Bassreflex Höhe?

Am Boden oder Deckel liegt der Kanal eben im Druckmaximum der Stehwelle, die sich von der Innenhöhe her bildet. Man öffnet damit dieser Störung praktisch Tür und Tor, vor allem wenn sich der Kanal zur Front öffnet.

Man kann jetzt natürlich die ganze Box mit Sonofil vollstopfen, dann gibt es kaum noch Störungen diesbezüglich - aber auch die Wirkung des BR-Kanals wird stark eingeschränkt.

Besser wäre daher, das Übel gleich an der Wurzel zu packen und den Kanal nicht an Boden oder Deckel zu platzieren. Dazu könnte man noch die Internen Röhrenresonatoren von Rainer aka ton-feile im Gehäuse platzieren und vielleicht sogar auch seine Resonatoren gegen die Reso des Reflexkanals einsetzen.

Da der Reflexkanal bei der SB 240 aber an der Rückseite liegt und es sich um einen 3-Weger handelt, ist das nicht so kritisch.
Die sehr tiefe Abstimmung der Box sollte auch zu einer wandnahen Aufstellung passen. 4 so potente Bässe in einem 20m² Raum sind aber schon ein Pfund. Wenns zu viel Bass gibt, würde ich den Reflexkanal mal ganz verschließen - sollte imho besser zu so kleinen Räumen passen.

Hmm, Visaton behauptet das Gegenteil , und die Messungen scheinen das zu bestätigen....

Ja, die Visaton-Untersuchung wurde schon öfter etwas kritisch beäugt. Der Pegelgewinn über 70Hz ist eigentlich nicht wirklich erwünscht. Der BR-Kanal soll ja den Tiefbass nach unten hin erweitern und nicht Oberbass und Grundton aufblähen.

Ich glaube Christoph Gebhard und/oder Rainer Feile haben das auch mal etwas genauer untersucht. Ich schaue später mal, ob ich das noch finde.

Hier gibts schon mal ne interessante Simulation dazu!

das normale BR Rohr sollte da im Gehäuse enden,
wo der gringste Schalldruck der Längs/Quermoden herrscht.
und das ist 1/4 der Gehäusehöhe/Breite/Tiefe.

übrigens auch da wirkt Dämpfungsmaterial am effektivsten,
denn dort ist die meiste Luftbewegung,
der ungewollte Schall rauscht also an der inneren BR-Öffung großteils vorbei.

ob das praktikabel ist steht auf nem anderen Blatt

Danke mal für alles. Wobei der Reflex bei mir nach vorne geht, möglichst keine Wand.

Das mit den 4 Bässen, ja, ich weiss, was soll ich machen? Nicht zu weit aufdrehn. Dafür ist der Raum 3,5m hoch, immerhin. Und in der Zwischendecke stecken 15cm Steinwolle. Und ein 2,5m² Bett steht auch noch drin. Ich hab also ein wenig grobe Absorption :-P

Ich würd ja gern eine 23/3 als Standbox nehmen aber ohne neue Weiche is da nix zu machen. Eton gibts mit allen Varianten die man sich Wünschen kann aber von SB gibts nur einen einzigen Stand-Dreiweger

Es gäbe ja auch noch andere Hersteller und Entwickler, die gute Sachen machen...

Warum soll der Reflexkanal denn nach vorne?
Bei einem passiven 3-Weger hast du nicht viel Möglichkeiten, wenn es zu viel/wenig Bass gibt in deinem Raum. Reflexrohr verstopfen wäre fast schon die einzige Option. Weniger Aufdrehen bringt da auch nicht viel - wenn man sich solche Kaliber ins Zimmer stellt, sollte es ja auch in jeder Lautstärke gut klingen.

Na ja, Reflex nach vorn ist gut für die Aufstellung wie es heisst.

Ansonsten, ich bin ja offen. Nur 2 Punkte:
*)3 Wege, guter straffer Bass mit Druck, klanglich homogen
*)keine Keramik, kein Metall. Klingt einfach danach. Keramik falls echt neutral.

Vorschläge gerne. Ach ja, unter € 1000. :-)

BR nach vorn würde ich nur machen, wenn die Box wirklich ganz an der Wand stehen würde - schon ein paar cm Wandabstand reichen für eine einwandfreie Funktion auf der Rückseite.

Dass Keramik- oder Metallmembranen danach klingen (wonach eigenltich?) ist auch so ein Vorurteil, das leider in den Köpfen vieler Leute fest verankert ist. Und wenn man dann solche Membranen sieht, hört man es auch. Ich bin sicher, bei einer gut abgestimmte Box könnten die Kritiker im Blindtest das Membranmaterial nicht zweifelsfrei bestimmen.
Aber gut, ich will dich keinesfalls missionieren oder so, andere Membranmaterialien haben schließlich auch ihre Daseinsberechtigung.

