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Die besten Tuner - TECHNISCHE DATEN IM VERGLEICH -

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MeisterM
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 24. Sep 2004, 16:32
Nachfolgen technische Daten der berühmtesten Tuner. Es wird wohl die letzte "Großtat" sein die ich hier noch mache. Um es gleich vorweg zu nehmen - ich versende auf Anfrage KEINE Testberichte! Die Tabelle ist zwar nicht so toll geworden, aber man kann die Werte entnehmen.

Gerade bei einem Tuner kann man anhand der technischen Daten direkt auf die zu erwartende Qualität schließen. Die Daten wurden damals von der Zeitschrift Hifi-Sterephonie ermittelt und sind direkt vergleichbar. Dort wurden aber noch erheblich mehr Werte ermittelt und es gab einen Empfangstest. Die haben - im Gegensatz zu heute - ihre Arbeit wirklich ernst genommen. Kein sinnlosen Gewäsch! Oft werden von Zeitschriften Messwerte angegeben die aus technischer Sicht absolut sinnlos sind, weil lückenhaft, die Bedingungen, Grenzwerte und Einheiten vollig fehlen. Würde ich so etwas im Beruf vorlegen könnte ich nachhause gehen.

Folgendes zur Interpretation: Eine hohe ZF-Bandbreite ist schlecht für die Empfangsleistung dicht benachtbarter Sender, bietet aber erhebliche Vorteile in der NF-Qualität (Klirrfaktor). Werte über 190kHz sind in Deutschland praktisch ungeeignet, 130kHz ideal. In den USA ist die Senderdichte gering, deshalb sind Amerikaner und Japaner meist (zu) breitbandig. Die Pilottonverzerrungen wurden selten von anderen Zeitschriften gemessen. Diese sind aber für die Übertragungsqualität von entscheidender Bedeutung. Ab 6,3kHz treten diese als Mischprodukte auf und werden dann immer stärker. Das Klangbild wird spitz, scharf oder auch heller (auch subjektiv durchsichtiger) verfärbt. Im übrigen muß bei altmodischen Tonbandaufnahmen (besonders mit Dolby) der Pilotton besonders gut unterdrückt werden (zusätzlich MPX-Filter einschalten).

Leider wurden die Verzerrungswerte der Empfänger mit Bandbreitenumschaltung (außer beim Kenwood L-02A) nicht richtig angegeben. Es sind die Werte bei großer Bandbreite, die angegebene Bandbreite ist aber die von Stellung schmal. Die Werte der Geräte 1 bis 9 stammen aus einer Gegenüberstellung damaliger Zeit, die Originaltests sind korrekt. Die Empfindlichkeit des Kennwood L-02A war nur Durchschnitt und wurde wie die des Quad nicht angegeben weil die Messbedingungen geändert wurden. Beim L-02A wurden die Werte schmal/breit angegeben.

Folgende Geräte haben (soweit ich mich erinnere) eine Bandbreitenumschaltungen: 4), 7), 8], 10).

In der Liste fehlen noch folgende Geräte: Der letzte große Sansui, die letzten Revox, der große Pioneer aus Ende 70er, Wega (und vielleicht auch SABA). Sansui, Pioneer und SABA wurden noch getestet. Auch die Daten des letzten Rohde und Schwarz Ballempfängers liegen mir vor. Aber erstens sind diese nicht vergleichbar, da anders gemessen und zweitens so überragend auch nicht (gesicherte Mindestwerte). Man benötigt auch einen externen Stereodecoder.

Die Tunerdaten hängen stark vom Abgleich ab. Die angegebenen Werte wurden einmal erreicht, andere Exemplare (aus der Serie) können auch schlechter sein. Nach so vielen Jahren ist ein Hörvergleich im Nuancenbereich ohne Neuabgleich praktisch sinnlos und wenn ein Neuabgleich erfolgte, auch nur für dieses eine abgeglichene Gerät aussagekräftig.

1) Revox A-720
2) Harman Kardon Citation 14
3) Sequerra Model I
4) Kensonic Accuphase T-100
5) Yamaha CT-7000
6) Klein & Hummel FM2002
7) Sansui TU-9900
8) Kenwood T-600
9) Onkyo T-9
10) Kenwood L-02A
11) Quad FM4
12) Revox B760

Geräte in der Reihenfolge 1) 2) 3) 4) 5) 6) 7) 8] 9) 10) 11) 12)

Eingangsempfindlichkeit 26dB S+N/N [µV] 1,0 0,95 1,2 0,8 1,25 1,3 1,0 1,1 1,1 ? ? 1,0
HF-ZF-Bandbreite [kHz] 125 190 275 120 165 125 125 135 175 110/190 190 130
Sperrung (+/-300 kHz) [dB] 70 55 68 65 62 70 70 70 70 85/48 54 73
Fremdspannungsabstand stereo [dB] 60 62 63 66 66 66 66 68 64 64 55 66

Pilottonverzerrungen (9,5kHz)
Intermodulationsanteile [Proz.] 0,2 2,4 1,5 0,7 0,12 0,9 0,7 0,1 0,8 0,9/0,045 0,38 0,35
Oberschwingungsgehalt [Proz.] 1,6 2,4 1,5 0,7 0,12 0,9 0,1 0,12 0,35 0,7/0,1 0,09 0,11

Klirrfaktor [Proz.]
fm=1kHz, +/-40kHz Hub 0,1 0,1 0,11 0,15 0,08 0,1 0,1 0,08 0,17 0,07/0,05 0,22 0,09
fm=1kHz, +/-75kHz Hub 0,1 0,12 0,19 0,25 0,15 0,2 0,14 0,14 0,22 0,14/0,15 0,35 0,17
fm=6,3kHz, +/-40kHz Hub 0,4 0,16 0,18 0,15 0,1 0,2 0,1 0,27 0,14 0,27/0,07 0,26 0,25

Übersprechdämpfung [dB] 40,5 34(47) 51 48 50 43 40 50 37 47 39 44

Preis damals [DM] 2800 2600 10200 2500 2000 3000 2000 2200 950 4000 1600 1900

Auffällig sind die Geräte von Quad und Sequerra. Beides gesuchte Klassiker, der Quad ist trotz hoher Bandbreite eher untere Mittelklasse, der Seqerra ist viel zu breitbandig und hat dennoch keine Traumdaten. Er ist extrem überteuert. Der K+H, sowie die Revox und besonders der Kenwood L-02A fallen durch ihre ausgesprochen geringe Bandbreite und den dennoch extrem geringen Klirrfaktor auf. Die Werte des Kenwood sind so nur mit der eingebauten Spezialschaltung (Reduzierung des Hubs) erreichbar. Er ist in der Lage trotz des geringen theoretischen Hubs von nur +/-60kHz einen Hub von +/-75kHz zu verarbeiten. Der Revox B760 verwendet extrem präzise phasenlineare 8 Kreis ZF-Filter mit einer speziellen Durchlasskurve. Die technischen Spezialitäten (digitaler Laufzeitdemodulator und vieles mehr) sind großartig. Auch der A-720 hatte schon viele Tricks. Der Kenwood T-600 besticht durch ein HF-Teil, dessen Drehkondensator seinesgleichen sucht.
bukowsky
Inventar
#2 erstellt: 24. Sep 2004, 17:10
oh ja, da mach ich mich beim Threadstarter mal beliebt; hier kommen ein paar Daten vom Saba Receiver 9260

