Elac BS 204.2, B&W 685, Dynaudio Audience 42, 52

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mt69clp
Neuling
#1 erstellt: 14. Sep 2007, 08:07
In den letzten Wochen habe ich mich auf die Suche nach möglichst kleinen Kompaktboxen gemacht. Startpunkt der Reise war die Yamaha Pianocraft 810 mit beiliegenden Boxen. Anhand der guten Kritiken hier freute ich mich auf eine günstige Anlage für mein 20qm Wohnzimmer.

Bei der ersten Hörprobe bekam ich allerdings einen Schreck, das klang nach gar nichts, absolut indiskutabel. Ich bin zwar kein High-End-Hörer, habe aber derzeit an der Erstanlage MB Quart QL 802SP stehen. Am Denon AVR 1603 mit Onkyo-DVD-Player klingen die immer noch einigermassen passabel.

Also wurde mir klar, dass ich gute Lautsprecher benötige. Nach tiefem Studium in diesem Forum habe ich mich dann ans Probehören gemacht. Zunächst bei einer grossen Kette mit tierischer Werbung, dort gefielen mir nur die Elac BS 310.2 und die Elac BS 203.2, wobei die erstere einfach zu dünn klang. Für die BS 310.2 muss man schon einen Subwoofer mit anschließen, was ich aus Geld- und Platzgründen ausgeschlossen habe. Die BS 203.2 klingt sehr klar, hat einen erstaunlichen Bass für die geringen Abmasse der Box und gefiel mir schon recht gut, allerdings habe ich mehrfach gelesen, dass die BS 204.2 noch besser klingt und daher auf jeden Fall auch gehört werden sollte.

Also machte ich mich auf die Suche nach einem Laden, der sowohl die 203 als auch die 204 zum Hören anbot. Parallel dazu hatte ich Gutes über die B&W 685 gehört. Also besuchte ich einen Hifi-Händler, der mir die B&W 685 vorspielte. Leider hatte er von Elac nur die 330 im Angebot (ein Jahre alter Restposten, der mir ob des sehr hohen Preises nicht sonderlich gefiel), so dass ich zum Vergleich die hier oft gelobten Dynaudio Audience 42 und 52 dagegen hörte. Diese drei Kandidaten klangen alle sehr ausgewogen, aber etwas schwach im Bassbereich. Ich bin wirklich verwundert, dass hier einige Hörer die Dynaudio den Elac-Boxen klar bevorzugen, für mich klangen die fast schon langweilig. Die B&W 685 war von diesen dreien mein Favorit, nun zog ich mit diesem Höreindruck (und 3 Mithörern) in das nächste Hifi-Studio, um dort die Elac 203.2 und 204.2 miteinander zu vergleichen.

Zum Hörtest hatte ich bisher auf allen Boxen Dire Straits (Money for nothing etc) gehört, da ich leider keine eigene CD dabei hatte und dieses bei allen Händlern vorrätig war. Schon die 203.2 klang wesentlich aufregender als die B&W 685, räumlich gut aufgelöster Klang mit knackigen Bässen und klaren Höhen, ohne dabei zu schmal zu klingen. Die 204.2 war dann aber doch noch etwas voller in den Mitten und beim Bass (kein Wunder, ist eben etwas größer), so dass ich nach mehrmaligem Hin- und herschalten doch unbedingt diese haben musste. Mittlerweile waren wir auf 'The Hunter' von Jennifer Warnes umgesprungen. Das klang auf beiden Elacs einfach perfekt.

Fazit: Wer kleine Boxen sucht, der sollte auf keinen Fall die Elacs 203.2 und 204.2 beim Testen auslassen, ich bin absolut begeistert von ihnen. (Ich hoffe, das bleibt auch dann so, wenn ich sie zu Hause stehen habe, Lieferung ist nächste Woche). Betreiben werde ich sie an Denon PMA 500 und DCD 500. Leider muss ich sie auf einer Kommode an die Wand stellen, frei stehend klingt saie wohl noch besser. Aus Bequemlichkeit habe ich keine Nuberts getestet, das wäre sicher interessant, diese mal gegen die Elacs ins Feld zu schicken.


