Generelle Fragen zur SAT-Installation

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rallyedakar
Schaut ab und zu mal vorbei
#1 erstellt: 03. Jul 2012, 09:28
Guten Morgen,
ich hoffe, es kann mir einer hier weiterhelfen... bin schon etwas verzweifelt.

Ich besitze eine Hirschmann SAT Anlage, mit Quattro-LNB (CS400) und einer Matrix Hirschmann CKR 5161 (also 5 in, 16 out). Alles läuft wie geschmiert, doch jetzt hab ich nen neuen TV und die Installation kriegt nicht-nachvollziehbare Probleme. Könnt Ihr mir bitte weiterhelfen zu folgenden generellen Punkten:

1. Muss ich, wenn ich Geräte anschliesse (egal ob an Matrix, Dose oder TV) den Strom an der Matrix abklemmen? Was passiert, wenn ich das SAT-Kabel einfach so löse? Gibt es da einen "Kurzen" oder ne Sicherung springt raus...?

2. Wie stelle ich fest, ob das SAT-Kabel (oder Dose) korrekt angeschlossen ist? Kann ich zwischen den Leitern des KOAX-Kabels z.B. eine Spannung messen?

3. Phaenomen: Zwischen Matrix und SAT-Dose im Zimmer sind knapp 2-3 Meter. Schliesse ich direkt an Dose an, gibt es kein Signal. Öffne ich die Dose, klemme das Koax aus der Wand direkt per F-Stecker/F-Kupplung/F-Stecker direkt an, ist das Signal wieder da... grübel. Es sind SAT-Dosen von Kathrein. Haben die einen zu hohen Innenwiderstand oder ähnliches?

4. Erhöht man die Empfangs-Qualität, wenn man eine SAT-Dose benutzt, die per F-Stecker angeshlossen werden kann? Immo hab ich nur welche mit "normalen, alten" Sat-Stecker (Buchse/Stecker).

Zur Erklärung: Ich hab ein nicht konstantes Signal. Bei manchen Geräte klappt es mit dem Empfang gut, machmal gar nicht. Ich muss irgendwie feststellen wo der Fehler genau liegt, oder ist es ein "wachelkontakt"? Das alle F-Stecker fest angezogen und ordentlich angeschlossen sind, brauch ich wohl nicht sagen
KuNiRider
Inventar
#2 erstellt: 03. Jul 2012, 10:49
1) Nein, aber den Receiver / TV stromlos zu schalten ist eine gute Idee, da man beim Umstecken gerne mal einen Kurzschluss baut. Hast du einen kräftigen Empfänger und steckst am Multischalter um, kannst du durchaus auch mal eine Antennendose himmeln

2) Es gibt Antennenmessgeräte (400...6000,-€) die können feststellen ob ein Signal drauf ist und ob es gut oder schlecht ist aber ob ein schlechtes Signal von einem schlechten mechanischen Anschluss kommt kann es nicht messen.

3) eigentlich ist der Widerstand und die Dämpfung einer Dose nicht relevant - du schreibst aber nicht welche Dosen du hast. Nicht alle normale 2-Loch-Stichdosen können die LNB-Spannung richtig durchleiten, bei manchen ist das nur ein Schmutzeffekt! Auch kann die Dose durch Wasser / Tapetenlöser / Tapetenleim / Punkt 1) zerstört worden sein.

4) Ja, aber nur merklich, wenn zu hohe terrestrische Signal gleichzeitig mit auf der Leitung sind, die werden von einer 3-Loch-Sat-Dose ausgesiebt.

-> Die Stabilität der LNB-Steruerspannung ist i.d.R. bei PC-Karten am schlechsten / bei TV ordenlich / bei exterenen Receiver tendenziell gut - sollte aber an einem Multischalter keine Rolle spielen, da dort ja nahezu stromlos geschalten wird.