Kreise: 8 LC-Schwingkreise, 4 Keramik-Schwingkreise
Eingangsempfindlichkeit: 26 dB 0,55 µV
FM-ZF-Bandbreite: 140 kHz
Trennschärfe (Selektion): 80 dB
Begrenzungseinsatz: 0,4 µV bei -3 dB (75 Ohm)
Großsignalverhalten: 100 dB
Gleichwellenselektion: 1,0 dB bei 1 mV Eingangsspannung
Übertragungsbereich: 50 Hz - 16 kHz (+-1,5 dB)
Deemphasis: 50 µsec
Klirrfaktor: 0,2 % (1 mV, 1 kHz, 40 kHz Hub)
Fremdspannungsabstand: 64 dB Stereo
Geräuschspannungsabstand: 65 dB Stereo
Pilotton-Unterdrückung: 60 dB
Hilfsträger-Unterdrückung: 60 dB
Übersprechdämpfung: 40 dB (1 kHz), 35 dB (250 Hz - 6,3 kHz), 30 dB (6,3 kHz - 15 kHz)


komm mir gerad vor wie beim Quartett-Spielen "Erster Stecher"


[Beitrag von bukowsky am 24. Sep 2004, 17:13 bearbeitet]
Genau
Stammgast
#3 erstellt: 24. Sep 2004, 17:47
Äh, und was ist mit dem Wega Lab Zero? Ich dachte der gilt als der beste Tuner der Welt.
hf500
Moderator
#4 erstellt: 24. Sep 2004, 18:32
Moin,
ich muss mal sehen, ob ich die vom Grundig T7500 nicht noch finde.
Wenn es bis dahin nicht schon jemand andes tut...

73
Peter
bukowsky
Inventar
#5 erstellt: 24. Sep 2004, 18:40

hf500 schrieb:
Moin,
ich muss mal sehen, ob ich die vom Grundig T7500 nicht noch finde.
Wenn es bis dahin nicht schon jemand andes tut...

73
Peter


war der T5000 nicht noch besser?
wegavision
Inventar
#6 erstellt: 24. Sep 2004, 19:09
wega lab zero:
Trennschärfe (100 kHz) 30/79 dB
Spiegelfrequenzdämfung 105 dB
ZF-Dämpfung 105 dB

Empfindlichkeit: Stereo 46 dB 31 µV (41 kHz, 75 Ohm)
Begrenzereinsatz: -1dB 0,75 µV (40 kHz)
Frequenzgabf (-3dB): 20 Hz - 17,5 hKz)
Klirrfaktor (Stereo 40 kHz Hub) Ratio Mitte 0,17 (0,14)%
Fremdsapnnung: Mono 80/82 dB; Stereo 70/74 dB
Piliottdämpfung <80 dB

nur zur Ergänzung
hf500
Moderator
#7 erstellt: 24. Sep 2004, 19:58
moin, gerade mal gekramt und einige Geraete gefunden, die nicht
gerade vorgestern gebaut wurden.

Grundig RT50 (1963/64)

10 Roehren, 2 Transistoren, 15 Dioden

UKW, MW
12 FM Kreise, davon 8 ZF
6+1 AM , davon 4 ZF

Drehkoabstimmung

Empfindlichkeit
FM 1,4uV an 300 Ohm, 15kHz Hub, 26db S/N
AM 8uV fuer 10mV Output

Rauschzahl UKW 3kT0

Spiegelselektion
FM 31dB bei 96MHz
AM 56dB bei 560kHz

Bandbreite
FM 180kHz
AM 9/4,2kHz

Hoeckerabstand des Ratios
480 kHz

NF Frequenzgang
30 - 15000 Hz +-1dB

Klirrfaktor
<1% bei 40kHz Hub

Stereo Uebersprechen
> 35dB

Stoerabstand
74dB bei 75kHz Hub und 1kHz Nf


Grundig RT40 (1966)

27 Transistoren, 18 Dioden

UKW
2x KW, MW, LW

Kreise
16 FM, davon 11 ZF
7+1 AM, davon 5 ZF

Drehkoabstimmung

Empfindlichkeit
FM 1,4uV an 240 Ohm, 15kHz Hub, 26dB S/N
AM < 8uV fuer 10mV Output

Rauschzahl FM
2-2,6 kT0

NF Frequenzgang
30-15000 Hz +-1dB

Klirr
< 0,5 % bei 75kHz Hub

Uebersprechen
> 40 dB


RT 100 (1968)

Ich spare mir die Tipperei, das Geraet hat
aehnliche Daten wie der RT 40.
Der RT100 ist Diodenabgestimmt mit Stationstasten.
Im FM-Mischteil 3 Feldeffekttransistoren in 2 Vorstufen und
der Mischstufe, getrennter Oszillator.

17/10 Kreiser , FM-ZF Bandbreite 180kHz

Interessant vielleicht die Angabe des Klirrfaktors:
< 1% bei +-50kHz Verstimmung 1mV HF und 75kHz Hub

Zum Schluss noch ein Tuner, der gestern gebaut wurde:

Grundig T5000 (1980), Grundigs erster Syntesizer

UKW, MW, LW

Empfindlichkeit FM
mono 0,5uV, stereo 20uV an 75 Ohm bei 40kHz Hub

Begrenzungseinsatz -1dB/-3dB
0,45/0,35uV

FM-ZF Bandbreite
120kHz

ZF-Festigkeit
>90dB
AM Unterdrueckung
> 56 db bei 1kHz, 22,5kHz Hub, 30% Modulation und
1mV an 300 Ohm
Spiegelfrequenzsicherheit FM
> 80dB

Dynamische Selektion bei +-300kHz, 40kHz Hub und -30dB
Stoerspannung
>60dB

Fremd und Geraeuschspannungsabstaende um 70dB

Uebertragungsbereich Stereo
10-17000Hz <3dB

Klirrfaktor Mono/Stereo 1kHz und 40kHz Hub
0,4/0,3%

Uebersprechdaempfung bei 1kHz, 1mV HF und 47,5kHz Gesamthub
> 40dB

Der FM-HF/ZF Teil des T5000 entspricht dem des R48 mit geringen
Verfeinerungen. Insbesondere der Stereodecoder wurde von MC1310P nach
TCA 4500A geaendert.

