Erfahrungsbericht vom Denon 3805 und Wharfedale Diamond 9.3 sowie 9.CM

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Crazy-Horse
Inventar
#1 erstellt: 18. Feb 2005, 17:19
So hier ist er also nun endlich mein Erfahrungsbericht vom Denon 3805 und Wharfedale Diamond 9.3 sowie 9.CM.

Als Zuspieler fungiert noch mein alter Medion 4310 der mit einem Oehlbach €asy Connect 1m optisch mit dem Denon verbunden ist. Mein Raum ist etwa 3,45 x 4,37 m und da ich während meines Studiums noch bei meinen Eltern wohne verdammt zugestellt. Als Rear sind noch die alten 8cm Konus 16Ohm Boxen meiner alten Sony im Einsatz, dauert noch etwas bis ich sie ersetzen kann, leider.

Als Material habe ich eine bunte Mischung zusammengestellt:
Metallica: S & M Album CD1: 1 The Ecstasy of Gold; 8 No Leaf Clover; CD2: 9 Enter Sandman
sowie Black Album 8 Nothing Else Matters

System of a Down: Toxicity
Blank & Jones: DJ Culture
Einen Klassiker aus den 70er: Spirit in The Sky von Norman Greenbaum
André Rieu: La vie est belle

Als Filme habe ich:
Desperado
K-19
The Fast and the Furious (DTS)
Master and Commander

Musik im Direct Modus, Room EQ Off
Filme Room EQ Normal


Zuerst zum Denon:
Als ich ihn am 05.01.05 abgeholt und aufgestellt habe war ich zuerst ein wenig enttäuscht, der überall so hoch gelobte Bass und die Dynamik fehlte und meine alte Sony HCD-RX90 machte einen besseren Eindruck. Doch was die Feinauflösung angeht war der Denon von Begin an weit überlegen, mit ihm wirkte die Musik voller, runder ausgeglichener und bisher noch nie wahrnehmbare Details tauchten auf.
Nach etwa einer Woche normalen Spielens wiederholte ich das Einmessen und plötzlich erkannt ich ihn nicht wieder, die versprochene Dynamik und der Bass waren auf einmal da. Ich würde ihn als sehr kontrolliert, druckvoll und präzise beschreiben.

Da nun von Seiten der Elektronik alles zufrieden stellend arbeitete ging es auf zur Boxensuche.

Gehört habe ich Canton Karat sowie Vento welche mir gut aber nicht überragend gefielen, das Problem der Elac BS 204.2 ist das sie mir nicht weit genug runter spielen und zudem der Preis. Dann B & W 705 und wow das ist schon mehr die Richtung die mir zusagte. Also mehr in Richtung englischer LS orientiert und die hier im Forum gelobten Wharfedale Diamond 9 ausfindig gemacht. Zuerst jedoch Monitor Audio B2 sowie G10 und ein Modell von Quad gehört, welche es waren weiß ich nicht mehr genau. Der Preisunterschied von den B2 zu den G10 war mir persönlich die marginale Klangsteigerung nicht wert.
Zum Schluss also die 9.2 gehört und ihr Klangbild gefiel mir im Verhältnis zum Preis am besten, vor allem der volle Bass hat es mir angetan, die Höhen waren im Vergleich zu den Monitor Audio noch ein wenig weicher.
So habe ich mir dann die 9.3 bestellt, ohne sie getestet zu haben und mein Gefühl hat mich nicht getäuscht, denn was die Höhen angeht spielen sie dank gleicher Übergabefrequenz und gleichem Treiber in etwa gleichwertig, doch der Bass ist noch mal spürbar voller, mache sagen auch träger, doch das gleicht der Denon mit Leistung wieder aus, ist zumindest mein Eindruck.


Nun zum Erfahrungsbericht in den eigenen 4 Wänden:

Bei „The Ecstasy of Gold“ beeindruckt die Fähigkeit feine Details herauszuheben sehr, so ist bei 1:15 der Dezente Applaus von ein paar Fans im rechten Kanal sehr schön dargestellt. Man hat das Gefühl das Konzert spielt sich vor einem ab, genau zwischen den Boxen.

