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Ich hab schon einen an der Waffel

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highfreek
Inventar
#1 erstellt: 15. Jun 2021, 19:15
den ich hab mir tatsächlich diese Großbaustelle gekauft (für 32 Euro)

Den hat jemand angemalt

und ich fühlte mich herrausgefordert diese Leiche wieder zu erwecken

DSC00740

aber das kenn ich ja schon (zur Erinnerung : http://www.hifi-forum.de/viewthread-84-22560.html )

Ich hab ihn schon Grundgereinigt und den Dreck der letzten 50 Jahre entfernt

DSC00741

Schaut euch die Valvo Kondi´s an und ihr seht alles

DSC00742

Ein Wunder, ein Wunder : Das Ding läuft noch, aber sehr leise
(was wiederrum kein Wunder ist, bei den Kondi´s)

DSC00743

DSC00744

DSC00745

Bin selbst gespannt wie gut ich den ans laufen bekomme, der ist ja vom Aufbau noch sehr stark an die Röhre angelegt.

Die Schaltungen warscheinlich sehr einfach und robust, wenn ich Glück habe läuft der nach der Elko Kur schon weitest gehend.

Natürlich weis ich das der Teil einer Kompacktanlage war.


[Beitrag von highfreek am 15. Jun 2021, 19:28 bearbeitet]
highfreek
Inventar
#2 erstellt: 16. Jun 2021, 07:37
IMG_20210616_073531

Zum Glück hatte der Maler keinen Plan von Lackierarbeiten.
gst
Inventar
#3 erstellt: 16. Jun 2021, 09:25
ein Endtransistor wurde schon getauscht, Germanium oder Silizium?
gst
highfreek
Inventar
#4 erstellt: 16. Jun 2021, 10:29
Es wurden schon 2 stk auf einem Kanal getauscht.
Hab mich noch nicht schlau gemacht, bin mir aber Sicher, wenn man /ich die Bezeichnung im Net eingiebt erfahre ich alles über die enttransen
Denke aber zur Zeit, ohne es zu. wissen, daß es die Bauform nicht als germanium gab


[Beitrag von highfreek am 16. Jun 2021, 10:43 bearbeitet]
highfreek
Inventar
#5 erstellt: 16. Jun 2021, 16:18
Tatsächlich Germanium Typen

Original : Simens AD 166. Da sind z.Zeit noch 2 Vorhanden.

Auf dem anderen Kanal wurden erneuert : Valvo ASZ18

https://www.radiomuseum.org/tubes/tube_ad166.html


[Beitrag von highfreek am 16. Jun 2021, 16:21 bearbeitet]
gst
Inventar
#6 erstellt: 16. Jun 2021, 17:18
das nannte man damals "eisenfreie" Endstufe.
gst
the_reaper
Stammgast
#7 erstellt: 17. Jun 2021, 10:27
Hallo highfreek,

zuallererst möchte ich dich mal in deinem Threadtitel bestätigen - du hast echt einen an der Waffel.
Aber ich kann das schon verstehen, so eine Aufbereitung kann auch mächtig Spaß machen. In diesem Fall kann es auch um nichts anderes gehen, denn der geschätzte Gegenwert dieses Teils, auch wenn es wieder perfekt hergerichtet wurde, liegt nicht weit über dem, was du dafür bezahlt hast.

