf genau dem richtigen weg! Das mit den Helmis, oder korrekterweise offenbar "perforierte Plattenabsorber" (das Prinzip scheint doch leeeicht abweichend zu sein), muss ich mir noch etwas genauer vornehmen - schein da zwar doch auch nicht ganz auf dem Holzweg gewesen zu sein, aber die Dinger sind schon etwas... individuell sag ich mal .
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