Die Paukenschläge und Dynamiksprünge bei „No Leaf Clover“ (0:58) meistert die Kette souverän ohne Schwächen, man hat wieder das Gefühl das ganze findet im eigenen Zimmer statt. Der Höhepunkt mit dem Gitarrensolo (3:15) ist einfach traumhaft bis es sich noch mal steigert (5:00) und nun leider ausklingt.

„Enter Sandman“ wirkt zu Beginn ruhig und beschaulich, bis (0:15) rechts die Sologitarre kurz auftaucht, nun beginnt das Spektakel was durch das agieren mit dem Publikum (1:38; 2:28; 3:52) regelrecht Schauer über den Rücken jagt. Die ausklingende Gitarre am Ende (4:32) wirkt nicht überspitzt oder langweilig sondern perfekt in Szene gesetzt.

„Nothing Else Matters“ wird mit so einer Präzision und Hingabe gespielt dass es einem die Tränen in die Augen treibt, jeder Ton passt perfekt zur Stimmung der Musik. Der melancholische Höhepunkt (3:02) ist einfach traumhaft, das Schlagzeug sticht hier mit einer Brillanz hervor wie nie zuvor.

„Chop Suey!“ wählte ich wegen seinem aggressiv träumerischem Charakter, besonders das Schlagzeug sticht hier wundervoll hervor, ein verspieltes Detail ist der kurze Nachhall der E-Gitarren in den immer wieder kurz unterbrochenen ruhigen Etappen.

„DJ Cluture (Short)“ bringt einem ins Träumen, man wird von den Klängen umhüllt und möchte sich einfach davon treiben lassen. Der Bass wirkt hier nicht aufdringlich sondern perfekt dosiert, kontrolliert und lässt einen in die Musik eintauchen.

„Spirit in the Sky“ hier habe ich meinen Spaß am E-Bass der aus der rechen Box entgegenknarrt und sich am Ende ein Duell mit der E-Gitarre liefert, zwar uralt und eine schlechte Aufnahme aber es ist ein Klassiker!

Nun zur wohl härtesten Aufgabe „Amazing Grace“ den der oder die hier vorkommenden Dudelsäcke so zu treffen das es nicht mechanisch oder aufdringlich wirkt ist nicht ohne und daran scheiterte so manche Box in der Hörprobe.
Der ruhige verträumte Anfang gelingt hervorragend, dann das erste Einsetzen der Dudelsäcke (0:46) gelingt und auch die sehr schwer darzustellenden Töne bei (1:11 und 1:18) werden souverän gemeistert, so das es sich zum Ende noch mal steigern kann um dann langsam auszugleiten.


Das wars von der musikalischen Seite, kommen wir nun zum filmischen Teil:

„Desperado“ sind immer wieder Stimmen, Geräusche aus einer der beiden FrontLS zu hören, sie sind dezent ins Geschehen eingebracht. Doch die Tiefbassattacken beeindrucken, dafür dass noch kein Sub angeschlossen ist, schon sehr. Gerade als der Desperado in der Bar voll abräumt und den Geschichtenerzähler sieht wackeln hier fast die Wände. In dem Moment, wo dem Desperado im Traum die Hand zerschossen wird, tun sie das sogar!
Die Szene in der Butcho auf seine eigenen Männer ballert ist auch recht gelungen, man neigt dazu, den Kopf einzuziehen als die Kugeln nur so durch den Raum zischen um hinter einem links, rechts, links einzuschlagen.

„K-19“ die Tieftauchübung, bei der sie bis zur Belastbarkeitsgrenze runter gehen, ist beängstigend realistisch, man hat beinahe selber Angst von den Wassermassen errückt zu werden sollte auch nur eine Schweißnaht reißen. Man hört aus allen Ecken das Material arbeiten und sich unter dem enormen Druck verbiegen. Der klare, präzise und enorme Bass der 9.3 kommt hier voll zum Tragen so das meine Schränke zu klappern beginnen.