Daher nun meine Frage: Was ist dein Plan mit dem Teil, wenn du mit der Aufbereitung fertig bist? Hast du dafür Verwendung oder machst du das wirklich rein aus Spaß?
highfreek
Inventar
#8 erstellt: 17. Jun 2021, 11:35
Sind wir nicht alle etwas...
Nur rein aus Freude daran, weil ich mir es leisten kann da 70 euro zu versenken. Zudem hätte ich halt Mitleid mit dem vermurksten Teil . Klar der Marktwert geht gegen Null.
mr_jen
Stammgast
#9 erstellt: 17. Jun 2021, 12:11
Ich kann auch nicht nein sagen ,habe schon Stunden damit verbracht irgentwelche Leichen wieder her zu richten.
Natürlich macht es Spass wenns wieder geht ,auch wichtig für das Ego.
Guter Nebeneffekt alles was wieder geht landet nicht im Werstoffhof.
Ich bin dann schon Glücklich wenn es verkauft nur meine Unkosten deckt ,für die Arbeit
bekommt man in der Regel Nix.
Aber als Autodidakt lerne ich nie aus und das erlernte ist allemal Gold wert da mein eigenes Geraffel somit nie in eine Werkstatt muss ,spart schon Ordentlich Geld und somit schliesst sich der Kreis.
LG
shabbel
Inventar
#10 erstellt: 19. Jun 2021, 07:10
Die ASZ sind kein guter Ersatz für AD166. Wenn Du Ersatz kaufst, sollten das AD sein. Viele Germaniumtransistoren haben Defekte. Beim Einkauf deshalb mehr als 2 Stück besorgen.
highfreek
Inventar
#11 erstellt: 19. Jun 2021, 07:59
Danke, ich hab 4 NOS Siemens AD 150 in der Wühlkiste.
highfreek
Inventar
#12 erstellt: 19. Jun 2021, 17:51
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IMG_20210619_174902


Die Richtung stimmt schon
kaizersosse
Stammgast
#13 erstellt: 22. Jun 2021, 10:02
Klasse Arbeit, so wie es im Moment aussieht, wird das bestimmt ein Schmuckstück.
Kurze Frage, wie bekommst du die Kannte des Furniers schön sauber hin?
Wird das noch mit einem Cutter oder Feile abgezogen?

Gruß
Markus
the_reaper
Stammgast
#14 erstellt: 22. Jun 2021, 10:08
Ich hab das bisher immer so gemacht, dass ich das Werkstück mit der Seite mit dem Überstand (in diesem Fall wäre das der Deckel) flach auf den Tisch lege und den Überstand dann mit einem scharfen! Cutter abschneide. Anschließend nochmal mit feinem Schleifpapier drüber und es sieht aus wie gekonnt.
gst
Inventar
#15 erstellt: 22. Jun 2021, 17:09
Wenn du AD150 dir organisiert hast, achte auf deine Stromversorung, denn die darf dann nicht über 30V liegen. Der AD166 verträgt glaub etwas mehr.

Seinerzeit (Anfang der 70er Jahre) gab es die AD150 recht preiswert und ich baute selber Germanium-Endstufen damit. Treiber waren AC 127/AC 128 und A-Treiber ein AF 118. Das Ganze fusste auf einem Siemens-Beispiel aus den 60ern. Sehr wichtig waren die thermische Kontrolle, häufig über NTC-Widerstände. Der A-Treiber muss möglichst 40V abkönnen (Ucb). Seinerzeit hat man dafür AF 118 genommen, eigentlich ein HF-Transistor.
Das Ganze quasi-komplementär und einer Betriebsspannung mit Auskoppel-Kondensator für den Ausgang.
gst
highfreek
Inventar
#16 erstellt: 22. Jun 2021, 18:21
Zu dem Funier, ja genauso gehe ich auch vor. Erst mit dem scharfen Cutter und dan der Rest Schleifen mit Sandpapier. Als Versiegelung kommt dann ein farbloser Acryl Lack drüber.

Danke zu den Hinweisen auf die Betriebsspannung. Werde es nachmessen. Quasi Komplementär heißt es , glaube ich , wenn beide Endtransen eines Kanales gleicher Bauart sind. (bin kein Elektroniker) AC 127 kann ich auch hier auf den Siemens Bautteilen lesen.

DSC00748

Original war die Front unten auch schwarz, aber Funier sollte besser aussehen, oder doch lieber original und nur schönmachen ?


[Beitrag von highfreek am 22. Jun 2021, 18:25 bearbeitet]
kaizersosse
Stammgast
#17 erstellt: 23. Jun 2021, 07:41
@ the reaper
@ highfreek

Besten Dank für eure Erklärung!
the_reaper
Stammgast
#18 erstellt: 23. Jun 2021, 10:16

highfreek (Beitrag #16) schrieb:
Original war die Front unten auch schwarz, aber Funier sollte besser aussehen, oder doch lieber original und nur schönmachen ?