-> Wenn du dann Probleme hast wenn irgendwo ein Gerät mit Schutzkontaktstecker im Spiel ist (viele TV / die meisten TV / manche Verstärker), dann solltest du mal in der Richtung Brummschleife suchen:
Haben alle Dosengehäuse und F-Stecker wirklich guten Kontakt mit dem Schirm des Kabels? Ist der Potentialausgleich des MS in Ordnung? Hat deine Strom-Steckdose vernünftigen Kontakt auf Null und Schutzleiter (das sollte ein Elektriker prüfen!)?
MichelRT
Inventar
#3 erstellt: 03. Jul 2012, 10:54
ad 1. Das Empfangsgerät sollte ausgeschaltet sein
ad 2. Spannung kannst Du keine messen. Der Innenleiter muss Durchgang haben und der Schirm auch. Innenleiter und Schirm dürfen keinen Durchgang haben.
ad 3. Dose ist für SAT ungeeignet
ad 4.Jeder Adapter/Kupplung ist schlecht fürs Signal.
rallyedakar
Schaut ab und zu mal vorbei
#4 erstellt: 03. Jul 2012, 11:36
Hey,
danke, das hilft schonmal...

Nur eine Sache: Die Umschaltspannung!
Für mein Verständnis: Ist es so dass der Reciver diese Spannung an die Matrix gibt und diese damit dann umschaltet?

Dosen
Es sind geeignete SAT-Dosen von Kathrein (glaube ESD 84). Ihr habt aber recht, vllt sind sie wirklich ungeeignet oder verschmutzt. Im Grunde überlege ich sie komplett rauszuschmeissen und mittels Kupplung gleuch direkt per F-Stecker anzukoppeln. Ist zwar nicht so chic, aber naja..

Brummschleife
Das seltsame ist ja, die meisten TVs (also receiver) funktionieren ja im Haus gut. Nur diese zwei Dosen (zeimlich nah dran) machen mir ja Kummer. Also nicht die letzten 3 Jahre, doch seit Vorgestern - verzweifeltguck

Spannung am Koax-Kabel
Manchmal gibt es einen kleinen Funken beim Anschliessen. Nicht immer? Was ist das?

super support nochmal und Danke
KuNiRider
Inventar
#5 erstellt: 03. Jul 2012, 11:51
Ohne Dosen kann ich nicht empfehlen, denn erfahrungsgemäß bricht irgendwann das Kabel in der Wand und ist dann schwer zu ersetzen.
Gerade bei den kurzen Dosen, hast du höchstens ein Problem mit zu viel Pegel (dann wäre es ohne Dose aber noch schlechter!) Daher denke ich eher an ein Problem der:

Umschaltspannung sind die 14V oder 18V + modulierte 22kHz die der Empfänger zum Multischalter schickt um den gewünschten Sat + Ebene anzufordern. Bei schlechtem elektrischen Kontakt kommen nur noch 16 von den 18V an und der MS erkennt nicht mehr, dass er auf Hoizontal schalten soll. Typisches Anzeichen für so ein Problem ist, dass low-vertikal-Programme (3sat HD / ZDF info HD / KiKa HD auf 11347 MHz, SR 2200, FEC 2/3) immer tun.
rallyedakar
Schaut ab und zu mal vorbei
#6 erstellt: 03. Jul 2012, 12:46
Gibt es denn spezielle Dosen, die weniger Pegel haben?
Ich hab nen sauteuren Fernseher, Anlage etc.. und jetzt hapert es am Empfang *grummel*
Radiowaves
Inventar
#7 erstellt: 03. Jul 2012, 13:29
Der Funken beim Anschließen und das Kribbeln in den Fingern, wenn man dazwischenkommt: jedes Gerät hat im Netzteil ein Netzfilter. Da sind Kondensatoren drin, über die die Gerätemasse (Metallgehäuse, Satstecker-Gewinde) hochohmig am Stromnetz hängt. Man kann da je nach Netzsteckerpolung auch 230 Volt gegen z.B. das Wasserrohr messen, aber nur bei höchstohmiger Last. Belastet man diese Spannung etwas, bricht sie sofort zusammen. Ein gefährlicher Stromfluß kann nicht entstehen, weil die Verbindung hochohmig ist. Es kribbelt "nur", aber es genügt nicht für die bekannten Herz- oder Muskelprobleme bei Stromfluß durch den Körper.

