Beidseitig offene TL

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Mondgesicht2005
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 14. Dez 2009, 19:16
Hi,

ich hatte dieses Thema schonmal im Subwoofer-Unterforum gepostet, aber da wusste wohl niemand die Antwort. Deswegen versuch ichs nochmal hier:

Bei "normalen" Transmissionline Lautsprechern/Subwoofern hat die TL ja 1/4 der Wellenlänge der Resonanzfrequenz des Gehäuses. Der Lautsprecher sitzt an einem Ende der TL und das andere Ende ist offen.
Jetzt hab ich hier einen Subwoofer, bei dem die TL an beiden Seiten offen ist. Der Lautsprecher sitzt also in der Mitte der TL (er strahlt natürlich weiterhin nach außen). Wenn ich jetzt die Resonanzfrequenz der TL ausrechen will, muss ich dann die volle Länge der TL nehmen oder nur das Stück von einer Öffnung bis zum Lautsprecher (also Quasi die Hälfte?).
ton-feile
Inventar
#2 erstellt: 14. Dez 2009, 19:59
Hi,

also ich würde sagen die halbe Länge, wenn Du die Reso bei 1/4 Lambda ansetzen willst.

Aber eigentlich müsstest Du imO korrekterweise, weil die Röhre auf beiden Seiten offen ist, von der Gesamtlänge ausgehen und mit 1/2 Lambda rechnen, auch wenn dann das gleiche Ergebnis für die Resonanzfrequenz herauskommt.

Selbstverständlich bitte ich um Kreuzigung durch die Foren-Topchecker-Bunnies, falls ich Blödsinn geschrieben habe.

Gruß
Rainer
castorpollux
Inventar
#3 erstellt: 14. Dez 2009, 21:17

ich hatte dieses Thema schonmal im Subwoofer-Unterforum gepostet, aber da wusste wohl niemand die Antwort. Deswegen versuch ichs nochmal hier:


Setz' doch bitte einen Link zum Thema, dann kriegen wir auch die Kurve.


Selbstverständlich bitte ich um Kreuzigung durch die Foren-Topchecker-Bunnies, falls ich Blödsinn geschrieben habe.


Ihre Ferndiagnosen sind wie immer treffsicher, Sir


Jetzt hab ich hier einen Subwoofer, bei dem die TL an beiden Seiten offen ist.

Klingt komisch, wer baut denn sowas? Muss ja eine irrsinnig lange Röhre sein, wenn sich der Einsatzzweck als Subwoofer noch umsetzen lassen soll...

Grüße,

Alex
georgy
Inventar
#4 erstellt: 14. Dez 2009, 21:28
Im Prinzip kann man sowas machen, dann sollte die Linefläche
entsprechend angepasst sein.
Am besten wäre mal der konkrete Plan, damit man genauer sagen
kann was/ob der Entwickler sich dabei gedacht hat.
Mondgesicht2005
Ist häufiger hier
#5 erstellt: 14. Dez 2009, 22:18
@castorpollux: Ich hab das Thema im Subwoofer-Forum schon gelöscht, damit nicht an zwei Stellen gleichzeitig diskutiert wird.

Wer sowas baut, kann ich euch sagen: Toshiba (inoffiziell vermute ich allerdings Quad-Elektroacustics hinter dem Ding).
Das Gerät ist ein Toshiba SW1000 Subwoofer, den man hinter den TV hängen kann (an die Vesa-Wandhalterung). Innen sieht er so aus: http://s12.directupload.net/images/091209/8lb528i3.jpg

@ton-feile: Ich glaube du hast recht.
Uncle_Meat
Stammgast
#6 erstellt: 14. Dez 2009, 23:10
SW 1000??? 100mm Chassis mal 10 Watt - diese Marketingfritzen sind einfach genial
Mondgesicht2005
Ist häufiger hier
#7 erstellt: 14. Dez 2009, 23:27

Uncle_Meat schrieb:
SW 1000??? 100mm Chassis mal 10 Watt - diese Marketingfritzen sind einfach genial :hail

/Klugscheissmodus an
Offiziell hat das Ding 35W bzw. 65W. Tatsächlich hat der Verstäker 30W Sinus- und 60W Musikleistung.
/Klugscheissmodus aus
War trotzdem Lustig.
Kanntholz
Ist häufiger hier
#8 erstellt: 14. Dez 2009, 23:44
Hallo,

das ist ja eine sehr interessante Konstruktion!
Aber:
Sind die beiden Linien wirklich gleich lang?
Das wirkt eigentlich nicht so.