Wenn du unten an der Front auch noch das Furnier anbringst, dann wird es aussehen als würde der Verstärker auf einer dicken Holzplatte stehen. Das würde in meinen Augen besser passen, als der schwarze Streifen.
shabbel
Inventar
#19 erstellt: 23. Jun 2021, 17:24
Die Stromversorgung wird bei 2 x 15 Watt Sinus locker unter 30 Volt liegen, eher so bei 16 Volt pro Kanal.
highfreek
Inventar
#20 erstellt: 24. Jun 2021, 17:37
IMG_20210624_173515

Das Holz ist nur durch die handy Belichtung dunkler. Gleiches Holz, gleicher Lack
gst
Inventar
#21 erstellt: 25. Jun 2021, 22:31
Shabbel schrieb:

Die Stromversorgung wird bei 2 x 15 Watt Sinus locker unter 30 Volt liegen, eher so bei 16 Volt pro Kanal.

Naja , bei 4 Ohm brauchst du 8Veff für 16 Watt sinus. 8Veff sind ca 23Vss, da braucht die Endstufe schon 28V Betriebsspannung minimum.
Vielleicht sollte der TE mal nur kurz nachmessen, wieviel Betriebsspannung schon jetzt bei 235V Netzspannung und früher 220 V anliegt. Ich schätze mal, die Anlage hat keine Umschaltmöglichkeit auf 240V, sonst wäre das meine erste Wahl.
Achja, nach diversem Frust bin ich seiner seit von den AD150 weg und auf Silizium mit den 2N3055 übergewechselt, aber das ist eine andere Geschichte.
Das Gehäuse sieht wunderschön aus, da kann einem nur das Wasser im Munde zusammenlaufen!
gst
shabbel
Inventar
#22 erstellt: 26. Jun 2021, 06:31

gst (Beitrag #21) schrieb:
Naja , bei 4 Ohm brauchst du 8Veff für 16 Watt sinus. 8Veff sind ca 23Vss, da braucht die Endstufe schon 28V Betriebsspannung minimum.


Ja und an jedem Endtransitor liegt dann etwa die Hälfte davon an, das wären dann irgendwo über 14 Volt. Ich hatte schon Klangeinbußen bei Umstellung auf 240 Volt. Bei 220 Volt Einstellung hörte sich das ganze besser an.
highfreek
Inventar
#23 erstellt: 26. Jun 2021, 08:34

gst (Beitrag #21) schrieb:
Shabbel schrieb:

Die Stromversorgung wird bei 2 x 15 Watt Sinus locker unter 30 Volt liegen, eher so bei 16 Volt pro Kanal.


Das Gehäuse sieht wunderschön aus, da kann einem nur das Wasser im Munde zusammenlaufen!
gst


