Grundig studio 2000 "schlachten"?

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yoshi79
Schaut ab und zu mal vorbei
#1 erstellt: 20. Okt 2005, 18:06
Hallo Leute!

Ich habe für 8,50 Eu eine sehr gut erhaltene Grundig Studio Hifi 2000 (ca. 15kg Plattenspieler mit Radio) erworben. Da es mir eigentlich nur um den eingebauten Dual 1226 geht, den ich an meinen Yamaha Verstärker anschließen will, muss ich das ganze Ding etwas umbauen. Auf jeden Fall muss ich das Tonabnehmerkabel auf Cinch umrüsten und herausführen.

Die Frage: Wenn ich einfach Löcher in die Rückwand bohre um dann Cinchbuchsen einzubauen, würde das den evtl. vorhandenen Wert des Gerätes ruinieren? Oder würde das einem Sammler (sammelt diese Art Anlagen überhaupt jemand) die Zornesröte ins Gesicht treiben?

Um das ganze nochmal klarzustellen: Mir geht es nicht darum, die Kiste nachher mit Profit zu verkaufen. Aber ich würd mir selber in den Hintern beißen, wenn mir später jemand sagt: "Da haben sie aber ein seltenes Stück! Schade nur, daß es nicht mehr im Originalzustand und somit völlig wertlos ist."
Ich kenne das nämlich von einem Verwandten, der in alte Bücher&Karten immer mit Kuli reingeschrieben hat , von wem und wann er es erhalten hat (konnten ihn jetzt davon überzeugen, Post-It-Etiketten reinzukleben). Den Fehler möchte ich nicht machen und alte Stücke verhunzen.

mfg
Jörg
CyberSeb
Inventar
#2 erstellt: 20. Okt 2005, 19:12
Hallo Jörg!

NEIN, BITTE BITTE BITTE nicht anbohren! Das sind so Kleinigkeiten die Sammler unheimlich stören! Kratzer, Gebrauchsspuren usw. - da kann man nichts machen, aber Bohrlöcher kann man vermeiden!

Mein Rat: Lass die olle Grundigschwatte so wie sie ist und baue den DUAL aus.Der müsste ja ohne Probleme von oben her
herausnehmbar sein. Kabel bitte schön ablöten und nicht abzwicken!

Du könntest dir selber ein Gehäuse bauen (z.B. MDF und das dann weiß lackieren ... oder mit edlem Holz furnieren). Ebenso könntest du dir eine Zarge ersteigern! Das IMHO besser, als ein ganzes Grundig-Studio herumstehen zu haben das sonst nicht gebraucht wird!

Gruß,
Sebastian
lolking
Inventar
#3 erstellt: 20. Okt 2005, 19:14
Aber nicht vergessen die Kontakte im Motor umzubauen wenn du den Plattenspieler direkt an die Steckdose hängst!
hf500
Moderator
#4 erstellt: 20. Okt 2005, 19:30
Moin,
Du musst auch sagen, wie die Kontakte im Motor umzubauen sind.
Bei Kombigeraeten haengt der Plattenspieler sehr oft am 110V-Anzapf des
Netztrafos. Der Motor muss also auf 230(220)V umgestellt oder sogar ausgetauscht
werden, wenn er nicht umschaltbar ist.

Umgehen laesst sich das durch Vorschalten eines kleinen (Spar)Trafos mit dem Uebersetzungsverhaeltnis 1:2.
Eine Leistung von 10VA genuegt hier.

Die Tonleitung ist bei Dual Plattenspielern fast immer mit 2,8mm Flachsteckhuelsen am Kurzschlusschalter
angeschlossen. Das NF-Kabel ist also leicht austauschbar.

In frueheren Zeiten haette man auch passend konfektionierte Kabel bei Dual aus dem E-Teilregal bekommen koennen.

73
Peter
lolking
Inventar
#5 erstellt: 20. Okt 2005, 19:39

Moin, Du musst auch sagen, wie die Kontakte im Motor umzubauen sind.



