Netzkabeltest in Audio / Blindtest und unverblindeter Test, Erwartungshaltung und Ergebnisschuldung?

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Uwe_Mettmann
Inventar
#1 erstellt: 20. Nov 2005, 16:10
Hallo Leute,

nun inzwischen habe ich auch den Netzkabeltest in der Audio gelesen. Dabei ist mir aufgefallen, dass die Audio indirekt auch einen Aussage trifft zum Thema unverblindeten Test, Blindtest und eventuell zu der Beeinflussung durch die Erwartungshaltung. Zu dem Thema Netzkabeltest in der Audio läuft ja bereits eine Diskussion ( Link). Da dies hier aber eigentlich ein Extrathema ist, mache ich mal einen eigenen Thread auf.


Audio 12/2005: Redakteur Bernhard Rietschel schrieb:
[...]
Es blieb den Testern also nichts übrig, als möglichst flink jeweils an dem selben Gerät die Zuleitung zu tauschen: Einer stöpselte in geheimer Reihenfolge, die anderen hörten. Auch das eine interessante Erfahrung, welche die AUDIO-Redakteure schon kennen: Kamen dem Stöpselknecht als Einzigem, der wusste, was er hörte, doch die Unterschiede stets größer vor als den Blind-Testern.
[...]


Eine interessante Aussagen, dass also die Unterschiede, der Stöpselknecht deutlicher wahrnahm als die Blindtester. Bedenken sollte man auch noch, dass die Blindtester sich an der optimalen Hörposition befanden, was man vom Stöpselknecht sicher nicht behaupten konnte. Nun stellt sich die Frage, wieso er so zusagen unverblindet und in der schlechteren Position die Unterschiede deutlicher wahrnehmen konnte?

1. War der Stöpsler verblendet durch die Erwartungshaltung, denn schließlich wusste er ja immer welches Kabel gerade angeschlossen war, und hat er halt das gehört, was er von dem Kabel bewusst oder auch unbewusst erwartet hat?

2. War der Stress für die Blindtesthörer durch die Ergebnisschuldung oder durch anderen Ursachen so hoch, dass kein entspanntes Hören mehr möglich war, wodurch die Blindtester den Unterschied zwischen den Kabeln nicht so stark oder gar nicht mehr wahrnehmen konnten?

3. Oder spielen hier noch andere Phänomene eine Rolle?

Der Ursache kann nicht auf den Unterschied zwischen Kurzzeittest und Langzeittest zurückgeführt werden, weil ja der Stöpsler und die Testhörer immer gleich lange Passagen gehört haben.

Ich bin mal auf Eure Meinungen hierzu gespannt.

Viele Grüße

Uwe
technicsteufel
Inventar
#2 erstellt: 20. Nov 2005, 16:30

Uwe_Mettmann schrieb:
...
2. War der Stress für die Blindtesthörer durch die Ergebnisschuldung oder durch anderen Ursachen so hoch, dass kein entspanntes Hören mehr möglich war, wodurch die Blindtester den Unterschied zwischen den Kabeln nicht so stark oder gar nicht mehr wahrnehmen konnten?

...


Auf jeden Fall habe ich die Ausrede "Stress" schon ein paar mal in den Goldohrenposts gelesen.

Ich stelle es mir schlimm vor wenn ein Weltbild zusammenstürzt und meine Ohren plötzlich nicht mehr funktionieren.

cu
xuser
Stammgast
#3 erstellt: 20. Nov 2005, 16:38
Hallo zusammen

Den Blindtest-Stress an sich sollte man IMHO nicht überbewerten.

Wenn jedoch, wie laut den Berichten dies beim Münchner Test der Fall war, im Hintergrund diskutiert, getrunken oder sogar gelacht wird, ist es m.E. praktisch unmöglich, kleine Klangunterschiede zu detektieren.

Diese Situation verschärft sich noch, wenn aus statistischen Gründen bis zu 30 Versuche gefordert werden.