[Beitrag von mt69clp am 14. Sep 2007, 08:24 bearbeitet]
armindercherusker
Inventar
#2 erstellt: 14. Sep 2007, 13:40
Hallo mt69clp ... und Danke für den Bericht.

mt69clp schrieb:
...Ich bin wirklich verwundert, dass hier einige Hörer die Dynaudio den Elac-Boxen klar bevorzugen, für mich klangen die fast schon langweilig. ....

Der Begriff langweilig setzt sich zusammen aus
- lang
- Weile
Fazit : ich kann eine lange Weile den Dynaudios entspannt zuhören, ohne daß es mir auf die Ohren / auf die Nerven geht.

Etliche andere LS klingen für mich aufregender, interessanter, manchmal sogar "bombastisch" oder wasauchimmer.
Aber nach längerem Hören zerrt´s irgendwie an meinen ( Hör- ) Nerven.

Das ist also mit ein Grund, weshalb ich die Dynaudio´s so liebe

Allerdings habe ich Verständnis für Jeden, der aufgrund eines anderen Hörempfindens keine Dynaudio´s & Co. möchte.

Gruß
CarstenO
Hat sich gelöscht
#3 erstellt: 15. Sep 2007, 21:21
Hallo mt69clp,

vielen Dank für diesen ausführlichen Test. Mit Deiner Beschreibung und den anderen Beurteilungen zu bestimmten Boxen wird wieder einmal deutlich, wie unterschiedlich die Geschmäcker sind. Viele beschreiben die Elac als "höhenbetont". Ich finde sie dort eher zurückhaltend. Natürlich stieß auch ich auf folgendes Zitat:


mt69clp schrieb:
Ich bin wirklich verwundert, dass hier einige Hörer die Dynaudio den Elac-Boxen klar bevorzugen, für mich klangen die fast schon langweilig.


Ich bin selbst nach langem Vergleichen bei Dynaudio hängen geblieben, weil mich diese Effektfreiheit einfach nur begeistert hat. Musikgenuss ist mit meinen Dynaudios noch leichter geworden, die passende Elektronik aber umso wichtiger. Für mich war der Schritt zur Dynaudio ein Reifeprozess. Weg vom britischen Sound, wo Solisten immer nach vorn traten, egal, ob´s die Aufnahme so vorsah oder nicht. Nun klingt´s weniger direkt, aber geordneter.

Auch die von Dir bevorzugte Elac BS 204.2 wächst mit der Elektronik. Denon´s PMA-/DCD-500 AE-Kombi ist bestimmt im Einstieg ein Highlight. Sie hebt aber bestimmt nicht das Potenzial der Boxen. Hier kannst Du lesen, wie ein anderes Forumsmitglied seine Elac BS 204.2 unterschätzt hat:
http://www.hifi-foru...ack=3&sort=lpost&z=1

Gruß, Carsten
mt69clp
Neuling
#4 erstellt: 16. Sep 2007, 11:40
bin gespannt, ob die Boxen zu Hause an meinen Denon-Komponenten dann immer noch so gut klingen wie beim Händler. Der hatte aber beim Vorspielen auch nur einen älteren Denon-Verstärker dran, dann noch das Umschaltpult dazwischen. Nächste Woche sollte alles aufgebaut sein.