DANKE

Im Gegensatz zu vorher kann man es jetzt wirklich anschauen. Technisch hab ich noch nicht gemacht, außer das ich das Drehspuleninstrument (VU-Signalstärke) zerlegt habe weil es festhing, jetzt geht es mechanisch wieder, elektrisch weis ich noch nicht. Der Magnet war verrutscht und blockierte die Spule und somit den Zeiger.
gst
Inventar
#24 erstellt: 26. Jun 2021, 16:51
das mit den 14V Mittenspannung würde schon im Leerlauf passen, aber bei Aussteuerung schwankt die Mittenspannung eben
"rauf und runter" zwischen Masse und wahscheinlich ca. -30V, da müssen die Endtransistoren und die Treiber diese Spannung minimal aushalten können.
Am einfachsten ist es, man betrachtet die Spannungszustände mit einem Oszi und einem an den Verstärker vorgeschalteten Sinus-Generator.
für highfreek:
http://saba-forum.dl...-50-Jahren/?pageNo=1
die Schaltung von nightbear aus dem Buch von Heinz Richter "Schaltungsbuch der Transistortechnik" benutzte ich damals auch...
gst
shabbel
Inventar
#25 erstellt: 27. Jun 2021, 06:02
Möglicherweise wird der eine oder andere Transistor nicht mehr so ganz wollen. Meine Quote ist bei etwa 50 %. Die Hälfte der Receiver haben nach Elkokur zumindest auf einem Kanal ein erhöhtes Rauschen.
gst
Inventar
#26 erstellt: 27. Jun 2021, 11:51
das rauschärmste, was sie damals hatten, war ein AC151VIr.
aber ein Versuch wäre es wert, da stattdessen einen BC560C reinzusetzen.
Zusätzlich kann man die Basis-Widerstände gegen Metallfilm-Widerstände austauschen.
Hast du denn ein Schaltbild von dem Thorens?
gst
highfreek
Inventar
#27 erstellt: 27. Jun 2021, 14:33
Die Endstufe läuft mit 32 Volt. 15 Watt Leistung sind richtig.Das SM habe ich im Netz nicht gefunden
gst
Inventar
#28 erstellt: 27. Jun 2021, 15:45
Ich denke, die werden sich an das Siemens-Applikationsbeispiel gehalten haben. Das Schaltbild von dem nightbear aus dem Saba-Forum wird der realen Schaltung wohl am nächsten kommen. Wie machen die das mit der thermischen Kompensation?
Besserwissermodus an:
Wenn die Anlage halbwegs klingt und du sie im Alltag benutzen willst, würde ich die AD150 (isoliert!) auf einen abgesetzten breiten
Alu-Kühlkörper montieren. Der Sperrstrom wird bei Germanium bei steigender Temperatur ziemlich exponentiell steigend, und einen second Breakdown
hat man da schneller als gedacht. Nicht zu vergessen wirkungsgradstarke Lautsprecher entsprechend der damaligen Zeit.
Besserwissermodus aus:
Gute Ersatzteilversorgung wünscht
gst
highfreek
Inventar
#29 erstellt: 27. Jun 2021, 16:10
@ GST, Du hast Post
highfreek
Inventar
#30 erstellt: 27. Jun 2021, 16:18
@ GST :


DSC00749

man erkennt den abgebrochenen grünen Draht

DSC00750

DSC00751


[Beitrag von highfreek am 27. Jun 2021, 16:20 bearbeitet]
shabbel
Inventar
#31 erstellt: 27. Jun 2021, 17:24
Thermistor?

Soweit das Sinn macht, verpasse ich einem Gehäuse zur Kühlung schonmal zusätzliche Bohrungen. Hier wären an der Kante des Bleches, wo die Endtransen drauf sind Bohrungen sinnvoll. Und soweit nicht vorhanden im Woodcase direkt unter den Endtransistoren. Zuletzt, damit die Wärme oben entweichen kann in der Pappwand über dem Thorens-Schriftzug. Möglichst an der höchsten Stelle unterm Dach.
highfreek
Inventar
#32 erstellt: 27. Jun 2021, 17:47
Ja, ich gehe auch von einem Wärmefühler aus.
gst
Inventar
#33 erstellt: 27. Jun 2021, 20:01
Ja, das ist die linke Zuleitung zum NTC-Widerstand. Ca 3 cm weiter rechts ist auch der andere NTC Widerstand für den rechten Kanal. Ohne dem
würde ich das Gerät nicht in Betrieb nehmen.
Als Nächsten die heilen Anschlüsse bei dem rechten NTC Widerstand (auf der Platine) mit einem Ohmmeter überpüfen. Dabei die Meßspitzen zur Kontrolle vertauschen oder die Drähte vorsichtig an der Platine kurz ablöten. Der müste ca. bei 500 Ohm liegen.
Auf jeden Fall messen.
NTC Widerstände sind temperaturabhängie Widerstände. Je wärmer es wird, desto mehr sinkt der Widerstand. Ich habe jetzt keine Kennlinie in der Hand, aber ich schätze bei 470 Ohm Nennwert bei 60-70° nur noch 250 Ohm.
NTC Widerstände sind keine Schalter (für den Notfall), sondern sollen den Ruhestrom bei steigenden Temperaturen wieder runtergeln, der sonst gerade bei Germanium schwunghaft ansteigen und mit dem Tod der Endtransistoren aufhören könnte.
Bei Reichelt habe ich 422 Treffer für NTC-Wiederstände gesehen, müsstest du schauen, welche der Typen mechanisch passt. Beim Original ist das ein Alumnium Becker mit M10-Form, der mit einem herausstehenden Bolzen auf der Kühlfläche befestigt wird.
Wenn du keinen passenden erwischt, schaue ich nochmal in meinem Fundus nach.
gst
gst
Inventar
#34 erstellt: 27. Jun 2021, 21:56
Was mich interessieren würde:
die beiden schwarzen Transsitoren (zwischen den Trimmpotis) ziemlich in der Mitte könnten schon Silizium-Typen sein.
Bitte mal die Beschriftung ablesen.
gst
highfreek
Inventar
#35 erstellt: 27. Jun 2021, 22:13
Danke für deine Erklärung. GST