Der Multischalter hat oft auch ein Netzteil und macht das gleiche. Mit etwas Pech hängt er nicht nur an einer anderen Steckdose der Hausverteilung, sondern sogar an einer anderen Netzphase, so im Haus die Last weitgehend symmetrisch auf die 3 Phasen aufgeteilt wurde. Damit hast Du immer zwischen den Gehäusen beider Geräte eine Spannungsdifferenz und das funkt halt, wenn man sie verbindet. Dann fließt ein winzigster Ausgleichstrom, ungefährlich, aber vorhanden.

Achtung: defekte Netzteile, die in seltensten Fällen mal nicht mehr hochohmig, sondern niederohmig die netzspannung auf die Gerätemasse geben, werden damit zum Risiko! Wenn man da anfaßt und gleichzeitig eine Ableitung (Wasserrohr, Heizungsrohr, F-Stecker) berührt, passiert das, was man "schweren Elektrounfall" nennt. Deshalb heißt die Regel eigentlich: Netzstecker des anzuklemmenden Gerätes und aller anderen damit verbundenen Geräte ziehen, bevor man eine Verbindung zur Antennendose herstellt. Und Gerät auch nicht einschalten, bevor diese Verbindung besteht, bevor also das F-Buchsen-gewinde elektrischen Kontakt mit dem Kabelschirm hat.

Denn: eine ordnungsgemäß aufgebaute Antennenanlage legt alle Kabelschirme zwangsweise auf Haus-Potentialausgleich. Das erledigt man über sogenannte "Masseschienen", meist nahe des Multischalters, die dann mit 4er Kupferdraht grüngelb an den Haus-PA kommen. Damit sind die Antennendosen auf Haus-PA und weisen per Definition keine Spannung gegen Wasserrohre etc. auf - die sind ja auch am Haus-PA. Wenn man dann einen mackigen Receiver abgeklemmt an die Antennendose anschließt, passiert auch nix. Steckt man dann seinen Netzstecker rein und das Netzfilter legt Spannung niederohmig auf die gerätemasse, feuerts durch die Ableitung F-Kabel - > Antenneninstallation -> Masseschiene -> Potentialausgleich die Sicherung raus oder ein vorhandener FI-Schalter kommt.

Dazu muß freilich die Antennenanlage korrekt auf Haus-PA geklemmt sein...

Und noch was: während ein ordnungsgemäß funktionierender Receiver keine gefährlichen Ableitströme produziert, summieren sich die Ströme mehrerer ans Hausnetz angeschlossener Receiver zu durchaus gefährlichen Werten auf. Bei fehlender Verbindung zum Haus-PA zieht man sich diesen Strom in den Körper, wenn man sein gerät anschließt und es dabei elektrisch anderweitig verbunden hat bzw. wenn man dabei etwas leitfähiges berührt. Wer sichergehen will, nimmt bei solchen Arbeiten an unsauber verlegten Anlagen dicke Gummihandschuhe.
rallyedakar
Schaut ab und zu mal vorbei
#8 erstellt: 04. Jul 2012, 11:39
Das mit dem Potenial-Ausgleich war mir nicht so bewusst. Werde mal meine Elektriker konsultieren, und das klären...

Hat denn einer noch ne Idee für die Dosen? ESD84 von Kathrein scheint nicht das Beste (für mich) zu sein!

ESD84 hat eine Anschluss-Dämpfung von 4.3 dB
die ESD85 nur 1 dB, die ESD08 nur 0.5 dB, die ESD44 dann 16 dB

Welchen Einfluss hat die Höhe des Dämpfung?
Radiowaves
Inventar
#9 erstellt: 04. Jul 2012, 13:03
Thema Potentialausgleich: schau Dir mal den Kleiske, Seite 12 an.
http://www.kleiske.de/vde%200855/vde0855_310108.pdf

Da siehst Du, wie die Kabelschirme aller Leitungen gemeinsam auf Haus-Potentialausgleich gelegt werden. Dort siehst Du auch die kompletten Erdungsmaßnahmen, wenn die Schüssel außerhalb des geschützten Bereichs installiert ist.


