SPDIF (koax) stört Antennensignal

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derchiller
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 10. Mrz 2007, 06:53
Hi! Ich habe das Problem, dass das Koax-SPDIF-Kabel von meinem HDD/DVD-Rekorder zum Verstärker mein Antennenkabel extrem stört. Selbst wenn die beiden Kabel mehrere cm voneinander entfernt verlaufen, wird das Bild grottenschlecht, sodass ich echte Probleme habe, die Kabel so zu verlegen, dass der Abstand groß genug ist.

Ist euch dieses Phänomen schon mal begegnet? Es erscheint einleuchtend, da die LOW/HIGH-Übergänge des digitalen Signals natürlich große dI/dt und damit große Induktionsspannungen in benachbarten Kabeln produzieren. Seltsam ist aber, dass der Verstärker das digitale Signal eigentlich nicht nennenswert belasten sollte und die Ströme daher zu vernachlässigen sein sollten...

Ich bräuchte also ein sehr gut abgeschirmtes Koax-SPDIF-Kabel, nicht, damit das SPDIF-Signal nicht gestört wird, wie die Hersteller hochwertiger Kabel dem technischen Nobody gerne weißmachen wollen, sondern damit das SPDIF-Signal selbst keine anderen Signale stört. Hat da jemand eine Empfehlung? Danke schonmal.
pelmazo
Hat sich gelöscht
#2 erstellt: 10. Mrz 2007, 18:39
Haben Verstärker und Rekorder auch optische Toslink-Anschlüsse? Wenn ja, dann verwende stattdessen die, das stört gar nicht.

Hängt die Störung überhaupt vom Abstand der Kabel ab, oder stört's bei jedem Abstand ungefähr gleich?

Ich nehme an Du redest beim Antennenkabel von Analog-TV?!

Welchen Unterschied macht es wenn das Kabel am Verstärker ausgesteckt ist?

Welchen Unterschied macht es wenn der Verstärker eingesteckt, aber ausgeschaltet ist?

Welchen Unterschied macht es wenn der Verstärker ansonsten komplett ausgesteckt ist (also alles abstöpseln, einschließlich Netzkabel, bloß das Digitalkabel zum Rekorder bleibt drin)?
redtuxi
Hat sich gelöscht
#3 erstellt: 10. Mrz 2007, 21:19

derchiller schrieb:
Ich bräuchte also ein sehr gut abgeschirmtes Koax-SPDIF-Kabel, nicht, damit das SPDIF-Signal nicht gestört wird, wie die Hersteller hochwertiger Kabel dem technischen Nobody gerne weißmachen wollen, sondern damit das SPDIF-Signal selbst keine anderen Signale stört. Hat da jemand eine Empfehlung? Danke schonmal.

Probiere zuerst einmal als Antennenkabel ein mindestens 2fach geschirmtes (dickes) Koaxialkabel mit Ferritkernen von Hama z.B. Keine Klingeldrähte mit x Steckern und Verteilern und Verstärkern hier und da. Die TV-Dose sollte auch nicht für 1,59 vom Baumarkt sein...

Wenn das Problem immer noch besteht: Als optische Kabel nutze ich die einfachen, aber gut geschirmten Profi Opto:
http://www.media-hal...bel-150m-p-1549.html
reichen vollkommen und sind bombig im Klang.

Falls du noch Geld übrig hast, kannst du aber auch mal nach Oehlbach- oder AudioQuest-Kabeln Ausschau halten.
derchiller
Ist häufiger hier
#4 erstellt: 10. Mrz 2007, 23:53
Hi,


pelmazo schrieb:
Haben Verstärker und Rekorder auch optische Toslink-Anschlüsse? Wenn ja, dann verwende stattdessen die, das stört gar nicht.


Verstärker nur koax, Rekorder nur optisch
Ich verwende einen Konverter.


Hängt die Störung überhaupt vom Abstand der Kabel ab, oder stört's bei jedem Abstand ungefähr gleich?


Es hängt extrem vom Abstand ab. Wenn die beiden Kabel auch nur an einem Punkt direkt nebeneinander sind, ist das Bild komplett verrauscht. Bei einem Abstand von >= 30 cm auf der kompletten Länge ist die Störung zwar schwächer, aber noch deutlich wahrnehmbar.


Ich nehme an Du redest beim Antennenkabel von Analog-TV?!


Ja, habe noch analoges Kabelfernsehen. Seit ich meinen 47er Toshi hab, bin ich damit aber nicht mehr zufrieden, sodass ich demnächst wohl auf Digital-SAT umsteigen werde (dann hätte sich das Problem sowieso erledigt).


