Lenco L75

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otto_100
Hat sich gelöscht
#1 erstellt: 24. Aug 2006, 22:45
Hallo Gemeinde

habe von einem freund einen L75 in einem mehr oder weniger guten zustand bekommen
nun einige fragen :
1. taugt das montierte system noch was? Shure M75G (wenig gespielt)

2. wie stelle ich den tonarm gescheit ein? habe mir zwar eine bedienungsanleitung aus dem netz geladen aber wie es so ist ich komme als laie nicht so richtig zurecht damit.
der tonarm läuft immer wieder nach aussen weg. auch ohne das 4g antiskating gewicht und ich kann mit meinen augen kaum feststellen ob er in waage steht oder nicht

3.oder ist hier jemand aus dem rhein main gebiet der mir bei der einstellung des tonarms oder feststellung des zustands der lager (soll ja eine schwachstelle sein) weiterhelfen kann.

ich weiss viele fragen auf einmal

aber über einen regen zuspruch würde ich mich sehr freuen denn das gerät scheint mir doch einen sehr wertigen eindruck zu machen
also menners (und frauen ) an die tastatur

danke schonmal für die antworten
grüsse Otto
BYF006
Neuling
#2 erstellt: 24. Aug 2006, 23:24
Moinsen otto_100!

Hatte das selbige Problem ! Nimm´ Dir einfach ein wenig Zeit, eine alte Scheibe, eine ruhige Hand und lote das Teil aus !
( Ja ich weiss, dauert seine Zeit, wird Dich aber nach der ollen Fummelei belohnen ! )

Gruß, BYF006
raphael.t
Inventar
#3 erstellt: 25. Aug 2006, 08:50
Hallo Otto!

Mit abgenommenem Anti-Skating-Gewichtchen dürfte der Arm sich beim Runterlassen nicht deutlich in eine Richtung bewegen, vorausgesetzt, der L 75 steht wirklich waagrecht.
Nimm den Tellergummi ab und überprüfe mit einer Wasserwaage
auf dem Teller in zwei Positionen, ob der Dreher "im Wasser" steht.
Dann lass den Arm mittels Lift auf den Gummi runter, und wenn er wieder wandert, sind die Kunststofflagerchen für das Messerlager hinüber.
Leider ist das Wandern ein deutliches Symptom dafür, ein anderes Zeichen, mir unlängst passiert, ist, dass der Arm nicht mal die Platte erreicht.
Wenn du das überprüft hast, schreibst du wieder, und ich kann dir dann berichten, wie du die alten Lager ausbaust und wie du dir neue Lagerchen schnitzen kannst.
Ist keine Hexerei, mein Erstversuch gelang sofort.

Mit freundlichen Grüßen
Raphael
otto_100
Hat sich gelöscht
#4 erstellt: 25. Aug 2006, 13:17
hallo alle
danke schonmal für die antworten

@ raphael
nach einigem gefummel am tonarm bin ich zum schluss gekommen
das die lager wohl hinüber sind

wie komme ich jetzt weiter

Grüße Otto
raphael.t
Inventar
#5 erstellt: 25. Aug 2006, 17:02
Hallo Otto!

Das ist kein Wunder, bei den meisten L 75/ L 78 sind die Lagerchen hinüber!

Du kannst nach Raphaels 12 Geboten vorgehen:

1. Du besorgst dir einen Kunststoffradiergummi, die sehen so durchscheinend aus.
2. Du brauchst ein scharfes Tapetenmesser, so eines mit abbrechbaren Klingen.
3. Schraube die Headshell vorne vom Arm runter, ebenso entfernst du das große Gegengewicht und das kleine Einstellgewicht vom Ausleger. Den sogenannten "Korkenzieher", kannst du samt Kunststoffhalbring auch gleich runterziehen.
4. Drehe hinten am Arm die Schraube heraus, die das torbogenförmige Scheibchen fixiert.
5. Nun kannst du den silbrigen Oberteil mitsamt dem Arm nach oben abziehen, sachte, reiß dabei nicht die Tonarmkabelchen ab.
6. Jetzt hast du den Arm mit seinen beiden Messerlagern
frei, der nur noch an den Kabeln hängt.
7. Du nimmst die kleinen Kunststofflager raus, in denen die Messerausleger ruhen, Pinzette ist hilfreich. Vielleicht gelingt es dir, eines rauszupfriemeln, ohne dass es zerreißt.
8. Die Teilchen haben einen V-förmigen Einschnitt mit einer Rückwand und einen Knubbel, mit dem sie in die Aufnahme reingesteckt werden.
9. Den Knubbel kannst du vergessen, den wirst du nie so hinbekommen, auch auf die Rückwand solltest du verzichten, denn so dünn wie sie sein soll, schafft man kaum und es klemmt dann.
10. Du misst den Hohlraum ab, in den diese Radiergummiquaderchen passen sollen und schneidest dir einen passenden Streifen vom Radiergummi ab, etwas breiter ist hilfreich, dann kann man die Teilchen schön einklemmen.
11. Nun schneidest du durchgehend einen V-förmigen Einschnitt in den Quader, und zwar so, dass der Messerausleger genügend Luft hat. Klemmen darf da nichts.
Beide Quaderchen sollen naturgemäß die gleiche Einschnitttiefe haben.
12. Du kannst jetzt die Teilchen einklemmen, nach oben sollte nichts überstehen, sonst geht der silberne Zylinder nicht ganz drauf.