Pegeldämpfung in Antennendosen: weniger als 4 dB sind kaum möglich. Bei 3 dB hat man auf beiden Ausgängen jeweils die halbe Energie der Eingangsleitung ausgekoppelt (damit also 1/Wurzel2-fache Spannung). Alles, was dämpfungsärmer auf 2 Ausgänge verteilt, wäre ein perpetuum Mobile.

Der Eingangsbereich, in dem Sat-Tuner gefälligst zu funktionieren haben, erstreckt sich formal von etwa 42 bis etwa 80 dBµV. Es gibt sehr empfindliche Tuner, die laufen noch fehlerfrei, wenn andere längst versagen, und es gibt Tuner, die bei über 70 dBµV schon zuviel haben und dann auch wieder schlechten Empfang haben - völlig übersteuert. Der Bereich 50 - 70 dBµV sollte bitteschön laufen. Das sind 20 dB entsprechend Faktor 10 in der Signalspannung / Faktor 100 in der Signalleistung! Das ist ein fetter Bereich, da sollte man irgendwie schon komfortabel reinpassen mit seiner Anlage. 4 dB Dosendämpfung sind da... gar nichts.

Die ESD84 sollte, wenn sie nicht defekt ist, am TV-Anschluß Sat mit 4.3 dB Dämpfung auskoppeln und auch die Steuerspannung zum Multischalter durchlassen. Weniger Dämpfung bekommst Du sonst auch nicht mit anderen Dosen. Nur, daß dort Sat ggf. auf F-Buchse rausgeführt wird als drittes Loch und damit die Verwendung der Buchsen klarer wird. Mit anderen Worten: die ESD84 ist nicht die typische Sat-Dose, sollte aber genauso gut gehen.

Die ESD08 hat zwei Zuleitungen! Damit verteilt sie die Energie nicht auf 2 Anschlüsse wie die ESD84, sondern ist eher so etwas wie "zwei Buchsen für direkten Kabelanschluß ohne weitere Verluste", also eine Art "Wandbuchse", mehr nicht. Mit nur einem Kabel in der Wand geht da auch nur einer der Anschlüsse. Will man beide mit Signal belegen (bei Sat ist das in klassischen Verteilungen unsinnig und technisch sogar falsch), müßte man einen Verteiler davorklemmen. Und der hat wiederum - richtig - etwa 4 dB Verteildämpfung. Er fehlt hier bloß in der Dose. Du bekommst mit dieser Dose aber tatsächlich den dämpfungsärmsten Sat-Einzelanschluß (bei funktionsloser zweiter Buchse), den Du bekommen kannst. Nur, daß diese 3 dB da auch nix mehr reißen, wenn irgendwo anders im Netz was so grundlegend verkackt ist, daß Du tatsächlich an der Pegel-Untergrenze um 45 dBµV herumoperierst.

Die ESD85 läuft mit einem Zuleitungskabel und teilt die Energie auf beide Buchsen auf. Da sie das bereichsselektiv macht ("Radio" bekommt nur 87.5 - 108 MHz, "TV" bekommt den Rest) sind die berecihsbezogenen Dampfungen nicht so groß. Als Sat-Einzelanschlußdose amTV-Ausgang taugt die ESD85, zusätzlich könnte man eine UKW-Dachentenne mit einspeisen und aus der "Radio"-Buchse ziehen. Aber auch hier: der Unterschied von etwa 3 dB löst keine Probleme, sondern schiebt ein System mit viel zu wenig Pegel bestenfalls dorthin, wo es noch ab und an einigermaßen läuft.


[Beitrag von Radiowaves am 04. Jul 2012, 13:04 bearbeitet]
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