Welchen Unterschied macht es wenn das Kabel am Verstärker ausgesteckt ist?


Auch bei abgestecktem Kabel ist die Störung noch vorhanden, wenn auch schwächer. Hat mich zuerst sehr gewundert, aber auch auf einer nicht abgeschlossenen Leitung können sich ja auf Grund der Queradmittanz Signale ausbreiten, die dann am offenen Ende reflektiert werden...


Welchen Unterschied macht es wenn der Verstärker eingesteckt, aber ausgeschaltet ist?

Welchen Unterschied macht es wenn der Verstärker ansonsten komplett ausgesteckt ist (also alles abstöpseln, einschließlich Netzkabel, bloß das Digitalkabel zum Rekorder bleibt drin)?


Konnte in beiden Fällen keinen Unterschied feststellen...

@redtuxi: Nun, ich weiß zwar nicht, wie vielfach es geschirmt ist, aber das Antennenkabel ist schon recht dick (kein Klingeldraht ). Außerdem verläuft es direkt hinter meinem PC mit irrsinnig vielen Kabeln, und selbst das stört den Empfang nicht annähernd so sehr, wie besagtes Koax-Kabel...


[Beitrag von derchiller am 11. Mrz 2007, 00:03 bearbeitet]
pelmazo
Hat sich gelöscht
#5 erstellt: 11. Mrz 2007, 01:31

derchiller schrieb:
Verstärker nur koax, Rekorder nur optisch
Ich verwende einen Konverter.


Kann man dann den Konverter möglichst nahe am Verstärker unterbringen, und das Koaxkabel kurz machen? Oder ersatzweise aufrollen?


Es hängt extrem vom Abstand ab. Wenn die beiden Kabel auch nur an einem Punkt direkt nebeneinander sind, ist das Bild komplett verrauscht. Bei einem Abstand von >= 30 cm auf der kompletten Länge ist die Störung zwar schwächer, aber noch deutlich wahrnehmbar.


Es scheint mir fast als hätten beide Kabel ein Problem mit der Schirmung, oder beträchtliche Mantelströme.

Hast Du schon mit Ferriten experimentiert? Also Klappferrite oder Ringkerne, durch die das Kabel geschlungen wird.

Interessantes Problem übrigens. Habe ich so noch nicht gehört.
Uwe_Mettmann
Inventar
#6 erstellt: 12. Mrz 2007, 23:38
Hallo derchiller,

wie pelmazo schon geschrieben hat, sollte das Koax-Kabel möglichst kurz sein. Nimm also lieber ein langes LWL-Kabel.

Wichtig ist auch, dass bei dem Koax-Kabel der Schirm auf beiden Seiten an den Steckern angeschlossen ist. Dies ist gerade bei manchen High-End-Kabeln leider nicht der Fall.

Aber egal, was die digitale Schnittstelle oder das Kabel abstrahlt, es darf nicht möglich sein, dass es in die Antennenverkabelung einstrahlt. Insofern ist da auch irgendetwas nicht in Ordnung. Verwende Antennenleitung, die gut geschirmt sind, also ein Schirmungsmaß von mindestens 80 dB aufweisen oder den Anforderungen Class A entsprechen. Wichtig, dies muss inklusive Stecker gelten.

Gerade bei sogenannten High-End-Antennenkabeln ist dies nicht immer der Fall. Es wird ein hochgeschirmtes Kabel verwendet und mit Stecker konfektioniert, die zwar toll aussehen, aber nicht unbedingt gut geschirmt sind. Dies ist dann vergleichbar mit einem Wasserschlauch, der nicht richtig an einen Wasserhahn geschraubt ist. Der dichte Schlauch hilft überhaupt nicht, wenn es an der Verschraubung rausspritzt.



Natürlich kannst Du prophylaktisch auch ein Antennenkabel mit Ferriten nehmen.

Es kann aber auch sein, dass die Einstrahlung nicht in die Antennenleitungen erfolgt, sondern in den Tuner des Fernsehers oder des DVD-Recorder. Insofern schließe mal den Fernseher direkt an die Antennendose an.

Schließe auch mal nur den DVD-Recorder an die Antennendose an. Wenn Du den Recorder z.B. über ein Scart-Kabel mit dem Fernseher verbindest, so kannst Du das Bild ja auch kontrollieren.


Bitte schreibe hier, was rausgekommen ist.



Viele Grüße

Uwe
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