Wem das hier zu 'Grundiglastig' war, es liegt daran, dass ich darueber den groessten
Stapel Papier habe. Die Quellen sind die entsprechenden Ausgaben der
'Grundig Technische Informationen' .

73
Peter
Passat
Inventar
#8 erstellt: 24. Sep 2004, 21:22
Noch zwei Grundigs:

ST 6000 und ST 6500 (der Nachfolger T 7500 ist baugleich, hat bloß ein etwas höheres Gehäuse).

Die Daten des
UKW, MW, LW (LW nur beim 6500)

Empfindlichkeit FM
mono 0,5uV, stereo 18 uV (20uV beim 6500) an 75 Ohm bei 40kHz Hub

Begrenzungseinsatz -1dB/-3dB
0,5/0,4 uV

FM-ZF Bandbreite
125kHz bzw. 140 kHz (6500)

ZF-Festigkeit
>100dB

AM Unterdrueckung
> 56 db bei 1kHz, 22,5kHz Hub, 30% Modulation und
1mV an 300 Ohm bzw. >53 dB (6500)
Spiegelfrequenzsicherheit FM
> 80dB

Dynamische Selektion bei +-300kHz, 40kHz Hub und -30dB
Stoerspannung
>60dB bzw. >80 dB (6500)

Fremd und Geraeuschspannungsabstaende nach DIN Mono/Stereo:
Fremd: 70/66 dB bzw. 69/68 dB (6500)
Geräusch: 72/68 dB bzw. 71/68 dB (6500)

Uebertragungsbereich Stereo
10-17000Hz <3dB

Klirrfaktor Mono/Stereo 1kHz und 40kHz Hub
0,1/0,2% bzw. 0,09/0,15% (6500)

Uebersprechdaempfung bei 1kHz, 1mV HF und 47,5kHz Gesamthub
> 40dB

Grüsse
Roman
hf500
Moderator
#9 erstellt: 24. Sep 2004, 22:18
m
Moin,
schoener finde ich am ST6000 die nicht so grelle Anzeige und
vor allem die Abstimmung mit dem magnetisch gerasteten Handrad.
Ausserdem hat er mehr Speicher
Der Clou des ST6500 ist der PLL-Demodulator, der aehnlich wie der
Synchro-Detektor (Koerting) Gleich- und Nachbarkanalstoerungen
wirksam minimiert. Wahrscheinlich konnte deshalb die ZF-Bandbreite
wieder vergroessert werden. Ausserdem soll er einer der wenigen Tuner sein,
bei der die Feldstaerkeanzeige nahezu ideal logaritmisch ist ind nicht schon
bei mittelstarken Sender 'anschlaegt'

Apropos ST6000: Kennt jemand eine Bezugsquelle fuer neue Taster?
Mein Wunsch, es moegen heute auch noch gebraeuchliche Standardtypen sein,
hat sich nicht bestaetigt.

Mein erster ST6000 hatte einen ganz eigenartigen Fehler. Er funktionierte eigendlich
normal, nur sobald man den Senderwahlknopf anfasste, ging er in den Eingabemodus
fuer den Sendernamen.
Nach einiger Sucherei fand ich die Ursache. Es war nicht die 0-9/A-Z Taste, sondern das
Eingangsgatter des Mikrokontrollers. Dise Taste hat als einzige einen eigenen Eingang,
alle anderen sind in der Tastaturmatrix verknuepft. Nach einiger Zeit hat eine ziemliche Leiche,
der jemand die Frontplatte abgeschliffen und das Gehaeuse schwarzangemalt hat, mit ihrem
Prozessormodul aushelfen koennen.

Weiss jemand, warum der ST6000 noch Selengleichrichter hat?
Die moechte ich gerne loswerden, werden maechtig warm...

73
Peter
Zyx
Hat sich gelöscht
#10 erstellt: 24. Sep 2004, 22:39
ich glaub irgendwo in einer ecke fliegt bei mir noch ein yamaha t-960 II rum.
soll mal auch nicht schlecht gewesen sein.
Michael-Otto
Stammgast
#11 erstellt: 25. Sep 2004, 08:30
Hallo,

und was ist mit dem Sony ST-5130.

Empfindlichkeit (mono) nach IHF: 1,5 uF
für 30 dB Rauschabstand: 1,2 uF
Geräuschspannungsabstand: 72 dB
Gleichwellenselektion (capture ratio): 1 dB
Selektion IHF: 100 dB
Spiegelselektion: 100 dB
Zwischenfrequenzunterdrückung, 100 dB
Nebenwellenunterdrückung::100 dB
AM-Unterdrückung:60 dB

Gruß

Michael-Otto
bukowsky
Inventar
#12 erstellt: 25. Sep 2004, 09:44
wo bleibt denn jetzt der Schiedsrichter zur Kürung des besten Tuners?
DB
Inventar
#13 erstellt: 25. Sep 2004, 11:08
Ich suche mal am Wochenende noch die Daten des Aiwa AT9700 raus.

Also, hier:

50dB Quieting Sensitivity:

Mono: 12dB
Stereo: 35dB

Usable Sensitivity (Mono, 26dB S/N, 40kHz deviation):
normal: 3dB
narrow: 3dB

Image rejection ratio: more than 110dB
IF interference ratio: more than 80dB
AM suppression ratio: 65dB

Capture ratio:
normal: less than 2dB
narrow: less than 3dB

Spurious rejection ratio
normal: more than 110dB
narrow: more than 110dB

S/N ratio
Mono
normal: 81dB
narrow: 81dB
Stereo
normal: more than 70dB

Selectivity
+/- 200kHz: 20dB (narrow)
+/- 300kHz: 20dB (normal), more than 70dB (narrow)
+/- 400kHz: more than 50dB (normal), more than 70dB (narrow)

Stereo separation

100Hz
normal: 45dB
narrow: 25dB

1kHz
normal: 50dB
narrow: 25dB

10kHz
normal: 40dB
narrow: 25dB

15kHz
normal: 30dB
narrow: 20dB

Distortion (1kHz, Mono 75kHz deviation)
normal: less than 0,035%
narrow: less than 0,3%

Distortion (1kHz, Stereo 67,5kHz deviation, Pilot 7,5kHz)
normal: less than 0,05%
narrow: less than 0,5%

at 10kHz
normal: less than 0,1%
narrow: less than 0,7%

Im Test 1979 in der Hifizeitung lag er in manchen Disziplinen mit dem B760 gleichauf, in manchen übertraf er ihn auch.