Grüße
Flo
Uncle_Meat
Stammgast
#9 erstellt: 15. Dez 2009, 00:06
Ist auf jeden Fall ne sehr interessante Konstruktion.Durch die Aufteilung in 2 Kanäle ein sehr steifes Gehäuse bei minimalem Werkstoffeinsatz. Dazu unterschiedliche Resospitzen in jedem Kanal, insgesamt also ein wesentlich ebener Frequenzgang als bei üblichen TLs zu erwarten.

LG,Manfred
Mondgesicht2005
Ist häufiger hier
#10 erstellt: 15. Dez 2009, 00:12
Beide TLs sind gleich lang (je ca. 1,1m). Wenn man mit der Gesammlänge von 2,2m rechnet, kommt man übrigens auf die Herstellerangabe von 38Hz untere Grenzfrequenz (in der Anleitung steht 138Hz, was aber falsch ist).
Das Gehäuse ist wirklich sehr steif (und für Plastik sehr schwer) und vibriert während des Betriebes praktisch nicht.
Uncle_Meat
Stammgast
#11 erstellt: 15. Dez 2009, 00:51
Jo, wenn man die richtigen Plaste (z.B. PP mineralgefüllt) richtig einsetzt, kanns sehr gut werden. Ich kann aber auch Diejenigen gut verstehen, die gleich an "Brüllwürfel" denken müssen.
Solche Schrottkisten sind leider in der Überzahl.

Ich will mir schon seit einiger Zeit einen Sub bauen. Nur wohin damit??? Manchmal sieht man den Wald vor lauter Bäumen nicht - da hab ich 120l brutto WAF neutral = unsichtbar hinter dem Bildschirm zur Verfügung und seh es nicht.
castorpollux
Inventar
#12 erstellt: 15. Dez 2009, 00:57
Hi,

die untere Grenzfrequenz kann ja durchaus wesentlich tiefer als die durch die Linelänge vorgegebene Abstimmfrequenz liegen: Die Geäuseform im Verhältnis zu den TSP gibt die untere Grenzfrequenz und den Abfall zu den Tiefen hin an.


Dazu unterschiedliche Resospitzen in jedem Kanal, insgesamt also ein wesentlich ebener Frequenzgang als bei üblichen TLs zu erwarten.


Wenn beide Lines gleich lang sind, ist da kein Vorteil zu erwarten, im Gegenteil: der bauliche Mehraufwand muss auch erst mal gerechtfertigt sein.

Ist in dem Kanal eigentlich Polyesterwolle irgendeiner Art gewesen?

Grüße,

Alex
Mondgesicht2005
Ist häufiger hier
#13 erstellt: 15. Dez 2009, 01:22
Für Polyersterwolle hat das Geld wohl nicht mehr gereicht - also nein, war keine drinnen.
hreith
Inventar
#14 erstellt: 15. Dez 2009, 01:57
Nimm doch mal eine normale TL und mache eine Trennwand in die Line. Statt ein mal die gesammte Fläche hast du dann 2 mal die halbe. Nach meinem Eindruck ändert sich deswegen an der Funktion gar nichts, lediglich an der Stabilität vom Gehäuse.
Und nun kannst du eine der beiden Lines irgendwie anders legen - aber an der Funktion ansich ändert sich nichts.
Uncle_Meat
Stammgast
#15 erstellt: 15. Dez 2009, 09:45
OK, da die Lines gleich lang sind, dazu noch ohne Ecken und Kanten, hats hinsichtlich FG wohl keine Auswirkungen.
Aber könnten nicht 2 Kanäle mit etwas unterschiedlicher Länge da Vorteile bringen? Hat jemand sowas schon mal simuliert?
castorpollux
Inventar
#16 erstellt: 15. Dez 2009, 09:55
Moinmoin,

simuliert hab ich das mal, das war genauso sinnvoll wie die Möglichkeit, verschiedene Bassreflexrohre in ein BR-Gehäuse einzubauen: Die Abstimmung wird sich immer ausmitteln zwischen den verschieden langen Resonatoren

