Telefunken Opus Studio 201 hifi

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nostalgiker
Stammgast
#1 erstellt: 04. Aug 2007, 17:18
Hallo,
könnte ein bißchen Nachhilfe gebrauchen für 2 Telefunken-Geräte, die ich heute erstanden habe.
Das Studio 201 gibt die angeschlossene NF-Quelle ganz offensichtlich nur mono wieder. Nun steht auf dem Gerät ja auch nichts von Stereo; könnte es sein, daß dieses Gerät noch mono ist? Es hat eine Taste mit der bezeichnung mono, die aber nicht rastet, wenn man sie drückt, ergo kann ich auch keinerlei Bedeutung dieser Taste erkennen.
Kann mir jemand sagen, was ich falsch mache und evtl. anders machen muß, um Stereowiedergabe zu bekommen?
Gruß
nostalgiker
hf500
Moderator
#2 erstellt: 04. Aug 2007, 18:54
Moin,
wenn das Ding schon den Begriff "hifi" im Namen traegt ist es auch stereo.
Das hat zwar nichts miteinander zu tun, aber man hat so gut wie keine Monogeraete mit dem Begriff "HiFi" verziert.

Dass die Monotaste nicht rastet, liegt daran, dass der Rastmechanismus kaputt ist. (oder von altem Fett verklebt)

Das opus studio 201 ist ein 9/14Kreiser mit 68 Transistoren, 42 Dioden und 2 Gleichrichtern.
Neben 2 Hochpegeleingaengen auch einer fuer Magnet-TA.
Verstaerker 2x 25/35W. Leisstungsbandbreite 20-20000Hz bei 0,5%Klirr und 2x 25W an 4 Ohm.

Steht im Grosshandelskatalog 1969/70

73
Peter


[Beitrag von hf500 am 04. Aug 2007, 19:51 bearbeitet]
nostalgiker
Stammgast
#3 erstellt: 04. Aug 2007, 20:48
Hallo Peter,
danke für die Antwort. Warum spielt das Gerät nur mono - es macht rein "gefühlsmäßig" nicht den Eindruck, daß es defekt ist? Wenn die Mono-Taste rasten würde, hätte ich nach meinem Verständnis Mono-Wiedergabe einge"rastet". Da sie nicht rastet, müßte doch eigentlich Stereobetrieb geschaltet sein, oder verstehe ich da irgendetwas nicht (was durchaus bei meinem Technikunverständnis schon mal vorkommt)?
Gruß
Wolfgang
highfreek
Inventar
#4 erstellt: 05. Aug 2007, 17:43

nostalgiker schrieb:
Hallo Peter,
danke für die Antwort. Warum spielt das Gerät nur mono - es macht rein "gefühlsmäßig" nicht den Eindruck, daß es defekt ist? Wenn die Mono-Taste rasten würde, hätte ich nach meinem Verständnis Mono-Wiedergabe einge"rastet". Da sie nicht rastet, müßte doch eigentlich Stereobetrieb geschaltet sein, oder verstehe ich da irgendetwas nicht (was durchaus bei meinem Technikunverständnis schon mal vorkommt)?
Gruß
Wolfgang


'Das liegt wohl daran das der Schalter im Mono Betriebs Art klemmt, aber er kann so denke ich mechanich wieder gelöst werden!
gruß
nostalgiker
Stammgast
#5 erstellt: 06. Aug 2007, 19:41
Hallo Peter,
an dem Gerät ist ein weiterer Druckschalter, der nicht rastet. Beide Knöpfe wirken auf mich so, als wären sie auch nicht für`s Rasten gemacht. An einem meiner Truhengeräte habe ich auch eine Taste, die nach dem Drücken sofort wieder hochkommt, trotzdem aber den Umschaltvorgang von Mono auf Stereo vornimmt. Die zweite Taste, die nicht rastet, trägt die Beschriftung "Übernahme" - kann mir keinen Reim auf ihre Funktion machen. Ist alles schon sehr seltsam bei diesem Gerät.
Gruß
Wolfgang
sadradio
Ist häufiger hier
#6 erstellt: 11. Aug 2007, 19:20
Ich habe in der Bedienungsanleitung nachgeblättert und folgendes gefunden:
1. Die Mono-Taste ist nicht einrastend, damit kann bei verrauschter Stereowiedergabe in den Mono-Betrieb zurückgeschaltet werden.
2. Die Übernahmetaste ist ebenfalls nicht rastend. Zur Funktion: Zunächst wird ein Sender mit der Handabstimmung auf guten Empfang abgestimmt. Dann kann die Taste Übernahme gedrückt werden und muss gedrückt bleiben, gleichzeitig ist die untere der beiden Anzeigen zu beobachten (neben Abstimmknopf). Dann die gewünschte Stationstaste in die Richtung, in die die untere Anzeige zeigt, drehen. Sobald die untere Anzeige "Null" erreicht hat, ist der Sender genau abgestimmt und kann über die Stationstaste angewählt werden.
Falls nun kein Stereoempfang möglich wird, ist der Fehler im Stereodecoder zu suchen. Bitte noch prüfen, ob die Stereoanzeige bei Tonband-Betrieb aufleuchtet, evtl. ist nur das Lämpchen defekt...
Gruß
Sadradio
nostalgiker
Stammgast
#7 erstellt: 12. Aug 2007, 13:17
Hallo sadradio,
danke für Deine Mühe - so kommt man Schritt für Schritt weiter. Trotzdem bleibt leider das Problem bestehen, daß eine externe Quelle auch nur mono wiedergegeben wird - ich denke, daß sich die Wirkung des Stereodecoders nur auf den Rundfunkempfang auswirkt. Auch wenn der defekt sein sollte, müßte die Quelle aber trotzdem in Stereo kommen, oder liege ich da falsch?
Gruß
nostalgiker
Monsterle
Inventar
#8 erstellt: 12. Aug 2007, 16:54
Das ist richtig. Der Stereodekoder schaltet um auf Stereobetrieb, wenn im UKW-Signal der 19kHz-Pilotton enthalten ist. Auf andere Quellen hat das aber keinen Einfluß, der Mono-Schalter wirkt auf die beiden Kanäle gewöhnlich nach der Eingangsstufe und dem Signalquellenschalter.

