Zu großes Volumen für Tieftöner?

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Chillmeister
Neuling
#1 erstellt: 21. Feb 2006, 05:03
Hallo,

Kann ein zu großes Bassreflexvolumen negative Auswirkungen auf den Bass haben? Ich habe für meine Tieftöner Audiotechnology Flex Unit 8A77 ein Bassreflexvolumen von 25 l berechnet, bei einer Güte Qts=0,3 und Vas=70 l. Eine Berechnungstabelle in Hobby Hifi sagt mir, ich könne bei dieser Güte bis 60% des Equivalentvolumens gehen, was 42 l entsprechen würde.
Mich würde interessieren, was bei einem Volumen von 70 l passiert, würde der Tiefbass wieder absacken?

Danke an alle!

Zur Info, es geht um diese Box: http://www.hifi-foru...m_id=104&thread=5952
usul
Inventar
#2 erstellt: 21. Feb 2006, 09:49
Der maximale Tiefgang (f3 minimal) wird bei einer Einbaugüte von etwa 0.7 erreicht. Grössere Gehäuse erreichen dann wenige Tiefgang - die Unterschiede sind aber nicht riesig.
Nimm dir mal ein Simulationsprogramm(z.B. WinISD Pro), dann kannst du das einfach durchspielen
nähmaschine
Stammgast
#3 erstellt: 21. Feb 2006, 16:30
meine persönliche erfahrung ist die, dass zu grosse gehäuse (BR) immer sehr unsauber und wummerig klingen. als würden sie immer auf einer einzelnen frequenz ausschwingen.
lieber zu klein und tief abgestimmt als zu gross ist meine meinung.
steffen
usul
Inventar
#4 erstellt: 21. Feb 2006, 16:35
BR ist eine ganz andere Sache. Bei BR gibt es keine "richtige" Grösse, sondern viele verschiedene Alignments. Bei einer BR-Box darf man am Volumen garnicht rumschrauben, da dies die Abstimmung völlig verändert.

Meine Aussage in meinem ersten Post war daher Blödsinn, da sich das auf eine geschlossene Box bezog. Also Post #2 ignorieren!
A._Tetzlaff
Inventar
#5 erstellt: 21. Feb 2006, 17:01
Zu große Gehäuse tendieren zu Überschwingern (wie schon angedeutet, das ist das dröhnige) - daher kann ich schnähmanine nur zustimmen, eher kleine Gehäuse zu wählen.

Ich kann gerne mal eine Simulation anbieten, habe aber leider keine TSP zu dem Treiber gefunden (das Abstimmdiagramm würde ich nur als Näherung verwenden; bei dem hohen Preis der Flexunits würde ich da kein Risiko eingehen).
HaHa
Stammgast
#6 erstellt: 22. Feb 2006, 10:46
Es kommt immer auf den Anwendungsbereich an. Falls damit der Bassbereich bis 150 Hz abgedeckt werden soll, sollte die Geschichte eher in Richtung kleines Gehäuse gehen. Falls aber die Hauptlautsprecher schon Bass liefern und man nur noch eine Ergänzung nach unten braucht (<50 Hz) dann sind große Gehäuse sogar Pflicht und nicht nur eine Option, es sei denn man will heftigst entzerren.
A._Tetzlaff
Inventar
#7 erstellt: 22. Feb 2006, 15:51
Nanana, klanglich sind übergroße Gehäuse nicht sinnvoll (s. oben) - wobei es natürlich darauf ankommt, wann "zu groß" erreicht ist.

Aber so wie es aussieht, geht es um eine Zweiwegebox.
Chillmeister
Neuling
#8 erstellt: 22. Feb 2006, 16:05
DAnke für die Antworten,

@A.Tetzlaff: was bräuchten Sie für Werte, um eine Simulation durchzuführen?
Ich würde als Anfänger ungern Fehler machen, deshalb bin ich jetzt etwas verunsichert, was die Planung des Gehäuses angeht. Mein ehemaliger Chef bei Open Air sagte mir, ein größeres Volumen könne nicht schaden, aber das scheint den Erfahrungen der Boxenbauer hier ja zu wiedersprechen.
A._Tetzlaff
Inventar
#9 erstellt: 22. Feb 2006, 16:13
Herr Tetzlaff hört sich uralt an, ist aber jünger als die meisten Mitglieder hier. Ich biete Ihnen das Du an, aber das kannst Du dir aussuchen, wie Sie wollen.

Ich kann gerne eine Simulation durchführen, brauche dazu aber unbedingt die TSP und die Impedanz bei 1 und 10 kHz (bzw. die Impedanzkurve). Leider konnte ich bei Flexunits nur von einem anderen 8-Zöller die TSP finden.
Chillmeister
Neuling
#10 erstellt: 22. Feb 2006, 16:31
Naja, der Herr auf dem Bild ist ja auch nicht mehr der Jüngste... Mich dürfen hier gerne alle duzen, bin ich als vor kurzem noch Schüler nicht anders gewohnt!
Also die Impendanzkurve könnte ich ja ohne Probleme mal ermitteln, wozu gibts sonst das Elektrotechnik Labor an meiner Uni. Wenn die angegebenen TSPs nicht zu gebrauchen sind, kann ich diese auch messen? Du wohnst nicht zufällig in Hamburg???
A._Tetzlaff
Inventar
#11 erstellt: 22. Feb 2006, 16:37
Ich habe zu Deinem Modell garkeine TSP gefunden - auf der Homepage http://www.soundlabs...ology_flexunit_8.htm habe ich nur ein anderes Modell gefunden. Du kannst natürlich die TSP selbst messen, Messequipment hast Du anscheinend vorrätig. Aber erst müssen die LS eingeweicht werden, sprich, einige Stunden mit Sinussignal betönt werden.

