Burmester Erfahrungsbericht mit verschiedenen Verstärkern

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wertgutachten
Neuling
#1 erstellt: 30. Jun 2012, 18:53
Hallo liebe Burmester Freunde!

Irgendwie findet man nix Brauchbares im Netz zu diesen LS. Deswegen möche ich mal mit meinen Erfahrunen starten und hoffe, dass es irgendwo noch jemanden gibt, der diese LS besitzt oder kennt.


Ich selber habe mir vor gut zwei Jahren die B50 gebraucht geholt. Der Preis war schon hoch aber im Vergleich zum Listenpreis durchaus akzeptabel. Die LS waren fast neu und in meinem Wunschfurnier Elsbeere.

Meine "alten" waren Piega P5 Limited. Diese konnte ich an einen Freund weitergeben. Wir haben damals natürlich noch die beiden LS in meinem Wohnzimmer verglichen, bevor er sie endgültig abgeholt hat.

Meine Kette bestand damals aus folgenden Rotel Geräten - RDC 1072, RB1080 Endstufe und RSX 1057 (nur als Vorverstärker).

Also die Piegas spielten in meinem Wohnzimmer immer sehr gut und ich war viele Jahre zufrieden.
Zumindest bis ich in München auf der Hifi Messe war. Ich denke es war so um 2007!
Ich hab dort die Burmester 961 gehört. Ein riesiger Hörraum (fast der Größte auf der Messe) und zwei winzige Standlautsprecher ganz verloren im Raum.
Wir hatten wirklich schon viel gehört und verglichen, aber was dann kam war einfach der HIFI-Himmel und jedem von uns Dreien viel die Kinnlade herunter und ist bis heute nicht mehr oben. Seitdem trage ich den Burmester Virus in mir.

Warum hab ich mir dann die B50 geholt?
Die 961 hat einen riesigen Nachteil, der speziell in meinem Wohnzimmer zum tragen kommt. Ich hab nach hinten nicht viel Platz und kann auf keinen Fall eine Bassreflexöffnung nach hinten gebrauchen. Und die B50 hat die Öffnung glücklicherweise seitlich.

Nun zum klanglichen Vergleich:
Die Burmester hat mehr Grundton, hat einen viel kräftigeren Bass und spielt einfach im Vergleich noch viel frischer als die Piega. Im direkten Vergleich könnte man fast meinen in der Burmester ist ein "Verstärker" eingebaut, der alles lauter, echter und flotter macht. Also die Piega ist echt super, ist super audiophil und hat auch Dampf. Aber die B50 ist mehr der Draufgänger, die haut rein, dass es spritzt und schert sich nix um die Nachbarn. Es gibt kein Limit nach oben (zumindest bei meiner Kette). Aber auch beim Leisehören ist alles perfekt. Kurzum, der Kauf hat gelohnt. Ich bin zufrieden und hab seit Jahren jetzt das Gefühl "fertig" zu sein.

So jetzt meine Erfahrungen mit verschiedenen Verstärkern:

Versuch 1 (2010):
Hab mir mal den Spaß gemacht die RB1080 gegen eine nominal sogar stärkere ClassD Endstufe auszutauschen (RB 1572, wen es interessiert). Das ging gewaltig in die Hosen. Da bleibt nix mehr übrig vom Klang. Die B50 erdet anscheinend die Digitalen ganz gewaltig, da kam nur noch heiße Luft. Der Klang war sehr steril und dünn. Vom Bass war kaum mehr was zu hören. Da lob ich mir den schönen warmen Klang der RB 1080.


Versuch 2 (2012; war dieses Jahr wieder auf der Hifi Messe in München und die Begeisterung für Hifi ist neu aufgeflammt):

Ich fang mal so an, eigentlich wollte ich nur das LS Kabel austauschen. Hab mein Monitor LS-600 also aus der Bucht gegen ein LS-1000 ersetzt. Ziel war einfach den Querschnitt von 3mm2 auf dann 5mm2 zu erhöhen. Das Kabel lag dann ziemlich lange im Keller zum neu konfektionieren mit Kabelschuhen, weil ich generell den Bananensteckern nicht so recht traue.

Dann hab ich den Entschluss gefasst grundlegend nur noch auf Stereo zu setzen!

Deshalb musste jetzt der RSX 1057 durch einen Stereo Vorverstärker ersetzt werden. Meine hinteren Surrounds (Piega P4XS) wurden dementsprechend auch "entsorgt" und dienen jetzt als Ersatz für die Originallautsprecher eines Logitech z2300 2.1 Surroundsystems. Das harmoniert übrigens recht gut und übertrifft meine zugegebenermaßen bescheidenen Erwartungen. So zum Fernsehen vollkommen ausreichend und im Vergleich zu den eingebauten Flachbildschirmtröten fast schon audiophil.

Da ich mittlerweile das neue Bi-Wiring Kabel fertig konfektioniert hatte, wollte ich die Möglichkeit des Kabels auch ausloten. Was bedeutet, die guten B50 mit Bi-Amping zu beatmen.

So, dazu eine weitere RB-1080 Endstufe besorgt und als neue Stereo Vorstufe dient jetzt ein Rotel RC-1082. Die RC-1082 ist prinzipiell eine Mischung aus der famosen RC-1090 (zumindest von den technischen Daten) mit zusätzlich einer abschaltbaren Klangregelung. Ich bin der Meinung eine Klangregelung schadet nicht wirklich, besonders im wummeranfälligen 50Hz Bereich.