Guten, straffen Bass bekommt man in normalen Wohnräumen nur schwer, am ehesten imho mit geschlossenen Gehäusen . Da ist auch eine etwas wandnähere Aufstellung idR kein großes Problem - gerade bei nicht allzu großen Räumen schon ein Vorteil. Leider gibt es wenige 3-Weger mit geschlossenen Gehäuse, die mir auf Anhieb einfallen. Eine BigBang wäre zwar auch in Punkto Neutralität passend, ist aber noch ein Stück größer als die SB240.

ICH würde da ja auf jeden Fall teilaktiv arbeiten an deiner Stelle. Also einen 3-Weger mit aktiven Bass, der dann mittels DSP auch an die Raumakustik angepasst werden kann. Das hat eigentlich nur Vorteile und bei geschickter Wahl der Komponenten bleibt man trotzdem im Budget.
Bleibt man z.B. bei der SB18 als Mittelhochton-Einheit und kombiniert sie in einer Standbox mit einem SB23NRXS45-8 pro Seite, welches von einem Ice-Power 125 angetrieben und auf den Raum angepasst wird, kommt man unterm Strich sogar ein paar Euros günstiger weg als mit der SB240!

Erst mal Danke für die schnellen Antworten.
Das mit teilaktiv ist prinzipiell gut aber der Mittelton ist damit nicht entlastet. Die 18er dumpfen bei komplexer Elektronik eber ein. Deshalb ja echte 3 Wege und nicht 2 1/2.
Zu Materialien, wie gesagt, gute Keramik nehm ich ala Eton Mitteltöner. Bei ner grossen Monitoraudio isses nicht so neutral und einen Tick hell. Ich hab viel Kopfhörer gehört und die meisten von mir sind halt hoch neutral in den Klangfarben. Das is mir einfach wichtig.

Was ist schlecht am Reflex nach vorne? Ausser der Optik. Dachte immer wenn unter 50cm Abstand nur ne Katastrophe?

Lg Christoph

Bei BR vorne wird Störschall wie die Mode im Gehäuse eben direkt auf den Höhrer hin abgestrahlt. Auch bei einem 3-Weger ist das nicht ganz unkritisch.
BR hinten regt durch die Wandnähe unter Umständen die Raummoden etwas mehr an. Von "Katastrophe" kann man da aber imho nicht sprechen. Ich habe heute eine Box mit Reflexrohr hinten auf einem Lowboard mit vielleicht 10cm Abstand zur Rückwand getestet, ohen dass es wirklich Probleme gamacht hätte. Die Abstimmfreqeunz lag dabei bei 41 und 55Hz (habe verschiedene Rohrlängen getestet).
Wenn man ohnehin einen überzogenen Bass bei einer Box hat, wie es bei den günstigen Fertiglautsprechern gerne gemacht wird, um viel Druck zu erzeugen, ist eine solche Aufstellung natürlich sehr kritisch - aber davon ist ja hier nicht die Rede und in so einem Fall nur den Reflexkanal nach vorne verlegen macht es auch nicht entscheidend besser.

Der Fehlende Hochpass vor dem 18er ist natürlich ein Argument - allerdings wäre schon alleine ein geschlossenes Gehäuse für die SB18 ein mechanischer Hochpass. Wenn das nicht reicht, kann man auch einen einfachen Kondensator noch vor die SB18 setzen ohne groß was an der Weiche anpassen zu müssen. Dafür könntest du eben den Bass ganz nach deinen Wünschen einstellen und, was noch wichtiger ist, Raummoden bekämpfen. Genau die stehen nämlich einem richtig straffen Bass am meisten im Weg.

Was hast du denn für eine Elektronik für die Lautsprecher?

Soundkarte Asus Xonar DX -> Denon PMA-720AE

Ich hab mir auch einfach Vollbereichs DSP gedacht aber bisher nicht wirklich gebraucht. Der Raum hat immerhin ein Volumen von ca 70m³. Ich hätt gern irgendeine fertige Lösung, ich in zur Zeit geistig voll. Vielleicht probier ich auch einfach auf gut Glück die 240er und im Notfall Sonofil ins Rohr.

Aber schon mal vielen Dank für die Vorschläge.

Na wenn eh alles über die Soundkarte läuft, dann ist auch das Filtern des "Tops" bei einem teilaktiven 3-Weger kein Probelm. Es gibt kostenlose Software, die mal als Frequenzweiche nutzen kann.

Wäre imho eben die deutlich elegantere Lösung als eine fertige Box auf "gut Glück" ins Zimmer zu stellen. Was, wenn du mit der SB240 dann nicht richtig zufrieden bist?
Soo viel Aufwand ist eine teilaktive Box eigentlich auch nicht. Aber das musst natürlich du wissen und entscheiden.