Dynaudio-Elac-Canton-Klipsch Test

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Richard3108
Inventar
#1 erstellt: 01. Okt 2007, 09:17
Am Samstag habe ich ausgiebig getestet:
-Dynaudio Audience 72
-Elac 208 A
-Canton Vento 809
-Klipsch RF7
-Zuspieler waren: Amp Marantz 7001, CDP Marantz 5001
-Gehört: Mozarts Requiem (Berliner Symphoniker), Chopin (gespielt von Kissin), Springsteen (Ghost of Tom Joad, Lonesome Day), Pink Floyd (Division Bell).

Als erstes ausgeschieden ist Canton: Die Auflösung war schlicht unzureichend, die Räumlichkeit hat gefehlt, insbesondere ist Requiem schlecht angekommen, es mischten sich alle Instrumente zu einer Soße, man konnte nicht ausmachen, ob der Chor oder die Streicher im Vordergrund sind. Die Entscheidung gegen Canton stand sehr schnell fest.

Als zweites ausgeschieden ist Dynaudio. Besser als Canton, klang sehr warm, die Auflösung war gut, aber es fehlte leicht in den Höhen. Keine schleche Box, aber trotzdem.

Es ging also nun um Elac oder Klipsch. Beide Lautsprecher waren sehr sehr gut in der Rockmusik. Doch in der Klassik hat Klispch den besseren Eindruck gemacht. Es ist wirklich so, dass man glaubt im Konzertsaal zu sein. Man kann die Instrumentengruppen genau zuordnen, man hört, dass der Klavier ganz vorne ist usw. Letztlich habe ich Klipsch gekauft. Doch die Elac ist sehr gut, wenn man bedenkt, dass sie wesentlich kleiner ist als Klipsch. Für Rockmusik ist sie bestimmt eine hervorragende Wahl und möglicherweise ist sie einen Tick besser verarbeitet als Klipsch.
Und vorsicht: Der Tieftöner ist bei Klipsch sehr anspruchsvoll bezüglich der Hörposition und Aufstellung. Wenn man sich zu Hause keine optimalen Bedingungen schaffen kann, kann es Probleme geben. Das ist bei Rock besonders wichtig. Für Klassik gibt es wohl nur weniger bessere LS als KLipsch RF7.

postscriptum:
1. Dann habe ich an die Klipsch die Kombi Musical Fidelity 3.5 angeschlossen. Tatsächlich war der Klang etwas klarer un die Dynamik größer. Doch der Preisunterschied zu der genannten Marantz-Kombi war ca. 1500 Euro. So viel ist der Klangunterschied definitiv nicht wert.

2. Dann habe ich aus Spaß mal die KEF 203 angeschlossen. So viel Enttäuschung war selten. Tiefton viel zu dominant.

3. Dann muss ich sagen , dass es enttäuschend ist, dass die meisten Hifi-Hersteller, es nicht schaffen eine bessere Verarbeitung hinzubekommen als Technics schon vor 20 Jahren. Teilweise sind sie sogar schlechter (Yamaha, Onkyo).

Hat sonst noch jemand Erfahrung mit Klipsch.


[Beitrag von Richard3108 am 01. Okt 2007, 10:12 bearbeitet]
RealC
Inventar
#2 erstellt: 01. Okt 2007, 10:33
schöner bericht!

bzgl. klipsch: schau mal 4-5 threads weiter unten in den erfahrungsberichten

meiner meinung nach ist die klipsch garnicht sehr klassik-geeignet. sie differenziert bei geringem pegel viel zu unsauber. aber für den preis dennoch ein sehr guter lautsprecher, besonders für bestimmte zielgruppen.

hast du dir evtl. auch mal monitor audio angehört? die gold-serie ist schon einen hörtermin wert. für dich wären vienna acoustics auch was gewesen. aber jetzt isses eh zu spät, also viel spaß mit den klipsch!