MfG

DB


[Beitrag von DB am 25. Sep 2004, 18:02 bearbeitet]
Werner_B.
Inventar
#14 erstellt: 27. Sep 2004, 22:55
MeisterM,

danke für den Bericht! Meine Frage von vor einigen Wochen bleibt immer noch offen angesichts der "Sehnsucht" nach alten Geräten: welche heute neu zu kaufenden FM-Tuner sind denn noch einigermassen tauglich und wo sind sie ungefähr qualitativ einzustufen? Hast Du in dieser Hinsicht Erfahrung und kannst dazu bitte noch was schreiben?

Danke, Werner B.
Oliver67
Inventar
#15 erstellt: 28. Sep 2004, 09:18
Es bringt wenig, wenn Ihr die Prospektdaten mit gemessenen Daten vergleicht, es bringt nicht einmal was, wenn man zwei verschiedene Messplätze (Magazine, Labors) miteinander vergleicht.

Ersteres sind Daten, die - je nach Firma - nur Wunschsdaten sind (die allermeisten Firmen) oder (die wenigen wirklich guten Firmen) garantiert und damit oft schlechter als die wirklichen des Einzelgerätes. Ich hatte auch schon einen Denon-Billigtuner mit Empfindlichkeit 0,8 µV

Bei zweiteren: es gibt tausend Randbedingungen, die man gar nicht aufzählen kann, die aber die Meßwerte stark beeinflussen.

Danke MeisterM für die Aufstellung. Zum B261 zitiere ich mal aus dem Kopf den Testbericht der HiFi-Stereophonie: minimal besser als der B760 aber nicht relevant, den der B760 war schon an der Grenze des physikalisch machbaren.

Der Quad ist eindeutig ein schlechter Tuner, ich habe auch noch nie gehört, daß den jemand als Traumtuner bezeichnet?

Für die Meßwertefreaks nochmal der Hinweis von MeisterM: es handelt sich hier um Messungen von Einzelgeräten. Unterschiede in der Empfindlichkeit z.B. um 0,1 µV oder im Störabstand z.B. um 2 dB kann man vergessen.

Cetero censeo: Schade, dass es heute keinen Markt mehr für eine seriöse Zeitschrift, wie es die HiFi-Stereophonie war, mehr gibt.

Oliver
Zweck0r
Moderator
#16 erstellt: 28. Sep 2004, 12:14
Es gibt ja noch nicht einmal mehr einen Markt für seriöse Hifi-Geräte Man bekommt fast nur noch nach optischen Gesichtspunkten entwickelten Modeschrott wie Bose-Würfel oder schlanke Säulen. Wenn ich mit meinen Klassikern nicht zufrieden wäre, würde ich mich bei den Studiomonitoren umsehen bzw. -hören.

Grüße,

Zweck
Tschugaschwilly
Stammgast
#17 erstellt: 28. Sep 2004, 13:20
Hallo Zweck

Genau! Siehe dazu meine Sig. Vorallem im Bereich Tuner ist es ganz gut zu sehen. Seit Mitte/Ende der 80er ist im Tunerbereich nicht mehr viel passiert. Die Zeiten, wo die Hersteller sich richtiggehende "Tunerschlachten" lieferten, sind leider schon lange vorbei.

Die Geräte wurden ab Mitte/Ende der 80er auf Kabelempfang ausgelegt, bekamen RDS und grössere Senderspeicher, Signalstärke- und Ratiomitteanzeigen verschwanden von der Front ins Untermenu oder wurden ganz weggelassen. Gute Trennschärfe bei geringen Verzerrungen und hohe Empfindlichkeit - die Qualitätskriterien für einen Tuner - waren plötzlich nicht mehr gefragt.

Wenn ich mir die eingebauten Empfänger in all den A/V-Receivern anschaue, graut mir. Aber auch die aktuellen "High-End"-Tuner wie NAIM NAIT-05, Burmester und Symphonic Line Transparenz überzeugen mich nicht. Entweder sind das nur Kopien alter Konzepte (Burmester), oder die Tuner sind schlicht und einfach primitiv aufgebaut(NAIM). Das wird dann als Purismus verkauft. Purismus bei einem Tuner? Welch Unfug!

Gruss
Tschugaschwilly, der jetzt gerade mit seinem B760 Musik hört
MeisterM
Ist häufiger hier
#18 erstellt: 28. Sep 2004, 14:55
Hallo,
bei den technischen Daten bei Tunern muss man aufpassen. Sind die Angaben Prospektangaben oder wurden die von Hifi-Sterophonie gemessen? Oft weichen die Herstellerangaben (im Gegensatz zu Verstärkern) stark ab. Messungen anderer Zeitschriften sind entweder nicht miteinander vergleichbar (weil unterschiedliche Messbedingungen ohne Angabe der Bedingungen) oder Lückenhaft.

Ein Beispiel: Oft werden die Verzerrungen bei 1kHz (wie bei Verstärker) angegeben.
1. Diese Angabe ist ohne Angabe der Bandbreite (bei Bandbreitenumschaltung) als Bewertung eher sinnlos.
2. Erreichen viele Tuner Werte um 0,1 Proz. bei 1kHz. Leider steigen bei Empfängern (im Gegensatz zu Verstärkern) die Verzerrungen zu hohen Frequenzen stark an (Mischprodukte aus dem Pilotton). Angaben bei 6.3kHz und eine spektrale Analyse der Oberschwingungen sind deshalb immer wichtig und wurden, soweit ich mich erinnere, nur von der oben genannten Zeitschrift untersucht. Überhaupt sind aussagekräftige Messungen an Empfängern sehr aufwändig. (und wurden deshalb wohl nie gemacht). Das ARD Pflichtenheft (und die anderer Rundfunkanstalten) fordert aber genau solche Dinge bei ihren Ballempfängern (Rhode und Schwarz erfüllt diese).

Zu den Störspannungsangaben: Oft wird der Geräuschspannungsabstand mit dem Fremdspannungsabstand verwechselt (mit/ohne Bewertungsfilter). Auch dort hat die Bandbreite Einfluss. Ein Fremdspannungsabstand ohne Bewertungsfilter von 66 bis 68dB (Stereo) ist so ziemlich die Physikalische Grenze des beim UKW-Rundfunk machbaren und werden in der Realität aufgrund des Senderrauschens nie erreicht. 60dB sind realisierbar und reichen für CD-Mitschnitte völlig aus (subjektiv über Kopfhörer rauschfrei), da alte Tonbandaufnahmen erheblich schlechter sind.

Für die Empfangsleistung ist nicht nur die Angabe der +/-300kHz Trennschärfe wichtig. Auch die ZF-Bandbreite und das Auftreten von Mehrfachempfangsstellen (Empfang eines starken Senders auf mehren nicht gesendeten Frequenzen, dadurch Störung) sind wichtige Parameter.

