Dachantennen und DVB-S an EINE Dose

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P3nguin
Neuling
#1 erstellt: 11. Mrz 2014, 13:19
Hi Leute,

habe mich schon ein bisschen in die Materie eingelesen, doch den richtigen Durchbruch habe ich noch nicht gehabt.
Wie im Titel beschrieben möchte ich gerne die auf dem Dachboden vorhandenen Antennen für den Radioempfang (ggf. auch für DVB-T) nutzen und natürlich auch digitales Satellitenfernsehen sehen.
Um euch einen ersten groben Überblick zu der Verkabelung und dem Vorhaben zu geben, versuche ich das ganze mal etwas übersichtlich zu gliedern:

1.) DVB-S Verkabelung:
Derzeit ist ein digitales 4er LNB montiert, von dem die vier Koax-Kabel (Schirmung >120dB) in den jeweiligen Raum gehen.

2.) Dachantennen Verkabelung:
Derzeit befinden sich auf dem Dachboden ca. 3 sehr große Dachantennen, die jeweils in ein "Gerät" gehen (denke, dass es sich um einen Verstärker oder ein Switch handeln könnte; falls nötig, finde ich das noch raus). Von da aus gehen die Koax-Kabel (Schirmung ~ 75dB) in den jeweiligen Raum.

3.) Sowohl die "DVB-S-Kabel" und die "Antennenkabel" (Bitte die Benennung im Folgenden so beibehalten, wenn auch nicht fachlich korrekt) laufen parallel durch Leerrohre oder unter Putz in die jeweiligen Räume und kommen einfach aus der Wand. Jetzt würde ich aber gerne eine Dose montieren, in der ich beide Kabel anschließen kann, ohne, dass diese sich in der Qualität oder sonst wie beeinflussen. Also eine ganz normale 3-Loch-Dose, wo ich den Sat- und den Radio-Stecker nutzen will. Ist das irgendwie möglich, oder muss/sollte ich bei der derzeitigen Lösung bleiben, dass die Kabel direkt aus der Wand kommen? Ingesamt hat das Projekt eher ästhetische Gründe.

4.) Des Weiteren habe ich noch eine Frage, die mit der oben genannten Problemstellung nur ein wenig verknüpft ist:
Eines der DVB-S Kabel führt ins Wohnzimmer ins Erdgeschoss und ist dort an dem Fernseher angeschlossen. Ein weiteres Kabel wurde vom Fernseher aus ins Schlafzimmer gelegt. Möchte man nun nicht mehr im Wohnzimmer fernsehen, klemmt man das Kabel vom Fernseher im Wohnzimmer kurz ab und verbindet es mit dem Kabel im Schlafzimmer. Meine Frage bezieht sich nun darauf, dass ich doch eventuell eine Dose installieren könnte, bei der die Kabel dauerhaft angeschlossen sind. Prinzipiell geht es darum, dass man entweder im Wohnzimmer oder im Schlafzimmer schaut (die bessere Lösung wäre natürlich ein LNB mit mehr Plätzen und ein Kabel vom Schlafzimmer direkt ans LNB, aber das ist derzeit leider nicht umsetzbar).

Danke schonmal!
raceroad
Inventar
#2 erstellt: 17. Mrz 2014, 04:37

P3nguin (Beitrag #1) schrieb:
3.) Sowohl die "DVB-S-Kabel" und die "Antennenkabel" [...] laufen parallel durch Leerrohre oder unter Putz in die jeweiligen Räume und kommen einfach aus der Wand. Jetzt würde ich aber gerne eine Dose montieren, in der ich beide Kabel anschließen kann, ohne, dass diese sich in der Qualität oder sonst wie beeinflussen. Also eine ganz normale 3-Loch-Dose, wo ich den Sat- und den Radio-Stecker nutzen will. Ist das irgendwie möglich, oder muss/sollte ich bei der derzeitigen Lösung bleiben, dass die Kabel direkt aus der Wand kommen? Ingesamt hat das Projekt eher ästhetische Gründe.


Um SAT + UKW-Radio (ggf. auch DVB-T) an einer Dose bereitzustellen, kombiniert man üblicherweise zunächst die Signale (Das ginge bei Verwendung eines Quad-LNBs mit einer 4-fach Einspeiseweiche wie SVE 40-01.), überträgt sie je Anschluss gemeinsam über nur ein Kabel und montiert eine (z.B. 3-Loch) Antennensteckdose mit nur einer Zuführung.

Möchte man das nicht so machen, sondern "DVB-S-Kabel" und "Antennenkabel" getrennt lassen, ginge das auch. Dazu müsste man Twin-Dosen verwenden, die nicht nur einen Eingang haben, sondern zwei. Bei 3-Loch Sat-Twindosen geht eine der beiden bauseitigen Zuführungen direkt auf eine der beiden F-Buchsen (> Bei der KATHREIN ESD 32 wäre das der im Bild rechte Anschluss "IN 2"), hier müsste man das "DVB-S-Kabel" anschließen. Das Signal an der zweiten Zuführung (Im Fall der ESD 32 "IN 1") wird auf eine Frequenzweiche geführt, welche die zweite F-Buchse (im Bild der ESD 32 mittig / unten) und eine nur steckbare Koax-Steckverbindung für Terrestrik versorgt. Schlösse man an "IN 1" das "Antennenkabel" an, könnte man am im Bild linken Koax-Stecker der Dose (mittels Adapter oder spezieller Anschlussleitung mit Koax-Kupplungen auf beiden Seiten) ein UKW-Radio anschließen, die F-Buchse mittig / unten hätte keine Funktion. Die Zusatzdämpfung an den Anschlüssen für UKW und Sat wäre mit nominell nur 0,5 db vernachlässigbar.