Das sind 2 Siemens BC147 B

so danke, die NTC Widerstände messen sich ausgebaut mit 700 ohm. Ich hab zwar welche hier liegen, die haben aber 15 kOhm, tja das, passt elektrisch leider gar nicht. Mechanisch sind's die gleichen. Mist, muss ich die auch besorgen.
P. S. Axiale Kondensatoren sind gans schön teuer und schwer zu bekommen , nehm ich halt doch radiale.......

Grüße
gst
Inventar
#36 erstellt: 28. Jun 2021, 10:58
Wenn das BC 147B (=Silizium) sind, hat die Endstufe offenbar nicht das Schaltbild, von dem ich ausgegangen bin. Beim
Überfliegen durchs Netz nach Thorens Compact habe ich auch noch nichts gesehen.
680 Ohm habe ich als Nennwert bei Reichelt in der passenden Form nicht gefunden.
https://www.reichelt...&trstct=pos_13&nbc=1
wäre einer mit 1kOhm Nennwert, ist das Ruhestrom-Poti parallel geschaltet?
Ich würde eher zu einer 470 Ohm-Version tendieren, aber da haben die nicht die passende Bauform.
Conrad hat die (als Schraubversion) offenbar gar nicht mit passenden Werten. Bei Germanium-Endtransistoren braucht man die mit Schraubversion.
In meinem Fundus ist noch ein NTC mit 470 Ohm zum Schrauben, wenn du den willst, schicke mir deine Adresse,
gst
highfreek
Inventar
#37 erstellt: 29. Jun 2021, 20:16
Leider ist der 2 beim Messen auch abgebrochen. Werde jetzt 2 NTC aus deinem Link bestellen. Trotzdem Danke für dein Angebot.
Ich weis jetzt nicht was Technisch günstiger ist 470 Ohm, oder 100 ?. Da der 2 NTC sich mit doch fast 800 Ohm misst, denke ich 1000 tut es auch.
gst
Inventar
#38 erstellt: 30. Jun 2021, 21:12
ich habe früher auch ein paar NTCs gekillt, weil die Anschlussdrähte direkt an der Vergussmasse abgebrochen waren.
Wenn du die NTCs tauscht, muss danach der Ruhestrom neu abgelichen werden. Ohne Schaltbild geht das da meinem Wissen kaum, d.h.
man muss anhand der Platine ein Schaltbild nacherstellen oder eines doch irgendwo aus dem Netz kriegen.
Wenn du ein gutes hochauflösendes Photo von der Platinen-Oberseite und -Unterseite machst und die Bezeichnung der Transistoren auf
einem weiteren Photo einträgst, würde ich versuchen, ein Schaltbild zu erstellen. (gut beleuchten!)

gst
shabbel
Inventar
#39 erstellt: 01. Jul 2021, 10:47
So schwer wird das wohl nicht sein. Es gibt 2 Potis pro Kanal. Einer für die Symmetrie, der andere für den Ruhestrom. Es könnte sogar sein, dass hier die offenen Spulen die Widerstände sind, an denen der Ruhestrom gemessen wird. Du müsstest zunächst durchmessen, ob eine der Spulen (pro Kanal) tatsächlich zwischen den Leistungstransistoren liegt und welchen Widerstand sie hat.

Der saugut klingende Blaupunkt STG1291 hat sowas auch. 0,47 Ohm haben da die Spulenwiderstände. Ich lade hier mal das Schaltbild hoch. Auch diese Endstufe leistet 2 x 15 Watt Sinus.