In dem schwarzen Schalkasten müßte eine Skizze sein, wie die Kabel umzustecken sind. Das hab ich wohl vergessen zu erwähnen.
hf500
Moderator
#6 erstellt: 20. Okt 2005, 22:32
Moin,
dann hoffen wir mal, dass der Motor umschaltbar ist.
Es gibt solche und solche...
Und nach Murphy erwischt man immer den falschen :-/

73
Peter
yoshi79
Schaut ab und zu mal vorbei
#7 erstellt: 20. Okt 2005, 22:48
@CyberSeb:

Ok, dann lass ich das so. Hätte sowieso ein schlechtes Gefühl gehabt, Löcher zu bohren, weil das immer Stückwerk ist.
Gekauft hab ich das Ding ja auch eigentlich, weil ich den Dual ausbauen und in eine eigene Zarge einbauen wollte. Aber jetzt gefällt mir die komplette Anlage so gut (Geschmackssache , aber allein diese riesigen gedämpften Knöpfe). Und das Bauen einer Zarge fällt erstmal flach, weil die nächsten Monate jegliches Holzbearbeitungswerkzeug 200km entfernt rumliegt.

Gezwickt wird sowieso nicht. Das wird alles abgelötet und dokumentiert, vielleicht will ich den Urzustand irgendwann wieder herstellen.

Hatte die Idee, an der linken Seite eine vorhandene Din-Buchse auszubauen und da das Cinchkabel durchzuführen. Das wäre ohne Probleme wieder rückgängig zu machen. Gute Idee oder eher nicht?

@hf500:
Du hast Recht, der Motor ist auf 110V eingestellt, ist aber umschaltbar. Danke für den Tip mit den Flachsteckhülsen, da erspare ich mir das Messen (hab sowieso keinen Messschieber hier).

@Lolking:
Die Skizze ist auch in der Anleitung und da auch *etwas* größer. Die im Deckel erzeugt eher Augengrippe.


So, am Wochenende wird gebastelt.

Habe hier noch ein halbes Cinchkabel von Öhlbach rumliegen (halb deshalb, weil ich da im Auto beim Anbauen der Verkleidung ne 10er Schraube durchgeschraubt habe. Hat dann sehr schönes Lichtmaschinenpfeifen produziert )
Wäre das geeignet? Es hätte ja den Vorteil, das man die Steuerlitze gleich für die Masseverbindung benutzen könnte.
Wie lang sollte es maximal sein?


mfg
Jörg
CyberSeb
Inventar
#8 erstellt: 20. Okt 2005, 23:39
Hallo nochmal Jörg!

Sehr gute Entscheidung, das Gerät nicht zu verbasteln. Irgendwann würdest du dich darüber ärgern! Man kann es gar nicht oft genug sagen :-)

Das mit der DIN-Buchste kannst du wirklich machen. Aber immer so, dass man es wieder problemlos rückgängig machen kann. Ohne "wenn und aber". Glaubs mir! Am besten die DIN-Buchse im Gerät aufbewahren, dann geht sie nicht verloren.

Weitere Idee: Hat das Studio denn keinen Tape-Out Ausgang? Dann könntest du das komplette Studio verwenden und so an deine Anlage anschließen. Der eingebaute Phono-Verstärker ist bestimmt nicht schlecht (auch wenn es zweifelsohne bessere gibt!). Der 1226 ist ja auch nur ein Mittelklasseplayer. Ich habe übrigends das gleiche Modell hier in Betrieb (aber in einer reinen Grundig-Zarge!) und bin voll zufrieden!

Wenn ich dieses Studio hätte, würde ich mir den passenden Tulpenfuß und Grundig-Kugellautsprecher holen (oder andere Grundig-LS, die sind deutlich billiger!) und damit Musik hören! Das ist Kult!!!

Chinch-Kabel: Ausprobieren! Du kannst im Prinzip alles verwenden, solange es nicht brummt. Hier wäre jedoch ein besseres Kabel schon besser. Ein Massekabel ist nicht immer nötig!

Den anderen hier werden sich jetzt die Zehennägel hochkrämpeln: Ich habe eine Beipackstrippe reingelötet und die noch (gezwungenermaßen) mit einer Chinchverlängerung verlängert. Da das gebrummt hat, habe ich um die Steckverbindung in der Mitte Alufolie gewickelt und richtig fest gemacht. Keinerlei Brummen, einwandfreier Klang. Der 1226 macht sogar meinem CD-Player heftig Konkurrenz (habe aber auch einen anderen Tonabnehmer eingebaut).

Gruß,
Sebastian


[Beitrag von CyberSeb am 20. Okt 2005, 23:39 bearbeitet]
CyberSeb
Inventar
#9 erstellt: 20. Okt 2005, 23:42
Noch eine Frage: Hat das Ding nicht sogar CD4-Quadrophonie? Absolut geil! (Auch wenn mans nicht braucht )
DrNice
Inventar
#10 erstellt: 21. Okt 2005, 00:30
Moin!