@Bukowski: Der SABA ist wirklich gut - ehrlich. Alle deutsche Hersteller konnten (mussten) gute Tuner bauen. Die Japaner/Amerikaner fallen da meist deutlich ab. Aber für die Weltspitze reichte es meist doch nicht ganz. Zu viel Klirr, nur durchschnittliche Übertagungsqualität. Was verzerrt der SABA zu hohen Frequenzen? Der Frequenzgang ist zu tiefen Freq. ja eher bescheiden. Bei Deinen Angaben gibt es vermutlich einen Fehler bei der Interpretation: Der Begrenzungseinsatz ist kein wirkliches Maß für die Eingangsempfindlichkeit. Dort zählt nur die Empfindlichkeit bei 26dB S+N/N, weil sonst nicht praktisch verwertbar. 1µV haben aber alle Spitzengeräte (und wohl auch der SABA). TROTZDEM KEIN SPITZENTRUMPF! Übrigens: Es gibt noch einen Telefunken RT200 (aus dem Jahr 1984). Der ist (wie vermutlich auch der Grundig) Spitzenklasse.
Eines sollte aber jedem klar sein: Die großen Kenwood, Revox und Sansui (auch Wega?) sind sehr sehr aufwändig und deshalb mit Standardtechnik nicht zu schlagen. Es wurden zum Teil völlig neue Wege beschritten. Es sind mit Recht die Besten aller Zeiten! Hätten sich deutsche Hersteller mehr um wirkliche Spitzenklasse gekümmert, würden sie wohl auch dazu gehören. So blieb aber leider nur Revox als Hersteller echter Spitzenklasse mit deutschen (empfangs) Tugenden aus der Schweiz.

Was für Empfänger kann ich heute empfehlen? Nun gutes gibt es ja leider nicht mehr viel. T&A soll zwar gut sein, aber nicht mehr an die Klassiker heranreichen. Wenn Geld keine Rolle spielt (Achtung, kommt DAB?) würde ich im Internet mal nach einem FM-Überwachungsempfänger nachsehen. Siehe hier:
http://www.headroom.de/RXR1.htm
Vermutlich ist das Teil unerschwinglich.


Im übrigen: Der Revox hat, wie erwähnt, extrem präzise phasenlineare 8 Kreis ZF-Filter mit einer speziellen Durchlasskurve (spezielle Glockenkurve für geringste Phasenverzerrungen). Wer sich die Kurve einmal ansieht stellt fest, dass diese wie gemalt aussieht (habe noch nie eine bessere gesehen) und natürlich schwierig zu reproduzieren ist. Wer sich mit HF- Technik auskennt: Es ist der HF-technische Idealweg für beste Übertragungsqualität (leider nur in der Theorie wirklich perfekt realisierbar). Nur so, oder mit der Kenwood L02T (nicht L02A - dies war der Amp.) Schaltung sind wirklich geringe Verzerrungen bei schmaler Bandbreite machbar. Der Revox hat deshalb auch nur eine Bandbreite (der Aufwand ist sonst zu groß). Mit der heutigen Technik (DSP) wären alle gewünschten Kurven und Bandbreiten in Perfektion machbar. Revox (wenn es die noch gäbe) würde das vielleicht machen. Aber die Zeiten sind vorbei, die Audiotechnik zum Teil total rückständig. Bei Professionellen Funkempfängern wird das schon gemacht - auch speziell Phasenlineare Durchlasskurven.

Gruß
Martin
DB
Inventar
#19 erstellt: 28. Sep 2004, 19:59
Daß Revox besondere Wege beim Tunerbau geht, war schon beim A76 klar.

Das 4fach abgestimmte Eingangsteil ist ja eher Durchschnitt nicht aber ZF und Demodulator.

Die ZF erledigt erst die gesamte Selektion und dann kommt der Verstärker / Begrenzer. Vorteil gegenüber der herkömmlichen Anordnung, immer zwischen Filter eine Transistorstufe zu packen: bei einsetzender Begrenzung verformt sich die ZF-Kurve nicht.

Der Leitungsdemodulator ist vermutlich auch eine Revox-typische Einmaligkeit.

So umfangreiche Empfangsteile findet man bei Heimempfängern normalerweise nicht. Mitte der 80er hat Gerätebau Hempel einen Receiver herausgebracht, der leider nie in Produktion ging. Der hatte auch ein sehr großes Empfangsteil, er arbeitete als Doppelsuper.

MfG

DB
Oliver67
Inventar
#20 erstellt: 29. Sep 2004, 09:32
Tunerlegenden, die aber auch extrem selten ist: Kücke, den T32 (ich glaube so heißt er), gab es baugleich auch von ASC. Nur so zur Ergänzung.

Kücke bzw. KS war ein deutscher Hersteller, der auch sehr gute Vorstufen baute.

Oliver
Krümelmonster
Inventar
#21 erstellt: 29. Sep 2004, 18:04
Hi
Ich möchte mich größtenteils dem Bukowsky fast bei Allem anschließen, mit einem SABA 9241 digital (Bj. 1979, Preis 1200DM):
Differenzen:
-untere Grenzfrequenz nicht 50Hz sondern 20Hz (besser)
-ZF Bandbreite nicht 140KHz sondern 150KHz (gering schlechter)
-Klirr Stereo nicht 0,2% sondern 0,25% (schlechter)
-Geräuschspannungsabstand nicht 65dB sondern 64dB (gering schlechter)
Sonst alle Daten identisch.
Die sind schon Geil, die alten Geräte.
Mein ältestes ist ein Metz 305W (Röhrenradio) von 1953.
Mfg
Thomas
PS:@Werner
Qualität - heute ist ein Widerspruch. Es gibt sie nicht mehr. Selbst wenn ich von NAD, B&O, T&A,.... was kauf, ist das moderner Müll. Vor 10-15 Jahren war der Schnitt vom Besten wieder schlechter zu werden, nur mit immer mehr Features.
Schau Dir mal eine Technics Endstufe an. SU-V65 mit 0,0003%Klirr bei 2x135W. Vergleich mal mit teueren, neuen Geräten.


[Beitrag von Krümelmonster am 29. Sep 2004, 18:12 bearbeitet]
Oliver67
Inventar
#22 erstellt: 29. Sep 2004, 18:15
Darf ich auch noch mal auf den Unterschied zwischen Geräuschspannungsabstand und Fremdspannungsabstand hinweisen. Bei der Geräuschspannungsabstandsmessung wird ein Filter vorgesetzt, welches in Tiefen und Höhen abregelt und deswegen zu wesentlich besseren Werten kommt.

Oliver
dr.matt
Inventar
#23 erstellt: 29. Sep 2004, 21:59
Hallo,

ich besitze einen Yamaha CT-7000 und mehr als nur zufrieden.

Ps: Bin auf der Suche nach einer Bedienungsanleitung für dieses Gerät, kann vielleicht jemand helfen ?

