Basshorn mit Fostex FE 163EN-S (limitierte Ausg.) und Super-HT FT96H „Art of Sound“ HH 4/12

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kaal
Schaut ab und zu mal vorbei
#1 erstellt: 28. Jul 2013, 19:01
Kurz nach Veröffentlichung des Bass Horns BK 166 aus dem HH Artikels 4/12 bin ich Mitte 2012 nach Saarbrücken gefahren um die Hörner live zu hören. Da ich bisher nur mittelmäßig abgestimmte Basshörner in der Selbstbaumesse gehört habe, war ich schon gespannt vor allen Dingen auf den Fostex BB FE163EN-S. Angekommen im Laden von Herrn Damde erwartete mich eine vollgestopfte Hörraum der sich jedoch angenehm von dem blitzblanken Hifi-Läden meiner Heimatstadt unterschied. In Vorbereitung meiner Voranmeldung hat Herr Damde die Basshörner „warmlaufen“ lassen schon aus der Ferne breitete sich angenehmen klassische Musik im Hörraum aus. Bevor ich das Reinhören begann erkundigte ich mich welche Elektronik denn angeschlossen sei. Mit Erstaunen nahm ich zur Kenntnis, dass ein extrem günstiger „HLLY DMK.IV“ DAC und Vorverstärker und eine „SMSI Power SA -50“, beide zusammen wenig mehr als 100€, den Boxen als Verstärkung dienten. Herr Damde ist absolut bodenständig und jenseits aller Starallüren: „Teure Verstärker sind nicht unbedingt nötig auch mit kleinen erhalten sie sehr guten Klang Und ich will Ihnen die Boxen mit einfachen Verstärkern vorführen“. Man meint unterschwellig herauszuhören wie viel Augenwischerei beim kommerziellen Hi-Fi Kompetente und erst recht bei Lautsprecherboxen gemacht wird.
Zuerst spielten die Boxen solo d.h. ohne Super Hochtöner. Herr Damde stöpselte, mittels frei verkabelter Weiche, den Fostex Super-Hochtöner FT96H an. Der Unterschied liegt vor allem in der räumlichen Darbietung und war sofort hörbar und deshalb entschied ich mich für diese Version. Ohne zu zögern und mit schmunzelndem Gesicht verlies den Laden mit den limitierten BB. Dies geschah war vor einem Jahr…
…und heute stehen sie in meinem Wohnzimmer. Anstelle des BK166 Gehäuses wurden die BB in ein Gehäuse nach Fostex Spezifikation eingebaut mit zusätzlichem Hochtöner-Aufsatz, d.h. ich habe den HH nicht oben aufgesetzt sondern in eine ca. 9 cm hohe extra Kammer eingebaut. Damit wurde das Horn 105 cm hoch. Zusätzlich habe ich den BB 5 mm tief in die Front ein gefast. Der Hochtöner liegt 19 mm rückversetzt. Mein Schreiner hat das Bass Horn inklusive Hochglanz Lackierung für 1800 € zusammengebaut. Herr Damde empfahl damals ein Schreiner seiner Wahl, die das Horn für 670 € inklusive Versand zusammengebaut hätte, jedoch ohne Lackierung.
Der BB läuft ohne Frequenzweiche! Für den Super-Hochtöner hat Herr Damde eine Weichen Schaltung entwickelt.

Die Boxen habe ich mit 8-adriges Telefonkabel, 11,5 Meter lang je Box (damit die Community was zum lästern hat), angeschlossen. Als Verstärker dientein Hörwege modifizierte Aaron, Vor und Endstufe.