gruß, daniel
Richard3108
Inventar
#3 erstellt: 01. Okt 2007, 11:44
Ich will die Klipsch behalten, aber theoretisch ist es nicht zu spät, ich könnte sie ja auch zurückgeben, sagt der Händler. Die Verabeitung bei der Goldserie sieht zumindest auf Foto Klasse aus. In welchem Preisbereich bewegen wir uns bei der GS 20 und GS60 ???
Alex58
Stammgast
#4 erstellt: 01. Okt 2007, 13:30
Muss mich in einem Punkt meinem Vorredner anschließen: Die Klipsch RF- 7 ist meiner Ansicht nach gerade für Klassikhörer nicht allererste Wahl. Aber sie kommt trotz aller Unkenrufe mit klassischer Musik sehr gut zurecht. Eine Dynaudio Audience 72 kann dynamisch bei weitem nicht gegen eine RF- 7 bestehen und ist, auch im Hoch- Mittentonbereich, deutlich zurückhaltender. Auf Dauer aber geschmeidiger und angenehmer als die Klipsch. Die Dynaudio besitzt einen ungleich geringeren Wirkungsgrad und braucht Verstärker mit ordentlicher Leistung und gutem Dämpfungsfaktor. Was u. U. ins Geld gehen kann. An kräftigen Boliden blüht sie regelrecht auf und wächst sogar dynamisch über sich hinaus.

Die RF 7 ist diesbezüglich genügsamer, obgleich nicht so anspruchslos, wie man vielleicht vermutet und spielt ihre Stärken vor allem bei Blues, Jazz, Rock und Pop aus. Wenn man ihr Klangbild mag, was naturgemäß nicht jedermanns Geschmack ist. Dass sich darüber die Geister scheiden, ist bei nahezu allen anderen LS doch auch nicht anders.
Das Nachfolgemodell, die RF- 83, scheint von Klipsch Fans offenbar nicht so begeistert aufgenommen worden zu sein. Für die RF- 7 gibt’s viel Lob, einigen Tadel natürlich auch, über die neue RF- 83 liest man in diesem Forum bemerkenswert wenig. User, die beide LS verglichen haben, gewichten meiner Erinnerung nach die RF- 7 positiver.

Die RF- 7 fühlt sich besonders an "warm" klingenden Transistorverstärkern oder Röhren pudelwohl. Ganz fantastisch harmonieren Röhrenverstärker von Unison mit Klipsch Lautsprechern oder ein Schäfer Emitter. Der durchaus gebraucht und etwas älter sein darf.

Selbst habe ich noch ein Paar Dynaudio 1.3 Ur- Contour und die Klipsch Cornwall III aus der Heritage Serie. Man kann sagen, es sind fast diametral verschiedene Lautsprecher. Auch vom äußeren Erscheinungsbild und der Größe her. Die Dynaudio ist ein kleiner audiophiler und wundervoll sorgfältig verarbeiteter Zwerg. Wie ein kleines Möbelstück. Klanglich sehr fein strukturiert, geschlossen und vor allem bei der Wiedergabe von Klavier neutraler. Die Dynaudio Contour macht aber längst nicht soviel Laune wie die gewaltige Klipsch Cornwall.

Die Cornwall ist, im Gegensatz zu den Zweiwege- Hybridlautsprechern der Reference Serie, ein Dreiwege- Hybridlautsprecher. Mit getrenntem Horn- Hoch- und Mittentöner und einem 38er Bassreflexsystem. Full- loaded (Vollbereichs-)hörner bei Klipsch sind nur die LaScala und das Klipschorn.

Für mich, der ich damals einen begehrlichen Blick auf die RF- 7 geworfen hatte, erwies sich das Zweiwegesystem der RF- Modelle beim Probehören als doch nicht ganz so passend. Mir persönlich fehlte etwas im Mittentonbereich bei der RF- 7, das Heresy und Cornwall hatten. Dies war nur mein subjektives Empfinden.