Gruß,
Matthias
geniesser_1
Hat sich gelöscht
#24 erstellt: 28. Mrz 2005, 19:53
Hallo zusammen, znächst einmal:
DAnke für die Infos an den Threaderöfner!

Mein Vorschlag zur Aufnahme in die Oberste Liga:
Denon TU-850 aus dem JAhre ca. 1980.
Fünfachdrehko, Austeuerungsinstrumente (signalstärke in dB) , Trommelskala, Multipath-Anzeige, Bandbreitenwahl, Verarbeitung vom Feinsten.

Die "Klangqualität" war excellent, die Trennschärfe im kritischen Kölner RAum ausgezeichnet.
Habe in viele, viele Jahre benutzt und gelegentlich wird er noch verkauft.

Hier würde mich die Einschätzung des Threaderöffners mal interessieren.

Denon hieß früher Nippon Columbia und baute komplette Rundfunkstationen. Die Tonabnehmersysteme bespw. der 103er Baureihe gelten immer noch als legendär wie das EMT-System.

Mit dem TU-850 und dem Verstärker PMA-850 fasste Nippon Columbia unter dem neuen Markennamen DENON im anspruchsvollen Konsumentensegment Fuß.

Der PMA-850 bspw. verfügte über eine "PCC"-Schaltung ("Phono-Crosstalk-Canceller" , mittels derer das betriebene TA-SYstem mittels einer mitgelieferten SChallplatte und dem darauf befindlichen Testsignal optimal auf die damals bereits 3 ( in Worten DREI, ein MC und zwei MM-Eingänge) Phono-Eingänge eingemessen werden konnten. Die Kanaltrennung wurde wirklich sehr beeindruckend besser.

Dieses Feature war eine Light-Version des professionellen PCC-Gerätes für die Rundfunkanstalten.
Sämtliche Baugruppen waren einzeln verkapselt, auch der riesige Ringkerntransformator.

DAS war noch Qualität.....

Gruß
geniesser_1
audioaficionado
Ist häufiger hier
#25 erstellt: 28. Mrz 2005, 21:57
Okay, Daten sind nett. Wenn sich die Qualität aber auf gute Daten und hohen technischen Aufwand beschränkt, ist mir das eigentlich zu wenig. Deswegen: wie klingen die Dinger in euren Ohren?
DB
Inventar
#26 erstellt: 29. Mrz 2005, 09:51
Na, wie ein hervorragender Tuner klingen soll: total unauffällig.

MfG

DB
Wolfgang_K.
Inventar
#27 erstellt: 29. Mrz 2005, 10:17
Ich habe bei mir einen "Einfachtuner" von Yamaha TX 680 RDS, ich muß sagen daß dieses Teil nicht schlecht ist. Baujahr 1994, mehrere Stunden täglich in Betrieb, bisher keine Probleme. Zugegeben vm Design her etwas schlicht, und von den Meßwerten her gibt es sicher bessere Geräte. Aber gegen diesen Müll was heute teilweise die Öffentlichen und die Privaten in den Äther blasen, dagegen sind auch Referenztuner machtlos. Es klingt verzerrt ob das nun einfache Geräte oder Top-Tuner sind.

Fazit: Es lohnt sich heute nicht mehr unbedingt ein Spitzentuner haben zu wollen, weil die Radioanstalten nicht mehr mitspielen. Und wenn das Analog-Radio eines Tages mal abgeschaltet wird, was dann????
gdy_vintagefan
Inventar
#28 erstellt: 29. Mrz 2005, 10:44
Ich sehe es genau so wie Wolfgang.

Ich habe sicherlich keinen Spitzentuner, aber für meinen (nur noch wenigen) Radiokonsum doch wohl ziemlich ordentliche Geräte.

Einmal ist das ein Yamaha T-560 (Hauptanlage), dann ein Yamaha Receiver CR-240 (Zweitanlage). Beides sind Analoggeräte (mit Skala) von ca. 1981, und recht ähnlich von der Optik (ich mag das Design von Yamaha-Geräten ganz besonders aus dieser Zeit).
Diese beiden Tuner sind vom Design und Klang her die besten, die ich bisher hatte (persönlicher Geschmack). Und da ich schon lange nicht mehr täglich Radio höre (diese Formatradio von heute ist nicht so mein Ding), manchmal nicht einmal wöchentlich, braucht es auch kein Referenztuner zu sein. Und auf Dinge wie Speichertasten und RDS kann ich inzwischen auch verzichten (hatte bis vor kurzem noch den Akai AT-57 mit 30 Speichern), ich finde die "Analogen" einfach viel schöner.
Wolfgang_K.
Inventar
#29 erstellt: 29. Mrz 2005, 16:02
Wenn ich zuhause meinen Rundfunkempfang über Kabelanschluß habe, dann bin ich doch auch mit einem robusten, einfach gehaltenen Gerät besser bedient als mit einem Spitzentuner. Anders auf dem Land oder in abgelegeneren Gebieten, wo ich das Stereosignal über eine Dachantenne empfange. Außerdem muß man noch unterscheiden zwischen Empfangsqualität und Wiedergabequalität. Und bei dieser Wiedergabequalität sind heute auch Standardtuner den Spitzentunern fast ebenbürtig. Die Spitzenmeßwerte beziehen sich doch nur auf den reinen Empfangsteil. Aber wenn eines Tages mal der digitale Rundfunk etabliert ist, dann muß man sich um analoge Tuner keine Gedanken mehr machen.
Falls ich hier schief liege, ich lasse mich gerne korrigieren.
DB
Inventar
#30 erstellt: 29. Mrz 2005, 17:18

Die Spitzenmeßwerte beziehen sich doch nur auf den reinen Empfangsteil.


Dessen technische Parameter haben direkten Einfluß auf die Wiedergabequalität. Ansonsten entstehen so unliebsame Dinge wie Rauschen, Zerren, Zwitschern, ungenügende Übersprechdämpfung (obwohl sich Schallplattenfreaks hier ja sehr bescheiden geben ) usw.

Der NF-Teil ist im Vergleich zum Empfangsteil bis zum Decoder dann vergleichsweise primitiv.