Gruß Monsterle


[Beitrag von Monsterle am 12. Aug 2007, 16:55 bearbeitet]
hf500
Moderator
#9 erstellt: 12. Aug 2007, 18:26

sadradio schrieb:
Ich habe in der Bedienungsanleitung nachgeblättert und folgendes gefunden:
1. Die Mono-Taste ist nicht einrastend, damit kann bei verrauschter Stereowiedergabe in den Mono-Betrieb zurückgeschaltet werden.

Gruß
Sadradio


Moin,
Du meinst wohl, die Monotaste ist rastend.
Anders macht das keinen Sinn, es sei denn, die Taste ist nur ein Taster und steuert ein bistabiles FlipFlop, das die
Schaltfunktion steuert.

Aber solche technischen Feinheiten hat man sich zu jener Zeit geschenkt.

73
Peter
sadradio
Ist häufiger hier
#10 erstellt: 12. Aug 2007, 18:43
Hallo Peter,
ich habe dieses Gerät bzw. den Nachfolger 301 auch in Besitz.
Also, die Taste ist nicht rastend und wirkt als FlipFlop...
Gruß
Sadradio
hf500
Moderator
#11 erstellt: 12. Aug 2007, 19:39
Moin,
in dem Fall ist das aeusserst ungewoehnlich, weil in jener Zeit recht teuer.
Wenn dann das beklagte Geraet nicht mehr auf Stereo schaltet, muss die gesamte Mono-Stereo Umschaltung untersucht werden.

73
Peter
Monsterle
Inventar
#12 erstellt: 12. Aug 2007, 20:14
Das ist alles noch ganz diskret mit Einzeltransistoren aufgebaut! Zu prüfen wären hier T406 und T407 (die bilden das FlipFlop), sowie T405 - alles sind BC183 (NPN). Diese Transis dürften sich auf dem FM-Teil verstecken.

In Frage käme auch T555 auf der Entzerrer- und Vorverstärkerplatte(ein FET BF245). An seinem Gate müssen bei Stereo -25V und bei Mono -3V gegen Masse anliegen.

Übrigens: bei der Gelegenheit auch gleich den Selen-Gleichrichter (B60 C160/110KP)im Netzteil für den HF-Teil und das Flipflop auf der FM-Platte rauswerfen und durch eine Silizium-Brücke ersetzen! Diese Selen-Gleichrichter werden mit der Zeit hochohmig und können so auch zu Funktionsstörungen führen. Die Elkos C436 (500 respektive 470µF), C438 (100µ) und C439 (25µ) dürften nach 35 Jahren auch nicht mehr die Besten sein.

Gruß Monsterle
nostalgiker
Stammgast
#13 erstellt: 13. Aug 2007, 19:51
Hallo Monsterle,
ich bin absoluter Techniklaie, kenne aber jemand, der gegen mittelprächtiges Honorar sich defekter Geräte annimmt.
Wie lange muß denn ein Fachmann arbeiten, um Deine Empfehlungen in die Tat umzusetzen? Zweite Frage: Ich habe das Gerät günstig bekommen, kannte es bisher nicht und kann mir auch jetzt noch kein Urteil über seine (Klang-)Qualität erlauben, da ich nicht mono hören wollte - lohnt sich ein finanzieller Einsatz für ein solches Gerät oder entsorgt man es unauffällig?
nostalgiker
Monsterle
Inventar
#14 erstellt: 13. Aug 2007, 20:00
Habe mir über das Gerät nur den Schaltplan besorgt. Den Aufbau an sich kenne ich leider nicht. Das Material selbst ist nicht teuer und die Überprüfungen einfach. Ich tue mir trotzdem schwer, eine Zeitschätzung abzugeben, weil das auch abhängig ist, wie gut man an die Baugruppen rankommt. Es kann natürlich sein, man wechselt diesen Gleichrichter, und der Fehler ist behoben.

Vom Klang her dürfte das Gerät wirklich gut sein. Natürlich muß man schon ein wenig Liebhaberei (und Idealismus) mitbringen, um es wieder auf Vordermann zu bringen. Zum Entsorgen fände ich es allemal zu schade.
sadradio
Ist häufiger hier
#15 erstellt: 13. Aug 2007, 20:52
Hallo,
meine Empfehlung: Der Aufwand lohnt sich auf alle Fälle, vor allem wenn das Gerät an zeitgenössischen Boxen wie z.B. den Telefunken TL 60 oder TL 70/71 betrieben wird. Die Boxen waren auf die Endstufen besser bzw. optimal abgestimmt...
Gruß
Sadradio
nostalgiker
Stammgast
#16 erstellt: 14. Aug 2007, 07:44
Hallo Monsterle und sadradio,
ich höre bei Euch eine positive Grundhaltung gegenüber dem Gerät durch - ist ja auch schon rein von den Abmessungen und dem Gewicht her durchaus ansehnlich.Ich werde es mal in fachkundige Hände geben und dann mal sehen, ob es mir gefällt. Jedenfalls lieben Dank für Eure Mühe, komme jederzeit gern wieder auf Eure Kompetenz zurück.
nostalgiker
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