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Tannoy Mercury F4 Custom+A -A |
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Autor |
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lorric
Inventar |
23:10
![]() |
#1
erstellt: 10. Feb 2009, |
Ich stelle hier einen kleinen Bericht zu den Tannoy Mercury F4 Custom ein, da ich hier im Forum keinen derartigen Beitrag zu den F4 finden konnte. Alles fing damit an, dass ich LS für meinen Sohn(15) suchte. Der legt momentan Wert auf Bass und Lautstärke. Zu viel Geld wollte ich nicht ausgeben, trotzdem sollten es ordentliche LS sein. Ich hatte probeweise ein paar neue Standboxen aus der „e-Bucht“ zu ca. €70,00 gekauft. Ausgepackt, angeschlossen ca. 15 Minuten an 2 Verstärkern probegehört, verpackt und umgehend zurückgesendet. Für alle Zeiten geheilt *g*. Ab da war klar, dass man für kleines Geld auch wirklich nur minimalen Klang bekommt. Danach ging das Suchen nach geeigneten, bezahlbaren LS los. Fündig wurde ich schließlich bei Best of British Hifi. Nach einem kurzen Informationsaustausch über Zimmergröße und Verstärkerleistung, wurden mir die Tannoy Mercury F4 Custom zu einem (wie ich meine) wirklich sehr guten Preis empfohlen. Ich habe die LS in der Ausführung „Apple“ gekauft und bereits nach 2 Tagen konnte ich diese schon zuhause auspacken. Erster Eindruck: Ich war erstaunt wie gut die Boxen in natura aussehen. Kein Vergleich zu den Katalogbildern. Die dunkel gehaltenen Lautsprecher und Hochtöner sehen im Kontrast zu dem hellen Holzton richtig gut aus. Massive vergoldete Schraubklemmen für die Lautsprecherkabel. Gut gefällt mir die Bohrung zur Kabelaufnahme durch die Klemmen. Kein nerviges Gefummel um die Kabel anzuschließen. Rändelmutter weit genug zurückdrehen, Kabel durchstecken und die Muttern festziehen – fertig. Die Verarbeitung ist meiner Meinung nach sehr gut. Bestückt sind die Tannoy mit je 2 x 165mm Lautsprecher und 1 x 25mm Hochtöner. Das Ganze in einer Anordnung nach D’Appolito. Als Empfindlichkeit werden 91 dB angegeben. Empfohlene Verstärkerleistung 10 – 140 W (RMS). Im Lieferumfang enthalten sind einschraubbare und daher höhenverstellbare Spikes mit passenden Auflagetellern (zum Schutz für empfindliche Böden). Bi-Wiring oder Bi-Amping ist machbar. Hörprobe: Für die Hörprobe verwendete ich völlig normale Geräte. Als Vergleich diente ein paar Elac FS 127 am zweiten Klemmenpaar desselben Verstärkers angeschlossen. Technik: Akai AM 35 Marantz CD 63 Elac FS 127 Tannoy Mercury F4 Custom Musik: Kamelot – One cold winter’s night. David & Igor Oistrach – Bach Violinkonzerte. St. Germain – Tourist. Pink Floyd – Pulse. Vom Klangbild her würde ich die Tannoy etwas mittiger und in den Höhen giftiger als die Elac einstufen. Wobei die Höhen nicht aufdringlich werden. Bei gemäßigter bis mittlerer Lautstärke sind die Elac vor allem im Tiefbassbereich unerreicht. Ich meine auch, dass die Elac hier feiner und detailreicher auflöst. So wirkt das Intro von Shine on you crazy Diamond über die Elac noch luftiger und freier als über die Tannoy. Im Gesamtbild ist die Elac hier für mich harmonischer. Es ist aber verblüffend, wie gut die Tannoy z. B. Stimmen oder Geigen wiedergibt. Die Mercury gibt auch Bass gut wieder, kommt aber nicht so voll und tief wie Elac in den entsprechenden Passagen (Montego Bay Spleen von St.Germain). Obwohl man mit den Elac auch ordentlich Krach machen kann, hat die Tannoy hier eine ganze Menge zuzulegen. Wo die Elac bei hoher Lautstärke bereits anfangen unsauber zu werden, gehen die Tannoy noch ein ganzes Stück weiter. In Sachen Pegelfestigkeit ist die Tannoy hier klar überlegen. Ich hatte auch den Eindruck, dass die F4 sich hier erst richtig wohlfühlt. Das Klangbild änderte sich. Bässe kamen richtig trocken und druckvoll. Vor dem Bassreflexrohr hätte man sich ohne Probleme die Haare trocken pusten lassen können. Die Höhen fügten sich nun harmonischer ins Gesamtbild. Nach dem direkten Vergleich mit den Elac, beschäftigte ich mich nur noch mit den Tannoy. Ich suchte mir von den CDs verschiedene Lieder und hörte eine Weile zu. Dabei kam die Erkenntnis, dass die Tannoy mit unterschiedlichen Musikrichtungen sehr gut klar kommt. Überraschenderweise auch mit klassischer Musik. Es wurde auch klar, dass die Tannoy Musikpassagen mit hohem Mitten- und Höhenanteil teilweise sogar etwas präziser wiedergibt als die FS 127. Insgesamt machen die Tannoy wirklich viel Spaß. Lauthören kann man mit den F4 richtig gut, aber auch leisere, anspruchsvollere Töne kann man sich genussvoll und ermüdungsfrei anhören. Die Tannoy können wandnah aufgestellt werden. Sie klingen jedoch freier, wenn sie nicht ganz so nah an einer Wand stehen müssen. Hier haben die Elac wieder einen kleinen Vorteil. Sie kommen mit einer wandnahen Aufstellung besser klar. Fazit: Ich mag keine mittenbetonte Wiedergabe von Musik. Deswegen habe ich mich nach langem Probehören damals für die Elac entschieden. Auch wegen der Basswiedergabe. Aber die Tannoy würde ich mir auch jederzeit zulegen. Ich finde die LS sehen gut aus (um Längen besser als auf den Katalogbildern), sind sehr ordentlich verarbeitet und bieten sehr viel Hörvergnügen. Vermutlich spielen die Tannoy an einem „audiophilen“ Verstärker noch viel besser. Ich denke die Mercury ist dennoch nicht sehr anspruchsvoll was den Verstärker betrifft. Betrieben werden sie momentan an einem alten Verstärker von Yamaha mit einer Leistung von 50W Sinus pro Kanal. Es klingt wirklich richtig gut und glaubt mir, es ist auch laut genug. Ich hatte keine Gelegenheit die Boxen vor dem Kauf zu hören. Hier musste ich mich völlig auf die Beratung von Herrn Dahmen verlassen. Volltreffer! Ein großes Dankeschön dafür. Gruß lorric |
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