Nach R = I/U umgestellt nach U=I/R ergibt sich für 0,5 Ohm und einem angenommenem Ruhestrom für Germanium von 20 mA ein Spannungsabfall von 40 mV, der eingestellt werden müsste. Es wird an beiden Seiten des Spulenwiderstandes gemessen, der zwischen den Transistoren liegt. Sicherer, wäre es etwas weniger, vielleicht 30 mV einzustellen. Zu niedrig ergibt Klangeinbußen, zuviel die Gefahr von Überhitzung.

In der Blaupunkt Endstufe sollte die Symmetrie so eingestellt sein, dass zwischen den Endtransistoren etwa 0,5 Volt weniger als die Versorgungsspannung vorliegt. Die sollte etwa 30 Volt betragen.

Beim ersten Inbetriebnehmen Glühbirne vorschalten und auf schnelle Erwärmung der Leistungstranistoren achten. Im Notfall sofort wieder ausschalten. Wenn alles im grünen Bereich ist, mit der Einstellung beginnen. Der Poti, der starken Einfluss auf den Ruhestrom, gemessen am Widerstand hat, ist von den beiden der Ruhestrompoti. Der andere Poti dürfte nur geringen Einfluss auf den Ruhestrom haben.

Erst den Ruhestrom einstellen, dann die Symmetrie, zuletzt den Ruhestrom nochmals nachkorrigieren. Vorher Caramba auf die Potis. Die brechen leicht.

1291_Seite_8
highfreek
Inventar
#40 erstellt: 01. Jul 2021, 19:16
DSC00759

wie erwünscht hier die Platine der Endstufen

DSC00762

Netterweise stehen die Wichtigsten Spannungen drauf und die Stimmen schon in dem jetztigen Zustand alle. Bzw liegen ALLE 10-15% höher wie Angegeben. Da das Gerät noch auf 220 Volt steht , kann das m. E. "normal" sein.

DSC00763
highfreek
Inventar
#41 erstellt: 01. Jul 2021, 19:21
Das "Spannungsproblem" scheint aber direkt lösbar, hier kann Ich auf 235 Volt umlöten

DSC00765

Dazu muss ich wohl nur den gelben in Bildmitte eine Öse weiter unten anlöten, oder ?


[Beitrag von highfreek am 01. Jul 2021, 20:42 bearbeitet]
Uwe_1965
Inventar
#42 erstellt: 01. Jul 2021, 21:18
So sagt es zumindest das Schaltbild
gst
Inventar
#43 erstellt: 01. Jul 2021, 21:43
Ich würde folgendermaßen vorgehen:
Netzstecker ziehen.
Netzschalter auf "EIN" drücken.
Mit Meßgerät die beiden Stifte am Netzstecker messen.
Es müsste ein Wert von vielleicht 50 Ohm oder mehr oder weniger gemessen werden, Hauptsache so ungefähr in der Nähe.
Wert aufschreiben.
Nun die Anpassung am Netztrafo vornehmen.
Danach wieder am Netzstecker den Ohmwert überprüfen. Der müsste ca. 8% höher geworden sein. Wenn nicht, ist irgendwie etwas schiefgelaufen.

Das Schaltbild von Shabbel von Blaupunkt ist eine neuere Entwicklung, nur noch die Endtransistoren in Germanium. Der Klang vom Blaupunkt wird auch
deshalb so überzeugend sein, weil er eine sehr aufwendige Loudness-Schaltung bei der Lautstärkeregelung mit drei! Abgriffen hat.

Die Photos sind leider nicht so überzeugend, weil man nicht alle Leiterbahnen erkennen kann. Sicher sind ausser dem BC 147 der Rest Germanium-Transistoren.

Bevor man weiter überlegt, bitte den Gleichrichter und Kondensator vom Netzteil ausfindig machen. Dann mit Ohmmeter überprüfen, ob die Masse des Gerätes (bei einem DIN Stecker der mittlere von den fünf Kontaktstiften) mit dem Pluspol (+) oder dem Minuspol (schwarzer Ring meist) des Netzteil-Kondensators verbunden ist.
Seinerzeit war bei Germanium-Geräten häufig Masse mit plus verbunden.
Wenn man das Gerät original restaurieren will, müsste vermutlich auch die Germanium-Treiber (AC152/AC127) ersetzen.
Eine andere Möglichkeit ist, den Verstärker komplett auf Silizium umzurüsten und die Ruhestrom-Anpassung auf die Höhere Basis-Emitterspannung von Silizium anzupassen. Aufwendig, aber machbar. Auch Silizium-TO3 Transistoren in pnp gibt es mit akzeptablen Stromverstärkungsfaktoren.

