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Außer wenn es ein Class-A Verstärker ist, kann ich mir nicht vorstellen, daß das Gerät so konstruiert ist, daß es bereits ohne Last eine derartige Temperatur entwickelt. Da der Wirkungsgrad einer normalen Endstufe bestenfalls um die 60 Proz. erreicht, kann man sich ja ausrechnen, wie heiß der Kühlkörper bei 20 Watt Belastung wird, wenn er schon bei den wenigen Watt Ruheleistungsverbrauch dermaßen heiß wird.

Ein von einem Händler vernünftig überprüftes Gerät sollte auch nicht nach 5 min hochgehen. Ich vermute mal, daß er lediglich dumpf die Endstufentransistoren ausgetauscht hat (ob sie gepaart sind, sei noch dahingestellt) und sich nicht die Zeit für eine Ruhestromeinstellung genommen hat. Ist der Ruhestrom zu groß, läuft die Endstufe thermisch weg. Es kann auch sein, daß die Diode(n) bzw. als Dioden geschalteten Transistoren, die den Ruhestrom (mit-)regeln und für eine gewisse Temperaturkompensation sorgen sollen, keinen guten Kontakt mit den Kühlkörpern haben.

Speziell dieses Gerät hatte ich noch nicht in Betrieb, aber ich weiß vom bauähnlichen Tfk DA 1000, dass sich die Endstufen auch bei niedriger Last relativ stark erwärmen.

Die Endstufentransistoren sind übrigens gepaart, die Ruhestromeinstellung ist jedoch ohne Serviceplan so gut wie unmöglich, da vorher bestimmte Eingriffe im Gerät notwendig sind...

Gruß
Sadradio

46° Celsius sind geradezu lächerlich wenig für Endstufen-Transistoren.

Alles über 42°C empfindet Mensch als schmerzhaft heiss, wegen der dann drohenden Eiweiß-Gerinnung in den Nerven-Zellen.

Silizium-Bauteile vertragen dagegen klaglos auch mal so ca. 170°C.

Mach Dir also nicht allzu viel Sorgen darum.

Um Verlustleistungs-Wärme abführen zu können, muß ein Kühlkörper sowieso wärmer als die Luft in der Umgebung sein.

Zum Vergleich: Die meisten PC-CPU's fühlen sich noch bei 70°C sehr wohl. Für einige Grafikkarten-CPU's sind sogar Werte über 100°C völlig normal.

Hallo Winfried, Sadradio und 3rd Ear!

Danke für eure Mühe, da bin ich jetzt schon ein bißchen schlauer! Auch wenn 46 Grad bedenkenlos scheinen, läßt sich Eurer Meinung nach der Ruhestrom einstellen. Leider habe ich keinen Schaltplan aber ich werde einen suchen und dann das Gerät einem bringen, der das machen kann!

Herzlichen Dank nochmals!

3rd_Ear schrieb:

46° Celsius sind geradezu lächerlich wenig für Endstufen-Transistoren.

Auf dem Gehäusedeckel ??

Also Bitteschön und ganz im ernst , das ist echt etwas viel , insbesondere wenn das Gerät nicht Höchstleistung abgibt .

Nö, das ist nicht wirklich sonderlich warm.

Ich hatte den HA990 vor 2 Jahren auch gehabt, dieser wurde am Gehäusedeckel genauso warm.
Seit genannten 2 Jahren läuft er täglich ohne Probleme bei meinem Schwager, einzigster Kommentar seinerseits:
Auf'm Deckel kannst's Eier braten
Ich denke mal, wenn das nicht normal wäre hätte es in der zwischenzeit Probs gegeben.

Hallo zusammen!

Ich finds ja echt goldig, daß so viele an meinem "Hitzeproblem" des HA 990 teilhaben! Selbst wenn nichts dabei kaputt gehen sollte - eure Meinungen sind doch sehr unterschiedlich. Ich denke doch, daß die Ruhestrom - Einstellung nicht stimmt. Mein Universum - Verstärker mit ähnlichen Leistungsdaten bleibt bei gleichen Bedingungen nicht einmal lauwarm. Nur - wie stelle ich den Ruhestrom ein?

vielen Dank an alle!

