welchen durchmesser muss die freie Sicht vor einer Sat-Schüssel haben

Kommt auf die Größe der Schüssel an. Die Schüssel ist nur ein Reflektor welche das eintreffende Signal wie ein Hohlspiegel auf das LNB bündelt. Je größer die Schüssel ist, desto stärker ist das Eingangssignal am LNB und desto mehr Fläche der Schüssel kann theoretisch abgedeckt werden.

Faktisch: ja. Der Öffnungswinkel ist sehr gering und nimmt mit größerem Spiegeldurchmesser ab.



Außerdem ist "der Satellit" (es sind mehrere kopositionierte, die sich in einem Würfel mit einigen 10 km Kantenlänge bewegen) auf die lange Entfernung faktisch punktförmig. Wenn der Spiegel perfekt mittig ausgerichtet ist, kannst Du Dir wirklich eine Art "Schlauch" mit Spiegeldurchmesser denken, der unter dem Elevationswinkel in den Himmel zeigt.

jurkla (Beitrag #1) schrieb:

Welchen Durchmesser muss das freie Feld vor einer Sat-Schüssel haben? Muss vor der Sat-Schüssel nur genau der Durchmesser der Sat-Schüssel durchgehend frei sein?

Der dämpfungsfreie Durchmesser ist frequenzabhängig und nimmt bis zur halben Senderentfernung zu, danach wieder ab. Siehe Fresnelzone bei http://de.wikipedia.org/wiki/Fresnelzone und deren Berechnung bei http://www.meconet.d...ex.html?a=64&level=1.

Aufgrund der sehr großen Entfernung der Satelliten sind die Auswirkungen auf den Strahlengang im unmittelbaren Nahfeld im Ku-Band zumeist unerheblich.

Böötman (Beitrag #2) schrieb:

Je größer die Schüssel ist, desto stärker ist das Eingangssignal am LNB und desto mehr Fläche der Schüssel kann theoretisch abgedeckt werden.

Radiowaves (Beitrag #3) schrieb:

Faktisch: ja. Der Öffnungswinkel ist sehr gering und nimmt mit größerem Spiegeldurchmesser ab.

Bezüglich der Fresnelzone ist nur die Reflektorfläche + x maßgeblich. Die Öffnungswinkel sind u. a. für die Entkopplung gegen Nachbarsatelliten von Bedeutung, haben aber auf die Fresnelzone keine Auswirkung.

Radiowaves (Beitrag #3) schrieb:

Außerdem ist "der Satellit" (es sind mehrere kopositionierte, die sich in einem Würfel mit einigen 10 km Kantenlänge bewegen) auf die lange Entfernung faktisch punktförmig.

In meinen HIRSCHMANN-Unterlagen von 1990 wird für ko-positionierte Satelliten noch von einem Raumsegment mit nur 75 km Kantenlänge fabuliert. Später wurden 150 km genannt, wer die Sat.-Tracker verfolgt wird bemerken, dass die Abweichungen über 250 km betragen können. Das spart Treibstoff und verlängert die Betriebsdauer der Orbiter.

EDIT: Frequenzbezug nachgetragen. Je niedriger die Frequenz umso größer wird der Durchmesser der Fresnelzone.

Danke, die Fresnelzone war mir komplett entgangen, obwohl ich sie hätte kennen müssen.

Die Gleichung für den Radius der Fresnelzone im Abstand d1 von der Satschüssel ist ja r = sqr (n * lambda * d1 * (d-d1) / d), wobei d die Länge der Funkstrecke (Schüssle-Satellit) ist und n die Ordnung der Fresnelzone.

Für die erste Fresnelzone (n = 1) gilt damit bei geringem Abstand Schüssel - fraglicher Ort d1: r -> sqr (lambda) * sqr (d1) * sqr ((d-d1) / d) = sqr (lambda) * 0 * 1 -> 0.