Endlich kannst du alles wieder zusammenbauen! Wie du die Gewichte richtig einstellst, steht in der BDA, oder du fragst Onkel Raphael.
Otto, du schaffst es, es ist keine Hexerei!

Mit freundlichen Grüßen
Raphael


[Beitrag von raphael.t am 25. Aug 2006, 17:03 bearbeitet]
otto_100
Hat sich gelöscht
#6 erstellt: 28. Aug 2006, 17:09
Hallo Raphael

danke erstmal für deine 12 gebote

hab mich am wochenende mal hingesetzt und das teil zerlegt

was soll ich sagen

er läuft einwandfrei und hört sich auch noch gut an

sogar noch mit dem alten system

hat also dank deiner hilfe alles gut geklappt

Mit freundlichen Grüßen
Otto
raphael.t
Inventar
#7 erstellt: 29. Aug 2006, 15:06
Hallo Otto!

Sag nur, du hast dir neue Lagerchen geschnitzt und es funktioniert? Oder hast du den Arm zerlegt und es war nicht nőtig?!
Auf jeden Fall freut es mich, dass es geklappt hat!

Mit freundlichen Grűßen
Raphael
Compu-Doc
Inventar
#8 erstellt: 29. Aug 2006, 15:34
Hallo Raphael,

brilliant beschrieben,ich glaube da kann beim "Lagerschnitzen" überhaupt nicht´s schiefgehen.
Ich werde mir Deine "Repp.-Bibel" auf Eis legen und sobald der erste,kalte Wintertag-also ca.in 4 Wochen-vor der (Hobbyraum)-Tür steht,erwecke ich meinen 75ér auch wieder zum Leben.

Der steht schon so lange,der braucht bestimmt neue (Radiergummi)-Lager
Prima geschrieben,ein hilfreiches Posting,DANKE,......der 8)Compu-Doc
otto_100
Hat sich gelöscht
#9 erstellt: 29. Aug 2006, 16:58
Hallo Raphael

lagerchen schnitzen war nicht notwendig

hab nur den arm zerlegt die ganze geschichte war irgendwie ziemlich verharzt oder verklebt wie auch immer

also alles gereinigt die lager sehen sogar noch noch ziemlich gut aus und wieder zusammengesetzt aber dank deiner anleitung wäre das mit den lagern denke ich auch nicht so sehr problematisch gewesen

hab den arm dann nach der betriebsanleitung eingestellt und zur sicherheit nochmal das auflagegewicht mittels einer tonarmwaage kontrolliert

und siehe da kein wandern mehr und läuft einwandfrei.

deine anleitung zum lagerchenschnitzen ist übrigens gespeichert und wird für den notfall aufgehoben schliesse mich da compudoc an sehr brilliant beschrieben

mfg.otto
andi_tool
Stammgast
#10 erstellt: 30. Aug 2006, 09:15

raphael.t schrieb:
Hallo Otto!

Sag nur, du hast dir neue Lagerchen geschnitzt und es funktioniert? Oder hast du den Arm zerlegt und es war nicht nőtig?!
Auf jeden Fall freut es mich, dass es geklappt hat!

Mit freundlichen Grűßen
Raphael


Hallo Raphael,

hast Du eigentlich schon mal probiert, ob man die Lager von Lenco als Ersatzteil bekommt?

Würde mich interessieren.

Gruß

Andi
raphael.t
Inventar
#11 erstellt: 30. Aug 2006, 15:22
Hallo Andi!

Ja, man bekommt irgendwo gute Nachbauten, im Analogforum gibt es darüber sicher Auskunft.
Durch meine Hände wanderten schon viele L 75 und L 78, bei mehr als der Hälfte trat das beschriebene Lagerproblem auf. Die Horizontallager des höhenverstellbaren Armes jedoch sind äußerst leichtgängig.
Überhaupt habe ich schon einiges mit diesem Zylinder angestellt, z.B. selbstgebaute Einpunktarme draufgesetzt oder einen Techicsarm eingebaut. So bleiben die Höhenverstellung und vor allem der Lift erhalten.
Interessant wäre, wie verschiedene Materialien der Vertikallager den Klang beeinflussen, z. B. Gummi, Kunststoff, Alu, Bronze ... irgendwer hat schon diese Versuche gemacht und auch beschrieben, und irgendwo sollen auch Bronzelagerchen erhältlich sein.
Vielleicht werde ich mir mal welche dremeln, dann kann ich darüber berichten.

Mit freundlichen Grüßen
Raphael
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