Die RF- 7 kann, wenn die Kette sorgfältig zusammengestellt wird, bei geringen wie hohen Lautstärken sogar dauerhaft angenehm und vor allem äußerst plastisch klingen. In dynamischer Hinsicht spielt sie nahezu unlimitiert. Ein extrem neutraler Lautsprecher wird sie, das hört man erst nach langer Zeit und Erfahrung etwas deutlicher heraus, nie werden. Meine Cornwall auch nicht. Wen das nicht stört und wer die feinsinnig- luftige Wiedergabe eines besonders guten Kalotten- oder Bändchenhochtöners nicht vermisst, kann mit der Klipsch dauerhaft glücklich werden.
Ich möchte hier keine Diskussion darüber auslösen, aber der der Austausch eines Cinchkabels von Beipackstrippenqualität hin zu einem (gebrauchten) Straight Wire hat bei meinen Cornwall einen erstaunlich deutlichen Zugewinn in der Sauberkeit und Entschlacktheit des Klangs im Hoch- Mittentonbereich bewirkt. Das leicht Raue und Unsaubere, das vor allem bei geringen Lautstärken deutlich auftrat, war nahezu verschwunden. Ein paar Euro, die sich meinem Empfinden nach gelohnt haben.

Man bekommt mit den RF- 7 Lautsprecher, die verdammt viel Freude machen. Die in dynamischer Hinsicht völlig unkomprimiert aufspielen, wo Konkurrenten in dieser Preisklasse ab einem bestimmten Pegel angestrengt wirken und dann ganz die Flagge streichen. Die RF- 7 sind nicht perfekt. Können aber vieles, was andere nicht können. Für ihren Preis stehen die Klipsch RF- 7 nahezu einmalig da.

Also kann man sagen: Wenn Dir die RF- 7 so gut gefallen hat, Richard, dann war es die richtige Entscheidung! Es hätte diesen und jenen anderen Lautsprecher auch noch gegeben. Das ist nach einer getroffenen Entscheidung doch immer so. Aber die RF- 7 ist rundheraus betrachtet und unter Berücksichtigung verschiedener Musikrichtungen m. E. nach eine gute, ja sogar eine hervorragende Entscheidung. Wenn sie Dir in den eigenen Wänden immer noch so sehr zusagt, halte sie in Ehren und habe noch viel Freude damit! Denn die Freude daran ist doch das Wichtigste. Die sollte man sich nicht nehmen lassen. Weder durch mich, noch durch jemand anderen in diesem Forum. Nur selber kann man entscheiden, was einem gefällt und was dementsprechend für einen das Richtige ist.

So viele Fans der RF- 7 können sich im Grunde genommen doch gar nicht irren.

Gruß, Alex
RealC
Inventar
#5 erstellt: 01. Okt 2007, 13:38
die gs20 liegt bei 1000 euro pro stück und die gs60 bei 1500, da ist auch sogut wie kein spielraum nach unten.

da du jetzt näher drauf eingehst und ich nun weiß, dass noch nicht aller tage abend ist was den umtausch angeht: ich musste mich auch zwischen MA und Klipsch entscheiden. diese beiden haben sich auch nach meinen hörsessions als super ls herausgestellt.

die klipsch machen super viel spaß. wenn ich darauf rock oder jazz höre, ist die authentizität absolut unglaublich; wenn ich dann aber mal ein klassisches stück höre, welches sehr differenziert kommen muss, gibt die klipsch dieses nicht so wieder, wie es sein soll. ich will nicht behaupten dass die klipsch gesoundet ist bzw. das horn verfälscht, aber bei lautstärken bis zu normaler zimmerlautstärke fehlt bei der klipsch was. wenn man dann aufdreht, ist sie natürlich super, da die pegelreserven quasi nicht vorhanden sind.

weiterer vorteil der klipsch: spielt enorm gut an kleinen und röhrenverstärkern.

aber kein vorteil ohne nachteil: die richtwirkung des horns ist ein absolutes problem. mit der klipsch kann man beim bewussten musik hören nur alleine bis max. zuzweit sein. der sweetspot des horns ist keinen halben meter breit. zur nebenbeibeschallung eher schlecht zu gebrauchen.