Ich habe auch noch einen NAD 3020i hier stehen, der leider etwas brummt (der Trafo, nicht aus den Boxen). Aber vielleicht werde ich mal einen Hörtest machen, NAD 3020i gegen Denon PMA 500. Beim NAD überlege ich noch, ob ich selbst den Trafo tausche, um den Verstärker dann zu verkaufen oder ob ich ihn so verkaufe oder einfach stehen lasse...
ovale
Stammgast
#5 erstellt: 16. Sep 2007, 11:57

CarstenO schrieb:
Hallo


Ich bin selbst nach langem Vergleichen bei Dynaudio hängen geblieben, weil mich diese Effektfreiheit einfach nur begeistert hat. .... Weg vom britischen Sound, wo Solisten immer nach vorn traten, egal, ob´s die Aufnahme so vorsah oder nicht. Nun klingt´s weniger direkt, aber geordneter.

http://www.hifi-foru...ack=3&sort=lpost&z=1

Gruß, Carsten

hallo Casten,
mir geht es gerade umgekehrt.
Ich komme immer wieder auf den britischen sound zurück.
Pro Ac, B& W und Spendor, allerdings nicht unbedingt in der Einsteigerklasse, dort gibt es preiswertere Alternativen.
Viele Grüße
black70'
Ist häufiger hier
#6 erstellt: 17. Sep 2007, 10:17

mt69clp schrieb:
Ich bin zwar kein High-End-Hörer, habe aber derzeit an der Erstanlage MB Quart QL 802SP stehen. Am Denon AVR 1603 mit Onkyo-DVD-Player klingen die immer noch einigermassen passabel.



Um Boxen zu finden die es im Bass mit deinen MB-Quart aufnehmen können, mußt du vermutlich lange suchen. In Verbindung mit einem guten Stereoverstärker und CD-Player könntest du noch einiges mehr aus ihnen rausholen.
mt69clp
Neuling
#7 erstellt: 17. Sep 2007, 19:32
ich hatte für die MB Quart damals (10 Jahre her) einen riesigen, alten Pioneer-Verstärker (1990 gebraucht gekauft für 200DM)und einen nicht allzu teuren CD-Player. Das klang richtig gut. Allerdings kam dann der neue Fernseher und ein 5.1-Verstärker (Denon AVR 1801, war gar nicht 1603 wie oben behauptet) zusammen mit meinem ersten DVD-Player. Mann, war das modern. DVDs mit Dolby Digital abspielen, echt super. Leider war es aber gleichzeitig das Aus von gutem Musikerlebnis von normalen Audio-CDs. Richtig 5.1 ist es auch nicht, da die Rear Speaker und der Center von Canton sind (Canton Plus oder so), die beiden Front Speaker aber die guten alten Quarts. Aber bei Dolby Digital klingt das trotzdem recht gut, Joan Armatrading im Beat-Club, super Klang.
Nun kann ich aber (hoffentlich morgen, ich hasse warten ) bald die feinen Elacs hören, die sicher im Bass nicht an die MB Quart ranreichen werden, aber für mein kleines Wohnzimmer (<20qm) das größte sind, was platzmäßig noch reinging.
mt69clp
Neuling
#8 erstellt: 18. Sep 2007, 21:20
so, die Boxen sind da, der Denon-Krams noch nicht.
Erster Hörtest also mit NAD 3020i und Onkyo DV-SP404.

Aus räumlichen Gründen stehen die Boxen eher ungünstig in den Ecken. Da die Bässe dann etwas wummern habe ich die äußeren Verschluss-Stopfen in die Bassreflexröhre gedrückt (siehe auf Elac-Seiten).

Folgende CDs habe ich bisher angespielt:

Katie Melua - klingt toll
Jennifer Warnes The Hunter - meine Probehör-CD, klingt auch super, besonders somewhere, somebody
Texas Lightning - das klingt auf großen Boxen doch deutlich besser

Ich habe nun nicht zu jedem gehörten Lied zwanzig Adjektive verwandt, um den Klang zu ummalen, da die Sprache doch nur ungenügend den Klangeindruck beschreiben kann. Genauere Höreindrücke gibt es, wenn die Denon-Hardware da ist. Dann höre ich evt auch Unterschiede zum jetzigen Setup raus. Zumindest klingt es fast genauso gut wie freistehend beim Händler, und ich habe momentan recht leise gehört, da die Kinder schlafen
mt69clp
Neuling
#9 erstellt: 22. Sep 2007, 19:58
Anlage komplett,