Grüße,

Alex
hreith
Inventar
#17 erstellt: 15. Dez 2009, 11:05
Solange die Länge der Lines ziemlich gleich ist, mag es sich halbwegs ausmitteln. Wenn jedoch eine deutlich kürzer als die andere wird, dann wird die lange ja gar nicht mehr angeregt - dann hätte man sie auch weglasen können.
kinodehemm
Hat sich gelöscht
#18 erstellt: 15. Dez 2009, 17:34
Moin

ist das jetzt noch ne TL oder einfach ein tief bauender H-Dipol...?
hreith
Inventar
#19 erstellt: 16. Dez 2009, 00:08
Hi kinodehemm,

ein "H-Dipol" hat eine "Line" auf beiden Membranseiten des Treibers. Hier geht es aber nur im eine gespaltene Line auf einer Membranseite.
Wenn man es mit einem langgezogenen DiPol vergleichen will, dann mit einem U-Dipol. Allerdings muss man dann beachten, dass die Öffnung nicht eine Linelänge hinter dem Treiber sondern direkt neben dem Treiber sitzt so dass gar keine DiPol-Wikung zustande kommen kann. So gesehen scheint ein Vergleich mit einem DiPol nicht wirklich sinnig.
bilmes
Stammgast
#20 erstellt: 16. Dez 2009, 01:33
Das oben abgebildete Gehäuse erinnert mich irgendwie sofort an das innere eines Bose Wave Küchenradio: ( )



Offensichtlich funktionieren diese Plastik-Lines besser als man ihnen zutraut. Ist ja an und für sich auch eine steife Konstruktion...

Aber was ich nicht verstehe, warum kann auf Dämpfungsmaterial verzichtet werden? Wie kriegen die die Oberwellen raus?

-bilmes
castorpollux
Inventar
#21 erstellt: 16. Dez 2009, 01:38
Hi,


Aber was ich nicht verstehe, warum kann auf Dämpfungsmaterial verzichtet werden?


Das müsste man mal vor die (Mess-)Flinte bekommen, aufs Korn genommen hat man da sicher einiges zu beobachten . kann ja in der Tat sein, das die für diesen angepeilten kompromiss kein bedämpfungsmaterial brauchen oder es zu sehr dämpft...

Grüße,

Alex
SRAM
Inventar
#22 erstellt: 16. Dez 2009, 19:01
Bei den scharfen Umlenkungen von 180° werden MT-Anteile recht wirksam reflektiert/gefiltert. Zusammen mit der leicht unterschiedlichen linelänge (bei Bose gut zu sehen) und dem dadurch minimalen Phasenversatz im TT aber merklichen im MT ergibt das einen recht guten Filter.

Gruß SRAM


[Beitrag von SRAM am 16. Dez 2009, 19:01 bearbeitet]
Uncle_Meat
Stammgast
#23 erstellt: 16. Dez 2009, 22:11
Jo, das ist wohl bei dem Toshiba ähnlich..

Hmm, langsam ändert sich mein Bild von Bose. Schon erstaunlich, dass die es schaffen, ganz ohne Helmholtz Absorber auszukommen
Mondgesicht2005
Ist häufiger hier
#24 erstellt: 16. Dez 2009, 22:46
Naja, wenn man aber bedenkt, dass das gezeigte Radio irgendwas um 800€ kostet und ich nur 20€ für den Subwoofer bezahlt habe (neu!) sieht man wieder, wie dreist Bose ist. Wenn die für ihre Brüllwürfel soviel wie Teufel für seine (also 200€ oder so) verlange würde, wärs ja ok... ich schweife ab.
hreith
Inventar
#25 erstellt: 17. Dez 2009, 01:14
Hi Mondgesicht2005,

ein Anbieter kann solange etwas zu einem beliebigen Preis anbieten wie es genügend Leute gibt, die es ihm dafür abkaufen.
Gäbe es nicht genügend Leute, die es für 800.- kaufen, würde es keine 800.- kosten.
Je nach Mentalität des Anbieters würde es dann
- 8.000.- kosten
- oder 400.-
- oder es würde das Produkt (und den Hersteller) gar nicht mehr geben.

So oder so ähnlich sind wohl die allgemeinen Spielregeln.
Mondgesicht2005
Ist häufiger hier
#26 erstellt: 17. Dez 2009, 17:39
Mir ist schon klar, wie das mit der Marktwirtschaft läuft - ich finds trotzdem zum kotzen.
Aber jetzt zurück zu TLs (bevor das hier noch ausartet)...
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