Gruss Beat


[Beitrag von xuser am 20. Nov 2005, 16:39 bearbeitet]
Hörzone
Hat sich gelöscht
#4 erstellt: 21. Nov 2005, 01:37

xuser schrieb:
Hallo zusammen

Den Blindtest-Stress an sich sollte man IMHO nicht überbewerten.

Wenn jedoch, wie laut den Berichten dies beim Münchner Test der Fall war, im Hintergrund diskutiert, getrunken oder sogar gelacht wird, ist es m.E. praktisch unmöglich, kleine Klangunterschiede zu detektieren.

Diese Situation verschärft sich noch, wenn aus statistischen Gründen bis zu 30 Versuche gefordert werden.

Gruss Beat


das ist so nicht ganz richtig. Die Leute haben sich in einem anderen Gebäude aufgehalten und dort getrunken und gelacht. Gelegentlich gab es sicher Einzelfälle das sich jemand im Vorraum vom Hörraum aufgehalten hat. Das ist aber bestimmt nicht die Regel gewesen.
Wenn man jetzt gehässig sein wollte, dann könnte man sagen: wenn die Ehefrau es schon aus der küche hört....

Gut das ich das nicht bin

Gruß
Reinhard


[Beitrag von Hörzone am 21. Nov 2005, 12:21 bearbeitet]
xuser
Stammgast
#5 erstellt: 21. Nov 2005, 02:41

Hörzone schrieb:

xuser schrieb:
Hallo zusammen

Den Blindtest-Stress an sich sollte man IMHO nicht überbewerten.

Wenn jedoch, wie laut den Berichten dies beim Münchner Test der Fall war, im Hintergrund diskutiert, getrunken oder sogar gelacht wird, ist es m.E. praktisch unmöglich, kleine Klangunterschiede zu detektieren.

Diese Situation verschärft sich noch, wenn aus statistischen Gründen bis zu 30 Versuche gefordert werden.

Gruss Beat


das ist so nicht ganz richtig. Die Leute haben sich in einem anderen Gebäude aufgehalten und dort getrunken und gelacht. Gelegentlich gab es sicher Einzelfälle das Personen in dem im eigentlich Gebäude in dem der Test djurchgeführt wurde, im Vorraum auch Personen waren. Das ist aber bestimmt nicht die Regel gewesen.

Hallo Reinhard

Wieder wurde einem Argument der Boden entzogen.
Dann bleibt IMHO als letzte Möglichkeit noch der Chiemsee-Test. Trifft meine obige Schilderung wenigstens auf dieses Ereignis zu?

Gruss Beat
Hörzone
Hat sich gelöscht
#6 erstellt: 21. Nov 2005, 12:20

xuser schrieb:

Hörzone schrieb:

xuser schrieb:
Hallo zusammen

Den Blindtest-Stress an sich sollte man IMHO nicht überbewerten.

Wenn jedoch, wie laut den Berichten dies beim Münchner Test der Fall war, im Hintergrund diskutiert, getrunken oder sogar gelacht wird, ist es m.E. praktisch unmöglich, kleine Klangunterschiede zu detektieren.

Diese Situation verschärft sich noch, wenn aus statistischen Gründen bis zu 30 Versuche gefordert werden.

Gruss Beat


das ist so nicht ganz richtig. Die Leute haben sich in einem anderen Gebäude aufgehalten und dort getrunken und gelacht. Gelegentlich gab es sicher Einzelfälle das Personen in dem im eigentlich Gebäude in dem der Test djurchgeführt wurde, im Vorraum auch Personen waren. Das ist aber bestimmt nicht die Regel gewesen.

Hallo Reinhard

Wieder wurde einem Argument der Boden entzogen.
Dann bleibt IMHO als letzte Möglichkeit noch der Chiemsee-Test. Trifft meine obige Schilderung wenigstens auf dieses Ereignis zu?

Gruss Beat


Chiemsee war ich nicht dabei.. aber soweit ich weiß gab es darüber keine Meldung.
Griß
Reinhard
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