CD-4 gab's bei Grundig meines Wissens nur mit externem Dekodierer - selbst der legendäre RTV 1040 brauchte den.

Was den 1226 angeht: kein schlechtes Gerät - erstrecht nicht zu diesem Preis in Verbindung mit der Grundiganlage: sehr solide deutsche Qualität. Aber der Dual ist nicht so gefragt, als dass man daraus wirklich Profit schlagen könnte. Für sowas sind nur die Topmoddelle geeignet (siehe Dual- Kaufberatung)
hf500
Moderator
#11 erstellt: 21. Okt 2005, 19:00
Moin,
Tape-out ist bei DIN-TB-Anschluessen fuer eine Weiterverwendung an externen Verstaerkern nicht verwendbar.

Der Aufnahmeausgang nach DIN ist ein hochohmiger Stromausgang. Der dazugehoerige Eingang
am TB ist sehr niederohmig und schliesst den Ausgang fast kurz. Nur diese Technik vermeidet es,
durch die Kabelkapazitaet einen Hoehenverlust zu erleiden.

Wenn man den Ausgang auf Hochpegel umbauen will, dan muessen die vorhandenen Vorwiderstaende
(330k bis 1,5M Ohm) mit 10k ueberbrueckt werden.

Dann kann allerdings kein DIN-TB mehr fuer Aufnahme angeschlossen werden.

Weil diese Aenderung leicht durchfuehrbar ist, ist es noch kein allzu grosser Stilbruch.
Sie kann ja ebenso schnell wieder zurueckgenommen werden.

73
Peter
lolking
Inventar
#12 erstellt: 21. Okt 2005, 19:43
DOch das Studio 2000 hat Quadrophonie. Der Brocken war 1972 auch ziemlich Teuer! Bei mir steht die Anlage ebenfalls auf dem Tulpenfuß. Lediglich die LAutsprecher fehlen mir noch.


@ yoshi79: Wusste nicht, dass du auch das Handbuch hast. Dort ist die Skizze natürlich eine Nummer größer drin!
yoshi79
Schaut ab und zu mal vorbei
#13 erstellt: 21. Okt 2005, 20:43
N'Abend!


DOch das Studio 2000 hat Quadrophonie. Der Brocken war 1972 auch ziemlich Teuer! Bei mir steht die Anlage ebenfalls auf dem Tulpenfuß. Lediglich die LAutsprecher fehlen mir noch.

@ yoshi79: Wusste nicht, dass du auch das Handbuch hast. Dort ist die Skizze natürlich eine Nummer größer drin!


Ich habe mal hier im Fourm gelesen, daß das Studio 2000 nur Pseudo-Quadrophonie hat. Kannn ich aber weder bestätigen noch zurückweisen.
Weisst du wieviel der "Brocken"! gekostet hat?
Habe nur eine Anleitung für den Dual und eine "Grundig Reparaturhelfer , Abgleich und Prüfvorschrift , Ergänzung zum Reparaturhelfer Studio 2000 a/b Hifi". Deshalb ist mir einiges an der 2000 noch nicht so ganz klar. Aber da frag ich später nochmal nach. Hauptsache, der Dual läuft erstmal.



Wenn ich dieses Studio hätte, würde ich mir den passenden Tulpenfuß und Grundig-Kugellautsprecher holen (oder andere Grundig-LS, die sind deutlich billiger!) und damit Musik hören! Das ist Kult!!!


Habe noch kein Bild von dem Tulpnefuß gefunden, außerdem hätte ich keinen Platz dafür . Die Studio 2000 steht auf meinem Schreibtisch, Studentenbude eben. Von den Kugellautsprechern hab ich Bilder gesehen: sehr hübsch, aber zu teuer: http://cgi.ebay.de/G...QQrdZ1QQcmdZViewItem
Zu der Anlage hab ich übrigens für 5Eu ein Paar Heco SoundMaster SM520 dazugekriegt. Der Klang hat mich überhaupt nicht überzeugt. Da bleib ich lieber bei meinen Dynaudio Audience.

Morgen gehts auf den Flohmarkt, vielleicht find ich ja noch was anderes von DUAL. Hier im Forum und beim Dual-Board liest man die tollsten Sachen, was es da so gibt.

Schönes Wochenende wünscht:

Jörg
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