Oder man könnte bei einer Schaltung mit Masse am Minus-pol bei dem Chinaman bei ebay zwei End
stufen für je unter 5-Euro zu erwerben.
Das wäre dann keine Restauration, sondern eine sehr hübsche Anlage, die annehmbar Musik spielt.
Was ist der Plan ?
gst
highfreek
Inventar
#44 erstellt: 02. Jul 2021, 06:08
Moin GST, eigentlich will ich "nur" das Gerät mit Eurer Hilfe so Instand setzten das es aller warscheinlichkeit eine Gute weitere Zeit einigermaßen original spielt. Ich muss und will jetzt nichts Grundlegend ändern. Wenn ich es richtig machen wollte müßte ich meines Wissens nach z.B. auch den alten Gleichrichter ersetzten, da er die (Strom) Leistung des Netzteiles Limitiert. Zumindest war das bei alten Röhren Amp´s so bei Germanium Typen, hat mir mal ein alter Röhren Hase mal erklärt, als ich einen kleinen Philips Röhren Amp hier hatte.

Das Nachmessen des Trafowiederstandes bei/mit Umklemmen werde ich heute Abend durchführen.
dann in Naher Zukunft alle weiteren Elkos/kondens. tauschen, auch die aus dem Netzteil. Bis jetzt war zwar jeder ausgebaute Kondensator nach der Kapazitätsmessung nicht sooo weit von den aufgedruckten Wert weg (und lag immer drüber), aber ich hab hier gelernt, das ausgetrocknete Kondensatoren trotzdem raus sollten, obwohl sie sich nicht wirklich "schlecht" messen lassen. Das Austrocknen kann auch zu höheren Werten führen.

Dann werde ich nochmal die Spannungen an der Endstufe messen und die Leistungs/Endtransisoren wechseln und versuchen den Ruhestrom zu justieren.
Da die Spannungen jetzt schondem aufgedruckten Wert entsprechen, (plus 10-15%) denke ICH im Moment, das die Endstufen Treiber Transistoren noch intakt sind .

Leider sind bessere Fotos mangels Techn Geräte nicht wirklich möglich, ich nutzte nur eine billige Sony Pocket Camera


[Beitrag von highfreek am 02. Jul 2021, 06:10 bearbeitet]
shabbel
Inventar
#45 erstellt: 02. Jul 2021, 07:21
Das mit dem Gleichrichter dürfte auf Selentypen bezogen sein. Wenn der Gleichrichter hier schon Silizium ist, besteht kein Handlungsbedarf. In diesem Fall alle Elkos ausser den silbernen Becherelkos tauschen. Auch die grossen 2500 µF Auskoppelelkos. Gerade hier schleichen sich Störgeräusche ein.
highfreek
Inventar
#46 erstellt: 04. Jul 2021, 19:23
Alle Kondensatoren gewechselt und noch mal die Spannungen gemessen die auf den Platienen aufgedruckt sind. Alles immernoch Lot, hat sich nichts geändert an den Spannungswerten.

DSC00769

so siehts jetzt Optisch aus.

DSC00770

Hier muss ich dann die Enttransistoren noch wechseln, wenn ich vorher wüsste welche Potis für den Ruhestrom zuständig sind würde ich die 2
stk vorher "runterdrehen" , leider keine Ahnung.
shabbel
Inventar
#47 erstellt: 05. Jul 2021, 07:10
Die Potis sollten vorher nicht verstellt werden. Wenn mit den Ersatztypen kein akutes Hitzeproblem auftritt, dürfte mit den AD auch nichts schlimmes passieren.

Mir scheint, durch die obere Spule geht der Ruhestrom. Der andere Kanal ist wohl fit.

Du gehst jetzt praktisch folgendermassen vor. Du lötest im fraglichen Kanal an beide Beine des oberen Spulenwiderstandes ein Kabel und verbindest es mit dem Multimeter. Messleitungen lassen sich gut über Lysterklemmen daran verbinden. Multimeter auf 2000 mV-Bereich einstellen. Eine Messleitung beim Einschalten frei lassen.