Erstmal den Receiver durch die Stereo Vorstufe ersetzt und alles analog verkabelt. Ich habe es mir gewünscht, aber ehrlich gesagt im Vorfeld schon ein bisschen daran gezweifelt, ob man wirklich einen merklichen Unterschied wahrnimmt. Und ja, der Klang ist definitiv nochmal besser geworden. Alles spielt noch etwas wärmer und dynamischer. Am Auffälligsten ist es im Bassbereich. Vorher hatte ich den Contur Regler beim Receiver auf +4db im LF. Jetzt hab ich sogar bei deaktivierter Klangregelung an der Vorstufe mindestens genau so viel Bass
Das sind Fakten und nicht Prosa! Somit kann die Klangregelung jetzt immer ausgeschaltet bleiben.

Jetzt zum Bi-Amping:
Ich machs kurz. Hat leider weder im vertikalen noch im horizontalen Bi-Amping was gebracht. Im Gegenteil, es ist sogar geringfügig schlechter geworden. In der Vertikalen waren Pegelunterschiede erkennbar von einem zum anderen Lautsprecher. Und im Horizontalen hat der Hoch/Mittelton nicht mehr so richtig mit dem Tiefton harmoniert. War Alles nicht mehr so aus einem Guss!

Fazit:
Die Stereo Vorstufe hat im Vergleich zum Surround Vorverstärker definitiv was gebracht. Bei Bi-Amping ist höchste Vorsicht anzuraten. Hier müssen die Pegel und Verstärkungsfaktoren anscheinend absolut identisch sein, sonst wird es eher ein Rückschritt.
Hab jetzt ein schönes schlankes Stereo Set aus RDC 1072, RB1080 und RC-1082 mit günstigen LS-1000 Kabeln an meinen tollen B50.
Konnte den Klang somit ohne großen finanziellen Aufwand hörbar steigern und bin wieder richtig zufrieden.


Wäre mal auf ähnliche Versuchsberichte gespannt mit original Burmester Verstärkern und oder Vorstufen. Das wäre dann vielleicht bei meinem nächsten Messebesuch in ein paar Jahren wert, wieder ein neues Projekt anzustoßen??


Ach ja, hab übrigens die Kurzschluß-Brücken in meinen B50 noch gar nicht eingebaut. Somit habe ich meinen ursprünglichen ganz "kleinen" Verbesserungs-Plan noch gar nicht umgesetzt. Hab somit jetzt weniger Querschnitt als zu Beginn (also nur 2,5mm2).

Beste Grüße,
Robert
weimaraner
Hat sich gelöscht
#2 erstellt: 01. Jul 2012, 08:50
Hallo,

schöner Bericht,

in welchem deine Zufriedenheit hervorgeht,

und das ist bei unserem Hobby das Wichtigste,

meinen Glückwunsch hierzu.


Eines wollte ich für mögliche Nachleser aber noch anmerken:


wertgutachten schrieb:


Warum hab ich mir dann die B50 geholt?
Die 961 hat einen riesigen Nachteil, der speziell in meinem Wohnzimmer zum tragen kommt. Ich hab nach hinten nicht viel Platz und kann auf keinen Fall eine Bassreflexöffnung nach hinten gebrauchen. Und die B50 hat die Öffnung glücklicherweise seitlich.



Ab einem Wandabstand von 10cm ist es schnurzpiepe an welcher Stelle sich die BR-Öffnung am Lautsprecher befindet,
was Messungen von Lautsprecherentwicklern belegen.

Der Sinn eines BR-Rohres ist es ja nicht durch dieses Loch unkontrolliert Bass rauszupusten...

Gruss
wertgutachten
Neuling
#3 erstellt: 01. Jul 2012, 12:20
Danke für Deinen netten Kommentar!



weimaraner schrieb:

Ab einem Wandabstand von 10cm ist es schnurzpiepe an welcher Stelle sich die BR-Öffnung am Lautsprecher befindet,
was Messungen von Lautsprecherentwicklern belegen.



Glaub ich Dir gerne, aber ist immer ein ziemliches Risiko. Insbesondere, wenn man die LS nicht mehr zurück geben kann. Bei mir sind es übrigens leider nur 5cm, weil die LS vor einem Sockel stehen.
weimaraner
Hat sich gelöscht
#4 erstellt: 01. Jul 2012, 12:41

wertgutachten schrieb:

Glaub ich Dir gerne, aber ist immer ein ziemliches Risiko. Insbesondere, wenn man die LS nicht mehr zurück geben kann. Bei mir sind es übrigens leider nur 5cm, weil die LS vor einem Sockel stehen.



Risiko bei Wandabstand unter 10cm , ja.

Ansonsten, nein,
da kommt es auf die Abstimmung des Lautsprechers an und wie diese den Raum im Bassbereich anregt (was ja im Bass kugelförmig geschieht)

Du hast ja alles richtig gemacht,
sollte keine Kritik,
sondern nur für Nacheiferer gedacht sein,
welche nicht so direkt an die wand müssen.

gruss und weiterhin viel Spass
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