die verarbeitung ist entgegen vieler meinungen GUT! gute terminals, gute kantenverarbeitung, aber eine optik, die sich nicht überall integrieren lässt.

dann kam die MA ins spiel. nicht minder spielfreudig, aber viel angenehmer bei geringen lautstärken und auch auf dauer etwas sanfter (dabei aber nicht dumpf). ein brillanter hochtonbereich, ein knackiger kickbass (plus guter tiefbass bei der gs60) und natürlich die wahnsinnsoptik. ich kenne keinen ls, der so unglaublich gut verarbeitet ist und so edel aussieht (habe die ls in walnuss furnier).

mach dir am besten dein eigenes bild und suche dir einen händler in der nähe (wo wohnst du?).

ich hoffe, dass ich dich nicht auf eine unendliche lautsprechersuche schicke

gruß, daniel
Richard3108
Inventar
#6 erstellt: 01. Okt 2007, 14:22
Ich weiß, wo ich die MA kriegen könnte, doch sie ist außerhalb meines Budges. Klipsch hat mich 840/Stück gekostet.
Ich bestätige, dass die Hörposition bei ihr wichtiger ist als bei anderen und stimme nicht zu, dass sie weniger für Klassik geeignet ist. Aber lasst mir noch etwas Zeit zum Hören (sind ja erst zwei Tage). Ich würde sogar sagen, dass bei Rock etwas zu wenig Tiefton kommt. Meine Sitzposition ist ca. 3Meter entfern, die LS stehen 1,8 Meter voneinander, 40cm von der Hinterwand, eingewinkelt. Der Tiefton ist optimal, wenn ich aufstehe oder bis auf 1,5 mit dem Sessel heranrücke. Ich werde mit der Anordnung noch experimentieren müssen. Habt ihr einen Tipp, was ich machern kann?
RealC
Inventar
#7 erstellt: 01. Okt 2007, 15:19
alle möglichen positionen der ls ausprobieren, was besseres fällt mir nicht ein

das ist doch das schönste daran...8 stunden auf dem boden rumkriechen um die beste position zu finden
tiger007
Stammgast
#8 erstellt: 02. Okt 2007, 23:51
Hi!
Schöner Bericht!

Bezüglich der Aufstellung der RF7 hab ich auch schon viel gekämpft.

Hatte sie früher genau auf mich ausgerichtet eingewinkelt, allerdings litt der Stereoeffekt darunter, da ich sie raumbedingt auch nicht allzuweit auseinander aufstellen kann.

Hab sie jetzt wieder soweit gerade gerichtet, dass ich die innere Seitenwand noch sehe, so kommts mir besser vor. Aber ob das auch das optimalste ist?

Sie stehen auch ziemlich nah an den Wänden,hab aber keine Probs mit dem Bass (glaube ich jedenfalls). Ob das nun alles akkustisch korrekt ist?


Das könnte wohl nur ein geschultes Ohr vor Ort beurteilen.


[Beitrag von tiger007 am 02. Okt 2007, 23:53 bearbeitet]
Richard3108
Inventar
#9 erstellt: 03. Okt 2007, 09:01
Ich glaube, ich habe jetzt die richtige Auftsellung gefunden,der Tiefton stimmt jetzt, ich kann aber meine Anlage nicht frontal ansehen, was schade ist. Ich werde heute abend noch eine andere Postion probieren. Jedenfalls sind sie jetzt auch um ca. 15 Grad eingewinkelt, und das scheint bei mir zu funktionieren. Wandentfernung 35 cm.
GRUSS
gary_glitter1
Stammgast
#10 erstellt: 03. Okt 2007, 09:16
hi - ihr solltet euch mal die ASW genius 400 anhören - 1750euro stck. aber klingt um 2 klassen besser...
gary

http://img527.imageshack.us/img527/5364/1000595cc4.jpg
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