MfG

DB
audioaficionado
Ist häufiger hier
#31 erstellt: 29. Mrz 2005, 18:26
Ich gehe davon aus, dass ein Tuner bei entsprechend starkem Signal nicht zwitschert oder rauscht. Dann gibt es immer noch klangliche Unterschiede. Zumindest hör ich die mit meiner Anlage. Ein Yamaha T-7 klingt durchaus unauffällig (wie ein guter Tuner klingen soll - siehe oben), aber sicherlich hörbar schlechter als ein CT-7000. Ein kleiner HEA-Tuner klingt auch erstaunlich gut, wird aber wahrscheinlich weniger gute Werte haben, weil er mit viel billigeren Teilen aufgebaut ist.
Bei einer Live-Übertragung ist die Tunerqualität schon von Relevanz.Und solche Sendungen erreichen ein erstaunlich hohes Klangniveau.Ich kann mich also der Meinung "die Sender liefern nur Mist, wozu technischen Overkill" nicht anschließen. Dass gute Messwerte alleine schon einen guten Tuner machen, glaub ich aber auch nicht.
Wolfgang_K.
Inventar
#32 erstellt: 29. Mrz 2005, 23:56
Ich hatte mal vor vielen Jahren einen Saba-Receiver 9241 digital. War schon ein schnuckeliges Gerät mit phantastischen Empfangseigenschaften. Nur diese verdammte Digital-Anzeige war ständig defekt, außerdem wanderte die Abstimmung, ich war ständig am Nachregeln. Leider störten solche "Kleinigkeiten" den Alltagsgebrauch dieses an und für sich schönen Gerätes sehr erheblich, da hatten andere Firmen einfach die Nase vorne.
Matthias_M!
Stammgast
#33 erstellt: 07. Apr 2007, 20:10
Moin, moin,

die nominellen "Supertuner" habe ich noch nicht gehört.

Mir haben seit 1981 Grundig T5000, T7500 und T9000 gereicht

Und mal ehrlich: Macht es heute überhaupt noch einen Sinn, über Tuner zu diskutieren?
Schließlich basteln die Sender so sehr am Frequenzgang des Materials herum, daß es weniger einen Tuner, sondern einen "Entzerrer" braucht, um Musik daraus zu machen.

Tschüß, Matthias
singapur
Ist häufiger hier
#34 erstellt: 07. Apr 2007, 20:27
@ Matthias M!

habe gesehen, das Du aus Hamburg kommst.Mein Radio-
sendung Tipp. RADIO NORA jeden Samstag Von 12 - 15 Uhr.
Dort spielt URGESTEIN Wolf-Dieter-Stuwel noch echte
Vinyl-Platten ab !! Und das ohne " zwischengequatsche "

Gruß
singapur
superfranz
Gesperrt
#35 erstellt: 07. Apr 2007, 20:41
Ich frage mich auch,

ob es noch Sinn macht ,

einige Hundert Euro in einen Klassik-Tuner ( in meinem Fall ein Sony aus der 88er Esprit Serie von 1979 )zu investieren.

Überhaupt macht es wenig Spass,

Spitzentuner an einem Breitbandkabel zu betreiben.

Da müsste es doch eher eine artgerechte UKW-Dachantenne sein ( hatte ich in früheren Jahren,1979 bis 1988 ).

Gruß franzl
aileena
Gesperrt
#36 erstellt: 07. Apr 2007, 22:14
Ich betreibe meine Tuner nach wie vor an der Antenne.
superfranz
Gesperrt
#37 erstellt: 07. Apr 2007, 22:21

aileena schrieb:
Ich betreibe meine Tuner nach wie vor an der Antenne.



Wie viele Sender kriegst du ordentlich rein?

Mein Kenwood KT 6050 aus 1996 kriegt wohl viele Sender rein,

aber die Signalstärke ist minder.
aileena
Gesperrt
#38 erstellt: 07. Apr 2007, 22:27
Kommt auf den Tuner an. Der TU 9900 holt 13 sauber, der KT 615 10, der CR 700 auch 10, der KT 1000 11, der...

Kommt komischerweise aber auf die Antenenausrichtung an, also Feintuning. Leider habe ich aber keinen Rotor und wir wohnen in einer recht schwierigen Empfangslage. Meistens höre ich aber eh nur Klassikradio und SWR3 - heute ja auch nicht mehr unverfälscht ausgestrahlt.
singapur
Ist häufiger hier
#39 erstellt: 07. Apr 2007, 22:48
Hallo,

ich finde auch: Es kommt auf den Tuner an.
Mit meinen SABA 9241 kann ich glasklar 22
Sender über Kabel empfangen.Das Teil ist jetzt
schon 28 Jahre alt !

Gruß singapur
superfranz
Gesperrt
#40 erstellt: 07. Apr 2007, 22:54

singapur schrieb:
Hallo,

ich finde auch: Es kommt auf den Tuner an.
Mit meinen SABA 9241 kann ich glasklar 22
Sender über Kabel empfangen.Das Teil ist jetzt
schon 28 Jahre alt !

Gruß singapur



Mit Kabel ist das etwa so,

als würde man mit einem Rennwagen über die Autobahn fahren.

...langweilig, mir fehlt da was.

franzl
Matthias_M!
Stammgast
#41 erstellt: 08. Apr 2007, 22:25
Moin, moin,

was ich meinte ist nicht das Programm-Material, das gesendet wird, oder der Weg, durch den es kommt.
Damit kann ich mich zur Not noch anfreunden: Z.B. mit "Soundcheck live" oder "Musikszene Deutschland" auf NDR2 oder "Nachtclub in Concert" auf NDR Info.

Um die Programme Auto-tauglicher zu machen, "sounden" die Sender zum Teil. Die Frequenzen werden "Loudness"-mäßig manipuliert. Da ist es dann recht egal, wie gut der Tuner ist: Es kommt immer "Mist" raus.

Tschüß, Matthias
aileena
Gesperrt
#42 erstellt: 08. Apr 2007, 22:43
Hallo Matthias, das ist schon klar. Aber es gibt noch einige wenige "alte" Sender - wie die Klassikabteilungen. dafür lohnte es sich noch. Aber ich habe auch gut reden. Habe genug Tuner - ich kaufe keinen mehr. Nur noch seltenste zum attraktiven Kurs .
E130L
Inventar
#43 erstellt: 09. Apr 2007, 12:37
Hallo,

superfranz schrieb:

Überhaupt macht es wenig Spass,

Spitzentuner an einem Breitbandkabel zu betreiben.

Da müsste es doch eher eine artgerechte UKW-Dachantenne sein ( hatte ich in früheren Jahren,1979 bis 1988 ).


Macht vielleicht wenig Spass, ist aber wegen der Großsignalfestigkeit eines Spitzentuners trotzdem sinnvoll.

Außerdem hat nicht jeder die Möglichkeit der Errichtung einer Hochantenne.

Ich höre auch mit Grundig T7500 und Revox A76 am Kabel.

MfG Volker
MacLefty
Stammgast
#44 erstellt: 26. Aug 2008, 12:26
Moin,

ein wirklich toller Thread !
Und auch wunderbar zu lesen.
Leider vermisse ich den Akai AT-93. Sollte er wirklich so unterirdisch sein ? Damals in den Tests hat der doch famos bis sehr gut abgeschnitten ?