Denon PMA 500
Denon DCD 500
Elac BS204.2

Fazit: Im Vergleich zum NAD 3020i mit Onkyo DVD-Player klingt es kaum anders, die Boxen scheinen wirklich das wichtigste zu sein bei der Anlage. Mittlerweile kann ich bestätigen, dass die Boxen im Gegensatz zu z.B. Dynaudio nicht sehr neutral klingen, sondern gewisse Musik besonders gut rüberbringen, während andere nicht so gut rüberkommt. Aber das ist wohl bei den meisten Boxen so.

Super ist z.B. Katie Melua, Carla Bruni, Depeche Mode, nicht so gut ist Texas Lightning, mittel Bob Marley-Legend. Dies ist natürlich eine zufällige Auswahl, aber bestimmte Musikrichtungen oder Aufnahmen liegen den Boxen sehr gut, andere eben nicht so. Auf jeden Fall bin ich immer noch sehr zufrieden. Ich habe allerdings Standardkabel 2x1.5qmm bei 5m Länge, einige Experten werden natürlich wissen, dass mit armdicken Kabeln natürlich ein völlig anderes Klangbild entsteht

Lustig war auch noch der Kommentar des Verkäufers beim Abholen des Verstärkers: Ich soll den Verstärker über Nacht anlassen, damit sich die Kondensatoren richtig aufladen, dann wird er nächsten Tag viel besser klingen.

Natürlich dauert es unendlich lange, bis ein Kondensator sich voll lädt. Wenn er allerdings im Betrieb sich um einiges mal entlädt, müsste man demnach ja wieder eine Nacht (oder besser unendlich lange) warten, bis er wieder voll ist, um bestmöglichen Klang zu haben. Ein bisschen Voodoo gehört wohl immer dazu im Hifi-Geschäft.
Auf jeden Fall habe ich schon bei geringer Leistung (9 Uhr-Stellung) gute Hörlautstärke. Insofern wäre es mal interessant, einen kleinen Chipverstärker da anzuschließen (sowas wie Gainclone), da würde ich gern mal einen Hörvergleich machen.
CarstenO
Hat sich gelöscht
#10 erstellt: 22. Sep 2007, 20:16
Hallo mt69clp,

herzlichen Glückwunsch zu Deiner Anlage!


mt69clp schrieb:
Lustig war auch noch der Kommentar des Verkäufers beim Abholen des Verstärkers: Ich soll den Verstärker über Nacht anlassen, damit sich die Kondensatoren richtig aufladen, dann wird er nächsten Tag viel besser klingen.



mt69clp schrieb:
Ein bisschen Voodoo gehört wohl immer dazu im Hifi-Geschäft.


Sobald Du die entsprechenden Hörerfahrungen mit Deinen neuen Geräten gesammelt hast, werden sich bestimmt viele neue Erkenntnisse bei Dir ansammeln. Bspw. die, dass Boxen und Elektronik eine Zeit brauchen bis sie eingespielt, bzw. "betriebswarm" sind. Das hat m.E. nichts mit Voodoo zu tun. Bei manchen Verstärkern (z.B. Cambridge Audio P- und C-500) macht sich dies relativ stark bemerkbar.


mt69clp schrieb:
Mittlerweile kann ich bestätigen, dass die Boxen im Gegensatz zu z.B. Dynaudio nicht sehr neutral klingen, sondern gewisse Musik besonders gut rüberbringen, während andere nicht so gut rüberkommt. Aber das ist wohl bei den meisten Boxen so.


Eine gute Box, die zum Raum passt, sollte keinen "Musikgeschmack" haben. Einen Anteil daran dürften der Einspielzustand von den Boxen (seeehr lang, bis zu 50 Stunden) und der Elektronik (bis 30 Stunden) haben.

Hab´noch etwas Geduld ...

Carsten
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