Ganz zufällig wohne ich zwar nicht im Hamburg, aber fast......
**5000w_basemachine**
Stammgast
#12 erstellt: 22. Feb 2006, 16:43
HI!

Bei reflexgehäusen ist tatsächlich immer die GESAMTabstimmung wichtig!!

Da der Treiber unterhalb der gehäuseabstimmfrequenz in Freiluftbedingungen übergeht ist eine tiefe Reflexabstimmung empfehlenswert(immer auch eine frage was man damit besachallen will, welche musik man hört etc!!!! also nicht allg. immer das beste!!!)Allerdings leiden bei immer tieferen Abstimmfrequenzen auch die Impulstreue wetc darunter, was aber in gewissem mase noch zu ertragen ist!

Eine grössere(und dann auch tiefer abgestimmte Box(abdere Gehäuseresonanzfrequenz ermitteln und beachten!!) führt zu einer tieferen abstimmung&mehr belastbarkeit im sehr tiefen bereichen!!, von daher hat der herr von Open air recht gehabt, aber man auch immer das Rohr anpassen, sonst kommt es zu einem überschwingen bei der Resonanzfrequenz wenn man bei gleichem Rohr das Volumen zu gross macht!!

Mfg, der tobi
A._Tetzlaff
Inventar
#13 erstellt: 22. Feb 2006, 16:54
Nein, das stimmt nicht ganz, wenn man den Überschwinger vermeiden will, muss man das Rohr verlängern - aber es ergibt sich eine Schieflage, die wieder kompensiert werden will. Und das will hoffentlich niemand bei einer Zweiwegebox machen.
A._Tetzlaff
Inventar
#14 erstellt: 02. Jun 2006, 17:28
Da ein möglichst tiefer Bass Ziel ist, habe ich das maximal sinnvolle Gehäusevolumen ermittelt:



Das Gehäuse hat 60 Liter, auf (geschätzte) 33 Hz abgestimmt - bei einem Rohrdurchmesser von 7,6 cm entspricht das einer Länge von 17 cm. Natürlich kann die Länge auf abweichende Rohrdurchmesser umgerechnet werden.
Die etwas geringe Empfindlichkeit liegt an der simulierten Spannung von 2 Volt (weil es sich um ein 4-Ohm-Chassis handelt).

Die Gehäuseabstimmung muss aber möglicherweise etwas geändert werden, wenn eine Passivweiche verwendet wird. Aber auch das lässt sich simulieren.
Ezeqiel
Inventar
#15 erstellt: 03. Jun 2006, 01:09
Umgekehrt, wie irgendwo vorher geäussert, würde ich ein BR-Gehäuse eher zu gross, als zu klein planen.

Das Volumen einer zu grossen Box lässt sich später leicht durch einbringen von z.B. Ziegelsteinen (soll aber auch mit Styropor funktionieren) verkleinern. Das ist sicher ganz praktisch, wenn man so richtig messtechnisch abstimmen will

BR-Rohrlängen lassen sich am besten bei normalen runden BR-Rohren ändern. An rechteckigen BR-Kanälen lässt sich die Abstimmfrequenz durch Verkleinern der Austrittsfläche (BR-Kanal-lange Leisten reinschieben und fixieren) senken, sofern der Kanal keinen Knick hat.

Ein zu kleines Volumen lässt sich später nur ungleich schwerer korrigieren und ist meistens mit einer unschönen Überhöhung im Tiefbassbereich verbunden, wie mir zumindest meine Simulationen zeigen.

Gruss,
Ezeqiel
A._Tetzlaff
Inventar
#16 erstellt: 03. Jun 2006, 08:17
Vom Prinzip her richtig - mit Weiche aber (ich habe mal exemplarisch eine 1,5mH Spule mitsimuliert) darf das Gehäuse aber eh´ etwas kleiner sein.

Die verwendeten TTs scheinen aber sehr zickig zu sein, denn eine mustergültige Abstimmung lässt sich nur in einem schmalen Volumenbereich erzielen.
Ezeqiel
Inventar
#17 erstellt: 03. Jun 2006, 13:00
Hm, ich habe mal gelesen, dass die Zickigkeit mit der Höhe von Qts zunimmt. Mit 0,3 liegt Qts bei diesem Treiber aber ja gar nicht so hoch.

Gruss,
Ezeqiel
A._Tetzlaff
Inventar
#18 erstellt: 03. Jun 2006, 18:32
Jaja, die Güten liegen in einem gutmütigem Bereich.
Eventuell liegt das auch am Volumen - je kleiner, desto deutlicher wirken sich Änderungen aus. Mit 60 Litern braucht dieser 20er ja nun wirklich kein besonders großes Volumen, finde ich.
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