Gruß,

Detlef
Yorck
Gesperrt
#45 erstellt: 26. Aug 2008, 14:05
Es fehlen mindestens noch zwei bis drei feine Tuner die fast alles in Grund und Boden empfangen was je gebaut wurde;)


Scott T33S Nixie PLL Quartz Synthesizer Tuner von 1972 (Der zweite weltweit nach dem Scott 433 Stereomaster) er hat sogar einen Lochkartenspeicher für die Sendestationen







Ein unglaublicher Bauaufwand ein IC Grab (immerhin ICs auf Stecksockeln !) das Teil--funzt nach dem Tausch einiger böser Tantal Elkos superb!! Unfassbar guter Empfang selbst am Kabel niemals Zwitschern ! Dieses Gerät ist der Hit. Dem kann man beim Denken und automatischem Sendersuchen zusehen...die Nixie Röhren flimmern dann und es gibt ein Geräusch das einer Flughafen Departure Anzeigetafel ähnelt so ein FLLLFLLFLLFLLFLL Schwupp und dann ist der Sender da, schön sonor noch im Grundton dazu. Sprecher-Stimmen auf dem Teil werden zum Erlebnis.

Rattenscharf--könnte aus Russland stammen, so verrückt ist das Teil!
Stylish noch dazu. 70er gehts nicht.
Ist aber von SYMA SA in Belgien gebaut worden und wurde in Europa dann von SYMA SA Düsseldorf aus verkauft.

http://www.moeritz.com/nixie.htm


Dies war der Scott 433 Stereomaster der allererste PLL Quartz-Synthesizer
von 1970...ebenfalls eine Preziose. Historisch wertvoll und technisch ein Meisterwerk.

Vergesst aber beim Thema "BESTER EMPFANG DER WELT" nicht den
SAE MK6 Analogdrehkotuner mit Digitaler Nixieanzeige und Oszi Schirm (Der hat ein echtes Görler Front End!!)
Dieses Gerät hat die weltweit besten Consumer-Tuner Papierdaten und kann waschechten Ballempfängern von Rhode und Schwartz Konkurrenz machen.
Ein Wunderteil von einem Tuner! Hat neu damals Anfang/Mitte der 70er über 6500 DM gekostet. Eine unvorstellbare Summe Geld für einen Tuner--so teuer wie ein neuer guter VW Käfer!


SAE MK6 Oszi Nixie Görler Frontend Spitzentuner













Hier die Daten, mehr geht nicht.



Und nicht zuletzt wurde hier ein Underdog vergessen, der das gleiche kann wie Sequerra 1 und Revox A 76 und das zum heutigen Preis einer besseren Flasche Wein.

Sony ST 5130 dieses konservativ gebaute Drehko-Referenz-Spitzen-Gerät in kluger schlichter Machart galt im Fono Forum als "all time" CO-Referenz neben dem Revox A76 Tuner und das fast die ganzen 70er durch.


Sony ST5130 Spitzenreferenz Tuner


Messtechnisch noch vor den Sansui Boliden muß man den Sony in Europaversion platzieren, wer die Daten liest fällt in Ohnmacht und traut seinen Augen nicht--mehr geht nicht bei einem FM Tuner. Bis heute nahezu unschlagbar in der Consumer Klasse. Für einen Referent Tuner höchst preiswert um 80-100 Ocken heute zu bekommen.

Komischerweise wird er heute fast vergessen und deshalb ist der Sony St5130
fast gratis zu haben. Die Verarbeitung ist ebenfalls spitze.

Normalerweise müsste das Teil so teuer sein wie Revox und Klein und Hummel FM 2002.

Beste Grüße

Dirk


[Beitrag von Yorck am 26. Aug 2008, 14:58 bearbeitet]
audiophilanthrop
Inventar
#46 erstellt: 26. Aug 2008, 22:08
Wobei der SAE MkVI ein Faible fürs Abrauchen haben soll.

Der bekannte Meßgeräte-Hersteller aus München heißt übrigens immer noch Rohde & Schwarz. Die meisten Zeitgenossen belassen es eigentlich bei einem Fehler.

Ja, der ST-5130 kommt auch im TIC zu Ehren. Allerdings mehr als Empfangs-King denn als Klangreferenz, ist wohl etwas zu "fett". Kann natürlich sein, daß sich das mit dem Klang nach einer Generalüberholung bessern würde. (Beliebte Ursache für "fetten Sound" scheinen Tantals als Koppelelkos zu sein, sind halt hübsch nichtlinear.)
Yorck
Gesperrt
#47 erstellt: 26. Aug 2008, 22:17
Hallo, danke für die Berichtigung, sorry für den Fehler.
Naja bei den Horden an Tantal Elkos ist der SAE wie der Scott wie so die allermeisten Digitaltuner incl. dem Sequerra gefährdeter als normale Drehko genossen.
Ich habe deshalb unlängst Herrn Möritz SAE MK6 restauriert.

Beste Grüße

Dirk


[Beitrag von Yorck am 26. Aug 2008, 22:20 bearbeitet]
MacLefty
Stammgast
#48 erstellt: 26. Aug 2008, 22:43
Was ist denn TIC ?
Warum nahmen denn die Jungs von Sony diese nichtlinearen Tantals ? Hatte das einen Sinn ? Oder ging es schlicht um Geld ?

Gruß,

Detlef
audiophilanthrop
Inventar
#49 erstellt: 06. Sep 2008, 21:13

MacLefty schrieb:
Was ist denn TIC ?

Tuner Information Center

Warum nahmen denn die Jungs von Sony diese nichtlinearen Tantals ?

Die waren damals der neueste Schrei und hatten erst einmal einige Vorteile gegenüber konventionellen Elkos. Spätestens nach dem Artikel "Picking Capacitors" von Walt Jung und Dick Marsh anno 1980 dürften sie allerdings in Audio-Anwendungen wenigstens an kritischen Stellen (Koppelelkos und so) wieder verschwunden sein.
MacLefty
Stammgast
#50 erstellt: 07. Sep 2008, 11:08
Vielen Dank audiophilanthrop !

Ich habe im TIC mal etwas zum AT-93 gefunden. Leider nur in englisch. Gab es vielleicht auch einen Test in Deutsch ? Wo könnte ich den herbekommen ?
Ich habe ein Prospekt von Akai zum 60. Geburtstag der Firma. Dort wird der AT-93 natürlich in den Himmel gehoben. Einmal hin, einmal zurück !
Was ich mal gerne lesen würde wäre eine Beschreibung eines Technikers. Guter Aufbau, Verwendung welcher Bauteile, Güte ?
Sowas eben.

Gruß,

Detlef
A727
Stammgast
#51 erstellt: 08. Sep 2008, 16:00

MeisterM schrieb:


...Revox (wenn es die noch gäbe)


Gibt es nach wie vor . Siehe www.revox.ch
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