Dann nach R = I x U die Spannung für den Ruhestrom abschätzen.

Gerät einschalten und andere Messleitung verbinden (bei auffälligem Verhalten schnell Gerät aus). Jetzt versuchst Du über beide Potis den Ruhestrom einzustellen. Nur eine minimale Drehung reicht aus. Eines hat wie gesagt starken Einfluss, das andere kaum. Dann justierst Du den Ruhestrom.
highfreek
Inventar
#48 erstellt: 05. Jul 2021, 17:11
Danke shabbel für deine Mühe.

Die im Bild obere Wiederstandsspule hat ca 0,7 Ohm Gleichstrom Wiederstand , diese Leiterbahn endet am (E) Emitter der Inneren Endtranse (15 volt).

Die im Bild untere hat auch 0,7 ohm ohm und ended an der äußeren Endtranse (E). Dort liegt auch die Glassicherung an, die zusätzlich noch die Basis absichert (32 Volt)

so stimmts wohl
.


Eventuel hilft Dir das bei der Abschätzung weiter

Ich weis noch nicht genau, wann ich den Lötkolben diese Woche wieder schwinge ......


Ich hab versucht die Stellen mit der Wiederstands Feder mit rotem Stift anzudeuten, ich glaube an den Federn kann man keine Millivolt messen , eventuell mA, aber dazu müsste die Feder wohl ausglötet sein
Sorry scheiß Bildqualität


[Beitrag von highfreek am 05. Jul 2021, 18:12 bearbeitet]
highfreek
Inventar
#49 erstellt: 05. Jul 2021, 18:09
DSC00772
so rum passt es besser zu meiner Beschreibung. (Das unterste Angedeutete ist der Sitz eines Wiederstandes )


[Beitrag von highfreek am 05. Jul 2021, 18:13 bearbeitet]
shabbel
Inventar
#50 erstellt: 06. Jul 2021, 07:59
Ruhestrom misst man in Ampere. Um einen Strom zu messen, muss man die Stromleitung auftrennen. Eine Vereinfachung ist es, an einem Widerstand (hier die Spule) den Spannungsabfall in Volt zu messen, der durch den Strom hervorgerufen wird. Die Umrechnungsformel ist R = I/U. Dann ist es nicht nötig, den Stromkreis aufzutrennen.

Ein preiswertes Multimeter zeigt bei Widerständen unter 1 Ohm zuviel an. Wenn Du die Messleitungen des Multimeters direkt zusammenführst (ohne Bauteil dazwischen), ergibt sich ein Widerstand. Mein Multimeter zeigt zB. 0,6 Ohm an, obwohl ja eigentlich 0 Ohm gemessen werden sollten. Wenn ich dann einen 0,5 Ohm Widerstand messe, zeigt mein Multimeter dann etwa 0,6 Ohm + 0,5 Ohm = 1,1 Ohm an.

Du kannst ja bei Dir probieren. Der reale Widerstand der Spulen dürfte bei 0,3 bis 0,5 Ohm liegen. Bei 0,5 Ohm bleibt es dann bei einem Spannungsabfall von maximal 40 mV, der eingestellt wird. Bei 0,33 Ohm wären es 60 mV.

Es bleibt wohl unverändert bei den vorgeschlagenen 30 mV.

Wichtig wäre, den Widerstand aller 4 Spulen zu messen, da zwei verfärbt sind. Nicht dass die zwei einen Schaden haben.

Am Ende machst Du einen längeren Betriebstest und fühlst wiederholt mit der Hand, ob die Temperatur nicht über Handwarm geht.
Uwe_1965
Inventar
#51 erstellt: 06. Jul 2021, 08:35

shabbel (Beitrag #50) schrieb:
.. Die Umrechnungsformel ist R = I/U. Dann ist es nicht nötig, den Stromkreis aufzutrennen.

...


Wir wollen aber mal das Ohmsche Gesetz nicht umdrehen R=U/I oder I= U/R

Gruß Uwe


[Beitrag von Uwe_1965 am 06. Jul 2021, 12:13 bearbeitet]
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