„The fast and the Furious“ 2. Szene in der sich Brain, der Held der Geschichte, das erste mal vorstellt. Der Übergang von der Nacht zum Tag ist ein filmischer Höhepunkt und dementsprechend dezent betont, da hier das Bild im Vordergrund steht. Das Röhren des Motors, das knackige Klacken der Gangschaltung und das quietschende Gummi lassen einem die Szene hautnahe erfahren, man fiebert mit und bangt um den Helden als er die Kontrolle über den Wagen verliert. Auch die gekonnte Überleitung zur nächsten Szene im Torreto’s, welche mit der kraftvollem HipHop eingeleitet wird kann ihre Wirkung voll und ganz entfalten.
Doch wenn man denkt das wäre alles was der Film zu bieten hat der irrt, beim Rennen über die Bahngleise wird das ganze noch mal übertroffen. Der V8 steht mitten im Zimmer und der V6 mit seinem Turbo hält pfeifend dagegen. Richtig dramatisch wird es als Dominic mit seinem V8 den LKW rammt und sich überschlägt, hier hört man aus allen Richtungen Gegenstände umherfliegen, Glass klirren und Metall zerbersten.


Doch das Beste hebt man sich immer für den Schluss auf, also nun „Mast and Commander“.
Hier spielt der Denon zur Höchstleistung auf, die Meeresgeräusche, das Knarren der alten Holzplanken sowie das Knarren der Taue versetzen einem perfekt in die Situation. Es zieht sich durch den gesamten Film, immer hat man das Gefühl man ist mitten im Geschehen, jedes Detail wird exelend hervorgehoben, wie das Husten und Keuchen der Mannschaft beim Abfeuern der Kanonen unter Deck. Das Einschlagen der Geschosse auf dem Schiff (0:08:50) macht einem regelrecht Angst und man neigt dazu sich zu ducken. Die Schritte der Mannschaft die nach dem Einschlag der zweiten Salve über das Deck laufen wirken unglaublich realistisch, das Ächzen des Schiffsrumpfes und die Wassereinbrüche sind ebenfalls sehr gut dargestellt.
Mit einem geeigneten Sub wirkt der Film wegen extremen Tiefbassanteils sogar noch besser, denn hier sind die 9.3 schon arg am Limit angekommen.

Stimmen sind in jedem Film extrem gut verständlich und das obwohl ich nicht einen Pegel nach der Einmessung verändert habe, finde ich es ist so großartig gelungen. Da hat Denon wirklich was Feines ausgebrütet, so sollte für jeden Geschmack eine der 3 Room EQ passen.

Oje jetzt habe ich doch glatt einen ganzen Roman geschrieben, na ja hoffe euch gefällt es und kann euch einen Eindruck meiner Kette und Räumlichkeit vermitteln!
Ich werde in Zukunft noch viel Spaß haben und es ordentlich krachen lassen

Gruß
Dennis


[Beitrag von Crazy-Horse am 18. Feb 2005, 17:28 bearbeitet]
-HawK-
Stammgast
#2 erstellt: 20. Feb 2005, 15:42
Sehr schöner Bericht Crazy-Horse, besonders das eingehen auf diverse Medien gefällt mir gut

Und:

System of a Down: Toxicity

Sehr guter Musikgeschmack!
kashmir_
Inventar
#3 erstellt: 01. Mrz 2005, 13:50
Sehr schöner Bericht!
Ich habe mit meinen 9er Wharfedales auch ähnliche Erfahrungen bei der Metalica S&M gemacht. Neben den von dir erwähnten Szenen ist mir besonders das erste Einsetzen der Stimme über den Center 9.CM aufgefallen. Die Stimme wirkte im Vergleich zum Canton Center AV 700, den ich vorher betrieben hatte, wesentlich dynamischer, detaillierter und auch kraftvoller - Gänsehaut pur
Crazy-Horse
Inventar
#4 erstellt: 01. Mrz 2005, 15:05
Es freut mich, dass euch mein Bericht gefallen hat!

Mir haben die Erfahrungsberichte und diese Forum sehr bei der Zusammenstellung geholfen. Da musste ich mich einfach revanchieren, zudem waren Berichte über die 9.3 noch Mangelware.
Auf viele schöne Stunden
pratter
Inventar
#5 erstellt: 02. Mrz 2005, 13:26
Danke für den tollen Bericht, du verrücktes Pferd



Gruß,
Sascha
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