3rd_Ear schrieb:

46° Celsius sind geradezu lächerlich wenig für Endstufen-Transistoren. Alles über 42°C empfindet Mensch als schmerzhaft heiss, wegen der dann drohenden Eiweiß-Gerinnung in den Nerven-Zellen. Silizium-Bauteile vertragen dagegen klaglos auch mal so ca. 170°C. Mach Dir also nicht allzu viel Sorgen darum. Um Verlustleistungs-Wärme abführen zu können, muß ein Kühlkörper sowieso wärmer als die Luft in der Umgebung sein. Zum Vergleich: Die meisten PC-CPU's fühlen sich noch bei 70°C sehr wohl. Für einige Grafikkarten-CPU's sind sogar Werte über 100°C völlig normal.

Die optimale Temperatur einer PC-CPU beträgt 40-60°C. Bei 70°C wird es für die CPU gefährlich, bei 80°C bleibt der PC hängen, und bei 90°C kannste dir ne neue kaufen.

Meine Yamaha-Receiver schaffen maximal 44°C sogar nach 12 Stunden unter Volllast sind sie noch genauso "warm".

LG

Ich finde es auch zu warm..aber was mich viel mehr ineressiert: wie kann man 8 Stunden Musik hören???

Bei der Temperatur-Diskussion muß man bitte berücksichtigen, wo die Temperatur am Gerät bzw. Bauteil gemessen wird, und welches Material zum Einsatz kommt.

Der von mir oben genannte Extremwert von 170°C ist die Sperrschichttemperatur, bei der ein Silizium-PN-Übergang so gerade eben noch funktioniert, wenn auch nicht sehr lange (max. vielleicht ein paar Stunden). Für Weltraum-Sonden, die in die heisse Atmosphäre der Venus geschickt werden, reicht das, um noch ein paar Daten vor dem Blackout nach Hause zu schicken.

Die Temperatur an der Kühlfahne eines Leistungstransistors ist abhängig von der Wärmeleitfähigkeit der verwendeten Gehäuse-Materialien, und mit Sicherheit immer geringer, als an direkt der Sperrschicht im Inneren des Halbleiters. So etwa 70°C direkt am Transistorgehäuse sind noch im grünen Bereich.

Am Kühlkörper, auf den der Transistor geschraubt ist, wird's bei gleicher Belastung noch "kühler" sein. Ich würde da je nach Kühlkörpergrösse und Raumtemperatur Werte von 40° bis 60° für normal erachten. Möglicherweise ist im vorliegenden Fall der Deckel des HA990 ein integraler Bestandteil des Kühlkonzeptes und gewissermassen der aussenliegende Teil des Kühlkörpers.

Und weil's schon angesprochen wurde:

Auch CPU-Maximal-Temperaturen werden mit unterschiedlichen Rahmenbedingugen angegeben: Bei Allen-Möglichen-Diversen CPUs und beim INTErnationaL noch häufiger genutzten Konkurrenzprodukt ist im Datenblatt in der Regel die aussen am Gehäuse messbare Temperatur angegeben (Tcmax etwas über 70°C). Zusätzlich wird bei neuen intelligenten CPUs ganz patent(iert) die Sperrschicht-Temperatur fast verzögerungslos mit Hilfe einer direkt im Chip integrierten Diode ermittelt, um per Schnellabschaltung eine Überhitzung zu vermeiden.

Wenn aussen am CPU-Gehäuse mehr als 70°C herrschen, würde ich natürlich auch anfangen, mir Sorgen zu machen, nicht jedoch bei einer Sperrschicht-Temperatur von 70°C. Bei Grafik-CPU's für Gamer wird eine sogar noch deutlich höhere thermische Belastung und damit schnellere Bauteil-Alterung in Kauf genommen, da Grafikkarten von leistungshungrigen Anwendern schon nach 1 bis 2 Jahren ausgemustert werden. Der oben von mir genannte Wert von 100°C ist natürlich die Sperrschichttemperatur des Grafikchips.

Hallo Freunde!

Es ist mir ja schon fast peinlich, welche Hitzediskusion ich da losgetreten habe: Bitte greift euch dabei nicht in die Haare, dafür ist das Leben trotz diverser Krisen doch noch zu schön! Aber der Freund mit dem Telefunken - Emblem aus Deizisau, fast in meiner Nähe, kann er mir vielleicht Unterlagen besorgen oder Tips zur Beschaffung geben?

Ja, immer schön coool bleiben!

. . . und mein Verstärker hat gar kein CPU