Und was kam raus? Ich habe selten so einen Klang gehört. Es ist die Direktheit die das Bass Horn sofort in seinen Bann nimmt. Schlagzeug und Schlaginstrumente kommen mit Wucht und Präzision obwohl das Horn nur auf 50 Hz runter geht. Man spürt die angeschlagene Membran. Das hat Klasse und fesselt ein.
Die Musik löst sich perfekt von den Boxen und schwebt im Raum. Wenn man die Augen zumacht, meint man einen Kopfhörer aufzuhaben. Der Klang ist fast überall im Raum verteilt. Mein Sohn meinte das klingt wie Surround. Aber der härteste Kritiker den es zu überzeigen gilt ist die Frau. Als sie die Ausmaße der neuen gesehen hat war sie doch leicht schockiert. Aber die ersten Töne ließ sie (das erste Mal nach 3 Paar Boxen in meiner Vergangenheit) aufhorchen. Als ich sie vorführte war sie etwa seitlich 5 Meter im L-förmigen Wohnzimmer. Nüchtern, sagte sie nur die Klingen aber richtig gut. Auch jenseits des Hi-Fi Dreiecks füllen die Boxen meine 55 qm Wohnraum aus. Musik scheint überall präsent zu sein. Die musikalische Bühne wird leicht vor den Boxen abgebildet. Die Räumlichkeit gehört mit zum Besten was ich jemals gehört hat. Musik breitet sich auch jenseits der Außenbegrenzung der Boxen aus. Fantastisch. Auch ein beherzter Dreh des Lautstärke Reglers bis zu Nachbarschaft unverträglicher Lautstärke ist möglich, aber interessanterweise ist auch leises oder mittellautes hören sehr angenehm. Mitunter bevorzuge ich die leisere Einstellung – einfach weil es entspannter klingt. Eine Eigenschaft die ich nur bei sehr teuren Lautsprechern gehört habe.
Heute kam dann noch eine indirekte Bestätigung. Beim Hi-Fi Händler habe ich die Piega Coax 30 angehört. Preis ca. 8000 € und wen’s interessiert: 98 Klangpunkte in Audio: „… sie ist sehr spielfreudig, luftig, lässig und homogen, und trotz ihrer zierlichen Erscheinung mit einem, erstaunlich sattem Bass gesegnet.“
Nun ja, wenn man mal ein Bass Horn gehört hat, dann ist der Bass der Piega im Vergleich kalter Kaffee. Das Basshorn spielt so viel direkter. Die Schallwelle scheint sofort beim Zuhörer zu sein (sehr schön Friedemanns Bao Lan aus der Aquamarin). Angerissenen Gitarrenseiten haben die typischen Griffgeräusche, die ich bei anderen Boxen gar nicht gehört habe (Friend and Fellow: Clock).
Die Piega's klangen im Vergleich fast schon schwammig im Bass und flach. Die Boxen lösen sehr schön auf - ohne Frage. Jedoch haben sie in den Höhen und bei Frauenstimmen eine Tendenz der Härte. Es hing eine Kombination aus Verstärker und CD Player von zusammen 3000€ dran. Vergleicht man die Elektronik bei Art of Sound von gerademal ein Zehntel des Preises kommt man schon ins Grübeln. Rechnet man den Preisunterschied der LS Boxen von 8000 € vs. 2300 (Schreinerarbeit) wird aus dem Grübeln ein Kopfschütteln. Insbesondere, als der Hi-Fi Handler die Nase rümpfte bezüglich meiner Frage, ob er auch mal einen günstigeren Verstärker an die Piegas anschließen könnte.
Nach nun einem knappen Monat mit dem Bass Horn höre ich nicht mehr auf Nuancen sondern lasse die Musik einfach auf mich einwirken. Man taucht in die Musik ein und dies ist die Faszination dieses Boxentyps. Es ist auch egal, ob das Horn bis 40 oder 30 HZ geht. Die Qualität wie Schlaginstrumente reproduziert werden, ist so frappierend und realistisch, dass die Musik in den Vordergrund rückt und nicht die Lautsprecherbox.
Basshorn Damde Bauphase
Basshorn Damde
Purdey
Stammgast
#2 erstellt: 28. Jul 2013, 22:06
Kann Deine Begeisterung voll nachvollziehen.Bin letztes Jahr mit nem Kumpel von Berlin aus nach Saarbrücken aufgebrochen und habe dort absolut geniale Lautsprecher hören dürfen (Eckhorn SOTA). Dazu sind die Preise unschlagbar und Herr Damde einfach überaus kompetent und kundenfreundlich. Hab bei ihm ein paar Kugelwellenlautsprecher mit 15 Zoll Bass (53er Jabo Kugelwelle mit BMS4590 sowie Faitalpro 15FH510 in 100 ltr Bassreflexgehäuse) komplett fertig gebaut und lackiert gekauft. Später kam dann noch der passende Center dazu. Bin immer noch begeistert. Wenn die Leute wüssten, welche Qualität fürs Geld möglich ist, würden viele keine klassischen Fertiglautsprecher mehr kaufen.
Der Service ist übrigens auch perfekt: Hatte nen Defekt an nem Treiber: Der Ersatztreiber war schneller bei mir, als mein Treiber bei ihm war. Klasse.

Grüße, Ben


[Beitrag von Purdey am 28. Jul 2013, 22:09 bearbeitet]
kaal
Schaut ab und zu mal vorbei
#3 erstellt: 28. Jul 2013, 23:15
Ja, ich hätte den ganzen Tag bei Herrn Damde verbringen können Schade, das Eckhorn SOTA hätte ich auch gerne angehört. Vielleicht beim nächsten Mal.

Es lohnt sich quer durch das ganze Land zu fahren um einen Hörtermin zu genießen. Es ist ein Glücksfall, dass es so Leute wie Herrn Damde gibt die mit großem Enthusiasmus ehrliches und bezahlbares High-End ermöglichen.
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