Soll nicht nur ein UKW-Radio direkt an die Dose anschließbar sein, sondern außerdem noch ein DVB-T Empfänger (UKW + DVB-T z.B. mittels Mehrbereichsverstärker kombiniert und über das "Antennenkabel" übertragen), so ginge auch dies, allerdings nicht mit einer 3-Loch Sat-Twindose, sondern einer in 4-Loch Ausführung mit gleich zwei Terrestrik-Ausgängen. Vermutlich führt auch bei Axings SSD 7-00 eine Zuführung direkt auf eine der F-Buchsen, während die drei verbleibenden Geräteanschlüsse (1x SAT, in Deinem speziellen Fall nicht nutzbar, 1x UKW, 1x DAB/DVB-T) alle über die andere Zuführung versorgt werden. Zweifelsfrei geht das aus den Daten aber nicht hervor. Sicher werden außer einer F-Buchse gleich beide Terrestrik-Auslässe bei der WISI DB 54 über eine Zuführung versorgt. Deren Anschlussdämpfung ist wegen der Art der Aufteilung aber höher als die der SSD 7-00.


4.) Des Weiteren habe ich noch eine Frage, die mit der oben genannten Problemstellung nur ein wenig verknüpft ist:
Eines der DVB-S Kabel führt ins Wohnzimmer ins Erdgeschoss und ist dort an dem Fernseher angeschlossen. Ein weiteres Kabel wurde vom Fernseher aus ins Schlafzimmer gelegt. Möchte man nun nicht mehr im Wohnzimmer fernsehen, klemmt man das Kabel vom Fernseher im Wohnzimmer kurz ab und verbindet es mit dem Kabel im Schlafzimmer. Meine Frage bezieht sich nun darauf, dass ich doch eventuell eine Dose installieren könnte, bei der die Kabel dauerhaft angeschlossen sind. Prinzipiell geht es darum, dass man entweder im Wohnzimmer oder im Schlafzimmer schaut (die bessere Lösung wäre natürlich ein LNB mit mehr Plätzen und ein Kabel vom Schlafzimmer direkt ans LNB, aber das ist derzeit leider nicht umsetzbar).

Dass man über nur ein "DVB-S-Kabel", welches sein Satsignal direkt von einem "normalen" LNB bekommt, zwei Receiver allenfalls eingeschränkt parallel betreiben kann, scheint Dir bekannt zu sein. Anschlusstechnisch ließe sich das lösen, indem man vom LNB z.B. auf die 10 db Durchgangsdose SSD 5-10 und weiter auf die 7 db Enddose SSD 5-07 gehen würde, wobei das Kabel zum Schlafzimmer nicht an eine F-Buchse der Wohnzimmerdose käme, sondern an den bauseitigen sog. Stammausgang. Die im Vergleich zu Stichdosen höhere Anschlussdämpfung ist für die Sat-Verteilung i.d.R. noch unkritisch.

Die Lösungsansätze zu den Punkten 3) und 4) sind aber nicht kombinierbar, da es keine Dosen mit zwei Eingängen und mind. einem Ausgang gibt. Wollte man an zwei in Reihe geschalteten Dosen (jeweils eine pro Raum) außer Sat noch Terrestrik nutzen, so müsste man wie eingangs beschrieben Sat + Terrestrik zunächst zusammenschalten.
P3nguin
Neuling
#3 erstellt: 17. Mrz 2014, 11:37
Dankeschön für die ausführliche Antwort!
Es sind keine Fragen offen geblieben und ich denke, dass ich die Kathrein ESD 32 kaufen werde und das unter 4.) geschilderte "Problem" erstmal bei der altbewährten Umstecktechnik belassen werde.
raceroad
Inventar
#4 erstellt: 17. Mrz 2014, 14:55

P3nguin (Beitrag #3) schrieb:
[...] und das unter 4.) geschilderte "Problem" erstmal bei der altbewährten Umstecktechnik belassen werde.

Man könnte auch von der F-Buchse mit Satsignal der Wohnzimmerdose nicht direkt auf entweder den Wohnzimmerempfänger oder das Kabel zum Schlafzimmer gehen, sondern zunächst auf einen geeigneten 2-fach Verteiler (wie KATHREIN EBC 10) bzw. einen Master/Slave-Umschalter.

Hier gilt wie für die Variante mit den in Reihe geschalteten Dosen: Die Zusatzdämpfung durch einen Verteiler ist für Sat meist zu verkraften. Der eigentlich inaktive Receiver könnte dabei die Senderwahl des anderen blockieren, wenn er im Standby die LNB-Spannung nicht ausschaltet (Hätte auch für die Reihenschaltung von Dosen gegolten.). Eine gegenseitige Störung durch den streng genommen nicht erlauben Direktanschluss an einen Verteiler ist nicht völlig auszuschließen. Einen Versuch kann es dennoch es wert sein: Ist doch lästig , dauernd umstöpseln zu müssen.

Eingeschränkt wären beide Receiver sogar parallel zu nutzen. Der Empfang ist aber auf die Sender einer der vier Signalebenen (> Liste hier) beschränkt. Siehe auch Pkt.32 der SAT-FAQ.
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